Geht so
Vielleicht waren meine Erwartungen etwas zu groß. Aber so richtig was erfahren habe ich
über Dean Reed nicht. Es ist nicht uninteressant, wenn Kollegen, Exfrauen oder Freundinnen
über ihn erzählen. Aber so richtig konnte, ich jedenfalls, nicht hinter den Charakter
schauen. Dazu fehlt einfach zuviel. In Großen und Ganzen wird fast ausschließlich
über seine Zeit und Chile oder der DDR berichtet bzw. geben Leute die ihn kannten
Erinnerungen wieder. Aber was hat ihn zu dem gemacht der er war? Das und vieles andere bleibt
im Dunkeln, da man den Bereich vor seiner Aussiedlung fast komplett außen vor lässt.
Ich fand's schade. Was man sieht und hört ist nicht langweilig oder so, aber für mich
standen am Ende viele Fragezeichen und kaum Antworten!
Metal Master, amazon.de-Kundenrezension, 13. Februar 2012
Pflichtkauf
Als Fan muss man die DVD natürlich haben, obwohl ich mir davon mehr versprochen hatte.
Nun es gibt halt sehr wenig DOKU über Dean Reed auf DVD. Das Buch "Der rote Elvis"
gefällt mir weitaus besser.
Elisa63, amazon.de-Kundenrezension, 13. Dezember 2011
Sehr empfehlenswert
Dean Reed, ehrlich gesagt, hat er uns in unserer Jugend in der DDR genervt - zu schnulzig,
immer die gleichen Parolen, zu ostentativ, wenig subtil. Er war immer mit der gleichen Attitüde
unterwegs. Dieser Film (und ein anderer, gleichfalls sehr sehenswerter, der lange zuvor im TV
gesendet wurde) machte nun deutlich, mit wieviel Herzblut und ehrlicher politischer Überzeugung
Dean Reed sein Engagement betrieb. Das hat für mich im Nachhinein ein anderes Bild
von ihm entstehen lassen.
Die Schilderung seines Charakters lässt auf einen narzistischen Menschen schließen - auch
eine Facette, die ihn uns als Menschen in all seinen Dimensionen näher bringt. Das ist
für mich im übrigen das Interessanteste an diesem Film - ein durch und durch politisch
wie moralisch klarer, gerechter und konsequent gemeinschaftlich denkender Mann, der im Privaten
nicht immer ebenso gehandelt zu haben scheint. Ein Mann, von manchen belächelt, von anderen
bewundert, ja verehrt... Ich konnte mit diesem Film noch einmal eine Reise in die Vergangenheit
antreten - mit unseren Idealen, Irrtümern, Hoffnungen und Kämpfen. Ach gäbe
es doch wenigstens ein klein wenig von diesem Mut und dieser Zuversicht auch heute noch!
Kirsten Wegner, amazon.de-Kundenrezension, 4. Juni 2011
como puedo conseguir material de videos, nosotros en el partido comunista de magallanes cada
viernes exhibimos videos, se reciben coloaboraciones, y datos de donde conseguir o comparar
material, espero por favor respuesta
gracias,
Manuel, 09.10.2010
Wie kann ich Videomaterial bekommen? Wir von der Kommunistischen Partei in Magallanes zeigen jeden
Freitag Videos. Können Sie uns bitte sagen, wo wir das Material erhalten oder kaufen können?
Bitte um Antwort.
Manuel
Ein sehr lohnender Film für Menschen mit Interesse an ungewöhnlichen Menschen
Eine sehenswerte Dokumentation über Dean Reed. Sehenswert, weil das Phänomen Dean
Reed zunächst einmal sehr interessant ist: ein Amerikaner, der in die DDR übersiedelt.
Dann auch, weil der Film ein recht komplexes Bild von Dean Reed aufzeigt, auf eine Weise, die
den Zuschauer die Persönlichkeit von Reed selbst sich erschließen lässt. Bei
der Musik des Films handelt es sich überwiegend um verfremdete Dean-Reed-Musik
(Revolucionarios - Der Rote Elvis),
wobei die Art der Verfremdung (bei der es sich um eine Art
Verrockpopung handelt) dem Film ein spannendes Ambiente verleiht, allerdings auch darüber
hinwegzutäuschen neigt, dass es sich bei Dean Reed um einen "Schnulzenbarden" handelte,
was sich sehr eindrücklich auf der CD
"Seine Amiga Erfolge"
hören lässt.
Ich fand den Film sehr interessant, psychologisch spannend. Aus meiner Sicht ein sehr
lohnender Film!
Demal, amazon.de-Kundenrezension, 26. Juli 2008
30.06.2008 22:00 Uhr Freiluftkino Insel im Cassiopeia
ca. 45 - 50 Zuschauer
Beim Ankommen im Club Cassiopeia denkt man: "Uppss, wo ist man denn hier hingeraten?"
Altes Fabrikgelände, alles etwas duster und unfreundlich. Um drei Ecken rum kommt man
zur Freiluftgaststätte, und dahinter ist das Gelände für die Filmvorführung.
Man sitzt auf weißen Plastegartenstühlen, es gibt Decken für den Fall, dass
jemand friert. In der 1. Reihe stehen Liegestühle. Bei etwas freundlicherem Ambiente
hätte man sich vorstellen können, man sitzt am Meer und genießt den Film. Aber
so kommt nur Dritte-Hinterhofstimmung auf.
Um 22:10 Uhr geht die Vorführung los, wie nicht anders zu erwarten, erst mal Werbung. Dann
Vorführprobleme, Filmrolle falsch drin, nach ca. 10 Minuten geht es dann weiter. Danach klappt alles.
Einige vom Publikum bringen Unruhe rein, laute Bemerkungen, manchmal nicht gerade nett, über
Dean und zwischendurch blödes Gelächter an Stellen, wo es eigentlich gar nichts zu
lachen gibt (z.B. die Szene im Libanon wo Dean auf dem LKW hinter dem Geschütz sitzt).
Nach dem Film Applaus vom Publikum, anerkennende Zwischenrufe und dann Fragestunde.
Fragen an Leopold:
Warum ist kein Interview mit Renate Blume im Film?
Es wären so wenig persönliche Gespräche von Dean selbst im Film dabei gewesen. Warum?
Warum wird nicht erklärt wieso er in Chile aufgetreten ist, wieso er in die DDR gekommen ist?
Welche Erfahrungen hat Leopold bei der Aufführung in San Francisco gemacht?
Wo hat Dean Terrorismus eingeordnet?
Der Film wäre ja ein Insiderfilm, wo und wie findet man dafür Geldgeber?
Woher kommt das neuerliche Interesse an Dean Reed?
Friedenslieder und Sonnyboy, mehr war nicht an dem Menschen Dean Reed dran?
Die im Film interviewte Isabelle Allende, war das die Isabelle Allende? (Salvador Allendes Tochter?)
Wie ist er wirklich ums Leben gekommen?
Seine Geliebte, wusste Renate davon?
Was ist Ihr nächstes Projekt?
Petra Scholtysek, 16. Juli 2008
Dieser Film ist keine Biografie Dean Reeds. Er klammert Reeds Herkunft, seine Anfänge als
Sänger und Schauspieler in den USA und seine erste Ehe komplett aus. "Der Rote Elvis" ist
vielmehr das Nachspüren der Wirkung des merk- und denkwürdigen US-Amerikaners Reed.
Der war nämlich zum Beispiel in Südamerika ein gefeierter Protestsänger, in
Chile Allende-Unterstützer und wird dort bis heute von Teilen der Bevölkerung als
Held verehrt. Er war auch ein Idol ungezählter zumeist junger Menschen im Ostblock, bereiste
mit der Gitarre im Gepäck die Sowjetunion und mit der Kalaschnikow den Libanon, sprach und
sang vom Weltfrieden, von sozialer Gerechtigkeit und "wusch" gerne mal medienwirksam die
amerikanische Flagge. Die drei bis vier Amerikaner, die überhaupt schon einmal seinen Namen
gehört haben, hassen ihn bis heute dafür.
Als "Mr. Simpatico" 1972 in die DDR zog, dort zum zweiten und später dritten Mal heiratete,
gab er nicht seine Freiheit auf. Er wurde von den Oberen gehätschelt, der populäre
Protestler mutierte aber mehr und mehr zum Schnulzensänger und B-Movie-Darsteller. Sein
Stern sank Anfang der 80-er Jahre. Er wollte in die USA zurückkehren, merkte aber schnell,
dass niemand auf den dort unbekannten Ost-Star wartete und blieb also in der DDR, die er mehr
und mehr in Frage stellte.
Es gibt zahlreiche filmische Dokumentationen über Dean Reed, jede mit einem anderen
Schwerpunkt. Zuletzt hatte der NDR 1993 in einem ausführlichen
Porträt
versucht, Reeds Leben als Cowboy der DDR nachzuzeichnen, eine weitere Dokumentation aus dem
letzten Jahr ist noch unveröffentlicht.
"Der Rote Elvis" besticht durch bislang unveröffentlichtes Filmmaterial, Interviews mit
prominenten und nicht-prominenten Wegbegleitern, von Egon Krenz bis Armin Mueller-Stahl, von
Isabel Allende bis zur Ex-Geliebten. Er besticht auch durch seinen unaufgeregten Ton, der frei
von Spekulationen, sogar über Reeds Tod ist (fand Eingang ins
"Lexikon der prominenten Selbstmörder";
ja, auch sowas gibt's).
Mancher möchte sich über Reed nicht äußern
(Manfred Krug,
Gojko Mitic),
andere dürfen nicht. Renate Blume beispielsweise, Schauspielerin und Reeds letzte Ehefrau,
steht unter von Tom Hanks ausgerufener Schweigepflicht und also für Interviews zum Thema
nicht zur Verfügung.
So kam Dean Reed vor wenigen Jahren posthum doch noch mal in die Schlagzeilen: Hollywood-Held
Tom Hanks
hat die Rechte an der Verfilmung von Reeds Leben erworben (nach dem Buch
"Comrade Rockstar")
und, wie man lesen konnte, für sich die Hauptrolle vorgesehen. Von dem Projekt hört
man nichts mehr, und wahrscheinlich ist das gut so.
"Der Rote Elvis" hingegen sei jedem angeraten anzuschauen.
Colonia, biograph-online.de, 28.06.2008
Died too young
The film has some interesting comments by people who knew Dean towards the end of his life.
Could of used some input from those who knew him when he was younger. I contributed some e-mail
comments but refused to appear in person because I could not determine what the underlying views
of the producer and director was. I did not want to contribute to a hack job on my younger brother.
I think it was Churchill who said that people who are not liberal when they are young have no
heart but those who are not conservative when they are old have no brain.
Dean was just beginning to learn how the real world works before he died. I am confident if he
had lived as long as I have he would have realized the terrible results of collectivism.
Dale Reed, Seattle, WA, imdb.com, 24 June 2008
Am Freitag, den 13.06.2008, um 19:00 Uhr wurde
in Potsdam im Haus der LINKEN Brandenburg
anlässlich Deans Sterbetags der Film "Der Rote Elvis" gezeigt. Es waren ca. 20 Zuschauer anwesend.
Herr Reinhard Frank von der der Partei DIE LINKE moderierte diesen Abend.
Als ich mit Astrid den Raum betrat sang Dean schon aus vollem Herzen über die Musikanlage.
Leider hatte Hr. Frank nur sehr wenige Songs von Dean parat, weswegen sie immer wieder wiederholt wurden.
Kurz nachdem Petra ebenfalls gekommen war fing Hr. Frank mit der Moderation an.
Er sprach einige Sätze über Dean, sein Leben und seinen Sterbetag.
Obwohl wir drei den Film schon öfter gesehen haben, ist es doch immer wieder sehr bewegend
ihn zu sehen. Ich hoffe den anderen Zuschauern ging es genauso.
Leider war die Leinwand sehr hoch, das war nicht so sehr angenehm.
Kurz vor Filmende kam Leopold Grün, der Regisseur des Filmes.
Leo stellte sich den Fragen und Feststellungen des Publikums die sehr vielseitig waren.
Nach dieser Fragestunde gingen die Zuschauer bereits nacheinander wieder los. 2 ältere
Damen waren sehr interessiert an der Dean-Reed-Website und den Filmen
"Aus dem Leben eines Taugenichts" sowie
"Dean Reed - Sänger des anderen Amerika".
Ich hatte während der Fragestunde den Zuschauern beide Filme nahe gelegt und
die "Taugenichts"-DVD-Premiere
am 22.09.2008 im Filmmuseum sowie unser
2. Dean-Reed-Treffen
und die damit verbundene Kinovorstellung im Kino Babylon
am 27.09.2008 in Berlin publik gemacht.
Leopold trug sich noch ins Gästebuch der Partei DIE LINKE ein.
Astrid machte noch einige Fotos
von uns allen mit Leo und Hr. Frank.
Es war mal wieder eine gelungene Filmvorführung.
Die Fragen der Zuschauer waren sehr vielseitig.
Somit denke ich, wurde Deans Sterbetag in einem würdigen Rahmen geehrt.
Marion Bomback, 23. Juni 2008
"The Red Elvis." Ever heard of Dean Reed, the Denver-born dude who hit the pop star
jackpot in East Germany before biting the dust? If not, this too-good-to-be-true documentary
will look a touch like "Spinal Tap" meets "Viva Las Vegas" in Berlin. Believe it or not,
the ludicrously studly and actionably Elvisesque Reed used his ample sideburns and unlikely
stage fame as platforms on which to espouse "red" causes including the late Chilean president
Salvador Allende.
Interviewed subjects run the gamut from actor
Armin Mueller-Stahl,
who likens Reed to Brad Pitt and Tom Cruise, to a
Yankee talk radio host
who considers the anti-Reagan expat American crooner to have been unforgivably traitorous.
Then there's the hyper-obsessive female fan who convincingly claims she could discuss her
hero for hours -- and does her best to do so, fighting back tears. The movie's message
to fledgling American artists looking to make it big: Move to East Germany!
(Wednesday at 7 p.m.)
Rob Nelson, Minnesota, minnpost.com, 23.04.2008
Thought Provoking Look At What It Means To Be A Socially Conscious Entertainer
I went into this film knowing nothing about Dean Reed, the Denver born singer/actor who
achieved great success outside the USA, who lived in East Germany and became known as
"The Red Elvis" until his death in 1986.
I thought the documentary would be a light-hearted film full of overly serious Stasi
types trying to act "hip" but mostly looking foolish for their efforts, or I at least
expected a heavy dose of 1970's style Communist kitsch.
What I did not expect was a serious and thoughtful film about art, politics, the price
that fame takes on a human life, especially if the artist is sensitive, earnest and truly
wants to do some good in the world.
Using a wealth of foreign TV footage along with clips from Dean Reed's films as well
as contemporary interviews with friends, family members and co-workers, director Leopold
Grun creates a moving film about a man who may have cared too much about the poor and
disenfranchised and was unsure about how he could use his fame to help them.
Beware though, pea-brained American "patriots" will automatically denounce this film
and disparage Dean Reed by calling him a defector.
Reed was a committed socialist (who leaned more towards
Marxism
than anything else) but to inbred flag-wavers, Dean Reed will just be a dirty Commie.
This is demonstrably wrong, but don't expect to win any arguments with Neo-Cons by
offering the reasonable truth.
Dean Reed was born in Denver and possessed the kind of wholesome All-American good
looks that would have made him a natural as a singing cowboy. An early attempt to make
it as a singer and actor in America was a failure.
However, because some of his songs became big hits in South America, Reed went down to
Chile and Argentina to perform some concerts and while there, Reed had his eyes opened
to some of the injustices in the world.
Although Dean Reed was not raised in wealth, it is probably safe to say he never saw
poverty or class separations as obvious as they were in South America. This fired up
a sense of social outrage in him and instead of shutting up and only singing happy,
non-political songs, Reed used his growing fame to raise awareness of the social
inequities he had witnessed.
This was also the time of Vietnam, the Civil Rights struggle, the rise of the women's
movement and much more, so Dean Reed was very much influenced by the political and
revolutionary spirit of the times.
The Red Elvis really hits home the kind of internal conflict that can befall artists
who want to be socially relevant but still be successful in the entertainment field.
But Americans are notoriously unforgiving of any artist who achieves critical success,
fame or fortune who then decides to use their public profile to promote awareness
about social problems.
We get very indignant if a rich artist points out any problems in the "system". We feel
they have no right to complain, especially now that they are rich and famous and are
gracelessly resentful if they don't kiss our asses.
The irony is, if rich, socially conscious artists don't point out the inequalities
in the "system", most US citizens will forget they exist. Americans will not listen
to any poor, unknown artists who complain about the system because we won't let those
nobodies anywhere near a microphone.
Dean Reed didn't like some of the things he saw in the West and even though he decided
to live in East Germany (where he was rich by GDR standards, not US standards), he never
gave up his American citizenship and supposedly still loved America right up to his
1986 death.
The Red Elvis also goes into detail about Reed's personal life and he turns out not
to have been so nice to his family, as well as being a bit of a prima-donna regarding
his concerts.
Forgive my bluntness here, but only a moron who knows nothing about performing would
be surprised by the fact that a man who has to get on stage and entertain thousands
by himself can sometimes be difficult. They are artists after all. It's not an excuse,
but it is a fact.
One thing that bothered me in The Red Elvis however, were some scenes filmed in a
Denver radio station with a talk DJ named
Peter Boyles who was thoroughly obnoxious.
For example, Boyles tells us of an interview he had with Dean Reed shortly before his
death that got him so angry, he tossed Reed out of the radio studio. But then the film
plays us a snippet of the actual 1985 Reed/Boyles interview.
Not surprisingly, what Peter Boyles remembers happening is different from what actually
happened and Boyles comes across as an angry whack job trying to get back at a dead
man who can no longer defend himself. Real classy Peter.
Then Boyles harasses another caller, trying to manipulate him into agreeing that Dean
Reed had denounced the United States and was a tax scofflaw.
I just spent ten minutes researching those claims and it's bogus. As a US citizen
living elsewhere, Dean Reed filed his income taxes from abroad (which is perfectly
legal) and regarding denouncements; why is it necessary to constantly remind talk
radio jerks that disagreeing with US policies is NOT the same as denouncing America.
Dean Reed was bothered by Vietnam, Reagan's Star Wars Defense System and the two party
political system in America. Not unusual positions by any stretch of the imagination.
You are allowed to disagree with America. Please double-check the US Constitution Mr.
Boyles, Amendment One to be specific. And take my advice Peter; the United States is
a great country.
But you can't fully appreciate that if your head is always stuck up Uncle Sam's butt.
Michael McGonigle, Philadelphia, imdb.com, 07.04.2008
THE RED ELVIS - Philadelphia Film Festival
American entertainer Dean Reed had the undeniable charisma of a less dorky John Davidson,
and he used this power to promote world socialism and charm the pants off massive audiences
behind the Iron Curtain during the Cold War. The Red Elvis is an unexceptional documentary
elevated by the exceptional oddness of its main subject. Reed was a passable singer
with an Elvis-like delivery, yet his lanky, almost too-handsome good looks gave him an
irresistible star power. With Reed's career invisible to the Western audience, he seems
like a superstar from an alternate dimension, and the scenes from his East German cowpoke
dramas and almost-recognizable hits are almost familiar. Dean committed suicide in 1986,
and this doc never seems to crack the mystery of how deep Reed's politics ran (he
proclaimed himself a socialist while later giving subtle indications of his disillusionment
with Communist repression). I guess it is okay we're left with our curiosity unsatisfied,
as Tom Hanks
is reportedly planning his biopic as we speak.
DAN BUSKIRK FILM CRITIC, phawker.com, 04.04.2008
THE RED ELVIS - Philadelphia Film Festival
Leopold Grün's doc is the second attempt to tell the story of Colorado crooner
turned Marxist folkie-in-exile Dean Reed onscreen. The first,
Will Roberts' 1985
American Rebel,
was released a year before Reed's apparent suicide by drowning, so Red Elvis should
benefit from 20 years' reflection. But there's precious little perspective to be found
in this disorganized compilation of impressions, which fails to sort out the question
of Reed's motivation - idealist, radical or opportunist? Still, the sight of a Pat
Boone-coiffed pretty-boy signing autographs in Red Square or raising Kalashnikovs
with Arafat
can't fail to astound.
S.B., citypaper.net, 03.04.2008
THE RED ELVIS - Philadelphia Film Festival
Ever hear of Dean Reed? Us neither. The surprise is that this ex-pat American singer/songwriter
achieved a sizeable following in Communist East Germany as a performer and movie star
of the 1960s and '70s - by embracing and espousing the socialist cause. Really more
"the Red John Denver" in sound and appearance, Reed also rallied the revolutionary forces
in post-Allende Chile, sang in Moscow's Red Square and visited Fidel Castro in Havana - all
moments captured on film and stills in eerie "Zelig"-like fashion. Through interviews
with friends and lovers, certain aspects of his earnest idealism and squeaky clean
personality become suspect. And his artistic accomplishments as a musician and hulking
cowboy actor ain't all that, leaving you to ponder if Reed was using the Commies just
as much as they exploited him.
JONATHAN TAKIFF, Philadelphia Daily News,
philly.com, 02.04.2008
Eins gleich vorweg: Was der Kinofilm (Rezension: hier)
und der Soundtrack (Rezension: hier)
versprachen, vermag die nun (ENDLICH!!) vorliegende DVD locker zu halten. Wir haben einem
Bildtonträger selten so entgegengefiebert wie diesem und wurden nicht enttäuscht.
Beides ist bei uns eher die Ausnahme... Über den Film selbst ist alles gesagt,
er überzeugt auf ganzer Linie. Einziges Manko: Das Fehlen eines Interviews mit
Renate Blume-Reed,
die ihre Mitwirkung schon vor Jahren exklusiv dem Team um
Tom Hanks,
dessen Spielfilmprojekt nach wie vor nicht über die Planung hinauskommt, überschrieb.
Klarer Fall von "Auf's falsche Pferd gesetzt!".
Die DVD setzt bereits mit dem beiliegenden Booklet Maßstäbe: Neben einer Kurzbio des
Protagonisten werden die Zeitzeugen und Interviewpartner, die im Film und in den Extras zu Wort
kommen, ausführlich vorgestellt. Das nennen wir "vorbildlich". Besagte Extras (Bonus-Interviews)
werten die Sache noch weiter auf. Beeindruckend, mit welcher Intelligenz und unerschütterlicher Ruhe
Armin Mueller-Stahl
seine Ansichten über und Erlebnisse mit Dean Reed ausbreitet und analysiert und übliche
Klischees quasi nebenbei ins Reich der Fabel verweist. Respekt! Nicht minder beeindruckend der
Auftritt von Karikaturist Willy Moese, der die Veröffentlichung seiner Aussagen leider nicht mehr
miterleben kann. Hochinteressant auch die Interviews mit
Egon Krenz
und Regisseur Leopold Grün. Eher enttäuschend ist dagegen der Beitrag von Lothar Bisky
ausgefallen, der zum eigentlichen Thema nichts Essentielles zu sagen weiß.
Die DVD ist ohne Einschränkung empfehlenswert, für Reed-Fans sowieso und für Leute,
die sich für politische und kulturelle Hintergründe der Zeit des Kalten Krieges interessieren,
ebenfalls. Dean Reed, der am 22. September dieses Jahres 70 geworden wäre, hat hier sein längst
fälliges und wohlverdientes Denkmal gesetzt bekommen. Dank und Respekt, Leopold Grün! (kf)
Redaktion "Deutsche-Mugge", deutsche-mugge.de, 02.03.2008
DVD-Premiere und Buchvorstellung bei ND im Club
Nun ist es endlich soweit. Die DVD "Der Rote Elvis" ist endlich im Handel.
Gestern war in Berlin im
Café Sybille
in der Karl-Marx-Allee 72 die Premierenfeier.
Gemeinsam mit Astrid sind wir gegen 18:30 Uhr im Café Sybille eingetroffen.
Wir waren schon voller Vorfreude auf das was uns erwartet. Das Café war schon fast besetzt.
Aus dem Lautsprecher sang Dean. Innerhalb weniger Minuten waren alle Plätze besetzt,
so dass einige Gäste stehen mussten. Etwa 70 - 80 Zuschauer waren anwesend.
Nachdem wir Leopold Grün, Fam. Grossmann und FB Habel begrüßt hatten,
stellte der ND-Feuilletonchef Hanno Harnisch den Regisseur Leopold Grün und die Autoren
des Buches "Dean Reed - Die wahre Geschichte",
FB Habel und Thomas Grossman vor. Ca. 22 Minuten konnten wir den Anfang der DVD sehen.
Danach stellte Hanno Harnisch den 3 einige Fragen zum Film und dem Buch. Dabei kam wieder
einmal zum Ausdruck was für eine Sichtweise jeder der 3 Herren von Dean als Sänger,
Schauspieler oder politischen Künstler und Mensch hat. Sie berichteten von den
Begegnungen mit Dean oder eben wie Leopold, der nur aus dem Fernsehen Dean kannte.
Im Endeffekt haben alle 3 zwei wunderbare Werke geschaffen.
Im Dokumentarfilm wird uns Dean auf der Leinwand von verschieden Anschauungspunkten
näher gebracht und im Buch aus unterschiedlichen Erfahrungen und eventuellen Ereignissen,
wobei ich da an das Vorwort im Buch denke.
Einige Zuschauer haben Fragen zu Dean gestellt die sehr gerne beantwortet wurden.
Günter Reisch,
der ebenfalls als Zuschauer anwesend war, berichtete noch von
Tom Hanks' Besuch bei ihm.
Ein Herr, der das erste Mal etwas über Dean gehört hatte, erkundigte sich nach
dessen europäischen Wurzeln, beschrieb ihn als einen Suchenden und zeigte sich sehr
beeindruckt. Leopold Grün berichtete vom großen Interesse der 300 Zuschauer
bei der Filmvorführung in San Fancisco. Die Amerikaner beschäftigte vor allem
die Frage, warum in ihrem Land nichts über Dean bekannt ist.
Nach ca. 2 Stunden war der offizielle Teil des Abends vorbei. Einige Zuschauer umlagerten
den Verkaufstisch auf dem natürlich die DVD "Der Rote Elvis", das Buch
"Dean Reed - Die wahre Geschichte" und die
CD "Dean Reed - Seine Amiga-Erfolge"
zum Kauf angeboten wurden.
Es was also nicht unbedingt nur eine DVD-Premiere sondern ebenso eine Buchvorstellung.
Gerade dies machte den Abend so interessant.
Wir sprachen noch mit einigen Zuschauern. Sie waren sehr angetan von der DVD und Dean im
Allgemeinen. Jeder hat seine eigene Meinung und Erinnerungen an und von Dean.
Wie wurde ebenfalls am Abend zitiert "Dean sang einmal - Die Gedanken sind frei..."
Gerade deswegen ist es umso erstaunlicher, dass nach so vielen Jahren Dean nicht vergessen ist.
Dank der mit viel Engagement geleisteten Arbeiten von Leopold Grün und seinem Team
sowie den beiden Schriftstellern FB Habel sowie Thomas Grossman (ebenfalls Andrea, sie
hat alle 2 Projekte mit viel Zeit und Arbeit unterstützt) wird uns Dean, sein Leben
und vor allem Deans Lebenswerk, sein Kampf für eine gerechte Welt, keine Kriege auf
der Welt usw. den Zuschauern näher gebracht.
Heute habe ich mir meine DVD angesehen, insbesondere die Bonusaufnahmen sind sehr interessant.
Es ist eine sehr gelungene DVD geworden.
Danke Leopold für den Film sowie Thomas und FB für das Buch.
Marion Bomback, 21. Februar 2008
Berlin and Beyond in San Francisco
[...]
Next up was the documentary "The Red Elvis", about Dean Reed. If you're like me, you hadn't
heard of Dean Reed before. Think of him as a little like an Elvis knock-off from Denver. But he
never really caught on in America. He was, however, immensely popular in South America, particularly
Chile. With his fame, he felt it was his responsibility to try to make the world a better place.
And to him that meant getting involved both in pacifist causes and in the Communist revolution
in Chile. He became an active member of the Communist party, and played in Moscow and East Germany.
There he met his first wife, and stayed. Although he always claimed to love America, he also spoke
out against it quite a lot. Eventually he even abandoned his pacifism and advocated outright struggle.
Through it all, he was a matinee idol, playing to sold-out shows and making 20 movies in East Germany.
He was also a notorious womanizer and went through his share of wives. It all ended in 1986 under
mysterious circumstances - officially ruled a suicide in a lake in East Berlin. A fascinating person
and a very well made movie that makes great use of archival footage and contemporary interviews.
Look for a biopic of his life coming out soon from
Tom Hanks,
of all people?! Here's a pic of Director Leopold Grün:
[...]
Jason Watches Movies, January 13, 2008
Es kommt nicht allzu häufig vor, dass es ein Dokumentarfilm in die von Hollywood und
dem neuen deutschen Film dominierten Kinos schafft. Überraschenderweise sind diese Perlen
der Kinounterhaltung auch noch erfolgreich und meistens interessanter als das Hauptprogramm.
In genau dieses Schema passt Leopold Grüns erster kinolanger Dok-Film, der eine erstaunliche
Verweildauer in den Kinosälen hatte. Bereits auf der Berlinale 2007 hatte dieser Film viel
Zuspruch und Lob eingeheimst.
"Der Rote Elvis" - so wurde liebevoll der in Denver/Colorado geborene Sänger, Schauspieler,
Regisseur und Friedenskämpfer Dean Reed genannt. Schon in jungen Jahren hatte Reed erste
Erfolge als Sänger und war mit dem echten Elvis auf Augenhöhe, was Chartplatzierungen
anging. Besonders in Südamerika hatte er eine große Fangemeinde. Bei seinen Auftritten
dort lernte er aber auch die andere Seite kennen: unterdrückte Völker, machthungrige
Regimes, Not und Elend. Diese Erfahrungen prägten Dean Reed und ließen ihn über
seine Rolle in dieser zweigeteilten Welt nachdenken. Er wandte sich von seinem Heimatland,
den USA, ab, fand in der DDR ein neues Zuhause und stellte sich fortan bis zu seinem tragischen
Ende an die Seite der Unterdrückten. Er kämpfte an der Seite
Salvador Allendes wie auch
Yassir Arafats.
Er nahm Inhaftierungen in Kauf und patrouillierte an der Front in
Palästina.
Dean Reed war sich sicher, dass er seinen Beitrag dazu leisten kann, die Welt ein wenig
friedlicher zu gestalten. Manchmal fast schon naiv in seinem Tun - wie eine Szene im Film zeigt,
als Dean Reed in der einen Hand eine Kalaschnikow und in der anderen eine Gitarre hält
und so Streife läuft.
Aber genau diesen Wandel vom Sänger zum Kämpfer versucht Leopold Grün für den
Zuschauer begreifbar zu machen. Anhand von bisher noch ungezeigten, zum Teil sehr privaten Aufnahmen,
durch Interviews mit Zeitzeugen und durch eigene Recherchen zeichnet Leopold Grün das Porträt
eines Mannes, der zwischen den Gesellschaftssystemen zu Zeiten des Kalten Krieges gefangen war. Die
Einen hassten ihn für sein Engagement, die Anderen missbrauchten ihn für ihre Zwecke.
Leopold Grün entmystifiziert einen Helden, der keiner sein wollte, und baut ihm gleichzeitig
ein Denkmal. Die wenigen Zeitzeugen, die im Film zu Wort kommen, haben alle ihre eigenen Erfahrungen
mit diesem Wanderer zwischen den Welten gemacht. Da ist die
Ex-Frau,
die scheinbar immer noch nicht darüber hinweg ist, dass ihr Mann, ihr Held, der Vater ihres
Kindes
sie einfach aus der gemeinsamen Wohnung schmiss. Da ist die heimliche Geliebte, wahrscheinlich
die einzige Vertraute in Reeds Leben, mit der er den gemeinsamen Abgang von der großen
Bühne plante und die sich beklagt, dass er dann doch ohne sie gegangen ist. Und da ist ein
weiblicher Fan aus dem sowjetischen Riesenreich, die ihrem Idol niemals begegnet ist, aber ihr
Leben komplett änderte und nach Amerika auswanderte, um ihrem Star wenigstens nach seinem Tod
nah zu sein. Und da sind zwei Amerikaner - der eine ein
guter Freund
von Dean Reed und praktisch so etwas wie sein Nachlassverwalter, der andere ein
Radiomoderator,
der typische Kommunistenhasser, der sich zwar geschmeichelt fühlt, befragt zu werden, aber
dann versucht, uralte Rechnungen mit Dean Reed zu begleichen.
Weltstar Armin Mueller-Stahl,
die Politiker Isabell Allende
und Egon Krenz
kommen ebenso zu Wort wie chilenische Bergarbeiter.
Sie alle hatten irgendwann einmal mit Dean Reed zu tun und erweisen in ihren Statements diesem
"American Rebel" ihren Respekt. Leopold Grün verknüpft geschickt diese Interviews
mit Film-Einblendungen, verzichtet aber gleichzeitig auf zuviel Begleittext und lässt
meistens nur die Bilder für sich sprechen. Dazu ein eigens für diesen Film produzierter
Soundtrack,
der die Wirkung der Bilder noch unterstützt. Das Titelthema zieht sich wie ein roter Faden
durch den Film und wirkt auch noch nach dem spektakulären Filmende nach.
Die 90 Minuten vergehen schneller als man denkt und ohne dass es langweilt. Und schon allein
dafür gebührt den Filmemachern des "Roten Elvis" Respekt und Anerkennung!
Thoralf Haß, zelluloid.de, 27.09.2007
Liebes Dean-Reed-Team!
DER ROTE ELVIS
DEAN
"Du fehlst uns DEAN!
Deinen Tod will ich nicht zur Kenntnis nehmen."
Danke für "Der Rote Elvis"
Dokumentarfilm
Doku über das widersprüchliche Leben von Dean Reed (1938-1986),
der als Entertainer und Jugendschwarm, Friedenskämpfer und roter Rebell in
die Kulturgeschichte einging.
Never forget!
AMIGA-PLATTEN kaufte ich als DEAN-REED-FAN.
Danke für Leistung und Verhalten = Einheit.
Warum hat das SED-Regime Dich als Rockstar, Cowboy, Sozialist fallen lassen???
Christel Schmidt, Cottbus, 13.09.2007
Sehr zu empfehlen. Viel Zeitkolorit, viel Musik und gute Zeitzeugen. Es kam beim Zuschauer
sogar etwas Wehmut auf. Als er damals starb, wurde das von meinen Klassenkameraden und mir
nur hämisch kommentiert. Aber eigentlich ist es schade, dass er tot ist, er
könnte heutzutage im Zuge der Retrowelle noch mal ganz dick auftragen.
Lok Leipzig, zitty.de, 12.09.2007
Also ich war gestern um 23 Uhr im Kino, um den Dean-Reed-Film zu sehen.
Ich muss sagen: Sehr interessant und auch "schillernd". Viele Passagen
werden zwar nur durch Interviews wie mit
Armin Mueller-Stahl
und seinen Frauen/Geliebten zusammengehalten, aber dennoch positiv und lobenswert!
Zu Beginn hört ein chilenischer DJ seinen Südamerika-Hit
"Our Summer Romance",
den DEAN REED Ende der 50s bei Capitol in den USA aufnahm!
Der Chilene: "Wenn Elvis Presley diesen Song gehört hätte, dann hätte er
Dean Reed verklagt aufgrund der Ähnlichkeit im Gesangsstil".
Nun gut, damals waren sehr viele Musiker vom King beeinflusst, aber sicher
wäre es nicht zur KLAGE gekommen, dazu ist ELVIS einfach zu weit vorne.
Desweiteren gibt es Statements aus Russland, den USA selber (wo Reed
nicht sooo gut bei wegkommt aufgrund seiner Protestaktivitäten), der DDR
und immer wieder Chile.
Man muss dazu wissen, dass Dean Reed eng befreundet war mit
Victor Jara,
dem er seinen Film
"El Cantor" widmete und
Salvador Allende,
der frei gewählt wurde Anfang der 70er und für ein neues
Chile stand. Beide wurden bei der Machtergreifung durch General Pinochet terminiert.
Das traf DEAN REED und fortan beschloss er seine Aktivitäten
auch mit der Waffe durchzusetzen. Dies tat er im
Libanon (!!), als er mit
Maschinenpistole UND Gitarrenkoffer an der Front aktiv war, wovon es auch
bewegte und bewegende Bilder im Film gibt. Muss man gesehen haben Leute!
Sein Gesang und Showtalent ist schwer zu beurteilen. Aber er hatte gerade
in Südamerika (vor allem wieder CHILE und Argentinien) viele Erfolge und
seine Filmpartner reichen von Yul Brynner, Nadja Tiller, Hannelore Elsner
über Manfred Krug bis hin zu Patrick Stewart und Claus Theo Gärtner.
Dazu kommen seine eigenen TV-Shows in den genannten Regionen, die ich
zumindest als qualitativ sehr bemüht und unterhaltsam ansehen möchte.
Der wichtigste Punkt bleibt, dass er zu seinen Idealen stand.
Seine erste Frau in der DDR, Wiebke,
äußerte, dass er sie verlassen wollte, als sie schwanger wurde,
aber andeutete, dass er, falls sie das Kind abtreiben lassen würde,
die USA verließe und zu ihr in die DDR ziehen
würde, was sie jeweils beide taten (Abtreibung und Umzug).
Immer wieder wird auch seine sächsische Geliebte (über Jahre!) Maren
befragt. Sie zweifelt wie ich auch seinen Selbstmord 1986 an und man
merkt, dass diese Frau ihn wohl als Einzige halbwegs verstanden hatte -
aber auch sie war ehelich wohl gebunden und konnte letztlich nicht richtig
weiterhelfen als seine Karriere in den 80s langsam bergab ging.
Ein neues Filmprojekt
wurde nicht mehr realisiert und die TV-Sendung seiner letzten
Personality-Show
erlebte DEAN REED nicht mehr.
Ganz am Ende sieht man seine Leiche nachdem sie aus dem See gezogen
wurde. Ich finde der Junge war nicht depressiv genug, um sich zu töten.
Alleine diese Frage und alle Verquickungen seiner Weltenbummelei machen
den Kerl einfach über alle Maßen interessant.
Guderian, www.elvisnachrichten.de, 12.08.2007
Der Dokumentarfilm ist auf alle Fälle sehenswert. Obwohl ich kein Fan bin, fand ich ihn sehr interessant.
Die Zuschauerreaktionen kann ich leider kaum beurteilen, weil es sehr still war im Saal.
(Vielleicht ist das auch schon eine Reaktion.) Ich halte mich, was den Film
DER ROTE ELVIS betrifft, an meine eigene Reaktion. Hier ist sie:
Sie sagten immer wieder
Sie sagten immer wieder:
Wir brauchen dich, komm her!
Du packtest deine Sachen.
Da lobten sie dich sehr.
Sie feierten den Fremden,
der ihnen Glauben schenkt
in ihren blauen Hemden,
schon damals ferngelenkt.
Sie sonnten sich so gerne
in deinem Künstlerlicht.
Du rochst nach fernster Ferne,
das kannten sie ja nicht.
Man sprach von deinen Reisen,
als wär man mitgereist,
du gabst dem Sozialismus
den Touch, der was beweist.
Du blicktest erst nach Jahren
auch hinter das Geschrei
und mit gesträubten Haaren
sahst du die Heuchelei.
Da wagtest du zu fragen.
Das zahlte man dir heim:
Man ließ dich nichts mehr singen
bis auf den alten Reim.
Seitdem du unverwendbar
für sie geworden warst,
erdrückte dich das Heimweh,
dein Freiheitstraum zerbarst.
Doch gingst du nicht zur Mutter
ins Heimatland zurück,
du stiegst für alle Zeiten
gleich ganz aus aus dem Stück.
Man schrieb von einem Unfall
und das in doppelt rot.
Dein Herz war nicht zerbrochen,
es war im Kampf verloht.
Sie holten den Rebellen
ins Schubfach heim mit Macht.
Wir hatten eigne Quellen
und haben nur gelacht.
Susanne, Dresden, 11.08.2007
Dean ist mein Idol, seit meiner Kindheit.
"Der Rote Elvis". Ich saß da, hörte & war ganz versunken. Sah & bekam Sehnsucht.
Tränen ... Wehmut ... Leider habe ich Dean nur einmal in meinen Kindertagen live erleben
können. Zu jung war ich, um ihm um den Hals zu fallen. Sch...
Und heut, weiß ich ein wenig mehr über Dean.
Und da gibt's diesen Film. "Der Rote Elvis". Was für ein Titel? Dean war kein Elvis.
Ganz im Gegenteil. Sicher zog er Menschen, wie mich, in seinen Bann. Das zeigt dieser Film
sehr gut. Menschen die ihm begegneten, persönlich oder wie auch immer wurden durch ihn
verzaubert. Meist menschlich, politisch, musikalisch.
Mir fehlt an diesem Film das "Herzblut". Der politische Dean steht im Vordergrund. Ein wenig
auch der Mensch Dean. Der Sänger, seine Musik kommen, wie ich finde, in dem Film viel zu kurz.
Dean hatte ich über seine Musik kennen gelernt. Es wurde kurz erwähnt, dass sich Dean
Anfang der 1980er Jahre künstlerisch nicht mehr weiter entwickelte. Das kann ich nur
bestätigen. Seine einzigste, deutschsprachige LP
zeigt das sehr stark. Deans Musikstil ist einmalig. Das ist sehr gut auf seiner letzten LP,
Country-Songs,
zu hören. Hatte er eine Krise? Ja, diese Frage wird beantwortet.
Zum Teil empfand ich, dass Dean lächerlich gemacht wurde. Im Kinosaal brach entsprechendes
Gelächter aus.
Ja, dieser Film ist dennoch sehenswert. Als "Propagandamaterial" für die, denen Dean noch
fremd ist. Um ein kurzes Bild von ihm zu bekommen. Ja, Dean ist an seinen Idealen zerbrochen.
Dean war in den 1980er Jahren, meiner Jugendzeit, für viele DDR-Jugendliche eine Witzfigur.
Wer wollte was von Dean noch hören, geschweige denn sehen? Niemand. Außer ein paar
"Durchgeknallte" wie ich. Das kommt in dem Film nicht vor. Ich werde bis heute, als
leidschaftlicher Dean-Reed-Fan, immer noch scheel angelächelt. Für viele in der DDR
war er nur eine rotgetünchte Marionette. Und da haben wir's. Dean wollte nie benutzt
werden & wurde es letzten Endes doch.
Das fehlte mir in dem Film. Auch junge Menschen, deren Herzblut an ihm hängt. Das bringt
mich auf eine Idee. Werde mit einem befreundeten Filmemacher mal reden ...
Liebe kämpferische Grüße
Nadl, Berlin, 09.08.2007
Ein Dokumentarfilm über Dean Reed, ein Portait über eine bizarre Figur der DDR.
Aus der USA über Chile in der DDR gestrandet, zeigt der Film einen Mann voller
Enthusiasmus, Unsicherheit und Narzismus. Ohne direkten Kommentar läuft das Leben des
Sängers, Schauspielers und Drehbuchautors an uns vorbei und am Ende habe ich als
Zuschauer zwar keine Sympathie, aber Verständnis und ein Gefühl für die
Zeit bekommen. Denn es berührt, wenn ich sehe, dass ein Mensch an sich selbst scheitert
und als einzigen Ausweg den Freitod wählt.
(ch), Gruppe Weimar, 08.08.2007
Den Film habe ich gestern hier in Bremen, wo ich jetzt seit 16 jahren wohne,
in Anwesenheit des Regisseurs und weiterer Beteiligten, gesehen.
Fand ihn sehr eindrucksvoll und spannend und sehr gut dargestellt. Wobei man noch viel
mehr hätte bringen können, dann hätte er aber 5 Stunden gedauert.
Ich habe Dean persönlich sehr gut gekannt, man kann fast schon sagen wir waren befreundet.
Ich war auf sehr vielen Veranstaltungen und Konzerten, zum Teil auch mit ihm.
Hannelore, Bremen, 04.08.2007
Ein gelungenes Portrait eines außergewöhnlichen Menschen
Ich habe den Film nun schon 4 mal gesehen und finde immer noch Neues was ich vorher
nicht bemerkt habe. Der Film ist sehr vielschichtig und interessant gemacht, ohne
Wertung von Seiten des Regisseurs, so kann jeder Zuschauer sich seine eigenen Gedanken
machen und eigene Erkenntnisse finden. Eine objektive Berichterstattung über das
Leben eines sehr vielseitigen, interessanten und außergewöhnlichen Menschen
mit faszinierendem Lebenslauf die man gesehen haben sollte. Wer den Menschen Dean Reed
persönlich kannte findet sich in den Aussagen des Filmes oft selbst wieder. Und
versteht einmal mehr, dass passieren musste was passiert ist, eine menschliche
Tragödie die auf Grund der Ereignisse nicht zu stoppen war. Wer Dean Reed nicht
kannte erfährt viel über sein Leben, seine Einstellung zum Leben, seine Ideale
und seine Wandlungen im Laufe der Jahre. Ein großes Dankeschön an den Regisseur
Leopold Grün für diesen gelungenen Film und die damit verbundene
Zurückholung vieler Erinnerungen.
Petra Scholtysek, filmreporter.de, 03.08.2007
"Der Rote Elvis" am 02.08.2007 in Nürnberg
Dean bin ich nie begegnet. Ich lebte hier in Nürnberg und zuvor in München.
Dean war mir nur durch Presse und Rundfunk ein Begriff und durch Freunde
die zu "der damaligen DDR" Beziehungen hatten.
Gestern Abend hatte ich das Vergnügen den Film "Der Rote Elvis" zu sehen,
der ja in Anwesenheit von Leopold Grün gezeigt wurde.
Herr Grün stellte sich den Fragen der Kinogäste und ich hatte danach
die Ehre, mit ihm (und meinen Kollegen vom Filmhaus) in unserem Biergarten noch
ausführlich und lange über den Film und im Besonderen auch über Dean zu
sprechen. Meine Bekannte, die mit im Kino war, ist gebürtige Ostdeutsche und kannte
Dean selbstverständlich auch.
Ich kann den Film nur empfehlen. Wenn ich auch für mich sagen muss, der Mann
ist mir nach wie vor ein Rätsel. Aber das liegt wohl daran, dass man einen
Menschen einfach nicht nach Presse und Hörensagen beurteilen kann. Fest steht für
mich aber, dass er ein faszinierender Mann war.
Ich denke, dass er irgendwie wohl auch an der Zeit gescheitert ist. Für offene Worte,
selbstlose Taten und Unterstützung unrechtbehandelter Menschen war die Welt
und die Politik noch nicht bereit. (Aber ist sie es deswegen heute???)
Es war schön in dem Film zu sehen, dass sich Arbeiter, die er bei ihrem
Arbeitskampf unterstützte, noch positiv an ihn erinnern.
Heidi Ehret, Nürnberg, 03.08.2007
"Der Rote Elvis" in Leipzig mit Leopold Grün als Gast
Gestern Abend (30.07.2007) wurde um 20 Uhr in dem kleinen Szene-Kino nato in der
Südvorstadt von Leipzig erstmals der Film "Der Rote Elvis" von Regisseur Leopold Grün
gezeigt. Dieser Film dokumentiert das Leben von Dean Reed auf eine neue und wieder ganz
andere Weise als die Filme, die in der Vergangenheit entstanden sind wie zum Beispiel
"American Rebel"
des amerikanischen Filmproduzenten Will Roberts.
Im Vorfeld der Aufführung machte das MDR-Fernsehen mit Leopold Grün ein Interview
und sprach auch mit Kinobesuchern über die Beweggründe, sich gerade diesen Film
anzusehen. Ingeborg Stiehler,
eine nette Dame, die auch in Berlin zur Vorstellung der neuen
DVD-Box
anwesend war und von ihrer langjährigen Bekanntschaft mit Dean berichtete, war im Kino
und wurde interviewt. Auch ich wurde gefragt und verwies auf meine persönliche Bekanntschaft
mit Dean und seiner Familie sowie meine Arbeit für die Dean-Reed-Website. Leopold
Grün habe ich mich ebenfalls als eine Mitarbeiterin der Website vorgestellt. Ein netter,
sympathischer und bescheiden auftretender junger Mann...
Dann gingen auch schon die Türen zum kleinen Kino-Saal auf, der sich schnell bis auf den
letzten Platz füllte. Ein paar Stühle mussten sogar noch zusätzlich aufgestellt
werden. Zum Teil untermalt mit teilweise verfremdeter
Musik von Dean kamen Zeitzeugen zu Wort
wie zum Beispiel seine frühere Frau Wiebke Reed,
der Schauspieler Armin Mueller-Stahl
sowie Maren Zeidler, die laut eigener Aussage einen langjährigen Kontakt zu Dean hatte.
Aber auch eine junge Frau, die aus der ehemaligen Sowjetunion nach Denver gezogen ist, um dem
Geburtsort von Dean nahe zu sein und die regelmäßig sein Grab aufsucht, wurde von
Leopold Grün interviewt. Ein wirklich gelungener Film, dessen Schlussszene betroffen macht,
in der eine Aussage von
Renate Blume
vor der Polizei vom Juni 1986 zitiert wird zu dem Bild des aus dem Zeuthener See geborgenen
Körpers von Dean.
Danke, Leopold Grün, für diesen neuen Film über einen Menschen, der für
immer noch viele Menschen unvergesslich ist!
Annette Otto, Zwenkau, 31.07.2007
Ich habe den Film auch gesehen und war nicht so begeistert.
Biografisch hat mich das Ganze noch interessiert und auch angesprochen,
inwiefern aber über die Gründe für seinen Selbstmord spekuliert wurde, fand
ich irreführend. Die einen sagen, seine letzte Frau,
Renate Blume, hätte
erheblich zu seiner Verzweiflung beigetragen, die anderen halten sich streng
an seinen Abschiedsbrief, in dem steht "Sozialismus ist noch nicht
erwachsen." Aber auch dieser Satz und die Zeilen drumherum werden
möglicherweise falsch interpretiert. Er glaubte an den Sozialismus, der sich
nach Deans Vorstellungen wahrscheinlich eher streng an die kommunistische
Theorie hielt, die ja real ganz anders aussah. Er war keinesfalls enttäuscht
von dieser Theorie, was ich hoch schätze, sondern von der Umsetzung
dieser. Er musste erkennen, dass auch seine letzte Hoffnung in dieser
grausamen Menschenwelt noch etwas Zeit braucht.
Die allgemeine Meinung und auch die im Film vermittelte (angebliche)
"Objektivität" macht da allzu schnell Schluss und geht nicht ins Detail.
Das wird nach dem Schema "Kapitalismus, Sozialismus, Erkenntnis, dass er es im Kapitalismus besser
gehabt hatte, Gefangensein, Ausweglosigkeit, Irren ist menschlich,
Selbstmord" usw. abgehandelt. Für mich sieht Objektivität anders aus.
(Ich hoffe, Vaclav
gefällt der Film als Erinnerung an seinen guten Freund.)
Mania, Dresden, 31.07.2007
Ich war gestern bei der Dresdner Filmpremiere des Filmes "Der Rote Elvis", ein Dokumentarfilm
über Dean Reed. Bin sehr überrascht wie lange doch so eine ungewöhnliche
Persönlichkeit, wie Dean wohl unumstritten war, beschäftigt. Jedenfalls möchte
ich mich nochmals bei den Filmemachern bedanken für diese Einblicke, die ich gestern nur
noch bestätigt bekommen habe. Meine Meinung zu Dean hat sich nicht geändert. Er war
zwiespältig und eben zu dieser Zeit ein Exot, und was macht man mit allem Fremden, man
grenzt es aus. Lässt sie nicht in seine Welt hinein. Deshalb hat sich Dean auch nie zu
Hause gefühlt, eher nur zu Gast auf lange Zeit.
Leider konnte Vasek
nicht gestern dabei sein, er hat heute ein Konzert und hatte noch Proben. Aber, wenn er den Film
gesehen hätte, wäre er wohl der selben Meinung gewesen. Selbst Leute, die Dean nicht
kannten oder gar nicht kennen, lernen etwas dazu. Nur in einem abgeschlossenen Gebiet, wie es der
Ostblock ja war, war so etwas möglich. Dass allein die Herkunft und gutes Aussehen reicht
um berühmt und geliebt zu werden. Die Tragik dabei ist nur, dass Dean, wenn er tatsächlich
die Wende erlebt hätte, wahrscheinlich dann gescheitert wäre und mit dem Leben nicht
mehr klar gekommen wäre.
Mich hat die Bemerkung von Egon Krenz
erschrocken, wie er so lapidar sagte, dass sie Dean nach ihren Vorstellungen einsetzten. Er
also genauso manipuliert worden war, wie manch anderer auch. Genau seine unverbesserliche Haltung
zum Sozialismus war es, was mich immer abgestoßen hatte. Seine unerschrockene Naivität,
dass er auch glaubte, was er sagte, machte ihn mir so unzugänglich. Aber seine Unkompliziertheit
und Freundlichkeit jedem gegenüber wieder liebenswert. Habe heute gleich einen Lagebericht
auch an Vasek geschickt und bin nun gespannt auf seine Antwort.
Vor allem an Leo Grün einen großen Dank, seine freundliche Art hat mich wirklich beeindruckt.
Ich hoffe, dass nun Vasek sich meldet. Dann gibt's eine Fortsetzung? Oder vielleicht ist nun das Thema
abgeschlossen?
Fazit: wenn der Film in eurer Umgebung läuft, hingehen! Ansehen! Und da gibt es kein
Nostalgiegedusel, nur Erinnerungen, die schon fast vergessen sind. Aber gerade wenn ich solche
Episoden aus der DDR sehe, dann weiß ich, warum sie glücklicherweise nicht mehr existiert.
Manchmal hatte ich sogar den Eindruck, als gezeigt wurde, wie Dean im Kreise seiner Familie saß
und ein Lied zur Gitarre sang, unterscheidet sich das nicht von dem, was heute so Homestory genannt
wird. Also da wusste er ganz genau, wie man sich öffentlich präsentiert. Dass Dean in der
Marktwirtschaft aufgewachsen war, ist oft unverkennbar. Leider kann man sich nicht die Rosinien
aus jedem heraussuchen! Jede Gesellschaft hat ihre Schwierigkeiten. Denn so toll war leider das
alles nicht, und das hat er ziemlich spät erkannt. Vor allem ging es nur dem gut, der mit den
Wölfen heulen konnte, wehe dem, der anderer Meinung war, der bekam die Härte der Diktatur
des Proletariats zu spüren.
Ein gelungenes Stück Arbeit und eben sehr objektiv. Das liegt wohl daran, dass Leo Grün
keinen persönlichen Bezug zu Dean Reed hatte und ohne vorgefertigtes Urteil an die Arbeit ging. Danke!
Mit den besten Grüßen aus Dresden und weiterhin viel Erfolg bei den nächsten
Projekten wünscht
Silvia Linhart, Dresden, 30.07.2007
Am 28. Juli war ich in Berlin bei der Premiere des neuen Dokumentarfilms über Dean Reed,
"Der Rote Elvis" (jetzt mit deutschen Untertiteln), im Freilichtkino Friedrichshain. Das Filmteam
um den Regisseur Leopold Grün war anwesend und einige Gäste, die im Film zu Wort kamen,
z.B. Maria Moese und Günter Reisch.
An dieser Freilichtbühne in Friedrichshain war ich zum letzten Mal, als Dean dort einen
Auftritt hatte. Ich glaube, das war 1984 bei einem Pressefest.
Ich war auch gefragt worden, ob ich nicht in dem Film mitwirken möchte. Aber was hätte
ich schon erzählen können? Ich kannte Dean ja nur als Fan. Leopold Grün hat da schon
genau die richtigen Leute gefunden.
Ich hatte den Film schon mit den englischen Untertiteln bei der Berlinale gesehen, aber so hat man
doch einiges besser verstanden. Und ich werde ihn mir auf jeden Fall noch mal ansehen,
spätestens am 6. September in Cottbus, im KinoH in der Stadthalle.
Die Journalisten, die zur Zeit sehr zahlreich über den "Roten Elvis" schreiben, picken sich
immer die Szenen mit den Palästinensern raus. Aber kaum einer schreibt darüber, dass das von
Will Roberts
gedreht wurde, der ja auch einen sehr interessanten Dokumentarfilm
über Dean gemacht hatte. Will würde seinen Film sicher auch gerne wieder mal im Kino zeigen.
Ich hätte mir gewünscht, dass mehr auf den Dokumentarfilm von Will Roberts
"American Rebel"
hingewiesen wird. Vielleicht hätte man auch mal die Gelegenheit nutzen können
und hier beide Filme zeigen?
Heike Zastrow, 30.07.2007
"Was wollte der hier?"
... kolportiert Armin Mueller-Stahl
in einem Interview des Dokumentarfilms das Rätsel, das Dean Reed Kollegen wie Publikum
aufgab. Der gebürtige US-Amerikaner, Sänger, Entertainer und Schauspieler ließ
sich 1972 in der DDR nieder. Populär wurde er dort vor allem durch zahlreiche Auftritte
im Fernsehen, Konzerttouren und durch einige DEFA-Filmproduktionen, die vielleicht
Bekannteste davon "Blutsbrüder",
in der er an der Seite des "Pierre Brice des Ostens",
Gojko Mitic,
die Hauptrolle spielte. Weniger bekannt ist, dass auch das Buch des Films maßgeblich
von ihm stammt. Reed schrieb für zwei weitere Filme die Bücher, führte
Regie
und spielte die Hauptrolle, darunter der international beachtete
"El Cantor",
ein Nachruf auf den chilenischen Sänger und Musiker
Victor Jara.
1986, 48jährig, nahm sich er sich in Berlin das Leben.
Kinostart ist am kommenden Donnerstag, 2. 8., u.a. in Berlin, Hamburg, Bremen, Köln,
Düsseldorf, München, Nürnberg. (Ich sah den Film im Frühjahr auf der
Berlinale, auf der er beachtlichen Erfolg hatte.)
Dean Reed, geb. 1938, wuchs in der Nähe von Denver/Colorado in kleinbürgerlich
bescheidenen Verhältnissen auf. Passionierter Reiter und autodidaktischer Sänger
seit früher Jugend, bestritt er nach Abschluss der High School seinen Lebensunterhalt
sowohl als "Cowboy" auf einer Touristen-Schaufarm, wie mit Band-Auftritten und Radioshows.
Er fand Gönner und Förderer, die ihn ab 1959 in Hollywood zu promoten suchten,
doch bis 1961 zeichnete sich ab, dass er große Erfolge nicht zu erwarten hatte.
Anders stand es mit der Aufnahme, welche zwei seiner Singles in Mexiko und Lateinamerika
fanden. Folgerichtig brach er 1961 zu einer Tour durch Südamerika auf, die mit
Unterbrechungen bis 1963 dauern sollte. Aus dieser Zeit stammt die Wandlung des mild
aufmüpfigen Sunnyboys, der mit einigem Erfolg Elvis immitierte, zu einem Aktivisten
der Friedens- und Gewerkschaftsbewegung, schließlich Freund und Propagandisten des
linken Nationalismus chilenischer und argentinischer Prägung. Nach einem ebenso
halbherzigen wie vergeblichen Versuch, in den USA wieder Fuß zu fassen, wo Dean Reed
sich mit öffentlicher Gegnerschaft zu Nuklearpolitik und Neokolonialismus der
Kennedy-Regierung prominente Feinde gemacht hatte, siedelte er 1964 nach Mexiko um. In der
aufstrebenden Film- und Fernsehwirtschaft des Landes fand er gleich etlichen Landsleuten
Lohn und Brot sowohl als Sänger wie als Schauspieler.
Dean Reeds Kontakte zur argentinischen Linken verschaffte ihm 1965 eine Einladung zur
Weltfriedenskonferenz
in Helsinki und von dort aus weiter nach Moskau, wo er als zweiter westlicher Volkskünstler nach
Pete Seeger
öffentlich auftreten durfte. Seine von da an jährlichen Tourneen in der Sowjetunion
haben Dean Reed in Südamerika vielleicht einige Beliebtheit gekostet, jedenfalls scheint
sein Stern dort gesunken zu sein, bis er ihm ab 1970, mit seinem Engagement im Wahlkampf
Salvador Allendes
zu einem anderen und neuen Glanz verhalf.
Unterdessen fand er Arbeit in Italien. Der baumlange, gewandte Blonde mit dem Engelsgesicht
erhielt zahlreiche Rollen im Boom der Italo-Western, zweitklassig, aber knapp unterhalb der
Star-Ebene. Doch auch dort eckte er mit gewerkschaftlichem und friedensbewegtem Engagement an.
1971 entzogen ihm die Italiener außerhalb noch geltender vertraglicher Engagements die
Aufenthaltsgenehmigung.
Es spricht also einiges dafür, dass Dean Reeds erste ostdeutsche
Ehefrau, der er 1971
begegnete, nicht allzu sehr übertrieb, als sie ihn retrospektiv einen "arbeitslosen
Schauspieler" nannte.
Freilich verfehlte man das Phänomen Dean Reed, wollte man seinen Fall als eine etwas
abstruse Variante der Armutsflucht in den Osten charakterisieren, die es übrigens nicht gar
so selten gegeben hat, aber eine Facette seiner Geschichte ist es zweifellos. An der
Überzeugung und Ernsthaftigkeit, mit der Dean Reed sich auf die Seite des Sozialismus
und der sozialistischen Staatenwelt stellte, ist deshalb nicht zu zweifeln. Beispielsweise
stand sein Engagement gegen die südamerikanischen Diktaturen und für die sandinistische
Regierung Nicaraguas
in einer Reihe spektakulärer Agit-Prop-Veranstaltungen vor Ort unter einem
beträchtlichen persönlichen Risiko, auch wenn er selbst es wahrscheinlich unterschätzte.
Abgesehen von dem für mich etwas erstaunlichen Retro-Kult, den es um die Figur und den
Sänger Dean Reed gibt, warum sollte man sich die Dokumentation einer Geschichte anschauen,
über die Dean Reed selbst noch vor der "Wende" ein vielsagendes Urteil gefällt zu haben scheint?
Bevor ich fortfahre, will ich mitteilen, dass der Autor und Regisseur ein (Halb)Bruder des Rezensenten ist.
Meine erste Antwort lautet: Leopold Grün hat es geschickt vermieden, die Selbstdarstellung
Dean Reeds im positiven oder negativen Sinne posthum wieder aufzunehmen, obwohl er sie
natürlich zum Gegenstand macht und durchleuchtet. Seine Arbeit drängt andererseits
weder die private noch die öffentliche Person Reeds in den Hintergrund einer Dokumentation
über die Kulturpolitik und nationale wie internationale Öffentlichkeitsarbeit der DDR.
Seine Absicht war es, in den biographischen Fakten und den öffentlichen wie privaten
Zeugnissen über die Person Dean Reeds ein wenig den Ausschnitt der Geschichte kenntlich
und nacherlebbar werden zu lassen, der im Denken, Fühlen und Handeln dieses Mannes wie
dem der Menschen in seiner Umgebung willkürlich wie unwillkürlich zur Geltung kam.
Das ist hervorragend gut gelungen. Der "rote Elvis" erlaubt, anders als die Dokumentation
überpersönlicher historischer Fakten und Abläufe, einen Einblick in den Geist
jener Zeit - vor allem, aber nicht nur in der ehemaligen DDR - der zunehmend in Vergessenheit
gerät, aber dennoch für Zeitgenossen, mittelbar auch ihre Nachkommen, einiges an
Wirklichkeit behalten haben wird.
Die Mitwirkenden des Filmes sind:
Isabel Allende Bussi; Celino Bleiweiß (Regisseur in der DDR), Peter Boyles (US-Radiomoderator
und erklärter Feind D.R's); Egon Krenz; Maria Moese (Moderatorin und -redakteurin des
DDR-Fernsehens); Armin Mueller-Stahl; Will Roberts (Journalist, Dokumentarfilmer und D.R.-Biograph);
Jennifer Dorn (US-Journalistin und D.R.-Biographin); Wiebke Reed (zweite Ehefrau); Günter Reisch
(Regisseur, Mitglied der Akademie der Künste der DDR); Eduardo Carrasco (chilenischer Musiker
an der Seite Victor Jara's und Parteigänger Allendes); Maren Zeidler sowie chilenische
Bergarbeiter und Gewerkschaftsfunktionäre.
Einige wichtige Zeitzeugen, darunter Reeds dritte Ehefrau Renate Blume, standen für den
Film nicht zur Verfügung, da der Hollywoodstar Tom Hanks, der ebenfalls einen Film über
Dean R. plante oder noch plant, sich im voraus Rechte gesichert hatte.
Herausheben will ich Maren Zeidler. Nicht nur, weil mein Bruder sie "entdeckt" und für
den Film gewonnen hat (ihr hört meinen Stolz :), sondern weil diese in meinen Augen
großartige Frau sich bereit fand, um der Vollständigkeit des Bildes willen aus der
Anonymität heraus zu treten. Maren Zeidler war seit ca. 1974 bis zu Reeds Freitod,
über ihre wie seine Ehen hinweg, seine Geliebte und in mancher Hinsicht wohl seine
einzige, echte Vertraute.
Vielleicht macht die Aufzählung der Mitwirkenden schon kenntlich, dass der Film die
populäre Eingangsfrage "Was wollte der hier?" nicht ignoriert, aber auch nicht bearbeitet.
Am Ende des Films hat der Zuschauer genug Material an der Hand, sie sich selbst zu beantworten.
Im Vordergrund steht vielmehr die Frage: "Was sollte Dean Reed in der DDR?" Damit ziele ich
nicht auf die unschwer zu gebende Antwort, welche Rolle die DDR-Führung dem Amerikaner
zugedacht hatte, sondern den politischen und moralischen Auftrag, den Dean Reed sich selbst
erteilte. 1972 las sich das so:
"Mein Platz im Leben ist dort, wo die arbeitenden Menschen noch nicht den Weg in eine
sozialistische Gesellschaftsordnung gefunden haben. Dort muss ich kämpfen, diesen
Menschen muss ich helfen."
Dean Reed wollte sich als Internationalist verstehen. Just vor seinem Tode noch hatte er als
Buchautor und designierter Hauptdarsteller zusammen mit Günter Reisch eine ehrgeizige
Koproduktion mit der UdSSR auf den Weg gebracht, ein Film, der mit vergleichsweise hohem
Aufwand die Ereignisse in Wounded Knee (1973) und die generelle Lage der amerikanischen
Ureinwohner bearbeiten sollte. Dieser Film, so äußerte sich Reed, sollte sein
Ticket zurück in die USA werden, wo er sich gern als linker Künstler etabliert
hätte. Dass dies Blütenträume waren, wusste Reed nur allzu gut. Erst 1985
hatte er, nach einem ernüchternden Kurzaufenthalt in seiner Heimatstadt Denver,
anlässlich eines über ihn gedrehten Dokumentarfilms, den Song "Nobody Knows Me
Back In My Hometown" aufgenommen. Der amerikanische Journalist Will Roberts sagt im Film
sinngemäß, die USA seien von einer "Teflon-Mauer" für ausländische
Künstler umgeben gewesen. Wer nicht massive Hilfe von innen bekam, sie zu überwinden,
sei unweigerlich an ihr abgeglitten. Dean Reed aber war kein Amerikaner mehr.
Dies Spannungsfeld zwischen Wollen, Sollen, und der wirklichen Funktion im Rahmen der
internationalen wie nationalen Ereignisse, für Dean Reed selbst, wie für die
Menschen, mit denen er beruflich und privat zu tun bekam, beleuchtet der Film. Damit
erlaubt er Einblicke, die über die damaligen Ereignisse hinaus Gültigkeit haben.
Meine zweite Antwort betrifft die formalen Qualitäten des Films. Es gibt jede Menge
berufenere, professionelle Kritiker dieser Sparte als mich, aber ich habe schon etliche
Dokumentarfilme gesehen und beurteilt. Darunter war selten einer, der sich in Montage,
Schnitt, Rhythmus und Musik ähnlich gut seinem Thema anschmiegte, wie "Der Rote Elvis".
Leopold Grün ist ein erzählerischer Gestus gelungen, der seine Zielperson wie
seine Interviewpartner würdigt, ohne sie zu hofieren oder vor dem Hintergrund dessen,
was sie zu erzählen wissen, über die Maßen hervortreten zu lassen. Das wirkt,
als hätten alle Beteiligten über ihre damaligen und bleibenden Gegensätze
hinweg zusammengewirkt, sich einem Teil der eigenen wie der gemeinsamen Geschichte zu
erinnern und neu zu nähern.
Geburtshelfer zu sein nicht für eine tote Geschichte, der zu einem kultischen Wiederaufleben
verholfen werden soll, sondern für die lebendige Geschichte im Geiste der immer noch oder
wieder von Vergangenem Betroffenen, ist die vornehmste Aufgabe geschichtlicher Dokumentation.
Auch diejenigen, die sich weit entfernt glauben von der Vergangenheit, aus der der Film
erzählt, könnten in diesem Sinne von der Arbeit, die er vorstellt, profitieren.
(Einen beträchtlichen Teil der hier gegebenen Informationen entnahm ich dem Buch
"Der rote Elvis" von Stefan Ernsting, Kiepenheuer 2004)
Pro: Blitzsauberer Dokumentarfilm von berührender Humanität
Kontra: nichts
Empfehlenswert? ja
TomGard, ciao.de, 29.07.2007
Красный Элвис
русскоязычный
форум о Дине
Риде
Russian forum on Dean Reed/russisches Dean-Reed-Forum
Der Rote Elvis - gesehen am Sonntag, d. 6.5.2007 um 17.00 Uhr im Kino Capitol
anlässlich des Schweriner Filmfestivals.
Diesen Dokumentarfilm werde ich mir auf alle Fälle ein zweites Mal ansehen.
Leopold Grün, der übrigens auch zugegen war, ist es meiner Meinung nach gut gelungen,
das Leben des Dean Reed zu reflektieren.
Da viele Aussagen bzw. Interviews in Originalsprache liefen, musste man sich beim Lesen der deutschen
Untertitel sehr beeilen. Ich wollte ja auch alles mitkriegen und nichts verpassen.
Mir hat die Szene mit der Fernsehansagerin Maria Moese sehr zu denken gegeben, wo sie die Geschichte
erzählt, wie Dean mittags zu Besuch kommt und sie in der Küche so wirtschaftet. Er sagt dann
wohl zu ihr: "Man sieht, dass du glücklich bist." Und sie antwortet dann: "Dean, du bist doch auch
glücklich!"
Dass Dean Reed eine Geliebte hatte, habe ich bis dahin nicht gewusst. Für mich sah es so aus,
als wenn er diese Frau für Gespräche usw. brauchte. Nach Liebe sah mir das nicht aus.
Alles in allem ein gut gemachter Doku-Film, der nicht viele Fragen offen lässt.
Der Film war gut besucht und man konnte dem Regisseur L. Grün nach der Vorstellung Fragen stellen,
was auch rege getan wurde. Dies zeugt meiner Meinung nach auch davon, wie interessiert sich die Besucher
an diesem Film zeigten.
Ilona, Schwerin, 08.05.2007
Wir sind beileibe keine Filmkritiker, sondern stehen vielmehr den visuellen Medien in Sachen Musik
ablehnend oder zumindest zweifelnd gegenüber. So war unsere Einstellung auch zu diesem Film
anfangs eher skeptisch. Doch erfreulicherweise erwiesen sich sämtliche Befürchtungen schnell
als gegenstandslos. Der "Vorzeige-Ami der DDR" wird hier nämlich nicht einmal mehr dazu
instrumentalisiert, den real existierenden Sozialismus propagandistisch an den Pranger zu stellen - die
Macher von "Der Rote Elvis" sind stattdessen darum bemüht, ein möglichst realistisches und
sachliches Bild der Persönlichkeit Dean Reeds zu zeichnen. Sie tun das ausschließlich in
Bildern und Aussagen von Zeitzeugen - ohne Kommentar und Wertung. Die bleiben dem geneigten Zuschauer
überlassen, der auf diese Weise erkennt, dass es wenig Sinn hat, die Welt in Schwarz und Weiß
einzuteilen, da es nur allzuviele Grautöne dazwischen gibt. Für diese stand Dean Reed
symbolisch: ein hoffnungsloser Idealist, energetisch und kämpferisch nach außen - oft
zerrissen und ziellos im Inneren. Er ergriff offen Partei für die Unterdrückten dieser Welt
und gegen jede Ungerechtigkeit und war doch selbst ein hochsensibler und launischer Mensch mit Fehlern
und Schwächen. Deshalb ist der Titel "Der Rote Elvis" auch ein wenig fehl am Platze, denn Reed
hatte wohl mehr mit John Lennon als mit dem King Of Rock & Roll gemein.
Das wichtigste an diesem Film ist, dass es ihn gibt. Er erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit
(einige wichtige Episoden aus dem Leben des "American Rebel" wurden ausgespart), sondern konfrontiert
gezielt mit Widersprüchen, ohne den Menschen Dean Reed dabei abzuwerten oder zu verurteilen. Das macht
ihn wertvoll und empfehlenswert. Unser Fazit: Unbedingt anschauen, es lohnt sich! (kf)
Redaktion "Ostrockforum", ostrockforum.com, 19.03.2007
Den Film "Der Rote Elvis" habe ich gesehen und fand ihn gut. Er war für mich sehr emotional,
denn er zeigt schon, dass es bei jedem Menschen Seiten gibt, von denen andere nichts wissen oder kennen.
Allerdings würde ich auch einiges anzweifeln. Da wird "hier und da" noch ein bisschen ausgeschmückt,
um sich interessant zu machen, z.B. die angebliche "Geliebte". Ohne ihr zu unterstellen, dass es nicht die
Wahrheit ist, aber letztendlich ist es immer nur die Aussage einer Seite. Man muss aber verschiedene Meinungen
und Ansichten über Dean zulassen und akzeptieren, sollte ihn sicher auch nicht vehement verteidigen
und alles schönreden. Er hatte ganz sicher seine "Ecken und Kanten". Wer hat die nicht?
Ich war so ziemlich gleich nach der Wiedervereinigung für ein Jahr in den USA. Es hat mir dort sehr gut
gefallen (ich fliege heute noch hin) und ich hatte ein super schönes Jahr. Weiß aber auch nicht,
wie lange ich es auf Dauer in Amerika ausgehalten hätte. Ich kann Deans Heimweh sehr gut verstehen. Es
hat etwas mit Mentalität zu tun. Die DDR und die USA waren natürlich sehr gegensätzlich. Das
kann durchaus zu Spannungen führen. Hinzu kommt, dass Amerikaner einen großen Nationalstolz haben,
mehr als man denkt. Für den Rest der Welt interessierten sich die wenigsten, und die DDR kannte kaum einer.
Ich wurde mal gefragt, ob wir zu essen hatten.
Eigentlich können wir sehr stolz auf Dean sein, dass er als Amerikaner so neugerig auf die Welt war,
obwohl er im Herzen trotzdem immer Amerikaner geblieben ist und uns auch die Probleme in den USA aufgezeigt hat.
In dieser Mischung liegt sicher auch der Schlüssel seiner persönlichen Konflikte.
Vielleicht kann das Interesse für Dean in seiner Heimat noch mehr geweckt werden.
Ich hatte es immer bedauert, dass Dean diese nun für uns alle offene Welt nicht mehr erlebt hat.
Sicher hat er nicht alles richtig gemacht (wer macht das schon?), oder ist nicht immer den richtigen Weg
gegangen. Auch ich war nicht immer ganz einverstanden mit seiner Sichtweise. Vielleicht auch eine
Mentalitätsfrage.
Dean war für mich ein ganz liebenswerter, emotionaler und ehrlicher Mensch.
Viele meiner Eindrücke, Erinnerungen und Sichtweisen sind sehr persönlich und privat, die ich nicht
so gern in der Öffentlichkeit präsentieren möchte.
Aber vielleicht meine letzte Begegnung mit ihm. Ich sah ihn ca. 14 Tage vor seinem Tod und wir hatten ein
kurzes Gespräch. Er wusste, dass ich gerade in Kiew war - 4 Tage nach dem Reaktor-Unglück. Er
interessierte sich, wie die Menschen so drauf waren und wie sie mit der Katastrophe umgingen.
Ich kannte Dean als sehr freundlichen und interessierten Menschen, der sich immer Zeit genommen hat.
Man konnte viel mit ihm diskutieren, aber auch lachen und Spaß machen.
Birgit Hummel, 22.02.2007
Ich glaube nicht, dass Dean Reed so ein großer Idealist war. Er war hauptsächlich Showmann.
Der Film ist vor allem deshalb sehenswert, weil er verschiedene Sichtweisen zulässt.
Kleo, henssler2@web.de, filmcheck.org, 19.02.2007
Mit starkem Beifall ist Donnerstagabend auf der Berlinale auch die vorerst letzte Aufführung
"Der Rote Elvis" von Leopold Grün über den amerikanischen Sänger und Schauspieler
Dean Reed aufgenommen worden.
Mit zahlreichen Archivaufnahmen und Zeitzeugenaussagen, darunter auch der Schauspieler
Armin Mueller-Stahl
und der frühere DDR-Staats- und Parteichef
Egon Krenz,
schildert der 90-minütige Film mit
zumeist kritisch-nüchternem und objektivem Blick das bewegte Leben des aus Colorado stammenden
"singenden Cowboys in der DDR" mit "Gitarre und Kalaschnikow", wie er sich auch gerne demonstrativ
in palästinensischen Lagern zeigte.
Freitod 1986
Der gut aussehende Reed mit seiner schwärmerischen Sympathie für die Freiheitsbewegungen
bis hin zum Terrorwiderstand in aller Welt genoss große Popularität im "sozialistischen
Lager" wie auch in lateinamerikanischen Ländern.
Dennoch zerbrach er schließlich am Zwiespalt zwischen Ruhm und Propaganda und wählte im
Juni 1986 den Freitod im Zeuthener See bei Berlin.
Film von Hanks und Spielberg soll folgen
Der Beifall des Publikums im Kino International, wo der Streifen in der Panorama-Reihe des Festivals
lief, setzte nach Ende des Films erst nach längerem betroffenem Schweigen ein, bevor sich der
Regisseur und sein Team auf der Bühne für den lang anhaltenden Applaus bedankten.
Der Hollywood-Schauspieler Tom Hanks hat sich die Rechte für einen Spielfilm über Dean Reed
gesichert, den er zusammen mit Steven Spielberg verwirklichen will. Man darf gespannt sein,
wie der talentierte Hanks einen talentfreien Künstler wie Reed verkörpern will.
Tom, hot_tommy@gmx.de, 19.02.2007
Am 14.02.2007 war im Kino "International" die Premiere des Dokumentarfilms "Der Rote Elvis"
von Leopold Grün. Dazu sind bereits einige Artikel von professionellen Reportern in den
Tageszeitungen erschienen und auch hier im Pressespiegel
zu lesen. Ich versuche, meine persönlichen Eindrücke von der Premiere niederzuschreiben.
Die Premierenvorstellung war sehr gut besucht. Ich saß mit einigen anderen Leserinnen der
Webseite in der Mitte des Kinos, die Webmasterin Andrea hinten bei den Gästen und Machern
des Films.
Victor Grossman,
den ich von der Reportage über Dean
"Ein Cowboy im Sozialismus"
kannte, und
Günter Reisch
waren ebenfalls anwesend.
Während des Filmes lachten einige Zuschauer an manchen Stellen, die eher nicht zum lachen waren.
Zum Beispiel als Dean bei seinem letzten Fernsehauftritt sein Lied
"Mama" sang,
als erzählt wurde, dass er zum 1. Hochzeitstag mit Renate die Grabstelle in
Rauchfangswerder für Renate und sich gekauft hatte, und wenn Dean sang oder
Ausschnitte aus Filmen gezeigt wurden.
Es waren aus der Sicht der Zuschauer noch diversen andere Lachstellen.
Ich fand dies war nicht angebracht, sie lachten Dean eher aus.
Ich bin der Meinung, man geht in einen Filmn wenn er einen interessiert und man
einen Grund hat ihn zu sehen. Aber die Zuschauer bei der Berlinale sehen das wohl anders.
Sie gehen in jedem Film, egal welchen, Hauptsache man ist eben bei einem auf der Berlinale laufenden Film.
Die Reaktionen waren sehr unterschiedlich, so wie "Im Osten nur bekannt, im Westen unbekannt. Was
für eine Figur..." Einigen Zuschauern neben mir liefen die Tränen.
Meine Meinung zu Dean sieht in etwa so aus: seine Musik und Filme sind mein Geschmack, seine private
Seite war seine Sache. (Fremdgehen finde ich auch nicht gut, aber auch das war eben Dean.)
Die politische Seite, die Deans Leben sehr beansprucht hat, wurde sprunghaft dargestellt. Aber auch
dies war eben Dean. Sozusagen heute hinter Gittern in Amerika und am nächsten Tag im
DDR-Fernsehen.
Am Ende holte Leopold alle Macher und Helfer auf die Bühne und beantwortete Fragen aus dem
Publikum. Es kam die Frage zur Fan-Szene. Da fiel ihm ein, dass Andrea noch nicht auf der Bühne
war, also musste sie auch nach vorne. Sie machte ganz cool Werbung für die Dean-Reed-Website.
Als die meisten Zuschauer schon weg waren, kam auch
Wiebke Reed
nach vorn und sprach noch kurz mit Leopold.
Alexander Reed
war auch da und sagte zu Leopold, dass er sehr bewegt von dem Film war.
Die Premierenfeier im "Rodina-Club" hat mir ehrlich gesagt nicht gefallen. Auch bei
solchen Feiern ist es wohl so, Hauptsache man ist da, wird gesehen. Im Hintergrund
lief ein Beamer mit einer Zusammenstellung von Deans Filmen und einigen Auftritten,
teilweise aus dem Dokfilm. Irgendwann wurden Songs angespielt, wo Dean sang, das waren wohl die
Bearbeitungen aus dem Soundtrack.
Am Donnerstag war ich dann mit Andrea noch einmal in der Schönhauser Allee im
Colosseum zur Vorstellung. Diesmal war das Kino nicht ganz so voll. Es kamen auch keine
Lacher. Am Ende wurden wieder viele Fragen an den Regisseur gestellt.
Das ist der Bericht mit meinen Gedanken und meiner Sichtweise. Sicherlich hat der eine oder
andere die Premiere mit anderen Augen gesehen. Ihr könnt uns gern eure Meinung dazu
mitteilen. Denn auch das wollte Dean ja immer, man sollte seine Meinung vertreten.
"Die Gedanken sind frei..."
Eure Freizeitreporterin Marion, marion@deanreed.de, 17.02.2007
As a movie freak I thought I should recommend you "The red Elvis". Eagerly awaited already
and who knows any one of you is interested.
Dean Reed, on the first sight a complete unknown name for the most. But once upon there was a handsome
black haired man. Born 1938 in Denver/Colorado - he lived in the sixties in Latin America and Italy.
Then he came for the first time 1971 in the GDR and stayed finally. He was singer, songwriter, actor
and a big star in the GDR, Chile, Argentina, Latin America and Russia, actually in Eastern Europe.
He was very involved in far left politics, many protest activities against war and woldwide oppression
and got in the eighties more and more in trouble. His life became an only up and down, an only nightmare.
He felt more and more desperate, depressed. He had to realize, his only goal, his idea to make the world
better, peaceful will never come true. He was a dreamer who idealized the socialist idea. As all went
down he saw not another alternative as to kill himself in 1986. Nowhere around the world he felt home.
Back to America there was not a way any more. And even his life was filmed by Leopold Gruen.
Title "The Red Elvis" (Der Rote Elvis). An amazing documentary about an amazing man that had primier
this week in Berlin. It attracted also much attention international. To watch at the cinema in summer.
BTW, Tom Hanks
and DreamWorks have the film rights about his life - title "Comrade Rockstar". And indeed,
Dean Reed was a whole lifetime a rebel, unique and restless. He was 3-times married, at last to the
East German actress Renate Blume-Reed.
He had two own children and one adopted son.
To get an impression about his music, Rock'n'Roll, Country and partly red songs you will find great clips on
You Tube.
Here a fanstastic homepage about Dean Reed: www.deanreed.de
Another movie page "The red Elvis": www.derroteelvis.de
An interesting article in English:
American crooner who became "Comrade Rockstar"
Nikola, Munich/München, tndtalk.myfreeforum.org, 16.02.2007
Valentinstag 2007 - Rendevouz mit Dean Reed
Am 14. Februar 2007 war ich im Kino International in Berlin bei der Premiere des neuen Dokumentarfilms
über Dean Reed - "Der Rote Elvis" von Leopold Grün, der während der Berlinale im Panorama
lief und vom Publikum mit viel Beifall bedacht wurde.
Auf der Dean-Reed-Webseite findet man jede Menge Infos dazu. Hier ein paar ganz private Zeilen.
Mir hat der Film sehr gut gefallen. Ob das letzte Foto dabei sein musste (ganz zum Schluss war ein Foto
zu sehen, das Dean zeigt, nachdem er im Zeuthener See gefunden wurde), darüber kann man zwar
streiten, aber mich hat es nicht gestört. Gestört hat mich nur, wie darüber in der
Boulevardpresse berichtet wurde.
In dem Film habe ich viele Plätze wieder gesehen, an denen ich selber schon gewesen bin.
Das Interview mit
Celino Bleiweiß
wurde in Rammenau gefilmt. Dort waren damals die Dreharbeiten für den Film
"Aus dem Leben eines Taugenichts".
Ich war einmal in Rammenau, dort sind jedes Jahr an einem Wochenende Ende August "Leinentage",
aber ich habe mir auch das Schloss angesehen und das ganze Gelände drum herum.
Auch in Santiago de Chile war ich vor einigen Jahren. Meine Reise ging dann mit dem Bus Richtung
Süden bis Feuerland, und in Argentinien wieder nordwärts bis Buenos Aires. Als wir an einem
Wegweiser Richtung Rancagua vorbei kamen, dachte ich so bei mir, dass Dean auch auf dieser Straße
gefahren sein muss und da abgebogen ist, als er in Chile war und in
Rancagua
für die Bergleute auftrat. Es gab ja nur diese eine Straße dort hin.
An das Sofa, auf dem Will Roberts
saß, als er sein Interview gab, kann ich mich gut erinnern. Ich war zwei Mal zu Gast in dem Haus
in Denver und habe auch schon auf diesem Sofa gesessen. Wir hatten z.B. kurz rein geschaut in ein Video
mit Will Roberts' Dokumentarfilm über Dean Reed,
"American Rebel",
aus dem auch Ausschnitte in Leopold Grüns Film zu finden sind. Ich hatte Will erzählt, dass
ich auch einen Moment zu sehen war in seinem Film, und ich sollte ihm die Stelle zeigen.
Wie Lana Davis war ich mehrere Male auf dem Friedhof
in Boulder/Colorado. Mein erster Besuch an Deans Grab war während einer Busrundreise, ich hatte
die Reiseleiterin gebeten, mich am Friedhof abzusetzen. Zum Glück hatte das geklappt, ich hatte
eine halbe Stunde Zeit und wurde sogar noch von 2 Mitreisenden begleitet. Das 2. Mal war ich da mit
Ralph Odom und
Ruth Anna Brown,
Deans Mutter. Und dann noch mal mit
Jennifer Dorn
und Will Roberts, bzw. das letzte Mal mit Jennifer alleine.
Ich war auch an Deans alter Grabstelle in Rauchfangswerder, das letzte Mal erst am 1. Januar 2007,
nachdem ich viele Jahre nicht mehr dort war.
Ich hatte im Kino bei der Premiere viele nette Begegnungen, u.a. mit
Günter Reisch, oder mit
Victor Grossman,
den ich auch schon in der Schlange beim Kartenvorverkauf getroffen hatte. Und ich bin auch ein paar
Leuten begegnet, die ich bisher noch nicht kannte, z.B. Marion, die sich um das geplante
Dean-Reed-Treffen
am 22. September 2007 in Potsdam kümmert.
Nach dem Film gab es noch eine Party im Club "Rodina", der sich unter dem S-Bahnhof Jannowitzbrücke
befindet. Einlass nur mit Einladung, ich hatte eine, oder wenn man jemanden kannte. Leider war es mir
dort viel zu laut, bei der Musik wäre ich normalerweise nach spätestens 3 Minuten wieder weg
gewesen. Aber ich war nun mal mit netten Leuten dort und konnte nicht einfach so wieder abhauen.
Später gab es zwar noch Musik von Dean Reed, aber nach den ersten Tönen war nur noch wumm
wumm zu hören. Die haben aus Deans schönen Songs einen Techno-Dance-Mix gemacht. Sicher hat
es manchen gefallen, es wurde auch dazu getanzt, aber für mich war das nichts.
Aber egal, ich hatte einen schönen Tag, habe einen interessanten Film gesehen. Da mein
Englisch nicht so gut ist und ich leider nicht alles verstanden habe, freue ich mich auf die Fassung
mit den deutschen Untertiteln, die im August 2007 in die Kinos kommen soll.
Vielen Dank an Leopold Grün für seine Hartnäckigkeit und Sensibilität, mit der er
den Film fertig gestellt hat.
Heike Zastrow, 15.02.2007
Geheimnisvolle Postkarten
Der Rote Elvis von Leopold Grün
Als ich klein war, fand ich es zum Leidwesen meiner Eltern immer besonders spannend, die Schubladen
unseres Wohnzimmerschrankes auszuräumen, die immer voll mit Reiseandenken, alten Fotos und
sonstigem Krimskrams waren. Nachhaltig im Gedächtnis geblieben ist mir dabei eine etwas verblasste
Postkarte mit dem Bild eines lächelnden jungen Mannes und einer Unterschrift. Er kam mir seltsam
vor. Er hatte dieses strahlende Gesicht eines vielgeliebten Stars, aber ich kannte ihn nicht. Mit
den Bildern von den Beatles, Frank Schöbel, den Puhdys und sogar Elvis Presley konnte ich als als
6-jährige schon etwas anfangen - meine älteren Geschwister waren große Musikfans. Aber
diesen Mann hatte ich bisher weder im Fernsehen gesehen, noch an der Wand im Zimmer meines Bruders.
Auf meine Fragen hin, verklärte sich der Blick meiner Mutter regelmäßig. Dean
Reed - sie lächelte - deine Schwester hat damals das Autogramm bekommen. Schade, dass er so
früh gestorben ist. Mehr gab es nicht zu sagen. Der seltsame Glanz in den Augen meiner Mutter
blieb noch eine Weile. Wer Dean Reed war und welches Geheimnis ihn umgab, habe ich nicht erfahren.
Umso gespannter war ich gestern abend auf die Premiere des Dokumentarfilms
"Der Rote Elvis" über Dean Reed, den amerikanischen Rock-Sänger, der freiwillig in die DDR
übersiedelte und dort zum Superstar mutierte. Trotz akuter Übermüdung war ich schon
nach den ersten Filmminuten wieder hellwach. In einer Mischung aus privaten Filmszenen (glücklicherweise
war die Super-8-Kamera in der filmbegeisterten Umgebung Deans immer dabei), Interviews, Aufnahmen
öffentlicher Auftritte und sehr sparsamem Off-Kommentar versuchte Regisseur Leopold Grün dem
Schauspieler und Sänger, aber auch dem privaten Dean Reed auf die Spur zu kommen. Dies geschieht
auf vergleichsweise konventionelle Art und Weise, dafür um so bewegender und eindrücklicher.
So verschiedene Persönlichkeiten wie
Armin Mueller-Stahl,
Isabell Allende,
Egon Krenz und
Günter Reisch
erinnern sich an Begegnungen und Beziehungen. Daneben kommen viele unbekannte Freunde und
Lebenspartnerinnen zu Wort. "Das ist das allererste Mal, dass ich über Dean spreche. Ich hatte Angst,
aber ... 18 Jahre kann man doch nicht einfach unter den Tisch fallen lassen." Der langjährigen
Freundin und Geliebten Maren Zeidler war die Nervosität, aber auch die Erleichterung nach dem Film
auf der Bühne deutlich anzumerken. In den persönlichen Interviews liegt denn auch die Stärke
dieses Films. Der starke Eindruck, den dieser außergewöhnliche, widersprüchliche Mann
auf fast alle Menschen in seiner Umgebung gemacht hat, ist jedem anzumerken. Die Trauer über seinen
plötzlichen Tod im Jahr 1986 scheint immmer noch in fast jedem Gesicht zu liegen.
Zeitgeschichtliche Hintergründe liefert der Film fast nur in Andeutungen - ein etwas stärkerer
Bezug auf die gesellschaftlichen und politischen Gegebenheiten hätte vielleicht besonders denjenigen
Zuschauern, die sich noch nicht mit der Materie beschäftigt haben, zu etwas mehr Verständnis
für Reeds politische Einstellung und Motivation verholfen. Dennoch gelingt es dem Film immer wieder,
ein Gefühl nicht nur für seine Ängste und Zweifel, sondern auch für seinen Zorn zu
vermitteln. Ich wette, ich war nicht die einzige, die sich einer Gänsehaut bei Reeds flammenden
Kampfreden vor diktaturgebeutelten Chilenen nicht entziehen konnte.
Obwohl er damit sicher durchaus ein sensationshungriges Publikum gefunden hätte - der Film entzieht
sich glücklicherweise jeglichen Spekulationen um den Tod Dean Reeds. Eine kurze Andeutung über
Zweifel an der offiziellen Selbstmord-Version, auf mehr lässt Grün sich nicht ein. Auf
sämtliche KGB-/CIA-etc-Varianten wird sicher
Tom Hanks
noch genug eingehen - er hält seit Jahren die Filmrechte an Reeds Leben.
Grüns Film muss den Vergleich nicht fürchten - sein Film ist filmisch nicht außergewöhnlich,
inhaltlich dafür umso fesselnder. Zum Kinostart im August bleibt nur viel Glück für den
verdienten Erfolg zu wünschen.
Es sind ein paar Jahre vergangen, die kindliche Neugier ist seit gestern abend gestillt - oder erst so
richtig erwacht. Wenn ich das nächste Mal zu Hause bin, frage ich wieder - nach der Geschichte
mit dem Autogramm und wie das war - damals mit Dean Reed.
JKrueger, blog.epd-film.de, 15.02.2007
Bewertung: Ein sehenswerter Film über den Idealisten Dean Reed, der an persönlichen
Widersprüchen und an den Widersprüchen des kalten Kriegs zerbrach.
Im ehemaligen Ostblock ist der Name Dean Reed wohl jedem, der der 70er Generation angehört
irgendwie noch ein Begriff: Das war doch dieser singende Cowboy aus den USA, einer von den ganz
wenigen, die nicht in die DDR aus-, sondern eingereist sind, der, der dann tot im See lag. Das
sorgte damals, 1986 - drei Jahre vor dem Mauerfall - für wilde Mordspekulationen von Stasi
bis zur CIA. Der Regisseur Leopald Grün nimmt den Tod Reeds zum Ausgangspunkt, um sein Leben
näher zu untersuchen. Dafür hat er eine ungeheure Menge an Dokumentaraufnahmen
zusammengetragen, auch privates Material.
Mitte 20 reiste Reed, der bis dahin mit seinen Platten in den USA nur mittelmäßigen Erfolg
hatte, nach Lateinamerika, wo seine Musik begeistert gefeiert wurde. Vor allem in
Chile.
Dort, wo die Klassenunterschiede am größten sind, entdeckte er auch sein Herz für
die Unterdrückten. Er spielt in Italowestern und wird als Sänger von den Frauen umjubelt.
Grün befragte Weggefährten Reeds, darunter
Isabell Allende,
dessen Mann [deren VATER - d. Red.] er bei den Wahlen unterstützte. Sie vermitteln das Bild eines
echten Idealisten und Stars. Nach dem Militärputsch ist die Zeit für ihn dort vorbei und er
widmet sich der alten Welt, von der er sich nun feiern lassen kann. 1972/73 kommt er in die DDR und
wird begeistert aufgenommen.
Reed war eine zerissene Künstlerseele, die, wie alle in dieser Branche, nach Anerkennung und
Herausforderungen suchte und daran scheiterte. Die DDR-Führung sah Reed immer nur als den guten
US-Amerikaner, der den viel "besseren" Staat zu seiner Wahlheimat gemacht hat. Der "Rote Elvis" war
ein Mann, der auf der einen Seite seiner zweiten Frau
Renate Blume-Reed
zum ersten Hochzeitstag eine gemeinsame Grabstelle schenkte - ein zugegeben recht makaberes Geschenk,
womit er aber auch zum Ausdruck brachte, mit dieser Frau alt werden zu wollen. Auf der anderen Seite
hatte er aber eine Geliebte, die er sogar bei ehelichen Problemen zu Rate zog.
Politisch war Reed ein absoluter Idealist mit einem amerikanischen Freiheitsverständnis, im ganz
ursprünglichen Sinne, der aber letztendlich am real existierenden Sozialismus, aber auch an der
gesamten globalen politischen Situation in den 80ern scheiterte. Die weltweit sozialistisch
beeinflusste Aufbruchsstimmung der 60er und 70er in der dritten Welt war vorbei. Flower Power in den
USA und die 68er-Bewegung in der BRD gab es nicht mehr. Diese Veränderungen spürte er
persönlich vor allem Mitte der 80er, als er versuchte, in die USA zurückzukehren und ihm
eine Welle des Hasses entgegenschlug. Man sah ihn dort als einen Verräter. Er fühlte sich
in die Enge getrieben, kehrte in die DDR zurück, in der er gar nicht mehr leben wollte, weil sie
ihn nicht mehr wollte.
Letztendlich zerbrach hier ein Mann zwischen den Mühlsteinen des kalten Krieges und an seinem
von Zweifeln geplagten Ego.
Stefan, das blog zum hof, 13.02.2007
Der Rote Elvis - The Red Elvis
Ein Film über einen Idealisten, Dean Reed, der an den Widersprüchen seiner Person und an den
Widersprüchen des kalten Kriegs zerbrach.
Eine zerissene Künstlerseele, der, wie alle in dieser Branche, nach Anerkennung und Herausforderungen
sucht und daran scheitert, dass ihn die DDR-Führung immer nur als den guten US-Amerikaner sehen will,
der die viel bessere DDR zu seiner Wahlheimat gemacht hat.
Ein Mann, der auf der einen Seite seiner zweiten Frau
Renate Blume-Reed
zum ersten Hochzeitstag eine gemeinsame Grabstelle schenkt. Ein zugegeben recht makaberes Geschenk, womit
er aber auch zum Ausdruck bringt, mit dieser Frau alt werden zu wollen. Auf der anderen Seite hat er, wie
selbstverständlich, eine Geliebte, die er sogar bei ehelichen Problemen zu Rate zieht.
Politisch ein absoluter Idealist mit einem im ursprünglichsten, positiven Sinn amerikanischen
Freiheitsverständnis, der am real existierenden Sozialismus im Ostblock, aber auch an der globalen
politischen Situation in den 80ern scheitert. Die weltweite sozialistisch beeinflusste Aufbruchsstimmung
der 60er und 70er in der dritten Welt ist eben mehr oder weniger vorbei. Flower Power in den USA oder die
68er in der BRD gibt es nicht mehr. Das spürt er vor allem Mitte der 80er, als er versucht, in die USA
zurückzukehren und dort als Landesverräter empfangen wird und man ihm nahe legt, niemals wieder
zurück zukehren. Er wird somit immer weiter in die Enge getrieben, leidet unter Depressionen.
Letztendlich zerbricht hier ein Mann einerseits zwischen den Mühlsteinen des kalten Krieges der in
seiner Endphase keinen Platz mehr für Idealisten hatte. Anderseits an seinem von Zweifeln geplagten Ego.
Persönlich kannte ich Dean Reed eigentlich nur aus den Indianerfilmen meiner Kindheit. Es war
interessant, mehr über sein Leben zu erfahren. Im großen und ganzen war der Film gut gemacht,
wobei ich mich allerdings frage, was der Auftritt von dieser Russin sollte. Symbolisierte wohl die Wirkung
Dean Reeds auf den Ostblock. Schade war auch, das Renate Blume-Reed nicht zu Wort kam. Das lag daran,
das sie wohl vertraglich an
Tom Hanks (sic!)
gebunden ist, der wohl auch einen Film über Dean Reed plant.
Nun ja, aber vielleicht schau ich mir bei Gelegenheit noch mal eine komplette deutsche Fassung an.
In jedem Fall empfehlenswert
filmcheck.org, 13.02.2007
Ein zunächst etwas zurückhaltend wirkender Film, der aber nach 90 Minuten mehr gegeben hat
als ich zuvor erwartet hatte. Ein Film der im Gedanken reift und dem Zuschauer einige musikalische
Ohrwürmer beschert. Glanzleistung.
Rudolph P., zitty.de, 08.02.2007
|