WELT kompakt 31.07.2007 |
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Der liebste Amerikaner der DDRDokumentarfilm "Der Rote Elvis" über den US-Politsänger Dean Reed läuft am Donnerstag anEhemaligen DDR-Bürgern ist der Name Dean Reed ein Begriff. Doch im westlichen Teil Deutschlands kannten und kennen nur wenige den amerikanischen Sänger und Schauspieler, der im untergegangenen "Arbeiter-und-Bauern-Staat" seine zweite Heimat und auch sein tragisches Ende gefunden hat. Auf der Berlinale im Februar von Regisseur Leopold Grün vorgestellt, kommt nun ab Donnerstag der Dokumentarfilm "Der Rote Elvis" in die Kinos. Es ist die Begegnung mit einem Mann, der sich für den Sozialismus und schöne Frauen begeisterte, aber an Heimweh und unerfüllten Hoffnungen zerbrach. Am 17. Juni 1986 wurde aus dem Zeuthener See in Brandenburg die Leiche des Amerikaners geborgen. Offiziell galt ein Unfall als Todesursache. Doch der lange Zeit liebste Amerikaner des SED-Regimes hatte Selbstmord begangen. Reed hatte nicht nur an der zerrütteten Ehe mit dem ostdeutschen Filmstar Renate Blume gelitten, sondern auch unter sinkender Popularität in der DDR. Außerdem hatte er wohl auch Heimweh nach jenem Amerika, das der 1938 in Denver/Colorado geborene Farmersohn politisch bekämpfte und in dem ihm einst die erhoffte große Show-Karriere verwehrt geblieben war. Grüns Dokumentation zeigt die Lebensstationen des ruhelosen Sunnyboys. Reed war in Lateinamerika bereits populär als bekennender "linker Yankee", als er 1972 in die DDR zog und dort von den Machthabern mit offenen Armen empfangen und mit allen Privilegien ausgestattet wurde. Er spielte in 20 Filmen mit, produzierte 13 Musikplatten und gab Konzerte in 32 Ländern. Etliche prominente Wegbegleiter Reeds kommen in der Dokumentation zu Wort, darunter zum Beispiel der Schauspieler Armin Mueller-Stahl und der letzte SED-Staatsratsvorsitzende Egon Krenz. Bei militanten Palästinensern hatte sich Reed mit sichtlicher Begeisterung als Kämpfer mit umgehängter Maschinenpistole in Pose gesetzt. Diese Szenen wirken heute ebenso peinlich wie die Auftritte in einigen DDR-Filmen. Aber Reed bewies bei einem Auftritt im US-Fernsehen im Todesjahr 1986 durchaus Mut, als er die Politik des damaligen Präsidenten Ronald Reagen scharf kritisierte. Reeds Witwe Renate Blume stand für "Der Rote Elvis" als Gesprächspartnerin nicht zur Verfügung: Sie hat die Rechte an ihrer Geschichte bereits an Hollywoods Superstar Tom Hanks verkauft. Der will das Leben seines Landsmanns mit sich selbst in der Hauptrolle ins Kino bringen. |
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www.DeanReed.de
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