MDR Figaro 01.08.2007 |
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Filmtipp der Woche"Der Rote Elvis" - Dean ReedDiese Dokumentation von Leopold Grün stellt das widersprüchliche Leben des singenden Cowboys Dean Reed anhand von einzigartigen Zeitdokumenten dar.Dean Reed war eine Ausnahmeerscheinung und wurde von der offiziellen DDR zum Aushängeschild stilisiert. Der 1938 im US-amerikanischen Denver geborene Schauspieler, Sänger, Drehbuchautor und Regisseur sah nicht nur blendend aus und konnte einfühlsam singen sondern er war auch noch politisch und sozial äußerst engagiert. Bereits in den 60er-Jahren war er ein Teenie-Idol in Lateinamerika. Nachdem er die ganze Welt bereist hatte, ließ er sich 1972 gerade in der kleinen, zumeist provinziellen DDR nieder. Was brachte ihn dazu? Der Film von Leopold Grün zeigt die vielen Facetten des Lebens von Dean Reed. Er lässt zahlreiche Leute zu Wort kommen, die Reed persönlich gekannt haben, darunter Armin Mueller-Stahl oder Isabel Allende. Dabei werden aber auch die dunklen Seiten nicht ausgespart. Seine Ex-Frau berichtet, wie sie nach ihrer Trennung sofort das gemeinsame Haus verlassen musste. Der gegen das Unrecht in der ganzen Welt kämpfende, rote Cowboy konnte im Privaten selbst sehr ungerecht sein. Am 17. Juni 1986 fischte man Dean Reeds ertrunkene Leiche aus einem See am Rande von Ost-Berlin. Sein Tod ist eines der Mysterien der DDR-Geschichte. Auch wenn der Film auf diese wohl ewig ungeklärte Frage keine Antwort bringen kann, zeigt er doch ein umfassendes und intimes Bild des "roten Elvis".
Deutschland 2006, Regie: Leopold Grün
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www.DeanReed.de
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