AHA! Alles Halle 12/2007 |
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Ein Leben in WidersprüchenDer Dokumentarfilm "Der Rote Elvis" über den Schauspieler, Sänger und Friedenskämpfer Dean Reed kommt in die KinosDean Cyril Reed, in einem Nest bei Denver/Colorado geboren, lernte mit zwölf Jahren, Gitarre zu spielen. Um sein Meteorologie-Studium zu finanzieren, trat er in Bars auf. Entdeckt wurde er von einem Tramper, den Reed in seinem Auto mitnahm und singend unterhielt. Der Tramper empfahl ihn an einen Musikproduzenten, nur wenige Zeit später hatte Reed einen Deal mit Capitol Records in der Tasche. Was folgt, ist eine außergewöhnliche Karriere, die Dean Reed direkt in die Schützengräben des Kalten Krieges führt. Der bekennende Marxist stellt sein Dasein als Künstler ganz in den Dienst einer Sache: den Kampf für eine gerechtere Welt. Ist es nun Idealismus oder Naivität, Dean Reed jedenfalls schlägt sich auf die Seite des Sozialismus. Er singt für den Frieden und Unabhängigkeit, protestiert gegen den Vietnam-Krieg, freundet sich mit Jassir Arafat an. Der Amerikaner sieht sich als Sprachrohr der Armen und Unterdrückten. Erst in den 70er Jahren nimmt er Rollen als Schauspieler an, u.a. neben Yul Brunner in dem Western "Adios Sabata" oder an der Seite von Gojko Mitic im DEFA-Film "Blutsbrüder". 1972 zieht er in die DDR, seiner Frau Wiebke hinterher. Anfang der 80er schwindet der Erfolg, Reed liebäugelt mit einer Rückkehr in die USA. Im Juni 1986 wird er tot in einem See nahe Berlin gefunden. In seinem Dokumentarfilm "Der rote Elvis" arbeitet sich der Regisseur Leopold Grün am Mythos des sozialistischen Frontkämpfers ab. Es ist ein Porträt entstanden, das sich aus vielen Quellen speist. Zu Wort kommen u.a. Egon Krenz, Armin Mueller-Stahl, Wiebke Reed, Maren Zeidler (langjährige Freundin und Geliebte), Günter Reisch (am letzten Filmprojekt Reeds beteiligt). Fünf Jahre hat Grün für den Film recherchiert. Er zeigt ein Leben in Widersprüchen, in dem weltpolitische und persönliche Dramen auf paradigmatische Weise verquickt sind. |
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www.DeanReed.de
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