Player 03/2007

Ein Rückblick auf die 57. Berlinale

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Auch beim Dokumentarfilm konnte man fündig werden. Blendete Peter Kahanes TAMARA über die Silly-Frontfrau Kritisches weitgehend aus, zeigte Leopold Grün mit DER ROTE ELVIS ein differenziertes Bild von Dean Reed, diesem merkwürdigen Kerl, der ausgerechnet aus dem ach so freiheitlichen Amerika in die DDR übersiedelte, hier ein umstrittener Star wurde, dessen Talent nicht wirklich bei Gesang und Schauspiel lag, eher in der Selbstinszenierung, die er auch für seine politische Haltung einsetzte. Dazu gehörten eben auch die gleichsam geschulterte Mpi und Gitarre. Grün hat für seine spannende Geschichte über einen widersprüchlichen Menschen gut recherchiert, Weggefährten befragt, wenn auch Reeds Ehefrau Renate Blume und Kollege Gojko Mitic sich nicht äußern durften, da sie wohl für ein noch zu entstehendes Reed-Projekt von Tom Hanks unterschrieben haben. Grün zeigt den an Depressionen leidenden Reed als das, was er auch immer war: Revoluzzer, Mittler und Frauenheld. Obwohl er selbst da nicht nur liebesflüsternde Facetten aufzeigte. Als eine seiner Geliebten - im Leipziger Großkino Capitol 1972 kennengelernt - schwanger wurde, setzte er ihr die Pistole auf die Brust: "You Don't Catch Me With A Baby".

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