Sächsische Zeitung, 17.09.2007

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Mit Gitarrenkoffer und Kalaschnikow

Von Rainer Könen

In der KulturFabrik zeigte Filmemacher Leopold Grün seinen Film über den kommunistischen Amerikaner Dean Reed.

Hoyerswerda. Nein, interessiert habe ihn dieser Mann eigentlich nicht, erzählte Filmemacher Leopold Grün am Donnerstag den Besuchern in der KulturFabrik, die sich zuvor seinen Dokumentarfilm "Der Rote Elvis" angeschaut hatten.

Widersprüchlicher Mann

Aber weil er nach einigen Recherchen über Dean Reed erkannt habe, wie "widersprüchlich, wie ambivalent" der in Denver Geborene gewesen sei, habe er doch Gefallen gefunden, einen Dokumentarfilm über diesen bekennenden Marxisten zu machen, zu dessen Freunden Salvador Allende und Jasir Arafat gehörten. Der Sänger und Schauspieler Reed, der in der ganzen Welt für Frieden und Freiheit warb, war 1972 wegen einer Frau in die DDR umgesiedelt, der er dann als Aushängeschild diente.

Reed rockte damals für den Sozialismus, zeitweise griff der Amerikaner auch zur Feuerwaffe. Denn in Leopold Grüns Dokumentarfilm "Der Rote Elvis" sieht man ihn 1977 mit einer Maschinenpistole und seinem Gitarrenkoffer über libanesische Hügel patrouillieren. Damals hatte er sich auf die Seite der PLO und seines Freundes Arafat gestellt.

Kein geborener Kämpfer

Aber "er hat da wohl eingesehen, dass er bei seinen Aufenthalten in den Lagern der PLO nicht gerade der geborene Kämpfer war", erzählte Filmregisseur Grün, der den rund 80 Besuchern nach dem anderthalbstündigen Dokumentarfilm noch einige andere, nicht bekannte Abenteuerlichkeiten des am 17. Juni 1986 in einem See in der Nähe Ost-Berlins ums Leben gekommenen Reed schilderte. Fast fünf Jahre haben Grün und sein Team an dem Film gearbeitet. Neben einer Menge originalem Bild- und Filmmaterial kommen in dem Streifen frühere DDR-Größen zu Wort. Unter ihnen der Schauspieler Armin Mueller-Stahl und der letzte Staatsratsvorsitzende Egon Krenz.

Weil Dean Reeds Leben so unglaublich verlief, wundert es kaum, dass in Hollywood seit einigen Jahren ein Spielfilm über ihn in der Entwicklung steckt. Mit Tom Hanks als Produzent und Hauptdarsteller. Tom Hanks, erzählte Grün, soll vor ein paar Jahren bei Krenz aufgetaucht sein, um ihn nach seinen Eindrücken von Reed zu befragen.

Konzert in Hoyerswerda

Grün hat in seinem Film mit dem, was er in den Archiven gefunden hat, mit den Interviews, viele Widersprüche zwischen Reeds privatem und öffentlichen Leben beleuchtet. Der Mann, damit meinte Grün den auch als "Roten Elvis" bekannten Reed, habe damals in der DDR, überall dort, wo er aufgetreten sei, eine unglaubliche Begeisterung, besonders bei Frauen, entfacht. Mit seiner Musik und seiner natürlichen Ausstrahlung habe er alle in den Bann gezogen. Auch die, die Mitte der 70er Jahre an einem 1. Mai in Hoyerswerda zum früheren Zentrum-Parkplatz in der Einsteinstraße geströmt waren, wo Reed vor vielen Tausend ein Konzert gab.

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Letzte Änderung: 2007-10-08