Der Mythos Dean Reed
Dokumentarfilm "Der Rote Elvis" läuft im Neuruppiner Union-Kino/
Regisseur Leopold Grün danach im Gespräch
NEURUPPIN Am 17. Juni 1986 wird ein toter Mann aus einem See am Rande Ostberlins gezogen. Es
ist der amerikanische Sänger und Schauspieler Dean Reed - eine der geheimnisvollsten
Ikonen der Popkultur zu Zeiten des Kalten Krieges. Über ihn ist am Dienstag, 26. Februar,
um 20 Uhr der Film "Der Rote Elvis" im Neuruppiner Union-Kino zu sehen. Der Dresdner Dokumentarfilmer
Leopold Grün porträtiert den Quertreiber und balanciert dabei geschickt die Episoden
aus. Im Anschluss an die Filmvorführung ist das Gespräch mit dem Regisseur möglich.
Aus einer Kleinstadt Colorados ging der 1938 geborene Dean Cyril Reed nach Hollywood und
produzierte eine handvoll Singles.
"Our Summer Romance"
eroberte in Südamerika die Charts. Dean Reed war Cowboy und Entertainer, Teenie-Star und
Frauenschwarm, Friedenskämpfer und Rebell. Als er 1972 in die DDR zieht, ist Dean Reed
ein gefeierter Star des Sozialismus. Sein Mythos hat überlebt.
Reed war befreundet mit Allende
und Arafat,
protestierte gegen Militär-Regimes und den Vietnamkrieg, drehte Spaghettiwestern und
Indianerfilme, tourte als erster Amerikaner durch die Sowjetunion, sang Country-Schlager im
DDR-Fernsehen und ließ sich mit Maschinengewehr im
Libanon ablichten.
Zwischen Erfolg und Tragik, zwischen politischem Engagement und Naivität hat Dean Reed
für eine ganze Generation den Soundtrack ihres Lebens geschaffen. Die
Filmmusik
macht die Erinnerung an die Utopien des "roten Elvis" nicht nur greifbar, sondern zeigt sie auch
in ihrer ganzen vibrierenden Lebendigkeit. MAZ
info
"Der Rote Elvis",
am Dienstag, 26. Februar, um 20 Uhr, im Union-Kino Neuruppin, Tel. 03391/50 96 96,
hinterher Diskussion mit Regisseur Leopold Grün
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