B.Z. 02.08.2007 |
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KinoDer Tote im SeeDean Reeds wildes Leben und sein tragisches Ende zeigt "Der Rote Elvis"Die Story: Elvis lebt! Wo? In der DDR! Das konnten sich in den 70ern und 80ern viele Ostdeutsche sagen. Denn hier wohnte er, war 1972 freiwillig aus den USA in den Osten gewechselt: Dean Reed, der "rote Elvis". Rockstar, Cowboy, Schauspieler, Sozialist. Honeckers Lieblings-Ami. Und ein Darling vieler Frauen, die bei seinen Songs wie "Our Summer Romance" sich nichts mehr wünschten als eine heiße Affäre mit dem US-Schönling. Der Film zeigt Reeds Solo-Konzerte für "den Kampf für eine gerechtere Welt". Wir erleben den privaten Mann, den Ehemann und den umtriebigen "Außenminister", der sich mit Arafat und anderen "Freiheitskämpfern" trifft. Reed starb am 13.06.1986 unter mysteriösen Umständen im Zeuthener See bei Berlin. Der Regisseur: Leopold Grün ist Geschäftsführer des Berliner Instituts "Jugend Film Fernsehen" und Mitorganisator des Kurzfilmfestivals "Emergeandsee". "Der Rote Elvis" ist sein erster großer Film. Die Stars: Neben Reed kommen Zeitzeugen wie der damalige FDJ-Chef Egon Krenz, Reeds zweite Frau Wiebke, die DDR-TV-Moderatorin Maria Moese und Armin Mueller-Stahl, damals noch Schauspieler-Ost, zu Wort. B.Z.-Wertung: Mueller-Stahl wartet mit einer erstaunlichen Analyse auf: "Reed hätte in Amerika die große Chance, ein Star zu sein. Was unterscheidet ihn von Brad Pitt oder Tom Cruise?" Eine ganze Menge! Im Rückblick erscheint dieser Mister Reed wie ein kalifornischer Beach Boy mit Surfbrett: schön, sympathisch, aber langweilig und nicht übermäßig klug. Beim Vergleich mit dem wahren "King" würde überdeutlich: Elvis Presley West gegen Elvis Peinlich Ost ist wie Cadillac gegen Trabi. Man kann verstehen, wieso dieser Ersatz-Elvis in den USA nichts reißen konnte. Der Film führt uns kurzweilig dieses seltsame Kapitel der DDR-Musikgeschichte vor. Ralf Kühling |
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www.DeanReed.de
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