Wiebke (65): Mein Leben mit Dean Reed
BITTER Nach sieben glücklichen Ehejahren setzte er sie vor die Tür
Er war nicht der Mann ihres Lebens, aber die Liebe ihres Lebens in jedem Fall. Schonungslos
offen erzählt Wiebke Reed
(65) erstmals in der "Superillu" die Wahrheit über Dean
Reed (1938 - 1986), mit dem sie in den 70er-Jahren sieben Jahre verheiratet war. Anlass ist die
Premiere des neuen Films über den US-Country-Sänger
"Der Rote Elvis" - ein
Streifen, den die heutige Künstleragentur-Inhaberin für gelungen hält. Bis auf
die Fotos aus der Ermittlungsakte, die Deans Leiche zeigen. "Das geht mir nah, das mag ich mir
nicht ansehen."
An einem Novembertag des Jahres 1971 hatten sie sich kennen gelernt. "Ich weiß nicht,
welcher Teufel mich da geritten hat", erinnert sich Wiebke Reed. "Er stieg schon am ersten
Abend zu mir in den Trabant." Sie trennte sich von ihrem Mann, setzte die Pille ab und wurde
schwanger. Dean sagte nur: "Ich komme zu dir, aber nicht wegen eines Kindes." Wiebke verstand
und unterbrach die Schwangerschaft. Ein Jahr später zog er dann nach Leipzig. Hochzeit,
Konzerte, Filme. Eifersucht? "Nein, der war treu. Dean war kein Fremdgänger." Als politischer
Mensch wollte er glaubwürdig bleiben, und er glaubte bis zu seinem rätselhaften
Freitod an den Sozialismus.
Dann plötzlich, nach sieben Jahren Liebe, setzte er Wiebke und ihre Tochter vor die
Tür: "Er erklärte, dass er diese Trennung für seine Selbstverwirklichung brauche."
So konnte er eben auch sein. Danach heiratete er
Renate Blume.
Die Ehe hielt fünf Jahre und endete am 13. Juni 1986 mit Deans Selbstmord.
Heinz Quermann
überbrachte Wiebke die Todesnachricht. Was bleibt? "Dean hat mich gelehrt, über den
kleinen DDR-Tellerrand hinaus zu gucken. Durch ihn habe ich einiges von der großen Welt
begriffen und gesehen."
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