Books and films about Dean/Bücher und Filme über Dean |
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Glamour und Protest |
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Ein Cowboy im Sozialismus Film von Peter Gehrig, 1993, 84 Minuten |
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Der amerikanische Country-Sänger und Filmschauspieler Dean Reed - 1938 in Denver, Colorado geboren - siedelte 1972 in die DDR über. Dean Reed, der sich demonstrativ zum Sozialismus bekannte, machte eine Karriere als Sänger und Schauspieler zahlreicher DDR-Filme, er wurde zum "Vorzeige-Amerikaner" in Politik und Gesellschaft und als "Roter Elvis" und "singender Cowboy" der DDR gefeiert. 1986 ging der Schauspieler im Zeuthener See in den Tod. Zu Wort über das Wesen des Entertainers, seine künstlerischen Fähigkeiten, seine politischen Überzeugungen, sein öffentliches und privates Leben in der DDR sowie seinen mysteriösen Tod kommen folgende Zeitzeugen:
In diesem Jahr wurde der seit 18 Jahren unter Verschluss gehaltene Abschiedsbrief veröffentlicht, in dem Dean Reed persönliche Gründe für seinen Selbstmord nannte. Oscar-Preisträger Tom Hanks und das Studio DreamWorks haben jetzt die Rechte für eine Verfilmung der Lebensgeschichte von Dean Reed erworben. Tom Hanks, der die Hauptrolle in dem Film spielen will, hat mit Reeds Witwe, der Schauspielerin Renate Blume, einen Exklusivvertrag geschlossen. Im Anschluss an "Dean Reed - Glamour und Protest" sendet das NDR Fernsehen einen Abenteuerfilm mit Dean Reed: "Kit & Co." und am kommenden Sonntag folgt "El Cantor" mit Dean Reed, ein Film über das Leben und die Arbeit des Sängers Victor Jara unter der besonderen historischen Situation in Chile kurz vor und bis zum Militärputsch am 11. September 1973. NDR Programmvorschau zur Sendung am 05.09.2004 |
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Dean Reed, geboren in Denver/USA, war Sportler, Popsänger, Schauspieler, Autor, Regisseur, Friedenskämpfer, Freiheitsfanatiker, Frauenheld, Ehemann, Vater und vieler Leute Freund. Ein schöner Mann mit gutem Charakter, Idealen, Zweifeln und seltsamen Entschlüssen. Er hatte viele Talente und Interessen, war offen und ehrlich. Er suchte und wollte ein friedliches, sozialistisches Leben, das er nicht fand. Seine Selbsttötung gibt bis heute Rätsel auf. War es seine letzte Show? Dean Reed - den Frieden hat er in keiner der Welten gefunden. Wie im Westernsong "Ghost Riders", den auch Reed oft und gern gesungen hat, eilte und irrte Dean durch die Welt - ein moderner Geisterreiter. mdr Programmvorschau zur Sendung am 29.08.2004. |
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[...] Später, nach seinem Tod, hat der feinfühligste Journalist, mit dem ich je gesprochen habe, Herr Peter Gehring aus München, ein Porträt über Dean gemacht. Er und sein Team strahlten wunderbare Ruhe aus, und wir haben vor laufender Kamera lange miteinander gesprochen. Eine der Fragen an mich war: Hatte Dean Reed ein Geheimnis? Ich sagte, das habe wohl jeder Mensch, sicher auch Dean, aber ich kenne es nicht. Hinterher wurde mir bewusst, dass es ein solches gegeben haben könnte, aber ich kannte oder erkannte wirklich nicht. Erst jetzt, tragisch zu spät, kam es mir so vor, als ob die nachweisbaren Ereignisse nicht alles erklären, als wäre da eine Schicht unentdeckt geblieben. Die Publikationen, die nachträglichen, weisen auch keine Spur, der zu folgen wäre. [...] Gisela Steineckert in Der Mann aus Colorado. Ein Kapitel des Buches "Das Schöne an den Männern" 2003 |
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Im September 1993 strahlte der ORB einen Fernsehfilm aus, in dem erstmalig Reeds Freunde und Kollegen, darunter ZK-Mitarbeiter Eberhard Fensch, der Kommentator Karl-Eduard von Schnitzler, der Regisseur Günter Reisch und "Filmminister" Horst Pehnert, und Reeds Ehefrauen Wiebke und Renate zu Wort kamen. "Ein Glücksfall redlicher Aufarbeitung" urteilte "Neues Deutschland" über den Filmessay "Dean Reed - Glamour und Protest" des Münchener Dokumentaristen Peter Gehrig, "der sich mit hoher Professionalität, taktvoller Zurückhaltung, Akribie und bohrender Gründlichkeit dieser Gratwanderung annahm und sie bestand" - der Gratwanderung zwischen Spannung, Betroffenheit und Faszination nämlich. Der Film veranlasste die Kritikerin Margit Voss, die Reeds DDR-Karriere in allen Phasen verfolgt hatte, zu dem Resümee:
"Wie ein Paradiesvogel war er vom Himmel gestoßen. Als Dean Reed
1971 in die DDR kam, verkörperte er das Phänomen eines
amerikanischen Traums. Ein junger, schöner, wie es schien begabter
Mann, Schauspieler und Sänger, brachte die schon abgenutzte,
müde Begeisterung für politische Aktionen wieder auf Touren.
Alles schien noch einmal möglich: die Beendigung des Vietnamkrieges,
der Sieg Allendes in
Chile. Wenn sich die DDR nun sogar für
Amerikaner als attraktiv erwies, sollte einem nicht bange sein.
Jan Eik in Besondere Vorkommnisse |
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Er war schön. Der bestausehende Mann der Welt. Ein so schöner Mensch. Schön wie ein Gedicht von Rilke. [...] Da läuft spätabends im Fernsehen ein Dokumentarfilm, man möchte eigentlich ausmachen, schlafengehen und kann doch nicht aufhören hinzusehen: "Ein Cowboy im Sozialismus". Abgestoßen und fasziniert von diesem Schicksal, dieser versunkenen Welt. Kinder in Pionierblusen singen vom "einfachen Frieden", eine Schule in Potsdam bekommt den Namen "Dean Reed", FDJler wiegen sich mit hocherhobenen Armen in der saumseligen Gewissheit des "We shall overcome", jubeln dem Sänger zu, der die Welt umarmen und dafür von der Welt umarmt werden möchte. Funktionär und Minister, der Entertainer, die Dramaturgin und die Dichterin, die Schauspielerin und die Ehefrau erinnern sich im Film an das Charisma des Dean Reed, erwähnen ausnahmslos dessen Schönheit. [...] Jutta Voigt in der Wochenpost 38/1993 |
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Press review/Pressespiegel
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Comments/Kommentare
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www.DeanReed.de
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