Schweriner Express 02.05.2007 |
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express-Szene-TippsWiederentdeckung des Dean ReedFilme des legendären US-Rock-Sängers auf dem 17. FilmkunstfestAm 17. Juni 1986 wird ein toter Mann aus einem See am Rande Ost-Berlins gezogen. Es ist der amerikanische Sänger und Schauspieler Dean Reed, eine der geheimnisvollsten Ikonen der Popkultur zu Zeiten des Kalten Krieges. Dean Reed war befreundet mit Salvador Allende und Yasser Arafat, protestierte auf der ganzen Welt gegen Militär-Regimes und den Vietnamkrieg, drehte Spaghettiwestern in Italien, tourte als erster Amerikaner durch die Sowjetunion, sang Country-Schlager im DDR-Fernsehen und ließ sich mit Maschinengewehr im Libanon ablichten. Aus einer Kleinstadt Colorados ging er nach Hollywood und produzierte sanfte Rock & Roll-Songs. Die Single "Our Summer Romance" eroberte in Südamerika die Charts. Dean Reed war Cowboy und Entertainer, Teenie-Star und Frauenschwarm, Friedenskämpfer und Rebell, der unermüdlich mit seiner Gitarre um den Erdball reiste und dabei nicht nur seine eigenen Grenzen, sondern auch die Einzugsbereiche der ideologischen Blöcke herausforderte. Als er 1972 in die DDR zieht, ist Dean Reed ein gefeierter Star des Sozialismus. Sein Mythos hat die Ära des Kalten Krieges überlebt. In manchen Ländern war er damals beliebter als Elvis Presley. Mit der DEFA drehte Reed Filme wie "Aus dem Leben eines Taugenichts" und "Blutsbrüder". 1986 starb Reed im Zeuthener See bei Berlin. Sein Grab befindet sich in den USA, in einem Ort namens Boulder auf dem Green Mountain Cemetery. In diesen Tagen kann das Werk Dean Reeds wiederentdeckt werden: Die Berliner Firma ICESTORM Entertainment bringt den legendären Schauspieler und Sänger zurück auf die große Leinwand. Gemeinsam mit dem Kino Toni in Berlin-Weißensee zeigt ICESTORM Entertainment am 4. Mai den Spielfilm "El Cantor", bei dem Reed 1977 selbst Regie führte und den chilenischen Volkssänger Victor Jara spielte Am 16. Mai wird eine DVD-Sonder-Edition "Dean Reed - Der amerikanische Rebell" (ICESTORM Entertainment) auf den Markt kommen. Enthalten sind drei DVD-Premieren: "Kit & Co." (1974), "Soviel Lieder, soviel Worte" (1975) und "Sing, Cowboy, sing" (1981). Der vierte Film in der Box ist "Blutsbrüder" (1975). Auf einer Bonus-DVD erinnern sich Freunde von Reed an ihn. Auf dem 17. Filmkunstfest im Capitol zeigt der Berliner Regisseur Leopold Grün am 4. Mai um 19.45 Uhr und am 6. Mai um 18.30 Uhr ein Filmporträt des faszinierenden Quertreibers Reed, balanciert dabei geschickt die Episoden aus. DER ROTE ELVIS ist ein einfühlsamer und zugleich kritischer Dokumentarfilm über eine zeitgeschichtliche Ausnahmeerscheinung. Zwischen Erfolg und Tragik, zwischen politischem Engagement und Naivität hat Dean Reed für eine ganze Generation den Soundtrack ihres Lebens geschaffen. Die Filmmusik macht die Erinnerung an die Utopien des "Roten Elvis" nicht nur greifbar, sondern zeigt sie auch in ihrer ganzen vibrierenden Lebendigkeit. In der Reihe mit Spielfilmen mit der Schauspielerin Hannelore Elsner läuft am 2. Mai um 20.30 Uhr und am 4. Mai um 18 Uhr der DEFA-Spielfilm "Aus dem Leben eines Taugenichts", in dem Reed die Titelrolle spielt. Mehr Informationen zum Programm des 17. Filmkunstfestes im Netz unter www.filmkunstfest-mv.de. UliG |
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www.DeanReed.de
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