Ostseezeitung 19.09.2007

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dokART überwindet Grenzen

Am Wochenende treffen sich in Neubrandenburg und Szczecin europäische Dokumentarfilmer zum Festival.

Neubrandenburg (ddp) Mit dem Film "Der Rote Elvis" über den Sänger Dean Reed beginnt am Wochenende das 16. europäische Dokumentarfilmfestival in Neubrandenburg. Erstmals findet es in Szczecin (Stettin) und Neubrandenburg gleichzeitig statt. Holm-Henning Freier, Leiter der dokART, und Bartosz Wojcik, Vorsitzender des Kulturvereins OFFicyna, über die Zusammenarbeit.

Wie kam es zu der ungewöhnlichen Konstellation, dass ein Festival in zwei Ländern stattfindet?

Freier: Wir haben nach Möglichkeiten gesucht, unserem Festival über die Grenzen der Region Neubrandenburg hinaus eine größere Resonanz zu verschaffen. Eine Großstadt wie Szczecin mit etwa 400.000 Einwohnern lockt da natürlich. Schon im vergangenen Jahr haben wir zusammen mit dem Kulturverein OFFicyna in Szczecin Wettbewerbsfilme gezeigt, allerdings nach Beendigung unseres Festivals. In diesem Jahr werden alle 42 Filme des europäischen Wettbewerbs im gleichen Zeitraum sowohl in Neubrandenburg als auch in Szczecin gezeigt.

Wojcik: In Szczecin gab es bislang kein Dokumentarfilmfestival, und so fanden wir die Idee reizvoll, die dokART auch hier bei uns stattfinden zu lassen. Ebenso wie in Neubrandenburg bauen wir um den Wettbewerb ein Rahmenprogramm. Für die Filmemacher ist es eine schöne Sache, dass ihre Arbeiten nun ein weit größeres Publikum erreichen. Mit dieser Zusammenarbeit betreten wir unseres Wissens europäisches Neuland.

Das gesamte Festival ist von einem deutsch-polnischen Gedanken durchzogen?

Freier: Ja, das stimmt. Wir glauben, dass der Film durchaus ein Mittel ist, sich gegenseitig besser verstehen zu lernen und auch über Vergangenheit zu kommunizieren. In Neubrandenburg wird beispielsweise eine Reihe mit kurzen Filmen und Dokumentationen über die Oder-Neiße-Grenze von 1945 bis heute zu sehen sein.

Wojcik: Erstmals wird in Westpommern der Dokumentarfilm "Das Land meiner Mutter" gezeigt. Er handelt von den Deutschen, die nach dem Zweiten Weltkrieg im Gebiet der heutigen Wojewodschaft Westpommern blieben.

Ein gemeinsames Programm zur gleichen Zeit in zwei Städten ist sicher auch eine logistische Herausforderung?

Freier: Wahrlich. Da es von jedem Film nur eine Kopie gibt, werden wir einen Shuttle zwischen beiden Städten einrichten, der sowohl Filme als auch die Filmemacher transportiert. Das Plakat und der dreisprachige Katalog finden in beiden Orten Verwendung.

Wojcik: Deshalb beginnt die dokART Szczecin auch einen Tag früher als in Neubrandenburg. Bei uns eröffnen wir übrigens mit "Nosferatu - eine Symphonie des Grauens" von Friedrich Wilhelm Murnau. Der Film wird begleitet von einem Jazz-Ensemble.

Wie könnte die Zukunft eines solchen Festivals aussehen?

Freier: In Zukunft wollen wir das Festival inhaltlich gemeinsam verantworten und auch die Rahmenprogramme teilweise austauschen. Natürlich muss man künftig für die Finanzierung noch stärker gemeinsame Lösungen finden.

Wojcik: Warum soll nicht auch das Publikum zwischen den Städten wandern? Schon in diesem Jahr wird es eine gemeinsame Abschlussveranstaltung in Neubrandenburg geben. Möglicherweise im kommenden Jahr eine gemeinsame Eröffnung in Szczecin.

Interview: CLAUDIA WINTER

FAKTEN

16. dokumentART

Das Festival dokumenART findet vom 22. bis 27. September statt. Mehr als 100 Filmemacher, Produzenten und Journalisten werden erwartet. Um den "Latücht"-Hauptpreis, gestiftet vom Bildungsministerium MV, bewerben sich 42 Arbeiten aus 14 Ländern. Es werden sieben weitere Preise verliehen, zusammen sind 10.000 Euro zu gewinnen.

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Letzte Änderung: 2007-10-02