Intro.de 08.05.2007 |
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22. DokFest MünchenEin Kessel Buntes[...] Rockstar, Cowboy, Sozialist. Anhand solch griffiger Vermarktung von Dean Reeds bizarr wechselhaftem Leben zwischen Arafat-Bruderküssen und dem 'Kessel Buntes' könnte man meinen, auch der Titel 'Der rote Elvis' wäre reißerisch und absurd übertrieben geraten. Tatsächlich aber hat nicht erst eine vor kurzem erschienene Compilation mit frühen US-Aufnahmen dieses Schlagwort aufgegriffen, sondern Reed wurde bereits während seiner insbesondere als Agitator erfolgreichen Jahre in Südamerika so betitelt. Auch in den Ostblock-Staaten traf der vom Kreml protegierte Vorzeige-Sozialist aus Colorado auf begeisterte Menschenmassen, bis er 1972 aus privaten Gründen in die DDR übersiedelte. Hier fiel er mit seinem medioker-schmerzfreien Folk-Pathos als Schauspieler & Sänger, wie auch als regimetreuer Aktivist zunehmend aus der Zeit, bis ihm mangelndes Publikumsinteresse und seine dritte Ehefrau, die einst Gojko Mitic ausgespannte Renate Blume, so zusetzten, dass man ihn 1986 mitsamt Abschiedsbrief tot aus einem ostdeutschen See zog. Durch das jüngste - durch Tom Hanks/Steven Spielberg personifizierte - Hollywood-Interesse an diesem Stoff teils behindert, teils gepusht, setzte Regisseur Grün in einem 5-jährigen Arbeitsprozess Material aus der DDR, Südamerika und den USA zu einem sogar musikalisch gelungenen Film zusammen. Um zu vermeiden, dass "seine Musik sich irgendwann gegen den Film wendet", ließ Grün das Berliner Duo Monomango lediglich einen Loop von Reeds Gesang in deren Gitarren-Score einbauen. [...] Marx Brother Reed darf regulär erst Anfang August auf der großen Leinwand reiten - all diese Kinostarts verantwortet der rührige Berliner Neue Visionen Filmverleih. [...] © Stefan Rambow, Cinesoundz |
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