RadioBerlin 88,8 02.08.2007 |
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Der Rote ElvisEine Dokumentation über den amerikanischen Sänger Dean Reed, der in die DDR immigrierte.Seine Stimme klang ein bisschen wie die von Elvis, aber sein Erfolg in den USA war nur mäßig. Dean Reed, geboren im US Bundesstaat Colorado, fand sein Publikum in Chile und Argentinien - und dort wurde er mitten im Kalten Krieg zum Friedens- und Freiheitskämpfer: und ein Exot: ein Nordamerikaner, der sich den marxistischen Idealen anschloss - und in perfektem Spanisch mit den Bergarbeitern in Chile gemeinsam Venceremos anstimmte - nach dem Putsch schnurstracks in die DDR auswanderte, um dort mit seinem neuen Publikum auf deutsch die Internationale zu skandieren. Der Dokumentarfilm "Der Rote Elvis" widmet sich Dean Reeds schillerndem Leben als kommunistischem Pop- und Filmstar, seinem allmählichen Niedergang zum abgenutzten Friedenssänger für Parteiabzeichenträger und seinem Tod im Zeuthener See 1986. "Der Rote Elvis" ist ein klassischer Dokumentarfilm, in dem viele Wegbegleiter Reeds zu Wort kommen - Schauspielerkollegen wie Armin Mueller-Stahl, Regisseure aber auch Menschen, die ihm persönlich näher standen wie seine Ex-Frau Wiebke, die er in Leipzig kennen gelernt hatte. Dem Regisseur Leo Grün, Jahrgang 68 und in Dresden geboren, hat sich auch eine langjährigen Geliebte Reeds - von der kaum jemand etwas wusste - geöffnet, vor allem aus den Gesprächen mit ihr ergibt sich ein anders Bild als das des coolen gutaussehenden DDR-Cowboys. "Der Rote Elvis" ist ein interessanter und sehnenswerter Film über das Schicksal eines sehr eigentümlichen Menschen. Für seine Fans ist er ein würdiges Wiedersehen, für alle die ihn nicht kannten eine spannende Geschichte.
Regie: Leopold Grün
Bewertung der Redaktion: 4 von 5 Sternen Autor: Frauke Gust |
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www.DeanReed.de
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