WELT am Sonntag 29.07.2007 |
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Ein Amerikaner in der DDR: Wie Dean Reed "Der rote Elvis" wurdeRocken für den Sozialismus"Diese Maschine tötet Faschisten", schrieb der amerikanische Folksänger Woody Guthrie auf seine Gitarre, aber nur Dean Reed tauschte seine akustische wirklich gegen eine Waffe. In Leopold Grüns Dokumentarfilm "Der Rote Elvis" sieht man ihn 1977 mit einer Maschinenpistole über libanesische Hügel patrouillieren. Im damals noch jungen Dauerbürgerkrieg stellte er sich auf die Seite der PLO und seines "Freundes" Arafat. Ob er gekämpft hat, oder ob die Bilder nur Teil einer PR-Aktion waren, erfährt man leider nicht. Fünf Jahre zuvor war der in den USA geborene Sänger und Schauspieler in die DDR gezogen - wegen einer Frau, aber auch aus Überzeugung. Er wurde zum perfekten Aushängeschild für die staatliche Propaganda, die ihn zum Star machte. Dean Reeds Leben verlief so abenteuerlich, dass es kaum wundert, dass seit Jahren in Hollywood ein Spielfilm über ihn in der Entwicklung steckt - mit Tom Hanks als Produzenten und Hauptdarsteller. Das Projekt hatte leider auch Einfluss auf "Der Rote Elvis": Reeds letzte Frau Renate Blume und sein Sohn Alexander sind durch Exklusivverträge gebunden und waren daher nicht zu sprechen. Grün hat für seinen Film wunderbares Archivmaterial gefunden und in Interviews die Widersprüche zwischen Reeds privatem und öffentlichem Leben schön herausgearbeitet, dennoch bleiben viele Fragen offen. Wirklich nahe kommt der Film dem kommunistischen Star nicht. Sven von Reden "Der Rote Elvis" ist ab Donnerstag im Kino zu sehen. |
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www.DeanReed.de
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