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American Rebel

International online newspaper about the singer, actor, director and fighter for peace Dean Reed

Internationale Online-Zeitung über den Sänger, Schauspieler, Regisseur und Friedenskämpfer Dean Reed

Publicación electrónica internacional sobre el cantante, actor, director y defensor de la paz Dean Reed

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18. Dezember 2014
Fred Weston, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

My Song For You

Über mich und mein Dean Reed gewidmetes Lied

Fred Weston

Als der Storch mich brachte, hat er sich für Wien entschieden, und so erblickte ich dort als Sohn eines Österreichers und einer Deutschen, genauer gesagt einer DDR-Bürgerin, das Licht des Kreißsaales. Da meine Mutter immer wieder ihre Eltern in der DDR (Templin, etwa 80 km von Berlin entfernt) besuchte, verbrachte ich als Kind und Jugendlicher meine Sommerferien dort. Es war stets eine wunderschöne Zeit, und so kann ich heute, wenn es um die DDR geht, sehr gut mitreden. Bei allen Schwächen der DDR, die ja immer wieder breit besprochen werden, habe ich dort eine Gesellschaft kennen gelernt, die leider untergegangen ist und an die ich heute noch oft denke und über die ich auch oft erzähle. Leute, die nur die offiziellen Westnachrichten kennen, bringe ich dadurch oft zum Staunen, da diese Seite der DDR für sie unbekannt war.

Ich selbst mache mein Leben lang Musik, wobei ich von ELVIS PRESLEY geprägt bin. Meine erste und bis heute erfolgreichste CD hieß ELVIS IS STILL THE KING und beinhaltete 12 Eigenkompositionen im Stil von ELVIS. Diese CD, gemanagt von BEIERLEIN, wurde nicht nur in Europa ein Erfolg, sondern wurde auch in den USA enorm gut angenommen, so dass sich eines Tages sogar die Heimat von ELVIS, GRACELAND, meldete und sich für diese CD bedankte. Ich war aber nie ein ELVIS-Imitator, sondern habe ihn nur interpretiert. Ich bin aber zwischenzeitlich von ELVIS zur eigenen Musik gewechselt.

Auf DEAN REED kam ich, als ich auf Twitter über ihn las und mich dann näher mit ihm befasste. Sein Spitzname "Der rote Elvis" hat sicher auch dazu beigetragen. Als ich mir Videos und Berichte über ihn ansah, war mir klar, dass er eine faszinierende Persönlichkeit gewesen sein muss. Da ich schon lange mit der sozialistischen Bewegung sympathisiere, ohne einer Partei anzugehören, merkte ich, dass er eigentlich alle Attribute einer wichtigen Persönlichkeit aufwies. Mit diesem Aussehen und Können hatte er sicher Möglichkeiten, der üblichen Westpropaganda Paroli zu bieten und so manchen unbedarften Bürger zum Nachdenken zu bringen. Und da ich allem mich Berührendem Lieder widme, war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, dass ich auch für DEAN ein Lied schreiben würde:

Fred Weston: Dean Reed - The Red Elvis

Wer noch mehr über mich wissen möchte, kann dies am besten auf meiner Homepage wfm-music.at tun. Unter der Rubrik "Über mich" sind dort Details zu finden, auch viele meiner neuesten und ein wenig länger zurückliegenden Aktivitäten.

4. Dezember 2014
Harry Popow, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Buchtipp

Die Fertigmacher. Arbeitsunrecht und professionelle Gewerkschaftsbekämpfung

Erstveröffentlichung der Rezension in der Neuen Rheinischen Zeitung

Die Fertigmacher

Du denkst, dich tritt ein Pferd. Hast nach der Probezeit einen Arbeitsvertrag abgeschlossen. Freust dich riesig. Zum Termin des ersten Arbeitstages aber wirst du plötzlich krank. Der Arbeitgeber: Wenn das schon so anfängt, brauchen wir Sie nicht!! Vertrag annulliert. Nun fängt die Arbeitssuche erneut an, rund um die Uhr, kräftezehrend, entwürdigend...

Fristlose Kündigungen!! Da fällt einem die Kassiererin Emmely von der Supermarkt-Kette Kaiser's ein. Das war vor Jahren: Man warf sie hinaus - nach 31 Jahren treuer Arbeit. Und nur wegen einer Bagatelle. Aber die Kassiererin wehrte sich. Erfolgreich. Sie kehrte in ihre angestammte Filiale zurück. Kein so seltener Fall von Mut und Kraft.

Wer kann nicht ein Lied davon singen: Der Arbeitgeber*** hat letztendlich in den meisten Fällen das Sagen, unterstützt von zahllosen gut bezahlten Dienstleistern. Nachgewiesen von den Autoren Werner Rügemer und Elmar Wigand in ihrem 238-seitigen Buch "Die Fertigmacher. Arbeitsunrecht und professionelle Gewerkschaftsbekämpfung". Bezugnehmend auf die oben genannte Kassiererin Emmely stellen sie fest, deren Kündigung ist nicht nur ungerecht gewesen, sondern sei durch das Personalmanagement und deren Helfer "auf kriminelle Weise konstruiert" worden. Bestenfalls gib es Vorzeichen einer fristlosen Kündigung: Eine Personalakte mit präventiv gefüllten Abmahnungen. (S. 14)

Rügemer und Wigand fragen sich, was die Unternehmen zu so einer "zynischen Aggressivität" gegenüber den einfachen Beschäftigten treibt. "Gibt es eine Systematik hinter diesem Vorgehen?" (S. 10) An der Spitze ihrer zahlreichen Textbeispiele und der daraus folgenden Erkenntnisse halten die Autoren fest: "In der deutschen Arbeitswelt findet seit Ende der 1990er Jahre eine Umwälzung statt, die eine Art unerklärter Kleinkrieg beinhaltet, der auf US-amerikanische Methoden und Prinzipien zurück greift", die systematische Bekämpfung von Mitbestimmung und gewerkschaftlicher Organisierung. Sie nennt sich Union Busting und heißt wörtlich: "Gewerkschaften plattmachen", gerichtet in Deutschland auch gegen Betriebsräte, Vertrauensleute und kritische Arbeiter und Arbeiterinnen. (S. 10/11)

Zu den Methoden der Willkür und den dahinter stehenden Interessen der Unternehmen nach Gewinn und Profit gehören - mit Hilfe von internen Stabsstellen - Betriebsräte und Gewerkschaften zurückzudrängen, einzuschüchtern, einzulullen oder ganz zu entfernen. Im Visier habe man sogenannte "Problemkinder", "Totes Holz", langsam Arbeitende, auch die zu lange im Betrieb sind, stehen auf der Abschussliste, körperlich ältere und schwächere Menschen, selbstbewusste, unangepasste, potentiell rebellische Arbeiter, Angestellte, die längere Zeit krank geworden sind. Mit Zucker werden dagegen diejenigen behandelt, die für das Unternehmen den höchsten Gewinn versprechen, man nennt sie "aufsteigende Sterne". Ihnen folgen die noch geduldeten "Arbeitspferde". Zu den Helfern der Arbeitgeber zählen vor allem die Medien. Sie betreiben eine strategische Kommunikation statt einer biederen Öffentlichkeitsarbeit. Es herrsche eine Gewerkschafts-Vernichtungs- u nd eine Mitbestimmungs-Vertreibungsindustrie.

Zusammengerottet haben sich unter dem Dach und der Duldung der Politik und des Staates Fachanwälte, Anwaltskanzleien, Unternehmensberater, Personalmanager, Detektive, PR-Agenturen, Detekteien, die Klassenjustiz, Stiftungen, der BDI und der BDA, betriebsratsfreie Zonen, eine arbeitgeberfinanzierte Universitätsindustrie, Medienagenturen und, und, und... Sie leisten die Drecksarbeit für die Arbeitgeber, sie agieren allesamt unter einer Tarnkappe, unter der das "Arbeitsrecht als Teil des Privatrechts und als Kampfrecht im Interesse der Unternehmensseite" zu verstehen ist. (S. 112) Auf Seite 63 schreiben die Autoren von einem Netzwerk, das sich - unbeachtet von den Gewerkschaften - herausgebildet hat, "in dem Methoden der kapitalistischen Menschwerdung - Unterwerfung als Freiheit - nicht nur ausgeheckt, sondern in der Arbeitswelt umgesetzt werden". Das System der Arbeit solle umgestaltet werden, wozu die Unternehmen als Eigentümer angehalten sind, als neue Bürger gesellschaftliche Anliegen "wie Menschenrechte, Bildung, Migration, Armutsbekämpfung, Gesundheit und Chancenfairness" aufzugreifen. Statt Demokratie nunmehr "Der Staat sind wir, die Unternehmensleitungen". (S. 61)

Diesem Ziel dient vorrangig die Europäische Union (EU), nämlich "für private Unternehmen die günstigsten Bedingungen zu schaffen und staatliche Unternehmen und Dienstleistungen zu privatisieren", so die Autoren auf Seite 164. "Dieses Interesse trifft sich mit dem Konzept der zuvor genannten Union Busting (USA). Das Endziel sei die Auflösung der Gesellschaft in einen Markt aus freien, ungebundenen, ideologisch entwurzelten, flexiblen Individuen, die in ständiger Konkurrenz zueinander" stehen. Der Begriff der Arbeiterklasse sei historisch widerlegt, wer dem noch anhänge, sei ein "Ewiggestriger" "und damit zum Abschuss frei gegeben". (S. 21)

Die Autoren mahnen im Zusammenhang mit Arbeitsunrecht und Union Busting Widerstand an gegen soziale Zerfallserscheinungen (S. 17), denn Arbeitsrechte sind Teil der Menschenrechte. "Arbeits- und Sozialrechte scheinen nicht dazu zu gehören." (S. 219) Wenn in weiten Teilen Europas aus der Freiheit der arbeitenden Menschen das Recht zum freien Fall ins Bodenlose geworden ist, dann ist auch der politische Streik gesetzlich nicht verboten. Die Autoren warnen vor der Naivität, die Fertigmacher bräuchten "nur mal eins auf die Finger". (Seite 16) Eher schon die "Rote Karte" durch zahllose couragierte Emmelys.

Das Buch besticht durch unzählige faktenreiche Belege sowie durch neun Konfliktporträts und dreizehn Personenporträts. Tatsachen werden durch kurze Autorenkommentare gedanklich vertieft, sodass sich auch im Arbeitsrecht Unbewanderte ein genaues Bild von der Willkür der Politik und den hochbezahlten Dienstleistern im Interesse der Arbeitgeber gegenüber den Lohnabhängigen und ihrem Arbeitsrecht machen können. Lesenswert vor allem für Systemkritiker, Betriebsräte, Arbeiter, Streikende, Gewerkschafter und Arbeitssuchende. (PK)

Werner Rügemer, Elmar Wigand: "Die Fertigmacher. Arbeitsunrecht und professionelle Gewerkschaftsbekämpfung", PapyRossa Verlag, 238 S., Auflage: 1 (1. Oktober 2014), ISBN-10: 3894385553, ISBN-13: 978-3894385552, Preis: 14,90 €
Erstveröffentlichung der Rezension in der Neuen Rheinischen Zeitung
Mehr über den Rezensenten: cleo-schreiber.blogspot.com

5. November 2014
Norbert Diener, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Das Dean-Reed-Website-Team lädt ein zum 9. Dean-Reed-Treffen 2015

9. Dean-Reed-Treffen

Das Dean-Reed-Website-Team lädt ein
zum 9. Dean-Reed-Treffen am Sonnabend, 19. September 2015
im Pegasus Hostel, Berlin-Friedrichshain,
Straße der Pariser Kommune 35

Dean Reed, der Menschenrechtler, Friedenskämpfer, Sänger, Schauspieler, Regisseur und grandiose Entertainer aus Colorado ist 28 Jahre nach seinem tragischen Tod immer noch in vieler Munde. Genauso sind seine Ideale wie Frieden, Freundschaft und Völkerverständigung nach wie vor und mehr den je aktuell.

Deshalb treffen sich alljährlich interessierte Menschen, um diesen Mann zu ehren, gemeinsam spannende Stunden zu verbringen und Freundschaften zu pflegen.

Die Besucher/innen erwartet ein buntes kulturelles und informatives Programm. Wie immer werden ehemalige Weggefährten, Freunde und Künstlerkollegen/-innen von Dean Reed über Begegnungen mit ihm und ihre eigene Arbeit berichten. Ausstellungen und eine Tombola zugunsten der Dean-Reed-Website runden das Programm ab. Aus aktuellem Anlass wird Dean Reeds Einsatz für ein freies und unabhängiges Palästina einen besonderen Platz einnehmen. Freunde/-innen aus Palästina werden vom Leben unter der Besatzung, vom Kampf und vom Stolz ihres Volkes berichten.

Die Veranstaltung im Pegasus Hostel, über den Dächern Berlins, wird zu einem unvergesslichen Erlebnis im Gedenken an Dean Reed werden. Los geht's um 14:30 Uhr, der letzte Programmpunkt wird gegen 19:00 Uhr enden. Der Eintritt beträgt 5,00 €, inclusive Kaffee, Kuchen und Erfrischungsgetränke. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich; für Fragen und weitere Informationen bitte Kontakt über:

www.DeanReed.de

eMail: Redaktion@DeanReed.de - Facebook: Nico Kiel

22. September 2014
Thoralf Haß, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

"Diplomat war er nie!" - Kontroverse Diskussionen beim 8. Dean-Reed-Treffen

Gäste des Dean-Reed-Treffens

Auch 2014 trafen sich wieder Freunde, Kollegen und Fans des 1986 verstorbenen amerikanischen Schauspielers, Sängers und Friedensaktivisten Dean Reed anlässlich seines 76. Geburtstages.

War in den vergangenen Jahren der Hanns-Eisler-Klub des Breitband e.V. in Potsdam-Rehbrücke Domizil der Treffen, wagten die Organisatoren in diesem Jahr wieder den Versuch, durch einen anderen, zentraler gelegenen Veranstaltungsort neue interessierte Gäste zum Besuch des Treffens zu animieren. Mit der REGENBOGENFABRIK in Berlin-Kreuzberg, einem sozialen Nachbarschaftsprojekt (mit Café, Hostel, Kino und Kita), fand man einen geeigneten Ort. Erfreulicherweise führte der unerwartete Besucherandrang schnell dazu, dass im kleinen Veranstaltungsraum die Plätze knapp wurden. Neben den Stammgästen des Treffens fanden sich auch ein paar wenige ein, die zum ersten Mal am Dean-Reed-Treffen teilnahmen. Sie hatten erst kurz zuvor auf der Webseite von dem Treffen erfahren und wurden neugierig, wer oder was sich dahinter verbirgt.

Reinhold Andert und F.-B. Habel

Der Publizist F.-B. Habel führte als Moderator durch den Nachmittag und entlockte den anwesenden prominenten Gästen einige kleine Anekdoten aus ihrer Zusammenarbeit mit Dean Reed. So berichtete der Sänger Reinhold Andert, wie er 1972 Dean Reed kennengelernt hatte. Andert gehörte damals zum Vorbereitungsteam der X. Weltfestspiele in Berlin. Bei einem Empfang des damaligen Ersten Sekretärs des Zentralrates der FDJ, Günther Jahn, waren auch Reinhold Andert und Dean Reed geladen. Als Dean Reed das reichlich gedeckte Buffet sah und gleichzeitig die Reden der Funktionäre über den Hunger in der dritten Welt hörte, verließ Reed den Empfang, nicht ohne den Funktionären noch ein paar belehrende Worte mit auf den Weg zu geben. "Diplomat war er nie!" sagte Reinhold Andert über Dean Reed und wie er selber damals diese pikante Situation erlebte. Zustimmung bei allen im Raum, die Reed persönlich kannten.

Kontrovers ging es bei der sich anschließenden Diskussion weiter, denn die Gesprächsrunde wurde kurzzeitig zu einem Polit-Talk über die Rolle der USA. Auslöser des Ganzen war eine US-Flagge, die im Veranstaltungsraum eigentlich der Dekoration dienen sollte (denn Dean Reed war Amerikaner und die Flagge sollte daran erinnern). Norbert Diener, Initiator der Dean-Reed-Webseite, war der Meinung, diese Fahne gehöre nicht zum Treffen, denn es sei die Fahne jenes Landes, welches weltweit Tod und Verderben bringt. Das wäre nie und nimmer im Sinne Dean Reeds gewesen!

F.-B. Habel, Norbert, Annette, Victor Grossman

Der konsequenten Ablehnung der US-Fahne widersprach Victor Grossman, enger Freund und Vertrauter Reeds und selbst Amerikaner: "Man muss nicht die US-Politik lieben, aber man muss jene Amis lieben, die täglich ihren Kampf für Gerechtigkeit und Frieden führen und die auch die USA-Fahne tragen! Jedes Land hat nun mal seine 'Schweine', gerade deswegen muss man differenzieren!" In seiner kürzlich auf deutsch erschienenen Autobiografie "Crossing the River - Vom Broadway zur Karl-Marx-Allee" setzt sich Grossman auch mit seinem Verhältnis zur USA auseinander.

Nicht weniger diskussionswürdig war an diesem Nachmittag das Dauerthema "Reeds ungeklärter Tod". In der öffentlichen Diskussion, aber auch in den Einzelgesprächen der Gäste der Veranstaltung zeigte sich schnell, dass jeder der Anwesenden so seine eigene Vermutung zum Tathergang hat. Allerdings, und das zeugt von Realitätsnähe, hat sich keiner hingestellt und irgendwelche neuen Behauptungen oder Mythen aufgestellt. Das Thema bewegt immer noch, aber man akzeptiert, dass es wohl keine hundertprozentige Aufklärung geben wird.

Mariana

Eigentlich erstaunlich - schon das achte Treffen, viele davon mit den gleichen Gästen, und man erfährt trotzdem immer wieder Neues. So auch von Mariana, die mit Dean Reed und dem damaligen Frauenschwarm Gojko Mitic in "Blutsbrüder" vor der Kamera stand. Auf das "Verhältnis" der beiden angesprochen, sagte Mariana, dass sie sich eigentlich kollegial verhielten. (Nur zur Erinnerung: Reed und Mitic liebten die gleiche Frau!). Aber etwas fiel Mariana dann doch auf: Reed kam mit den Frauen und Kindern am Set gleich gut aus und war sehr beliebt. Bei Gojko Mitic hingegen hatte Mariana den Eindruck, dass er sich nur um die Frauen kümmerte bzw. sich die Frauen um Gojko bemühten. Da war scheinbar kein Platz für ein kleines Mädchen wie Mariana...

Kleine Anekdoten wie die von Mariana oder Reinhold Andert machen den Reiz der jährlichen Dean-Reed-Treffen aus. Die Besucher treffen Gleichgesinnte und interessante Gesprächspartner und erfahren aus den unterschiedlichsten Motiven heraus etwas über den Menschen Dean Reed, den die meisten von ihnen nie persönlich kennengelernt haben. Da darf man ruhig auch mal über Sinn oder Unsinn einer USA-Flagge als Dekoration nachdenken, denn die gehört eben auch zum Menschen Dean Reed!


Leser/innenbrief

Keine kontroverse Diskussion beim 8. Dean-Reed-Treffen

Das 8. Dean-Reed-Treffen war wie jedes Jahr ein Erfolg, auch wenn es in diesem Jahr etwas kleiner ausgefallen ist. Einige Freunde, die gerne gekommen wären, konnten aus verschiedenen Gründen nicht dabei sein. Damit sich diese, und andere ein Bild von unserem Treffen machen können, ist es wichtig, dass die Berichterstattung korrekt ist und der Wahrheit entspricht.

In dem vorliegenden Artikel wird behauptet, dass ich sinngemäß gesagt hätte, dass eine amerikanische Flagge auf unserem Treffen nichts zu suchen hat. Das ist falsch. Ausgesprochen habe ich mich gegen viele kleine US-Flaggen, die als Dekoration dienen. Ich habe mich bei meiner Erläuterung auf vorhergehende Treffen, bei denen das der Fall war, bezogen und nicht auf das aktuelle Treffen. Die eine kleine Flagge die auf der Veranstaltung bis zum Schluss zu sehen war habe ich selber im Raum befestigt.

Die Gründe für meine Ablehnung der vielen Stars and Stripes als Saaldeko sind die vielen grausamen Verbrechen, die unter dieser Fahne begangen wurden. Ich habe aber auch darauf hingewiesen, dass es das Banner des amerikanischen Volkes ist und dass wir deren Verhältnis zu ihrer Flagge auch achten sollten. Deshalb ist auch die Behauptung, dass es eine kontroverse Diskussion darüber gab und das Victor Grossman mir widersprach nicht richtig. Zum einen haben wir gar nicht diskutiert und zum anderen hat Victor Grossman meine Aussagen bestätigt und mit der Feststellung ergänzt, dass man auch differenzieren muss, dass man jene Amis lieben sollte, die täglich mit ihrer Flagge ihren Kampf für Gerechtigkeit und Frieden führen. Das ist auch meine Meinung.

Im Übrigen fehlt in dem Bericht ein sehr wichtiger Punkt. Statt viele kleine US-Flaggen als Deko zu nehmen, habe ich vorgeschlagen zwei Flaggen, die mit Deans Kampf für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit zusammenhängen, zu seinen Ehren aufzuhängen. Deshalb habe ich die Flagge der Republik Chile und die Nationalflagge des Staates Palästina an zwei Wänden befestigt. Und das war auch mein Hauptanliegen, der Umweg über die Sterne und Streifen war nur die Einleitung dieses Aktes.

Norbert Diener, 6. Oktober 2014

September 19, 2014
Will F. Roberts, Contact: WillFRoberts@aol.com

Some information about the American Rebel / Dean Reed Archives

American Rebel

Dear Dean Reed Website, family and friends,

I had hoped to be in Berlin this year to celebrate with you. Unfortunately this was not possible. Due to health reasons I had to cancel my trip to London to visit my daughter, Maya, and subsequently, Berlin.

This year I have the pleasure of letting you know some information about the American Rebel / Dean Reed Archives.

  1. The original materials for the film are now in the archives of The Academy of Motion Picture Arts and Sciences in California. At the request of the Academy, I have gifted the materials to them for preservation and they have been delivered from the Film Lab in New York.
  2. I have placed the other media archives, film, video tapes, sound tapes, interviews, etc (about 20 trunks worth of materials!) with Colorado History (the Colorado Historical Society, Keith Schrum, curator of the collection) at their new musuem in Denver. These materials will substantially enlarge the collection of materials that Renate Blume-Reed generously donated to the Historical Society in 1989. An exhibit is in the planning. This may take some years.
  3. Also, The Colorado Music Hall of Fame has plans to induct Dean into the Hall of Fame sometime in 2015. It was my pleasure to meet Judy Collins at her induction ceremony / concert at the Paramount Theater in Denver this past year. The Colorado Music Hall of Fame has recently acquired the building known as the Trading Post at Red Rocks Amphitheater which will serve as their new musuem. I have been assisting their director, G. Brown (author of the book "Colorado Rocks") in putting together materials for the Dean Reed exhibit. I've donated books, records, film posters, photos, and other materials for them to use in their display. Our original intention was to ask Phil Everly to participate in the induction and perform. Unfortunately this will not be possible due to Phil's death.
  4. Jim Brown Productions is completing a film called "Free to Rock" (previously it was titled "Rockin the Kremlin") which will soon be released. I have granted them permission to use a small portion of an interview with Dean from "Rebel" in the production. Others included in the production are the Beatles, the Rolling Stones, Stas Namin, Mikal Gorbachev, etc.
  5. I've made "American Rebel" available on You Tube for free.

Those of us who knew Dean Reed will confirm that he was a great story teller. His sense of humor was great. I had hoped to share some stories when I visited to make you laugh. I feel that I have placed the American Rebel archives in good hands. It's taken some years and work to do all this. It's my hope that the displays, scholarship, and exhibits that these materials will inspire others. I hope that eventually many of you will see the fruits of these donations in Colorado and beyond!

I send my Warm Respects,
Will F. Roberts


Informationen über das American-Rebel-/Dean-Reed-Archiv

American Rebel

Liebe Dean-Reed-Website, Familie und Freunde,

Ich hatte gehofft, dieses Jahr in Berlin zu sein, um mit euch zu feiern. Leider war das nicht möglich. Aufgrund von Gesundheitsproblemen musste ich meine Reise nach London, wo ich meine Tochter Maya besuchen wollte, absagen und deshalb auch meine Reise nach Berlin.

Dieses Jahr habe ich die Freude, euch einige Informationen über das American-Rebel-/Dean-Reed-Archiv zukommen zu lassen.

  1. Das Original-Material des Filmes ("The American Rebel" über Dean Reed – der Übersetzer) befindet sich nun im Archiv der Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Kalifornien. Nach Bitten des Archivs habe ich ihnen das Material zur weiteren Konservierung geschenkt und es wurde ihnen vom Film Lab in New York überstellt.
  2. Die anderen medialen Archivalien, Film, Videos, Tonbänder, Interviews etc. (etwa 20 Koffer mit Material) habe ich an Colorado History (The Colorado History Society mit Keith Schrum als Kurator der Sammlung) für ihr neues Museum in Denver übergeben. Diese Materialien werden die Kollektion von Material, das Renate Blume 1989 großzügig der Historical Society geschenkt hat, substantiell vergrößern. Eine Ausstellung wird bereits geplant. Das könnte einige Jahre dauern.
  3. Außerdem hat die Colorado Music Hall of Fame Pläne, Dean im Laufe des Jahres 2015 in die Hall of Fame aufzunehmen. Es war für mich eine große Freude im vergangenen Jahr Judy Collins (neben Joan Baez die wohl wichtigste Folksängerin der USA – der Übersetzer) bei ihrer Einführungszeremonie in die Hall of Fame bzw. ihrem Konzert aus diesem Anlass im Paramount Theater in Denver zu treffen. Die Colorado Hall of Fame hat neulich ein Gebäude, das als das Trading Post at Red Rocks Amphitheater bekannt ist, erworben und dies wird ihr neues Museum werden. Ich habe ihrem Direktor G. Brown (Autor des Buches "Colorado Rocks") dabei geholfen, Material für die Dean-Reed-Ausstellung zusammenzustellen. Ich habe ihnen Bücher, Platten, Filmplakate, Fotos und anderes Material geschenkt, um es auszustellen. Ursprünglich wollten wir auch Phil Everly fragen, ob er bei der Aufnahme von Dean in die Hall of Fame mitwirkt und auftritt. Leider ist dies nun nach Phils Tod hinfällig.
  4. Jim Brown Productions stellen gerade einen Film fertig, der "Free to Rock" (zuerst hatte er den Titel "Rockin the Kremlin") heißt und bald herauskommt. Ich gab ihnen die Erlaubnis einen Teil eines Interviews mit Dean von meinem Film "American Rebel" zu nutzen. Außerdem werden im Film die Beatles, die Rolling Stones, Stas Namin, Michail Gorbatschow etc. zu sehen sein.
  5. Ich habe meinen Film "American Rebel" auf You Tube frei zugänglich gemacht (in Deutschland leider "nicht verfügbar" - die Redaktion).

Alle, die Dean Reed kannten, werden bestätigen, dass er ein großer Geschichtenerzähler war. Er hatte einen großen Sinn für Humor. Ich hatte gehofft, einige Storys mit euch, wenn ich euch besuche, zu teilen und euch zum Lachen zu bringen. Ich glaube, dass ich die American-Rebel-Archivalien in gute Hände gegeben habe. Es brauchte einige Jahre und Arbeit, um das zu tun. Es ist meine Hoffnung, das diese Darstellungen, Forschungen und Ausstellungen für andere als Anregung dienen werden. Ich hoffe, dass vielleicht viele von euch die Früchte dieser Schenkungen in Colorado und darüber hinaus sehen werden!

Mit hohem Respekt,
Will F. Roberts

deutsche Übersetzung: Thomas Grossman

April 16, 2014
Robert Perschmann, Contact: Webmaster@DeanReed.de

The return of the Cold War

Dean Reed, Perschmanns

Dear Friends of Dean Reed

Who can explain it, who can tell me why?

Last time I communicated with deanreed.de, the world was full of misery and woe... but millions of people were trying to do the right thing. I won't review the mood of several months ago, or of last few years. It's my opinion that President Obama saved the USA from the financial abyss over the past 5 years. I think that President Putin saved Russia from a similar fate since he was first elected. I think that modern Germany might be the most intelligent and constructive country in the world. Denazification is one big important reason.

How do things look today? Where do I start? I'll start with the simple: Tomorrow the war criminal Condoleezza Rice is coming to the University of Minnesota to "lecture." She was invited to help inaugurate the new Northrop Auditorium. It is the nearly one hundred year old building where the greatest artists in the world come to dance and to sing. It is the place from which the Minneapolis Symphony sent concerts to the world 60 years ago. It is the place where I listened to English lectures in the 1960s and to many a "lecture" on why the Vietnam war must end.

When President Obama was elected, it was declared by many that America would look forward. War crimes were not on the table. Silly me, I struggled to elect Obama because of the war crimes of the Bush Administration. Those crimes belonged on the table.

Tomorrow, War Criminal Rice will not be on the table. She will be on the podium. She will be paid $150,000 for coming.

Dean Reed in Minnesota

A more complex issue is what on earth caused the full return of the Cold War? My view of the past 25 years: American money helped finance the election of Boris Yeltsin. Yeltsin was good for a couple things, but mostly not. But, he was America's man. When along came Putin who thought perhaps Russia should put Russia first... the neocons and fascists were mad as hell. One must understand that the brains of Americans... all Americans, are so addled by Cold War propaganda that when Russia is mentioned, a conditioned response is unavoidable to all except the immune. I have described my immunity to Cold War lies to deanreed.de before. I met Dean in Crimea in 1985 and was his host in Minnesota. I tried to help him connect with media here. We all know his mission. Mine was the same. I had not learned to enjoy Dean Reed's art until the last decade. Now his art is on my brain page with Frank Sinatra. Dean's conscience is on my brain page with Martin Luther King.

The right wing propaganda of fear and hate is in full force in USA. A large minority hates our president because he is black. Our Republicans in Congress determined that they will never again cooperate with a Democratic president or Congress. They are saboteurs and obstructionists supreme. And our Right Wing Supreme Court supports them. I think that America is very much like Germany in the 1930s. Obama is heroically trying to save the country. Unfortunately, Cold War Brain Disorder afflicts Obama and almost every American.

However, even when Obama is wrong... as with Cold War Addled Brain Disorder, we are fortunate to have him be the president because nearly everyone else is far worse. There is a powerful force in America who reads the riot act to American presidents. Presidents have much less power than Americans think. The powerful 1% of America and the world, intend to have their way.

In 2008, while America was busy campaigning for Obama, Karl Rove, known as Bush's Brain, skipped the Congressional demand that he appear for hearings. He went to Crimea to meet with the President of Georgia. Soon after that meeting, Georgia bombed Tskhinval in South Ossetia. Russia responded in quite the same way that USA would in a similar situation. I think that Rove thought that such a conflict would be good for President Obama's opponent John McCain, the man who gave America Sara Palin... and nothing else that we needed. Note please that I think that every American military action since WWII has been wrong. America is currently conducting the largest military occupation in the history of the world... the occupation OF THE WORLD.

Dean Reed in Minnesota

I think we all know that the Soviet Union gifted Crimea to Ukraine in 1954. There was no thought that that could go wrong. When Ukraine separated from Russia in 91 there were agreements about Crimea. There were agreements about NATO not luring in Ukraine. What happened prior to the Sochi Olympics was planned to force Ukraine toward NATO and the EU. It was a neocon right wing plot. Authentic Ukrainian Nazis were tools of the plan. The tire burning shoot-em up Nazis were essential to the plot. There was an old fashioned Coup to dump the legally elected president of Ukraine. The fact that he was a lunkhead is not relevant. I think that Putin is the good guy in all of this. I am fully aware that Russian citizens include a nice big share of racists and cut throat ethnic haters, as well as a full dose of skinhead nazis... not to mention over the top religious zealots who can't bear the thought of homosexuality. Right, similar to USA. Putin deals with all of it. It's not easy. Just like Obama's situation... it is a hell of a challenge.

Dear friends. What do you think? How do we get through this? Were we delusional to think that 1945 was the end of the God Damned Right Wing Fascists forever? I think we were. They are the heart of the 1% elite who consider human beings to be slaves.... just like the Civil War era American South and just like Czarist Russia. I have no doubt Dean Reed would be on the case today. What do other friends of Dean Reed think about the renewal of the Cold War?

Robert Perschmann
Minnesota


Reader's comment/Leser/innenbrief

Dear Robert,

Apart from your support of Obama I fully agree with you. This situation is really a development of that late Cold War and post WW2 strategy whereby the USA knowingly employed Nazis and ex-Waffen SS for black operations and propaganda. This was documented in Christoper Simpson's BLOWBACK (1988) now being republished in e-book. A definite connection link exists between CIA Director Allan Dulles's devious 1950s activities and those of Hillary Clinton appointee Victoria Nuland who is consciously using neo-Nazis in the Ukraine to further US aims.

At this time, we must respect the memory of Dean who was no "ugly American" nor "quiet American" but who openly spoke out against aggression whether in Europe or against Palestinians.

His voice is more than relevant today.

Tony J Williams, July 11, 2014


Die Rückkehr des Kalten Krieges

Liebe Dean-Reed-Freunde

Wer kann es erklären, wer kann mir sagen warum?

Das letzte Mal, als ich mich mit der Website deanreed.de ausgetauscht habe, war die Welt voll von Elend und Kummer... aber Millionen von Menschen versuchten, dass Richtige zu tun. Ich möchte nicht die Stimmungen von vor einigen Monaten oder von den letzten Jahren überdenken. Aber es ist meine Meiung, dass Präsident Obama die USA in den letzten fünf Jahren vor dem finanziellen Abgrund gerettet hat. Ich glaube, dass Präsident Putin Russland – seit er erstmals gewählt worden war – vor einem gleichen Schicksal bewahrt hat. Ich glaube, dass das moderne Deutschland vielleicht das intelligenteste und konstruktivste Land der Welt ist. Die Entnazifizierung ist ein wichtiger Grund.

Wie sieht es heute aus? Wo soll ich beginnen? Ich beginne mit dem Einfachen: Morgen kommt die Kriegsverbrecherin Condoleezza Rice zur Universität von Minnesota "zu einer Lesung". Sie wurde eingeladen, um das neue Northrop Auditorium mit einzuweihen. Dieses ist das fast einhundert Jahre alte Gebäude, in welches die größten Künstler der Welt kommen, um zu tanzen und zu singen. Es ist der Ort, von dem aus das Minneapolis Symphonie-Orchester vor 60 Jahren Konzerte in alle Welt schickte. Es ist der Ort, an dem ich in den 1960ern Englisch-Lektionen gehört habe und wo viele lernten, warum der Vietnam-Krieg enden muss.

Als Präsident Obama gewählt wurde, sagten viele, dass die USA nach vorne schauen würden. Kriegsverbrechen wurden nicht verhandelt. Dumm, wie ich war, kämpfte ich dafür, dass Obama wegen der Kriegsverbrechen der Bush-Administration gewählt würde. Diese Verbrechen mussten zur Sprache kommen.

Morgen wird die Kriegsverbrecherin Rice nicht zur Sprache kommen. Sie wird auf dem Podium sein. Ihr werden 150.000 Dollar für ihr Kommen gezahlt.

Ein komplexeres Thema ist die Frage, warum der Kalte Krieg mit Macht in die Welt zurückgekehrt ist. Meine Meinung zu den vergangenen 25 Jahren: Amerikanisches Geld hat geholfen die Wahl von Boris Jelzin zu finanzieren. Jelzin war für einige Dinge gut, doch insgesamt überhaupt nicht. Aber er war ein Mann Amerikas. Als Putin dann kam und dachte, vielleicht sollte Russland Russland auch an erste Stelle setzen... waren die USA-Neokonservativen und -Faschisten äußerst sauer. Man muss verstehen, dass die Gehirne der Amerikaner... aller Amerikaner, von der Propaganda des Kalten Krieges so vernebelt sind, dass, wenn Russland erwähnt wird, bei allen - außer denen die immun sind - ein bedingter Reflex unvermeidbar ist. Ich habe schon früher gegenüber der Website deanreed.de meine Immunität gegenüber den Lügen des Kalten Krieges beschrieben. Ich habe Dean 1985 auf der Krim getroffen und war in Minnesota sein Gastgeber. Ich versuchte ihm hier zu helfen, mit den Medien in Kontakt zu kommen. Wir alle kennen seine Mission. Meine war die gleiche. Ich habe erst in den letzten zehn Jahren Freude an Dean Reeds Kunst gefunden. Nun ist seine Kunst in meinem Gehirn neben Frank Sinatra gespeichert, Deans Gewissen neben Martin Luther King.

Die rechtsgerichtete Propaganda der Angst und des Hasses wirkt in den USA mit voller Kraft. Eine große Minderheit hasst unseren Präsidenten, weil er schwarz ist. Unsere Republikaner im Kongress haben sich dazu entschlossen, dass sie nie wieder mit einem Präsidenten der Demokratischen Partei oder mit einem von dieser Partei beherrschten Kongress kooperieren werden. Sie sind absolute Saboteure und Quertreiber. Und unser rechtsgerichtete Oberste Gerichtshof unterstützt sie. Ich glaube, dass die USA sehr dem Deutschland der 1930er Jahre ähneln. Obama versucht das Land heldenhaft zu retten. Aber leider plagt die Kalte-Kriegs-Gehirnstörung auch Obama und fast jeden Amerikaner.

Jedoch, auch wenn Obama sich irrt... wie mit der Kalten-Kriegs-bekloppten Gehirnstörung, sind wir glücklich, ihn als Präsidenten zu haben, weil fast jeder andere viel schlimmer wäre. Da ist eine machtvolle Kraft in den USA, die den amerikanischen Präsidenten die Leviten liest. Präsidenten haben viel weniger Macht als die Amerikaner denken. Die machtvollen ein Prozent der USA und der Welt beabsichtigen ihren Weg durchzusetzen.

Im Jahre 2008, als die USA damit beschäftigt waren, für Obama Wahlkampf zu führen, hat Karl Rove, bekannt als das Gehirn von Bush, die Aufforderung zu Anhörungen vor dem Kongress zu erscheinen, beiseite geschoben. Er reiste auf die Krim, um sich mit dem Präsidenten von Georgien zu treffen. Kurze Zeit nach dem Treffen bombardierte Georgien Tskhinvali in Südossetien. Russland antwortete in der ziemlich gleichen Weise wie es die USA in ähnlicher Situation tun würden. Ich glaube, dass Rove dachte, dass ein solcher Konflikt gut für Präsident Obamas Gegenspieler John McCain sein würde, der Mann, der den USA Sarah Palin gebracht hat... und sonst nichts, was wir gebrauchen könnten. Nehmt bitte zur Kenntnis, dass ich glaube, dass jede militärische Aktion der USA seit dem Zweiten Weltkrieg falsch war. Die USA führen gegenwärtig die größte militärische Okkupation in der Geschichte der Erde durch... die Besitzergreifung DER WELT.

Ich denke, wir alle wissen, dass die Sowjetunion im Jahre 1954 die Krim der Ukraine geschenkt hat. Da war kein Gedanke, dass das mal falsch sein könnte. Als sich die Ukraine im Jahre 1991 von Russland löste, gab es zur Krim Vereinbarungen. Es gab Vereinbarungen, dass die NATO die Ukraine nicht in ihren Bund locken würde. Vor den Olympischen Spielen in Sotschi wurde jedoch geplant, die Ukraine in Richtung NATO und EU zu zwingen. Es war ein Komplott des neokonservativen rechten Flügels der USA. Echte ukrainische Nazis waren Werkzeuge dieses Plans. Die Reifen-verbrennenden schießfreudigen Nazis waren für das Komplott unentbehrlich. Es gab einen altmodischen Putsch, um den legal gewählten Präsidenten der Ukraine loszuwerden. Der Fakt, dass er ein Idiot war, ist nicht relevant. Ich glaube, dass Putin bei all dem der "Gute" ist. Und mir ist vollkommen klar, dass sich unter den russischen Bürgern ein großer Teil Rassisten oder gewalttätige Hasser anderer Ethnien befinden, genau wie eine volle Ladung von Skinhead-Nazis... um erst gar nicht von übertrieben religiösen Eiferern zu sprechen, die keine Gedanken an Homosexualität ertragen können. Genau, ähnlich wie in den USA. Putin hat mit alldem zu tun. Das ist nicht leicht. Genau wie Obamas Situation... das ist eine Hölle der Herausforderung.

Liebe Freunde. Was denkt Ihr? Wie können wir damit umgehen? Waren wir zu blauäugig zu denken, dass 1945 für immer das Ende der verdammten Faschisten des rechten Flügels war? Ich glaube, ja. Sie sind das Herz der Ein-Prozent-Elite, die Menschen als Sklaven ansehen... genau wie der amerikanische Süden zur Zeit des Bürgerkrieges und wie das zaristische Russland. Ich habe keine Zweifel, wie Dean Reed heute darüber denken würde. Was denken andere Dean-Reed-Freunde über die Rückkehr des Kalten Krieges?

Robert Perschmann
Minnesota

übersetzt von Thomas Grossman

19. März 2014
Andrea Witte, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Vom Broadway zur Karl-Marx-Allee

Victor Grossman

Endlich liegt Victor Grossmans Autobiografie "Crossing the River", die auch ein Kapitel über Dean Reed enthält, auf deutsch vor. Der 86jährige Autor erlebte mit seinem 10. Buch seine erste Buchpremiere! Viele Freunde, Genossen, Wegbegleiter und Interessierte waren am 18. März der Einladung in die jw-Ladengalerie gefolgt.

Als freier Journalist in der DDR bot Grossman den ihm von Studienzeiten in Leipzig bekannten Redakteuren immer wieder Beiträge zu USA-Themen an, die sich durch Originalität statt Klischee vom Üblichen abhoben. Als Ausweg aus den ewigen Änderungen und Korrekturen entdeckte er schließlich, dass das Halten von Vorträgen viel praktischer als das Schreiben ist. So lernte er als Ami im Trabi die ganze DDR kennen, war in Schulen, Betrieben, Kultureinrichtungen zu Gast.

Victor Grossman

Als mitreißenden Erzähler und Plauderer erlebten wir ihn auch am Abend der Buchpremiere. Er schilderte uns die großen Glücksfälle in seinem Leben. Da waren zunächst die Großeltern. Wären diese nicht aus dem Baltikum und Odessa ausgewandert, welches Schicksal hätte sie im 20. Jahrhundert erwartet?

Es war ein Glück für Victor, im linken New Yorker Milieu aufzuwachsen, vom Spanienkrieg und der Solidaritätsbewegung zu erfahren, auf neun verschiedenen Schulen, darunter 2 private, unterschiedliche Milieus kennengelernt zu haben, darunter auch arme Farmerfamilien. Gern denkt er an gute Lehrer zurück.

1945 hat er das Glück, in seiner geheimen KP-Gruppe an der Havard Universität auf herausragende Wissenschaftler zu treffen und zu vertiefender Lektüre über das Kommunistische Manifest hinaus angeregt zu werden. Feuerbachthesen? Anti-Dühring? Nie zuvor gehört...

Da die Partei den Arbeiteranteil an ihrer Mitgliedschaft erhöhen wollte, ging Victor anderthalb Jahre in die Fabrik. In Buffalo lernte er den täglichen Kampf ums Geld kennen, lebte bei einer linken schwarzen Familie, die 10 Kinder hatte.

Victor Grossman

So wurde für seinen weiteren Lebensweg noch in den USA ein gutes Fundament gelegt. Dann kam die Einberufung. Und wieder hatte er Glück: es ging nicht nach Korea, sondern nach Oberbayern. Hier nutzte er z.B. einen Urlaub in Italien, um an der 1. Mai-Kundgebung in Bologna teilzunehmen.

Schließlich ereignete sich der titelgebende Wendepunkt, ausgelöst durch die Vorladung wegen des falsch ausgefüllten Fragebogens (in dem es um Mitgliedschaften in linken Organisationen ging) und die Flucht über die Donau - Crossing the River. Vor ein paar Jahren ist er mit seiner Frau und den Söhnen nach Linz gereist und hat die Stelle tatsächlich wiedergefunden.

In der DDR angekommen, lebte er zunächst mit anderen Westdeserteuren in Bautzen. Die Stadt war weit genug von der Westgrenze entfernt und es gab ausreichend Arbeit in den Betrieben de Gegend. So hat Victor, ausgestattet "mit zwei linken Händen und zehn Daumen" schließlich Dreher gelernt. Sein größtes Glück: er lernte seine Frau Renate kennen. Bald gründeten sie eine Familie - das hat ihn vom Heimweh gerettet.

Victor Grossman

Während des Studiums lernte er dann nicht so viel über Journalismus, dafür wurde seine Liebe zur deutschen Literatur geweckt - vor allem fühlt er sich Heinrich Heine verbunden, als Jude im Ausland.

Nach dieser Erzählung von den Glücksfällen in seinem Leben griff Victor Grossman zum Buch und las eine Passage über seinen Besuch im Ernst-Thälmann-Werk in Magdeburg und über die Veränderungen nach dem Ende der DDR.

Victor Grossman

Aus dem Publikum kamen dann Fragen nach John Peet, Pete Seeger und Paul Robeson. Über die Zusammenarbeit mit John Peet beim Democratic German Report und die Anekdoten mit Pete Seeger kann nun jeder im Buch auf deutsch nachlesen. Ebenso über Paul Robeson und Victors Arbeit im Ostberliner Paul-Robeson-Archiv. An dieser Stelle nur noch diese Bemerkung: Victor Grossman hat Paul Robeson als Othello am Broadway gesehen. Damit schließt sich der Bogen zum Untertitel seiner Autobiografie: vom Broadway zur Karl-Marx-Allee, wo er bis heute wohnt.

Bevor Victor sich ans Signieren der Bücher machte, rief er noch dazu auf, bei der Wahl zum Europaparlament am 25. Mai die antifaschistischen Parteien zu wählen, um den in mehreren Ländern erstarkten extremen rechten Bewegungen etwas entgegenzusetzen.

¡No pasaran!

Victor Grossman

Bestellinformation:

Victor Grossman: Crossing the River. Vom Broadway zur Karl-Marx-Allee. Eine Autobiografie
ISBN 978-3-95514-015-1, Klappenbroschur, 682 Seiten, 24,80 €
Verlag Wiljo Heinen

Über die USA-Ausgabe des Buches hat Pete Seeger geschrieben: "Ein außergewöhnlich ehrliches Buch. Jeder, der etwas aus nächster Nähe über die Geschichte des Kalten Krieges wissen will, sollte es lesen." ("This is an extraordinarily honest book. Anyone wanting to know the close-up story of the Cold War should read it.")

27. Februar 2014
Thoralf Haß, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

DEFA-Regisseur Günter Reisch verstorben

Günter Reisch

Der DEFA-Regisseur Günter Reisch ist am 24. Februar 2014 im Alter von 86 Jahren in Berlin verstorben. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören "Nelken in Aspik" (1976), "Anton der Zauber" (1978) und der von der Kritik hochgelobte Film "Die Verlobte" (1980), welcher mehrere Filmpreise, darunter den Grand Prix beim Filmfestival in Karlovy Vary, gewann.

Drehbuch

Günter Reisch war gern gesehender Gast bei den jährlichen Treffen der Dean-Reed-Freunde in Potsdam. Dort berichtete Reisch auch von einem Filmprojekt, das nie realisiert wurde. Mit dem amerikanischen Schauspieler Dean Reed schrieb Günter Reisch das Drehbuch zu "Bloody Heart" (AT "Wounded Knee"). Beide wollten auch gemeinsam Regie führen. "Bloody Heart" wäre Dean Reeds Reputation als Filmemacher und gleichzeitig der vermutlich teuerste DEFA-Film aller Zeiten geworden. Drei Jahre Vorbereitungszeit, unzählige Drehbuchänderungen, aussichtslos scheinende Verhandlungen mit sowjetischen Behörden, Finanzierungsprobleme - Günter Reisch hat viel Herzblut in dieses Projekt fließen lassen. Reeds damaliger plötzlicher Tod und nun auch Günter Reischs Ableben sorgen dafür, dass dieses Projekt wahrscheinlich für immer unvollendet bleibt, auch weil sich die Zeiten geändert haben.

Widmung

Ich habe Günter Reisch bei besagten Treffen als einen weltgewandten, offenen Menschen kennengelernt. Er bedauerte sehr, dass "Bloody Heart" nie in Angriff genommen wurde und dass sich heutige Filmemacher nicht für das Projekt interessieren würden. Reisch sah in dem Film großes Potential mit einer interessanten Geschichte.

Viele kleine Anekdoten aus seiner langen Karriere als Filmemacher bei der DEFA gaben mir einen interessanten Einblick hinter die Kulissen der bekannten deutschen Traumfabrik: mal erzählte er von lustigen Situationen bei den Dreharbeiten; mal von den Grenzen, die ihm von den Kulturfunktionären aufgezeigt wurden.

Günter Reisch war ein aufgeschlossener, interessanter Erzähler und Gesprächspartner - trotz seiner schweren Erkrankung, die das Sprechen für ihn zu einer Herausforderung machte.

Gerne hätte ich noch mehr seiner Erinnerungen gehört.


Leser/innenbrief

Gedanken zum Tod von Günter Reisch

Wieder ein Mensch weniger, der so lebendig von Deans Leben erzählen konnte – das habe ich gedacht, als ich vom Tod von Günter Reischs am 24.02.2014 erfahren habe. Ich habe Günter Reisch zum ersten Mal 1987 in Deans Haus in Rauchfangswerder getroffen, als dessen Frau Renate aus Anlass des Besuchs von Deans Mutter einige Freunde und Bekannte von Dean eingeladen hatte. So beeindruckt war ich von allem, und Günter Reisch ist mir in guter Erinnerung geblieben. Später hat er die Dean-Reed-Treffen mit seinen Erinnerungen an Dean bereichert, auch wenn ihm das Erzählen körperlich nicht leicht fiel. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, wenn alle Gäste gespannt und fasziniert seinen Erzählungen insbesondere rund um das Filmprojekt "Bloody Heart" lauschten. Sogar Probeaufnahmen zu dem Film aus der ehemaligen Sowjetunion hatte er einmal mitgebracht. Danke, lieber Günter Reisch, für Deine Freundschaft mit Dean und Dein Leben, welches die Filmkultur der DDR sicher sehr bereichert hat! Wir werden Dich ebenso wenig vergessen wie Dean.

Annette Otto, 14. März 2014

26. Februar 2014
F.-B. Habel, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Ein leidenschaftlicher Lehrer

Unterhaltung mit Bildung: Nachruf auf den DEFA-Regisseur Günter Reisch

Günter Reisch, Gerd Gericke, F.-B. Habel

Im vergangenen Herbst - also in den Wochen um seinen 86. Geburtstag herum - schien Günter Reisch noch unermüdlich. Er stellte die DVD-Edition seines (Lieblings-)Films "Wolz - Leben und Tod eines deutschen Anarchisten", in dem er das Schicksal von Max Hoelz verarbeitet hatte, bei mehreren Publikumsgesprächen vor, trat in Potsdam bei einer Gedenkfeier zum 75. Geburtstag von Dean Reed auf, mit dem er gut befreundet war, stellte die nagelneue, ihm gewidmete Monografie "Zwischen Historienfilm und Gegenwartskomödie" vor.

Besonders froh war er, dass ihm im November der Ehrenpreis der DEFA-Stiftung verliehen worden war. Seit Jahrzehnten kämpfte er mit den Folgen einer schweren Krebs-Operation, und seine Dankesrede konnte er nur zum Teil selbst halten - seine Frau Beate sprang für ihn ein. Reisch stellte u.a. die Frage, ob es eine Kunstentwicklung ohne Visionen der Künstler gebe, und meinte, dass das wie ein Ruf nach Freiheit wäre, ohne zu berücksichtigen, zu welchen Bedingungen und unter welchen Abhängigkeiten diese Freiheit entstehe. Er bekannte sich dazu, neben seiner Arbeit als Filmemacher auch ein leidenschaftlicher Lehrer zu sein. "Für die Lehrenden gilt, die Nachfolgenden nicht nach uns und unseren Wünschen zu bilden, sondern das ihren eigenen Begabungen zu überlassen und den Ideen neuer Generationen", sagte er in seiner letzten Rede. Und Reisch bekannte sich dazu, als Zeitzeuge, der 1948 zur DEFA gestoßen war, Zeugnis abzulegen für die Entwicklung einer Filmkunst, die bis 1990 Bildung und Unterhaltung miteinander verband. Reisch, der in vielen gesellschaftlichen Organisationen Ehrenämter ausübte und Mitglied der Akademie der Künste war, verteidigte bis zuletzt den hohen Standard, der in der DEFA geherrscht hatte. Bis wenige Tage vor seinem Tod arbeitete er an einem Buch mit seinen Erinnerungen, in dem er auch seine schrecklichen Kriegserfahrungen an kommende Generationen weitergeben wollte.

Karl Liebknecht

Günter Reisch hatte noch als 16, 17jähriger in der Armee Wenck die Reichshauptstadt verteidigen müssen und kann erst nach Kriegsende das Abitur ablegen. In der Antifa-Jugend entdeckt er seine Liebe zu Theater und Film, wird Mitglied der DEFA-Nachwuchsgruppe und arbeitet als Regieassistent bei Koryphäen wie Gerhard Lamprecht, Martin Hellberg und Kurt Maetzig, zu dem eine lebenslange Freundschaft entsteht. Als Regieassistent bei Maetzigs beiden "Thälmann"-Filmen lernt er auch politisch viel. 1958 drehen beide in Co-Regie "Das Lied der Matrosen" über den Kieler Matrosenaufstand, ein Film, den man in Erinnerung an den Verlauf des Ersten Weltkriegs ebenso wiedersehen sollte, wie Reischs beide Liebknecht-Filme "Solange Leben in mir ist" (1965) und "Trotz alledem" (1971).

Wolz

Immer jedoch bekannte er sich zum Genre-Film, drehte einen Krimi, ein Musical und immer wieder Komödien und Lustspiele, in denen er den Zeitgeist aufgriff: "Junges Gemüse" (1956), eine Art Revisor-Geschichte auf einer LPG, "Maibowle" (1959) darüber, wie das neue Chemieprogramm eine Familie durcheinanderwirbelt, "Ein Lord am Alexanderplatz" (1967), eine Hochstaplergeschichte im Zeichen des Ost-West-Konflikts, und vor allem "Anton der Zauberer" (1979) über ein Schlitzohr, das sich für den Sozialismus einsetzt, um dabei seinen Schnitt zu machen.

Reischs unbestrittenes Meisterwerk "Die Verlobte" (1980) hatte er gemeinsam mit seinem langjährigen Autor Günther Rücker konzipiert (der nach Reischs schwerer Erkrankung die Co-Regie übernahm). Der Film über eine von Jutta Wachowiak gespielte Antifaschistin, die von den Nazis ins Zuchthaus gesteckt wurde, war von tiefer Menschlichkeit geprägt und vermittelte ohne jede Propaganda ein Gefühl dafür, was Faschismus bedeutet.

Günter Reischs Stimme wird in Zukunft fehlen, aber er hat uns ein reiches Erbe hinterlassen, das genutzt werden sollte.

Veröffentlicht in der Jungen Welt 27.02.2014

25. Februar 2014
Victor Grossman, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Politik zum Mitsingen

Pete Seeger 2011

Als ich Pete zum ersten Mal singen hörte, beeindruckte mich zunächst, wie bei dem langen, dürren Kerl die gestiefelten Füße und der Adamsapfel im Rhythmus mithüpften. Das war 1940. Ich war zwölf Jahre, ging in die 7. Klasse, und seine Tante, unsere Geschichtslehrerin, hatte den unbekannten jungen Sänger eingeladen. Durch meine Familie – und einen starken linken Trend im damaligen New York – war ich das, was man ein "rotgewindeltes Baby" nannte. Seit kurzem durch Stipendium an einer teuren Privatschule, stand ich als Linker recht allein unter den meist konservativen Mitschülern da. Pete sang Lieder über den kämpferischen CIO-Gewerkschaftsbund (Congress of Industrial Organizations), der mit mutigen Streiks die USA in vielerlei Hinsicht umkrempelte. Und das Überraschende: Alle Schüer sangen begeistert mit – mit mir, triumphierend, sicher am lautesten.

Für mich wurde Pete Seeger damals schon – und blieb es immer: ein Held. Später sang ich im linken Jugendverband die Lieder von Pete und seinen Almanac Singers, Woody Guthrie, Lee Hays, "Leadbelly", die sie bei lockeren, informellen Konzerten, Hootenannys genannt, der Welt schenkten: neben neuen antifaschistischen Liedern (das war 1944/45) auch wunderbare alte Volkslieder.

Seeger wurde Soldat. Nach dem Krieg sang er weiter. Als ich an der Harvard-Universität studierte, organisierten wir von der KP-nahen Studentengruppe aus ein Konzert mit Pete. Wieder erlebte ich, wie Konservative, die seine und unsere Politik nicht mochten, dennoch begeistert mitsangen. Das war Petes Zauber, seine Philosophie: gemeinsam singen! Er konnte jedes Publikum dazu bringen, oft gar in mehrteiliger Harmonie. Nicht nur zum oft billigen Klatschen, sondern zum lauten Singen – mit offenem Mund und offenem Herzen. Das bedeutete, Scheu zu überwinden, Emotionen freien Lauf zu lassen. Und dabei nicht nur auf den Rhythmus, sondern auch auf den Text zu achten, denn seine Lieder enthielten Botschaften – von schöner (wenn auch oft enttäuschter) Liebe bis zum gemeinsamen Kampf der Menschen um ihre Rechte. Oft mit keckem Humor gewürzt.

Ich erlebte Pete im Wahlkampf für Henry Wallace 1948, als wir versuchten, eine neue, dritte, progressive Partei aufzubauen, mit vielen schönen Liedern – aber leider dann zu wenigen Wählerstimmen. Pete sang auch mit Paul Robeson bei unserem großen Open-Air-Konzert in Peekskill 1949; ein riesiger Erfolg – bis die Polizei uns bei der Rückfahrt auf eine Straße umleitete, wo Hunderte Männer uns mit Steinen bewarfen. Alle Scheiben meines Busses warfen sie ein; in Petes Auto landete ein Stein, den er als Mahnung im Kamin seines selbstgebauten Blockhauses verbaute. Es folgten harte Zeiten.

Pete und seine Mitsänger wurden als "kommunistische Verräter" denunziert und durch politischen Druck vom breiten Publikum ferngehalten. Er sang weiter, vor kleinen Gruppen, in linken Ferienlagern, vor Kindern, wo er nur konnte, immer bescheiden, immer Freude verbreitend. Doch er konnte auch hart sein. So verließ er ein zeitweilig sehr erfolgreiches Quartett, die Weavers, als die anderen Mitglieder, wie er in Geldnot, einen Reklame-Song für eine bekannte Zigarettenmarke machen wollten.

1955 lud man ihn – wie damals so viele – vor den Kongress-Ausschuss für "unamerikanische Umtriebe", wie immer mit dem Zweck, entweder das Opfer zum Verrat seiner Prinzipien und zur Denunziation von Freunden oder Genossen zu zwingen, oder, falls es das ablehnte, seine Karriere kaputtzumachen. Pete trotzte den Verhören und sagte: "Zu meinen Verbindungen, meinen philosophischen, religiösen Überzeugungen oder politischen Ansichten, meinem Wahlverhalten oder zu ähnlichen Privatdingen werde ich keine Frage beantworten. Ich meine, das sind sehr ungebührliche Fragen an einen Amerikaner, besonders in einer derart erzwungenen Situation." Dafür bot er an, eines der beanstandeten Lieder vorzusingen (nicht ganz so gut ohne Banjo, fügte er hinzu). Humor jedoch verstanden solche Typen nicht. Pete Seeger wurde wegen "Missachtung des Kongresses" zu zehn einjährigen Gefängnisstrafen (zusammenhängend abzusitzen) verurteilt. Er saß zwar nur einige Stunden, bis er auf Kaution freikam, doch ein siebenjähriger juristischer Kampf war nötig, um das Urteil (aus formalen Gründen) zu annullieren. Aber – typisch Seeger – in den wenigen Stunden hatte er von Mithäftlingen ein neues Lied gelernt!

In den 1960ern entspannte sich die Situation. Senator McCarthy war tot, die Bewegung der Schwarzen wurde stärker wie auch die gegen den Vietnamkrieg. Endlich schien der Boykott durch die Fernsehsender vorbei, Seeger wurde zu einer Show eingeladen. Doch als er die Sendung später auf seinem Fernseher anschaute, staunte er nicht schlecht: Sein wichtigstes Lied – gegen den Krieg (und den Präsidenten) – war rausgeschnitten worden.

Die Kinder, die ihn früher gehört hatten, waren inzwischen Jugendliche, sie sangen und spielten Petes Lieder, auch beim großen Newport Folk Festival. Neue Songs kamen hinzu oder wurden durch ihn populär: "We Shall Overcome" etwa, früher eine Hymne der Schwarzen und von Streikpostenketten, oder "Guantanamera" mit Text (von José Martí) und Melodie aus Kuba. Und "Sag mir wo die Blumen sind". (Pete schrieb mir, die deutsche Übersetzung, von Marlene Dietrich gesungen, passe noch besser zur Melodie als sein eigener Text.) "Wimoweh" kam vom Ringen gegen die Apartheid. Lieder gegen die Umweltverschmutzung, die er auf seinem Nachbau eines alten Hudson-River-Seglers in Häfen des langen Flusses sang, halfen im harten Kampf um dessen ökologische Sanierung. Dann gab es das wunderbare Friedenslied "Turn, Turn, Turn", mit Worten direkt aus der Bibel, und viele weitere Songs. Und überall nahm er das immer größer werdende Publikum mit – es sang mit ihm, nunmehr auch auf Reisen durch Asien, Afrika und Europa.

Endlich, 1967, kam Pete nach Deutschland. Bis dahin war er diesem Reiseziel ausgewichen, denn er fürchtete, jemanden in seinem Alter zu treffen: "Ich würde mich fragen: Was hat er 1938 oder 1942 gemacht? ... Dann begriff ich, dass das absurd war. In späteren Jahren würden Amerikaner bestimmt ähnliche Blicke ernten: Was haben die wohl 1967 gemacht?"

Pete sang in beiden Teilen Berlins. Ich hatte das Glück, in Ostberlin für ihn, seine Frau Toshi und Tochter Tinya zu dolmetschen. Mein erster Eindruck: Eine bescheidene Familie. Seegers wollten nicht in den VIP-Empfangsraum des Flughafens. Was sie interessierte, war: Wie sind denn diese Ostberliner? Eine kleine Gruppe junger Leute (der Hootenanny-Klub, später als Oktoberklub die Keimzelle für die Singebewegung der DDR, mit allen seinen Erfolgen und Problemen) kannte seine Lieder und sang alle mit. Aber in der großen Volksbühne?

Seeger sang "Schtill, di nacht is ojsgeschternt«, 1943 von einem jüdischen Partisanen vor dessen Ermordung geschrieben; im Saal herrschte absolute Stille. Was hatte das zu bedeuten? Dann folgten "Die Moorsoldaten" und – alle sangen mit. ("Ich hörte es so gefühlvoll gesungen wie sonst nirgendwo", schrieb er später.) Nun erleichtert, sang er "Lisa Kalvelage", über eine deutschen Frau, in Nürnberg aufgewachsen und nach den USA verheiratet, die beschloss, diesmal angesichts übler Vorgänge nicht passiv zu bleiben – und sich daraufhin vor einen für Vietnam bestimmten Napalmtransporter stellte. Aus ihrer Aussage vor Gericht machte Pete Seeger ein Lied – in Berlin wurde es sofort verstanden. Wie auch die anderen Lieder, ernste und weniger ernste. "Ja", stellte er fest, "auch Berliner, Ost- wie West-, haben gern und laut mitgesungen." (Wie wichtig wäre es, wenn das Die Linke wiederentdeckte und ausprobierte!)

Pete Seeger 1986

1986 kamen Pete und Toshi erneut nach Berlin, zum Festival des politischen Liedes. Sie hielten Augen und Ohren offen, lernten Stärken und Schwächen des Landes kennen, soweit das in der Kürze der Zeit möglich war. Pete war und blieb immer aufgeschlossen, interessiert. Seit den 1950ern nicht mehr Mitglied der Kommunistischen Partei blieb er doch immer "im Geiste kommunistisch", wie er sagte, und entschiedener Gegner der in- und ausländischen Kriegstreiber in Vietnam, im Irak oder sonstwo, Gegner der Rassisten und des "einen Prozents da oben". Als 92jähriger zog er mit zwei Gehstöcken in der vordersten Reihe der Occupy-Bewegung durch Manhattan. In den letzten Jahren litt seine Stimme, aber nicht sein Banjospiel oder sein Kampfgeist. Auch nicht seine grauen Zellen; keine drei Wochen vor dem Tod war er dabei, ein schönes Sonett von Shakespeare zu lernen.

70 Jahre waren Pete und Toshi verheiratet. Als Toshi im Juli 2013 starb, wurde Petes Leben einsamer. Nun sind auch die hüpfenden Stiefel, die menschliche, optimistische Stimme und sein Banjo nicht mehr zu bewundern. Zum Glück bleiben uns hunderte Alben und wer weiß wie viele Lieder! Und es bleiben viele Erinnerungen an einen einmaligen Menschen.

Eine kleine Anekdote, typisch für Seeger, zum Schluss: Vor seinem großen Auftritt in der Volksbühne, beim Abendbrot im Hotel, lag auf einmal eine schön gefaltete Serviette auf seinem Teller, mit einem Kärtchen: "Lieber Herr Seeger, ich liebe Ihre Musik. Kann ich für Ihr Konzert eine Karte bekommen?" Unterschrieben hatte es "ein Kellnerlehrling". Ich übersetzte Pete die Zeilen.

"Unmöglich!" sagte der Konzertmanager. "Nicht mal hohe Funktionäre erhalten Karten." Pete schaute Toshi an, sie nickte. Er sagte: "Der junge Mann kommt rein, und wenn er am Bühneneingang mein Banjo trägt!" Und genau so geschah es!

Quelle: Ossietzky 5/2014

16. Februar 2014
Andrea Witte, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Meine Berlinale 2014 - eine Reise um die Welt in 14 Filmen

Berlinale 2014

Ich begleite eine junge Tadschikin, die sich während eines vierzigtägigen Schweigegelübdes ins Haus ihrer Großmutter zurückgezogen hat. In Somalia tauche ich in das Leben eines Piraten ein. Ich lerne Aktivisten der New Yorker Occupy-Wall-Street-Bewegung kennen. Bei ökologisch wirtschaftenden italienischen Winzern erfahre ich nicht nur, was die langen, weitverzweigten Wurzeln der Weinstöcke und anderer Pflanzen für unsere Mineralstoffversorgung bedeuten, sondern folge auch dem Vergleich von Filmerbe und Weinkultur. Der französische Regisseur Michel Gondry entführt mich per Animation in die Gedankenwelt Berlinale 2014 und das Leben des amerikanischen Linguisten Noam Chomskys. Archivbilder des schwedischen Fernsehens über Freiheitsbewegungen in Afrika illustrieren nicht nur einen Text von Frantz Fanon über Entkolonalisierung, diese Kombination regt zum Nachdenken über die historische und gegenwärtige Rolle Europas und die anhaltende Ausbeutung Afrikas an. Mit Tamara Trampe reise ich auf den Spuren ihrer Mutter auf die Schlachtfelder in der Ukraine, wo die junge Krankenschwester in den Reihen der Sowjetarmee vor 70 Jahren ihre Tochter zur Welt brachte. Dem Ruf der verlassenen Reisfelder folgend kehre ich mit einem jungen Japaner in die verstrahlte Zone um Fukushima zurück. Mit Pferden, Kühen und Schafen streife ich nach der Saison durch einen menschenleeren Ferienort am Berlinale 2014 Ufer des kirgisischen Sees Issyk Kul. Anschließend lerne ich Kirgisinnen kennen, die sich seit Jahren gegen die für Menschen und Umwelt schädlichen Folgen des Goldabbaus engagieren, der durch ein kanadisches Unternehmen betrieben und durch die Regierung unterstützt wird. Mit Berlinale 2014 den künstlerischen Mitteln der Fotografie, der Literatur, des Videofilms und der computergenerierten virtuellen Realität wird mir das Umfeld der ägyptischen Revolution nahe gebracht, inklusive eines Blicks in die Vergangenheit und eines Einblicks in andauernde korrupte Verhältnisse. Ein Jahr verbringe ich mit einer großen Romafamilie und ihren Nachbarn in einem abgelegenen rumänischen Dorf, erfahre von ihrem harten Alltag, den Schwierigkeiten, bezahlte Arbeit zu finden und Vorräte für den Winter anzulegen. Ich verfolge den Kampf einer äthiopischen Anwältin für die Rechte von Mädchen und Frauen, gegen durch Gewalt geprägte Stammesriten. Am Ende meiner Reise werfe ich einen Blick hinter die Kulissen des Kunsthistorischen Museums Wien.

Berlinale 2014
  1. Chilla - 40 Days of Silence
  2. Last Hijack
  3. Another World
  4. Natural Resistance
  5. Is the Man Who is Tall Happy?
  6. Concerning Violence
  7. Meine Mutter, ein Krieg und ich
  8. Ieji - Homeland
  9. Bosteri unterm Rad
  10. Flowers of Freedom
  11. Arij - Scent of Revolution
  12. Padurea e ca muntele, vezi? - The Forrest is like the Mountains
  13. Difret
  14. Das große Museum
Berlinale 2014

February 6, 2014
Leonard Peltier, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Feb 6th Statement from Leonard Peltier

Leonard Peltier

Greetings my Friends, Relatives and Supporters;

I know I always say it this way, "Friends, Relatives and Supporters" and all that, but in reality you are ALL my relatives. I know when we sweat lodge we always say "all my relations" and when we come out we say "all my relations" and at the end of my letters I say Mitakuye Oyasin and that means "all my relations". I am deeply, deeply thankful for you, my relatives.

So many of these days have come and gone, and it probably seems like I say the same things over and over but you have to realize that for 38 years, everyday for me is much the same; over and over and over and over, and for many of the indigenous people, their struggles against this world of technology and corporations is the same over and over and over.

I watch the news and it says the Christians against the Muslims and the Chinese against the Tibetans and relative against relative in some of these countries. I cannot help but think, "how does this keep happening??" I know for a fact that the average Muslim in his homeland has nothing against a Christian, nor Christian against a Muslim in regards to their religion. In America, Native people have nothing against non-native people for religious reasons. I guess what I am trying to say is what we have in common is a belief in the right to pursue happiness in a respectful way, and I know the average person here in America has no reason to quarrel with any person in another land for religious reasons.

Can you imagine your children fighting with each other over how they would talk to you or respect you or seek your attention? It would hurt your heart deeply if they were killing one another for these reasons. What I am trying to say to you is, don't let corporations and money-seekers destroy our commonality using religion as the excuse to take our lands and our resources. All too often people wanting the resources of another people send in soldiers to destroy the infastructure of a people. A lot of times they will attack one group in the name of another, and then attack the other group in the name of the one most recently attacked causing, a divide. This not only happens in nations but it happens on the most fundamental levels of organizations seeking to liberate themselves from oppression. There are those who would spread rumors, attempting to discredit and try to divide people from each other but we must keep in mind what we want to achieve and cultivate our friendships and respect for one another.

We must respect the efforts of others, and remember that words can bring joy and they can also bring pain and disunity. I am saying these things because for me, at this juncture of my life, I am involved in probably my last possible chance at freedom. The people I have gathered around me are people I know and trust. They are my choice, and I want that to be respected.

Throughout Indian country and throughout the world there are people who struggle for freedom daily. America has more people in prison than all the rest of the world put together. The judicial system in America most obviously has become an industry, and not a tool for seeking justice.

These things that we face will not change unless we, the common people, stand in unison against these wicked affronts to our right to pursue happiness and live in a world that is not governed by ethics based on obtaining wealth. I'd like to say things that would make you laugh and be encouraging and when you gather together remembering the cause that I am evidence of, the cause of putting an end to violations of your constitutional rights. I want you to be cheerful and happy but I also want you to know quite truthfully that throughout the history of mankind, defending freedom and justice must be done in every generation.

I am 69 years old and I have done the best I could from where I am at, and I will continue to do so, and I encourage you to do so.

Many people in the course of a lifetime and in the pursuit of spirituality may come to a belief, or perhaps I should say, a realization that there is something in their life that they are called to do. If, for some reason, you have never had such a feeling, and you wanted to know what that was all about, you could, without any pursuit of spirituality, just using common sense, look around at the possibilities that face us. The depletion of our natural world, the loss of drinking water, clean air, natural foods, and you will find cause to be involved in protecting those things and preventing the further destruction of our natural Earth and nature.

You could become involved in trying to save some of the endangered species, you could look at a newborn baby and ask yourself, "what future awaits them?" If this suicidal destruction of our natural Earth continues - we may not destroy the Earth, but we could end up destroying the nature that we were designed to live within.

I think it is important that within your thinking if you want to do something to make things better, you should make up your mind if you are willing to do it all by yourself or not, and then do the very best you can and I know others will join you who have the same insight and spiritual feelings that you have developed.

We were created and born within a circle of life and all nature in that circle of life is dependent upon one another. We must join together and repair that circle of life within our family and community circles. We, as a common people, as descendants of other indigenous peoples no matter where we are from, NEED each other, and if some 69 year old man in prison can end up having his words read to you in a meeting like this, I know, I absolutely know that you can do much better.

May the Great Spirit bless you and give you strength and friends to share your labors and happiness with and the knowledge and perseverance to help regain the things that we as citizens of the Earth have lost, and the strength to protect what we have left, and the foresight to prevent any future losses.

I sincerely hope at this time next year I can be at one of these meetings with you and we can have a good time together and until then... give one another a good hug for me.

Your relative always, in all ways
In the Spirit of Crazy Horse
Leonard Peltier
Mitakuye Oyasin

Source: lpdoc.blogspot.de

15. Januar 2014
Ilga Röder, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Zum Andenken an Phil Everly

Dean Reed & Phil Everly 1981

Am 19. Januar 2014 wäre Phil Everly, der uns leider am 3. Januar verlassen hat, 75 Jahre alt geworden.

Sein 2 Jahre älterer Bruder Don und er wurden in eine musikalische Bergarbeiterfamilie in Kentucky/USA, hineingeboren, ihr Großvater spielte Gitarre und die Eltern traten in Radioshows auf, mit ihren kleinen Söhnen (Phil war damals gerade 6 Jahre) täglich in ihrer eigenen Show: The Everly Family.

Als Don und Phil ihren Highschool Abschluss gemacht hatten, zogen sich die Eltern aus dem Showgeschäft zurück. Sein Bruder und Phil nahmen bei Columbia Records ihre erste Platte auf. Die Erfolge hielten sich zunächst in Grenzen, bis ihnen 1957 der Song Bye, Bye, Love angeboten wurde, den schon 30 Musiker abgelehnt hatten.

Daran schloss sich eine Tournee an, bis 1958 All I have to do is dream ein Millionenhit wurde, der später mehrfach gecovert wurde, so z.B. von Cliff Richard. Im gleichen Jahr wurden die Everly Brothers erstmalig zur welweit besten Gruppe gewählt (4mal insgesamt: von 1958-1962) und bekamen einen Auftritt in der legendären Ed Sullivan Show.

Paul McCartney sagt in einem Interview: Phil war einer meiner großen Helden. Als die Everly Brothers anfingen, ihre Songs selbst zu schreiben, nannte Paul sich Phil und John Lennon Don.

Zu dieser Zeit traf Phil Everly in Hollywood auf Dean Reed, als beide in der Schauspielklasse von Paton Price waren, Deans Mentor und Vorbild als Friedensaktivist. Phil sagt in einem Interview, dass Dean ein besserer Schüler als er gewesen sei.

Ende 1961 wurden Don und Phil zum Marine Corps eingezogen, starteten nach ihrem 6-monatigen Militärdienst eine Comeback-Tournee, jedoch der Druck durch die Plattenbosse und die Konkurrenz durch die Beatles und Rolling Stones, aber auch die deutsche Band the Rattles lastete schwer auf ihnen. Zum Eklat und der anschließenden Trennung kam es 1973, als Phil bei einem Konzert in Hollywood seine Gitarre zertrümmerte und verkündete: The Everly Brothers died 10 years ago (Die Everly Brothers sind seit 10 Jahren tot).

Bis 1982 widmeten sich beide ihren Soloprojekten, bei denen Phil u.a. mit Cliff Richard sang, deren Platte den Weg in die TOP 10 fand.

Die Reunion der Everly Brothers fand 1983 in London in der Royal Albert Hall statt. Am Krankenbett ihres Vaters hatten sich Don und Phil wieder versöhnt. 1986, in dem Jahr, in dem sie in die Hall of Fame aufgenommen wurden, traten sie anlässlich des 25jährigen Bühnenjubiläums der Beach Boys auf.

Dean Reed & Phil Everly 1981

Gemeinsam mit Dean Reed trat Phil Everly erstmals 1979 im Fernsehen der DDR auf. In der in Karl-Marx-Stadt (heute wieder: Chemnitz) aufgezeichneten Sendung "Der Mann aus Colorado 2" mit Dean Reed als Gastgeber, die am 13. Oktober 1979 ausgestrahlt wurde, sang Phil zunächst 2 Songs solo und dann mit Dean im Duett Bye, Bye Love und All I have to do is dream sowie im Finale gemeinsam mit Stefan Diestelmann, Kati Kovacz, Achim Mentzel und Gerda Gabriel Sweet little sixteen und My bonnie lies over the ocean.

Für seine Personality-Show "Sing, Dean, sing!" lud Dean Reed seinen Freund Phil Everly im August 1981 nach Berlin in den Palast der Republik ein. Gemeinsam sangen sie auf der großen Showbühne "Bye, Bye, Love" und "Let ist be me". Im Finale mit den weiteren Mitwirkenden Josef Laufer, Marion Scharf, Elke Martens und Dagmar Frederic sangen alle gemeinsam I believe in music, "That's all right" und Give peace a chance.

Wie sein Sohn Jason mitteilte schrieb Phil, der zuletzt 2011 aufgetreten war, bis zuletzt Songs.

Phil sagte, sein Bruder und er seien so erfolgreich gewesen, weil sie nie irgenwelchen Trends, sondern ihren musikalischen Instinkten folgten.

So werden auch ihre erfolgreichen Evergreens weiterleben.


Stefan Diestelmann, Kati Kovacz, Achim Mentzel, Phil Everly, Gerda Gabriel, Dean Reed 1979

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Letzte Änderung: 2016-11-07