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American Rebel

International online newspaper about the singer, actor, director and fighter for peace Dean Reed

Internationale Online-Zeitung über den Sänger, Schauspieler, Regisseur und Friedenskämpfer Dean Reed

Publicación electrónica internacional sobre el cantante, actor, director y defensor de la paz Dean Reed

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Zu den Beiträgen: 2008 · 2007 · 2006 · 2004 · 2003 · 2002 · 2001

14. Dezember 2005
Deutscher-Freidenker-Verband, Gruppe Kiel, Kontakt: freidenker-kiel@online.de

Kaliforniens Gouverneur Schwarzenegger befielt Mord an international bekanntem Schriftsteller

Am gestrigen 13. Dezember 2005 um 9:01 Uhr MEZ wurde der afroamerikanische Kinderbuchautor und mehrfache Literatur- und Friedensnobelpreisnominierte Stanley "Tookie" Williams auf Befehl des kalifornischen Gouverneurs Schwarzenegger im Gefängnis von San Quentin mittels einer Giftspritze ermordet. Anwesende Journalisten berichteten anschließend erschüttert, dass es 36 Minuten und 15 Sekunden gedauert hat, bis das Opfer kein Lebenszeichen mehr von sich gab.

Wir sind voller Trauer, Empörung und Wut über diesen barbarischen Akt. Eine der "Begründungen" Schwarzeneggers dafür, dass er die von zahlreichen Prominenten und Menschenrechtsorganisationen geforderte Begnadigung abgelehnt hat lautete, dass Williams "keine Reue" für die ihm zur Last gelegten 4 Morde aus dem Jahre 1981 gezeigt habe. Hierzu hatte dieser in einem seiner letzten Interviews ("junge Welt", 02.12.05) erklärt: "Aber ich kann nicht für etwas um Verzeihung bitten, das ich nicht getan habe. Ich habe die Verbrechen, für die ich zum Tode verurteilt wurde, nicht begangen. Ich würde also lügen, nur um mein Leben zur retten, und das wäre feige."

Der frühere US-Präsidentschaftskandidat und Bürgerrechtler Jesse Jackson erklärte nach der Hinrichtung, dass Schwarzenegger taktische Überlegungen für seine Wiederwahl über das Leben von Stanley "Tookie" Williams gestellt hat.

Die eintausenddritte Hinrichtung seit der Widerreinführung der Todesstrafe 1976 fügt sich nahtlos ein in das System der weltweit installierten US-Folterknäste von Guantánamo bis Osteuropa. Sie passt zur Logik des völkerrechtswidrigen Irakkrieges, den dort täglich verübten Verbrechen des US-Imperialismus (Falludscha, Abu Ghraib...) und den offen angekündigten weiteren militärischen Überfällen auf als unbotsam klassifizierte Staaten.

Die ungebremste Barbarisierung der Innen- und Außenpolitik der USA ist zu einer akuten Bedrohung aller internationalen Rechtsstandards geworden. Daher ist es mehr als überfällig, dass sich die UNO und ihr Sicherheitsrat mit den permanenten nationalen und internationalen Menschenrechtsverletzungen der US-Regierung befasst und harte Sanktionen beschließt.

In Übereinstimmung mit zahlreichen US-amerikanischen Bürgerrechtsorganisationen fordern wir Freiheit für den seit 30 Jahren inhaftierten, nachweislich unschuldigen Indianerführer Leonard Peltier, Freiheit für den im 25. Jahr im Todestrakt einsitzenden, nachweislich unschuldigen afroamerikanischen Journalisten und Bürgerrechtler, "The Voice of the Voiceless", Mumia Abu-Jamal, Freiheit für die fünf nachweislich unschuldigen, seit dem 12. September 1998 zu langjährigen bis mehrfach lebenslangen Haftstrafen verurteilten cubanischen politischen Gefangenen Antonio Guerrero Rodríguez, Fernando González Llort, Gerardo Hernández Nordelo, Ramón Labañino Salazar und René González Sehwerert, deren Urteile vom Berufungsgericht Atlanta am 9. August 2005 sämtlich aufgehoben wurden, die aber dennoch durch Intervention der US-Regierung weiterhin schuldlos inhaftiert sind. Wir fordern ein Ende der staatlichen, rassistischen Mordmaschinerie in den USA!

9. Dezember 2005
Jens-Torsten Bohlke, Kontakt: jetobo@gmx.de

Harte Arbeitskämpfe in Belgien

Ein ehemaliger Nachbar von Dean meldete sich aus seinem neuen Wohnort in Belgien und schickte uns diesen interessanten Bericht über die Lage der Arbeitskämpfe und über die Solidarität der belgischen Kollegen.

Nahezu totgeschwiegen werden in Deutschland die wiederholten Generalstreiks und großen Arbeitskämpfe im benachbarten Belgien, wo allein im Oktober und November jeweils mehr als 100.000 Gewerkschafter laut protestierend durch Brüssel zogen. Anlass der massiv gewordenen Proteste ist die "Rentenreform" der sozialliberalen belgischen Regierung. Insbesondere die Heraufsetzung des Altersrenteneintrittsalters von 58 auf 60 Jahre treibt viele Menschen in den Protest, denn immer mehr Jugendliche finden keinen Job, und viele ältere Arbeiter vor allem in Berufsgruppen mit schwerer körperlicher Arbeit sind auf Vorruhestandsregelungen und ein nicht zu hohes Renteneintrittsalter sehr angewiesen.

Bei den beiden großen nationalen Generalstreiks sorgten die Gewerkschaften dafür, dass der Hafen von Antwerpen, die Metall- und Chemiewirtschaft sowie weitere Großindustrien sowie der öffentliche Nahverkehr stark beeinträchtigt bis paralysiert waren, während die staatliche Bahn fuhr, damit die Gewerkschafter zur Demonstration nach Brüssel fahren konnten. Erschwerend für die Schlagkraft der Generalstreiks ist der stark angewachsene Anteil von Zeitarbeitern, die nur selten gewerkschaftlich organisiert sind, zumeist für minimale Löhne ab 1.300 Euro brutto (ca. 800 Euro netto) im Dienstleistungssektor (Callcenter, privates Transportwesen, unterer und mittlerer Angestelltenbereich, aber auch im Produktionsbereich) schuften und im Fall einer Arbeitsniederlegung und Beteiligung an den Demonstrationen unter der Lohneinbuße besonders stark zu leiden hätten. Da der Weg zum Job fast nur noch über Zeitfirmen möglich ist, werden die Strukturen der Arbeiterklasse weiterhin im alleinigen Interesse der Maximierung privatkapitalistischer Profitmacherei verändert.

Dabei ist Streik nicht immer die effektivste Kampfform der Gewerkschaften. In vielen Großbetrieben werden einfach tagelange Belegschaftsversammlungen abgehalten, in denen die Beschäftigten nahezu ihre gesamte Schicht lang über die Rentenreform und die Folgen für alle Leute einfach diskutieren. Dies bringt den Kapitaleignern herbe Verluste an Profit, denn die nichtgearbeitete Zeit muss wegen der Anwesenheit der Beschäftigten im Betrieb und deren Anspruch auf Meetings in der Arbeitszeit bezahlt werden, während bei Streik ein betroffener Unternehmer kurzerhand für die Streikdauer den Lohn einbehalten kann. Oftmals halten dann Gewerkschaftsfunktionäre vor Ort ihren Kopf für ganze Belegschaften hin, was bis zu folgenschweren Schadenersatzklagen gegen sie vor Gericht führen kann, wo dann Haus und Hof des Gewerkschaftsfunktionärs riskiert werden. Es gibt Gewerkschaftsfunktionäre, denen dies bereits wiederholt drohte. Da optional zur Zwangsversteigerung auch der Gang ins Gefängnis als eine Art Haft im Schuldturm rechtlich möglich ist, wählen Gewerkschaftsfunktionäre dann nicht selten den Freiheitsentzug, womit sie zum Märtyrer zu werden drohen. Dies bewegt dann unter erneut aufkommendem massiven Druck von Belegschaften zumeist die Kapitaleigner in ihrem Profitinteresse dazu, auf das Durchsetzen der gegen die Person des Gewerkschaftsfunktionärs geltend gemachten Schadenersatzansprüche letztlich doch besser zu verzichten, es bei einer Kontopfändung zu belassen und die Gerichtsvollzieher vor dem Hause des Verurteilten abzuziehen. Derzeit konzentrieren sich die kämpferischen Gewerkschaften auf Proteste vor Ort auf regionaler und lokaler Ebene.

Die belgische Arbeiterklasse hat sich in den vergangenen Jahrzehnten einen soliden sozialen Standard erkämpft. Pro gearbeiteten Tag erhalten die Beschäftigten vieler Firmen Mahlzeitgutscheine im Wert von 6 Euro, wofür ihnen lediglich etwas mehr als 1 Euro vom Nettolohn abgezogen werden. Fahrtkosten zur Arbeit werden gesetzlich per Pauschalzahlung abhängig von der Entfernung zwischen Wohn- und Arbeitsort durch die Firmen gezahlt, vergleichbare Regelungen gibt es in den Niederlanden. Löhne/Gehälter werden gesetzlich durch Indexregelung alljährlich inflationsausgeglichen in Holland und Belgien. In wohl allen größeren und mittleren Betrieben gibt es Betriebsräte, in denen vor allem Gewerkschaftsdelegierte der Belegschaftsabteilungen sitzen und die Betriebsvereinbarungen aushandeln und mitbeschließen.

Wer als Kommunist von Deutschland nach Belgien vor der Massenarbeitslosigkeit und diskriminierenden "Verhartzung" der Arbeitslosen in Deutschland emigriert, wird zumindest einen Job finden, auch wenn es "nur" ein Zeitjob ist. Sollte so jemand dann zufällig in den christlichen Gewerkschaftsverband CSC/ACV gelangen, wird er bald feststellen, dass dort keinerlei Gebetsstunden stattfinden, sondern gelegentlich "Die Internationale" erklingt, eine beeindruckende internationale Solidaritätsarbeit beispielsweise für Volk und Gewerkschaften in den Philippinen geleistet wird und engagiert für die Interessen der Arbeitenden vor Ort eingestanden wird. Irgendwann findet dann jeder suchende Kommunist auch die vor Ort aktiven Mitglieder der PTB/PvdA, in Veranstaltungen wie "Cafe Syndicaal" oder denen der Kubasolidaritäts- oder Friedensbewegung, bei den Vorträgen und Diskussionsrunden der Gesellschaftskritiker von ATTAC oder auf den Drittweltfesten. Die Genossen erkennen unsereins dann auch beim Vorbeilaufen an der Brasserie und laden gerne zum guten belgischen Bier ohne deutsches Reinheitsgebot ein, Belgier gelten zu recht als freundliche und offene Menschen. Und da spielt es überhaupt keine Rolle, ob die Genossen in der roten sozialistisch orientierten Gewerkschaft CGTB/ABVV Mitglied oder eben in der grünen aus der christlichen Arbeiterbewegung stammenden CSC/ABV. Der Umgang miteinander ist freundlich und solidarisch.

Die hoffnungslose Lage von immer mehr Arbeitsuchenden in Deutschland lässt immer mehr von ihnen auch jenseits der Staatsgrenzen nach Arbeit suchen, darunter zunehmend ostdeutsche Jugendliche. In den Niederlanden und Belgien erlebte ich zuweilen, dass neuen deutschen Kollegen zu recht oft mit vorerst Misstrauen seitens der einheimischen Kollegen begegnet wird. Die Knechtsmentalität vieler deutscher Michels erregt größten Ärger bei den westlichen Nachbarn. Es passiert, dass sich die Duckmäuser unter den deutschen Kollegen dann so stark isolieren, dass ihnen schon mal jemand sagt "dich haben sie auch vergessen, '45". Andererseits lernen auch große Duckmäuser zuweilen hinzu, lässt sich auch simple Kollegialität irgendwann erlernen. Denn, immer des Chefs Liebling sein zu wollen, endet dann irgendwann im Konflikt mit den Kollegen... Und in den Nachbarländern wissen viele arbeitende Menschen, dass sie bei sich bitte nicht die Altersdiskriminierung älterer Arbeitssuchender haben wollen. Dass sie bei sich keine Hartz-Gesetze wünschen. Dass eine Altersrente ab 67 wohl das Allerletzte wäre, was sie akzeptieren können. Dass Deutschlands soziale Kälte einfach nicht zu ihnen passt.

Jens-Torsten Bohlke
(aufgewachsen in Berlin/DDR, seit 2000 in den Niederlanden und Belgien berufstätig, Betriebsratsmitglied bei Sony, ACV/CSC-Gewerkschaftsdelegierter seiner Kollegen)

8. Dezember 2005
Redaktion, Kontakt: Redaktion@deanreed.de

Hupe im Auge

Zum Tod von Hanns Dieter Hüsch

Hanns Dieter Hüsch

Der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch ist tot. Der in Moers geborene Künstler verstarb in der Nacht zum Dienstag im Alter von 80 Jahren nach langer schwerer Krankheit, wie eine Sprecherin der Stadtverwaltung mitteilte. 1998 hatten Ärzte beim Kettenraucher Hüsch Lungenkrebs diagnostiziert. Ende 2000 verabschiedete er sich nach einer mehr als 40jährigen Künstlertätigkeit von der Bühne. Im November 2001 erlitt Hüsch einen Schlaganfall und zog sich danach komplett aus der Öffentlichkeit zurück.

Mit Hüsch stirbt ein Vertreter einer fast untergegangenen Scherz- und Schmerzwelt: Er kommt aus dem Milieu der Anti-Adenauer-Komödianten, die im Jazz-, Studenten- und Kabarettkeller weiche Witzigkeit gegen harte Verhältnisse trällerten und tratschten. Damals war Sensibilität besonders hip. Poesie gegen Politik, Chansons für schönere Erotik und besseren Erdbeerkuchen. Bis Ende der sechziger Jahre herrschte in der Bundesrepublik ein Ordnungs- und Anstandsregime, bei dem sich für die linksliberale Intelligenz die Frage stellte, was daran postfaschistisch sein sollte (wenn man davon absieht, dass die Gewerkschaften nicht verboten waren). Sogenannte spitze Bemerkungen galten schon als zersetzend, deren Produzenten als wilde Kerle. Dann kamen die langen Haare, die Rockmusik, und die interessantesten Leute unter denen, die sich als Poeten begriffen, wurden politisch, teilweise sogar kommunistisch. Hüsch konnte mit dieser neuen Handgreiflichkeit wenig anfangen und operierte fortan von einer ähnlichen Position aus wie die Marxisten in der SPD: Man hat gehört, dass es sie geben soll, aber man merkt sie nicht. Mit militantem Marxismus hatte auch Hüsch nichts zu schaffen: Er bekannte sich hauptsächlich zu seiner Miniorgel, seinem Christentum und seinem Rheinländersein. Dabei definierte er sich im Stakkatoredestil als "philosophischer Clown", und Heerscharen von Zeit- und Stern-Lesern waren sehr amüsiert.

Was vorrangig von Hüsch bleiben wird, ist seine Synchronisation von "Dick und Doof"-Filmen und "Väter der Klamotte"-Episoden. Wie er Stummfilme neu einsprach, das war von einer sehr fein gearbeiteten Albernheit. Und wenn darin jemand einen Finger ins Auge bekam, ertönte eine Hupe. Die bürgerliche Gesellschaft ist eine brutale Komödie.

Christof Meueler

Quelle: junge Welt vom 07.12.2005

17. November 2005
Norbert Diener, Kontakt: Norbert@deanreed.de

"Jesus' junge Garde" - ARD über die christliche Rechte in Deutschland

Berlin - Es war wie in einem Popkonzert: Im Sommer 2003 versammelten sich tausende junger Menschen vor dem Brandenburger Tor in Berlin zu einer Massenandacht. Sie tanzten, beteten und weinten lautstark, von der Bühne aus riefen Prediger die Teilnehmer/innen zur Erweckung auf.

Über dieses Freiluft-Festival berichtete die ARD am 16. November in in der Dokumentation "Jesus' junge Garde" über die Methoden, mit denen die amerikanische Buß- und Betgemeinde "The Call" ihre Anhänger geistig formt.

Der Trend kommt aus Amerika. In den USA ist die religiöse Rechte bereits eine politische Größe. Doch auch in Europa gewinnen die Evangelikalen an Terrain. Für die Produktion des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) haben die Autoren Jobst Knigge und Britta Mischer den jungen Esbjörn begleitet. Der damals 18-jährige war am Brandenburger Tor dem Ruf der Bewegung gefolgt.

Seit dem Berliner Happening besucht Esbjörn regelmäßig die Workshops der "Holy Revolution School" und wurde inzwischen selbst Ausbilder. In den USA war er bei der Mutterorganisation zu Gast, die zum Zeitpunkt der Dreharbeiten mit Dauerkundgebungen vor dem Weißen Haus die Wahl des Obersten Richters beeinflussen wollte. "Jesus' junge Garde" beleuchtet das Erstarken der christlichen Rechten in Deutschland und zeigt, warum besonders Jugendliche so empfänglich sind für die so genannten Erlebnisreligionen.

11. November 2005
Dr. Seltsam, Kontakt: drseltsam@drseltsam.net

Kinotipp: Edelweißpiraten

Edelweißpiraten

Gestern am 10. November hatte bundesweit der Film "Edelweißpiraten" Premiere, das Datum wurde gewählt zur Erinnerung an die schreckliche Hinrichtung von dreizehn jungen Menschen am 10.11.1944 in Köln Ehrenfeld. Ohne Prozess und Gerichtsurteil hängte die SS ihre zuvor gefolterten Gefangenen öffentlich in einer Reihe an einem roh gezimmerten Galgengerüst auf, zur Abschreckung, wie es hieß. Dies ist die erschütternde historische Schlussszene des besten deutschen Antifa-Filmes, den wir je gesehen haben. Kein Trost bleibt dem Zuschauer, außer der hinreißenden Erzählstimme eines alten Überlebenden und der Tatsache, dass einer der Folterer später in der BRD tatsächlich neun Jahre Knast bekommen hat. Es bleibt die Einsicht: Der Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen, und im Kampf dagegen geht es auf Leben und Tod, damals wie heute.

Dieser Film hat zuwenig Preise bekommen und zuwenig Aufmerksamkeit. Schon zur ersten Aufführung bei der Berlinale im Frühjahr hieß es: "..ein spritziger Jugendfilm von Niko von Glasow, der viel eher die Lorbeeren der 'Sophie Scholl' verdient hätte." (Antifa 4/05). Mit Widerstands-Filmen ist es ja nicht einfach, weil die Geldgeber meist ihre besondere Wirklichkeitssicht damit propagieren. In der frühen BRD gab es den "20.Juli"-Film und die sehr uninteressante Frage, ob Nazi-Offiziere ihr Ehrenwort gegenü,ber Hitler brechen dürfen, in "Des Teufeld General" nach Zuckmayer erlebten wir mit Curd Jürgens einen typisch Deutschen Helden, der nicht gegen die Verbrecher-Regierung aufmuckt, sondern sich lieber selbst umbringt. Auch bei "Sophie Scholl" regiert immer noch die doitsche Innerlichkeit, sie geht am Ende mutig zum Galgen, obwohl sie eigentlich gar nichts gemacht hat außer ein paar Flugis zu verteilen, grauenhafter Kitsch. Der DDR-Film "KFK an PTX" ist eine ideologische Denunziation der u.a. hunderte Arbeiter umfassenden Widerstandsbewegung Rote Kapelle als "bürgerlich"; schließlich die Hollywood-Produtionen "Furtwängler" und "Schindlers Liste" bleiben wieder im "Gewissensentscheid" des Individuums stecken, - und das Individuum kann sich halt so oder so entscheiden; auf diese Weise wird der Künstler eben Nazifreund und der Lebemann Nazigegener. Wie erfrischend dagegen dieser Film, in dem die Frage, ob man Widerstand leisten will, gar kein Gegenstand langer Gewissenserforschung ist sondern als einfache logische Konsequenz der proletarischen Lebensumstände erscheint.

Edelweißpiraten

Die Edelweißpiraten waren wie die Swingjugend in Hamburg, wie die Baum-Gruppe in Berlin, wie der Sportverein Makkabi, der noch Mitte der Dreißiger Jahre Hitlerjungen in die Spree jagte, (Coco Schumann erzählt das) und wie die vielen Proleten aus Kreuzberg und Neukölln, die unter dem Schutz oppositioneller Offiziere Plakate verklebten, allesamt ganz selbstverständlich der Meinung: Gegen die Nazis muss man bewaffnet vorgehen, eine Ansicht, die heute zunehmend verloren gegangen ist. Und dass in diesem Film auch Kindern dieser Weg gezeigt wird, ist besonders mutig, ein halbes Jahr später würde dieser Film unter Otto Schilys geplantes "Gesetz gegen die Lobpreisung von Terrortaten" fallen. Hier werden die filmischen Mittel so neu und so mitreißend eingesetzt, dass sich jeder Junge in die aktive Antifaschistin Cilly Thalbach und jedes Mädchen in die Ripke-Brüder und sogar in Bela B. von den Ärzten verlieben wird, der als alter KZler "Bomber-Hans" die listigen Traditionen des Arbeiterwiderstands verkörpert. Ein Aufatmen geht durch das ganze Kino, als endlich der Nazichef abgeknallt wird. "Sinnlose Gewalt" werden die Pädagogen schreien, aber wie schön, wie befreiend wirkt das für den Moment. Keine Frage: Dieser Film ist ein blendendes Plädoyer für "Gewalt gegen Nazis" und das ist gut so!

Man hätte sich gewünscht, dass die Premiere dieses Films mit einem glamourösen Gala-Aufmarsch der linken und antifaschistischen Prominenz gefeiert worden wäre, wir haben so selten Gelegenheit, der bourgeoisen Dreckskultur Widerstand zu zeigen und auch im Zustand der Bewegungs-Ebbe soll man laut Gramsci den Kampf um die kulturelle Hegemonie nicht vernachlässigen. Bestimmt wäre auch Edi Stoiber gekommen, weil er ihn für einen Bayrischen Heimatfilm hält und wir hätten ihn prima rausschmeißen können. Aber der Film läuft in Berlin sang- und klanglos in nur zwei Kopien, weder VVN noch Linkspartei haben seine Bedeutung erkannt, der Verleih glaubt offenbar auch nicht an den Erfolg, oder hat kein Geld, oder Angst vor der eigenen Courage, wer weiß. Das renovierte wunderschöne Kino Babylon bemüht sich nach Kräften, zu dem Film Schülergruppen einzuladen, Antifa-Projekttage und Diskussionen zu initiieren, etwa am 15.11. haben sie den Regisseur und den 75jährigen Jean Jülich aus Köln zu Gast, der für den Bomber-Hans Pate stand. Bei Nina Hof vom Babylon kann man Filmplakate bekommen, die jede Antifagruppe neben ihre eigenen Plakate kleben sollte, es gibt sogar kleine silberne Edelweiß-Anstecker, die hoffentlich demnächst neben schwarzroten Sternen unsere Kutten schmücken werden. Bestürmt eure Lehrer, es gibt gutes Lehrmaterial zu dem Film, stürmt in Riesengruppen das Kino, es gibt erhebliche Antifa-Ermäßigung! Tun wir alles, damit dieser Film ein Longseller und ein überraschender kultureller Erfolg wird, denn Antifa heißt Angriff und dieser Film greift an!

Dr. Seltsam

24. Oktober 2005
Heike Zastrow, Kontakt: Heike@DeanReed.de

Besuch in Dean Reeds Heimat

Anfang Oktober 2005 habe ich mir einen langjährigen Traum erfüllt, Urlaub in South Dakota. Und so wie schon 1998 und 2002, gab es auch dieses Mal wieder vor der eigentlichen Urlaubs-Tour einen kurzen Stopp in Denver und Boulder. Wie 2002 blieb ich wieder 2 Nächte bei Jennifer Dorn in Denver. Leider war Will Roberts, den ich sehr gerne mal wieder gesehen hätte, nicht zu Hause.

Am 5. Oktober fuhr ich zusammen mit Jenny nach Boulder. Zuerst kauften wir ein paar Blumen und fuhren dann zum Friedhof. Ich brachte 2 Sträuße zu den Gräbern von Dean Reed, Ruth Anna Brown und Ralph Odom.

Gräber von Dean Reed, Ruth Anna Brown und Ralph Odom

Jenny musste dann arbeiten an der Universität und ich hatte Zeit, mich auf dem Uni-Gelände etwas umzusehen. Natürlich ging ich wieder zum Heritage Center im "Old Main"-Gebäude, wo sich bis vor einigen Monaten eine kleine Dean-Reed-Ausstellung befand. Die Sachen - Fotos, Singels, Magazine - mussten einer neuen Ausstellung Platz machen und wurden in einen Abstellraum geräumt. Es gab dort aber eine sehr nette Frau, die mir einiges zum Ansehen raus brachte. Leider durfte ich nur gucken, nichts mitnehmen. Und dann wurde alles wieder in den Kartons verstaut.

Am Abend hat Jenny mit John Rosenburg telefoniert. Eigentlich hatten wir geplant, uns in Boulder zu treffen, was aber aus gesundheitlichen Gründen nicht klappte. Ich hätte ihn gerne mal kennen gelernt. John hat, wie auch Jenny, ein Buch über Dean geschrieben, mit vielen persönlichen Erinnerungen. Aber weder Jenny noch John haben einen Verleger für ihre Bücher.

Am nächsten Tag, am 6. Oktober, war ich mit Jenny im Colorado History Museum, ein Museum der Colorado Historical Society in Denver, wo es einige Sachen von Dean geben sollte. Ich hatte keine Ahnung, was da auf mich zu kam. Ich dachte, man könnte sich da vielleicht die Gitarre und die Jacke von Dean ansehen, die sie dort haben (das hatte ich mal im Fernsehen in einer Dokumentation über Dean gesehen) - und fertig. Eine Stunde - mehr Zeit war nicht eingeplant. Die Sachen haben wir nicht gesehen, dafür hätte man noch extra jemanden kontaktieren müssen.

Aber man konnte in einen Lesesaal gehen und sich Dokumente zum Ansehen bringen lassen. Es gab eine Liste mit über 10 Kartons, aus denen wir auswählen mussten, welche wir uns in den maximal 2 Stunden, die wir bleiben konnten (dann musste ich zum Flugplatz), ansehen wollten. Wir wählten 3 Kartons mit Dokumenten und einen mit Fotos aus, wo wir mal einen kurzen Blick rein werfen wollten.

In einem Karton waren u.a. 3 verschiedene Fassungen des Drehbuches für "Bloody Heart". Dean hatte sehr lange daran gearbeitet, es war viel verändert, gestrichen, neu geschrieben. Außer Deans Schrift gab es noch eine andere Schrift, vielleicht Günter Reisch? Für Jenny habe ich dann das Ende der letzten Fassung übersetzt, sie kannte das noch nicht, ist ja alles nur auf deutsch.

Außerdem gab es noch einen sehr langen tschechischen Artikel über Deans Zeit bei den Indios im brasilianischen Urwald. Leider kann ich kein tschechisch. Es hätte mich sehr interessiert, ob es das gleiche war, was 1962 in der Zeitschrift ECRAN stand.

Dann erregte ein mehrere Seiten langes Schriftstück unsere Aufmerksamkeit. Es war auf englisch und Jenny sagte, es ist etwas, was man schreibt, bevor man ein Drehbuch schreibt, eine Beschreibung dessen, wovon der Film handeln soll. Ich kannte bisher nur das Projekt, einen Film über ein palästinensisches Flüchtlingslager zu drehen, aber hier ging es um Angola, Mocambique, die FRELIMO. Arbeitstitel: "Birth of a Nation". Vielleicht wollte Dean auch einen Film über die Probleme in Afrika machen?

Den Karton mit den Fotos durften wir nur mit weißen Handschuhen ansehen. Es gab uralte Aufnahmen aus Südamerika, Fotos aus Filmen, Fotos aus Rammenau ... Erstaunlich viele Fotos hatten hinten einen Stempel von der Schule in Potsdam, die eine Weile den Namen Dean Reed trug. Die hatten dort echte Raritäten. Leider haben wir den Karton nicht geschafft. Ich habe noch nie 2 Stunden erlebt, die so schnell vergangen sind.

Um alles anzusehen, hätte ich wahrscheinlich meine ganzen 14 Tage Urlaub in Denver verbringen und jeden Tag 8 Stunden in das Museum gehen müssen. Aber ich wollte ja noch weiter nach Rapid City, nach Pine Ridge und Wounded Knee.

James, ein Dakota, der in der Pine Ridge Reservation als Sozialarbeiter arbeitet und mit der Tourleiterin Isabella verheiratet ist, war übrigens selber 1973 in Wounded Knee dabei und hat ein bisschen davon erzählt. An einem Abend hatten wir auch mal kurz zusammen vor seinem PC gesessen, und ich habe ihm die Dean-Reed-Webseite gezeigt und gefragt, ob er schon mal was von Dean gehört hat - hat er nicht. Ich hatte ihm dann den Text von Deans Song "Wounded Knee 73" gezeigt und er hat sich den Song dann auch runter geladen und angehört.

Jetzt, nachdem ich dort gewesen bin, bin ich noch trauriger darüber, dass der Film "Bloody Heart" (ein Filmprojekt über die Besetzung von Wounded Knee 1973) nicht entstanden ist. Die Leute in der Reservation können jede Unterstützung gebrauchen. Mit so einem Spielfilm wäre zumindest für eine Weile ein Interesse der Medien da gewesen für eine der ärmsten Regionen in den USA.

Wenn jemand helfen möchte, es gibt verschiedene Projekte:

10. Juli 2005
Redaktion, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

"Das Heimweh des Walerjan Wróbel"

Das Heimweh des Walerjan Wróbel

DVD-Besprechung

Den Film des Regisseurs Rolf Schübel "Das Heimweh des Walerjan Wröbel" gibt es jetzt auf DVD. Darin wird dargestellt, wie der 16-jährige Walerjan Wröbel 1939 von den Nazis seiner Familie und Heimat in Polen entrissen und zur Zwangsarbeit nach Bremen auf einen Bauernhof verschleppt wird. Krank vor Heimweh und völlig verzweifelt legt er in einer Scheune Feuer. Er hofft, dann als unbrauchbar nachhause zurück geschickt zu werden. Seine Hoffnungen werden zerstört, als er ins KZ Neuengamme deportiert und dort unter brutalen Bedingungen leben muss. Nach neun Monaten wird ihm der Prozess gemacht. Als "Volksschädling" wird er zum Tode verurteilt und mit dem Fallbeil ermordet. Keiner der beteiligten Richter und Staatsanwälte, die noch mehr solche Verbrechen begangen haben, werden dafür nach dem Krieg zur Rechenschaft gezogen. Im Gegenteil! Sie dürfen in der "demokratischen" BRD weiter für Recht und Ordnung sorgen.

Das Heimweh des Walerjan Wróbel

Der Film schildert die Stationen im Leben des Walerjan Wröbel ausgesprochen eindrucksvoll. Am individuellen Schicksal wird der grausame und unmenschliche Charakter des NS-Regimes fassbar. In einem interaktiven Medienteil erhält man einige wichtige Informationen und Zugang zu Dokumenten und Fotos aus dieser Zeit. Die DVD ist daher auch sehr gut für Jugendarbeit geeignet.

Die DVD gibt es bei Zweitausendeins, 17,99 €.

Abdruck mit freundlicher Genehmigung von www.arbeit-zukunft.de.

30. Juni 2005
Andrea Witte, Kontakt: Andrea@DeanReed.de

Antwort auf den Versuch Allende zu diffamieren

Salvador Allende

In vielen Medien wurde über ein Buch des Historikers Victor Farias berichtet, in dem er über die angeblich antisemitsch geprägte Doktorarbeit Salvador Allendes schreibt. Daraufhin prüft nun das Bezirksamt von Köpenick diese Vorwürfe, da in dem Berliner Stadtteil eine Straße, eine Brücke und ein Einkaufszentrum den Namen Allendes tragen. Auch nach einem zweistündigen Gespräch mit dem Wissenschaftler blieben noch viele Fragen offen. Es konnte bisher nicht geklärt werden, ob Allende in seiner Doktorarbeit eigene Meinungen oder die Ideen anderer beschrieben hat.

Mit den Vorwüfen gegen Allende befasst sich Hugo Velarde in einem Artikel im FREITAG:

"Zunächst versucht Farias, seine Vorwürfe an Allendes 1933 eingereichter Doktorarbeit 'Psychohygiene und Verbrechen' zu belegen. 'Die Juden sind bekannt für bestimmte Straftaten: Betrug, Falschheit, Verleumdung und vor allem Wucher.' Das klingt eindeutig und ist auch reißerisch auf den Umschlag der spanischen Buchausgabe gedruckt. Doch was Farias und sein Verlag als Meinung Allendes verkaufen, ist tatsächlich ein Satz des italienischen Kriminologen Cesare Lombroso (1835-1909), den Allende in seiner Doktorarbeit indirekt zitiert. Allende beschäftigte sich in seiner Abhandlung mit den Aussagen Lombrosos über den vermeintlichen Zusammenhang von "Rasse" und Verbrechen, da sich die im Aufstieg befindlichen italienischen und deutschen Faschisten auf ihn beriefen. Eine Verbindung von 'Rasse' und Verbrechen wies er jedoch eindeutig und kategorisch zurück. 'Es gibt keine Belege für diesen Einfluss', schrieb er. Farias versucht, genau das Gegenteil zu suggerieren. Mit wissenschaftlichem Interesse lässt sich dies kaum erklären."

Lest den Artikel im FREITAG 24/2005: Heil Allende!
"WISSENSCHAFTLICHER" ANTIKOMMUNISMUS
Chiles erster sozialistischer Präsident wird als verkappter Antisemit und Nationalsozialist diffamiert

Weitere Dokumente und Artikel zu diesem Thema sowie den Text von Allendes Doktorarbeit "Higiene mental y delicuencia" findet ihr auf dieser Website: www.elclarin.cl/hemeroteca.html

Auch die taz berichtete am 1. Juni 2005: Verdrehte Anwürfe. Salvador Allende war weder Antisemit noch Rassist: Diesbezügliche Behauptungen Victor Farias' halten einer Überprüfung nicht stand

28. März 2005
Rolf Schubert, Kontakt: info@chile-web.de

Chilenischer Kinofilm "Machuca, mein Freund" startet in den deutschen Kinos

Der chilenische Kinofilm "Machuca, mein Freund" startet am 31. März 2005 in den deutschen Kinos.

CICAE, Lobende Erwähnung - Cannes 2004 und offizieller chilenische Filmkandidat für die Auslands-Oscars.

Machuca, mein Freund

Chile 2004, 120 Minuten
Regie: Andrés Wood
Darsteller: Matías Quer, Ariel Mateluna, Manuela Martelli u.v.a.

Die Story:

Santiago de Chile 1973 kurz vor dem Putsch gegen Salvador Allende. Pedro Machuca (Ariel Mateluna) kommt in die Klasse von Gonzalo Infante (Matías Quer). Er ist einer der Jungen aus den Elendsvierteln, denen Pater McEnroe (Ernesto Malbrán), der sozial engagierte Schulleiter von St. Patrick, den Besuch der elitären Privatschule ermöglicht. Die beiden Elfjährigen schließen trotz unterschiedlicher Herkunft Freundschaft.

Gonzalo lernt durch Pedro die Welt jenseits der eigenen behüteten Verhältnisse kennen - die Slums am Mapocho, der die Stadt durchfließt und Arme von Reichen trennt.

Da Pedro für seinen Lebensunterhalt arbeiten muss, hilft Gonzalo seinem Freund. Zusammen mit Silvana (Manuela Martelli) verkaufen sie Fahnen an die vielen Demonstranten in der Stadt, sowohl an die Gegner als auch an die Anhänger Allendes.

Beide Jungs verlieben sich in das Mädchen. Großzügig verteilt Silvana ihre Küsse - und erstickt damit alle Eifersüchteleien. Täglich radelt Gonzalo nun in das Elendsviertel, wo er Herzlichkeit, Gemeinschaft und Zuneigung erfährt. Niemand scheint den drei Freunden etwas anhaben zu können.

Doch als die wirtschaftlichen und politischen Spannungen zunehmen, bricht die soziale Kluft auch zwischen ihnen in aller Schärfe auf. Silvana, die kleine Kommunistin, lässt ihre Wut und Verzweiflung an Gonzalo aus.

Dessen Familie unterstützt die Streiks und die politisch Rechten. Gonzalos Freundschaft mit Pedro und dem Mädchen steht auf die Kippe. Der Militärputsch am 11. September beendet nicht nur Gonzalos Kindheit...

Ich persönlich habe diesen Film in Chile im Kino gesehen und kann ihn nur empfehlen.

Gruß
Rolf Schubert (Webmaster)

26. März 2005
Andreas Krödel, Kontakt: Kroedel@t-online.de

Ostern 2005

"Was für eine Welt können wir bauen, wenn wir die Kräfte, die ein Krieg entfesselt, für den Aufbau einsetzen! Ein Zehntel der Energien, die der Krieg führenden Nationen im Weltkrieg verbrauchten, ein Bruchteil des Geldes ... wäre hinreichend, um den Lebensstandard in allen Ländern zu erhöhen sowie die Katastrophe der Arbeitslosigkeit in der Welt zu verhindern. Wir müssen darauf vorbereitet sein, für die Sache des Friedens die gleichen heroischen Opfer zu bringen, die wir widerstandslos für die Sache des Krieges gebracht haben. Es gibt nichts, das wichtiger ist und mir mehr am Herzen liegt. Was ich sonst mache oder sage, kann die Struktur des Universums nicht ändern. Aber vielleicht kann meine Stimme der größten Sache dienen: Eintracht unter den Menschen und Frieden auf Erden."

Albert Einstein, 1929

Ich bin so dreist, und habe mir den Leitspruch der Potsdamer für ihren Ostermarsch ausgeliehen.

Eigentlich gibt es dem nichts hinzuzusetzen, alle Gelder werden für friedliche Zwecke eingesetzt und wir dienen der großen Sache: "Eintracht unter den Menschen und Frieden auf Erden", ein wahrhaft humanistisches Anliegen, zu dem in einer großen Breite jeder sein Mosaiksteinchen hinzufügen kann.

Gerade Ostern wird in aller Welt auch an Frieden appelliert, aber unter den Rufern sind nicht alle ehrlich, sie meinen ihren Frieden und den finden sie im Gegensatz zu uns nicht in der völligen Verwirklichung der Persönlichkeit sondern in deren völliger Unterwerfung unter einen Gott. Jede Unterwerfung ist dem Frieden fremd, denn erst, wenn die Menschen ihren inneren Frieden wirklich gefunden haben, fällt der Kampf der Nationen, fällt jeglicher Kampf hinweg.

Ostern gingen die englischen Arbeiter mit riesigen Märschen für die Verwirklichung von elementaren Lebensrechten auf die Straße, aber Ostern ist auch die Feier des hereinbrechenden Frühlings, es ist ein Aufbruch, neue Hoffnung nach dem langen Winter; nach einem politischen Frühling suchen wir aber vergebens.

"Eintracht unter den Menschen und Frieden auf Erden" das höchste Gut, möge es gedeihen unter der Verantwortung denkender Menschen.

Andreas Krödel

Mehr Texte von mir findet Ihr: www.andreas-kroedel.de.vu - Forum

23. März 2005
Dr. Seltsam, Kontakt: drseltsam@drseltsam.net

Antifa-Filme auf der Berlinale

Sophie Scholl

Wie jedes Jahr war ich für eine Blinden-Sprechzeitung auf dem Filmfest akkreditiert und habe mir dabei gezielt Filmbeiträge angesehen, von denen ich eine antifaschistische Grundhaltung erwartet habe. Einer der Preisträgerfilme war "Sophie Scholl" aus deutscher Produktion - so war er denn auch! Der Regisseur ist der Sohn von Beate Uhse, das Team war zum Teil identisch mit dem des Hitlerfilms "Der Untergang", den Neonazis in Gruppen besuchen und lauthals Beifall grölen bei den antisemitischen Tiraden des "Führers". Bei der heute vorherrschenden niedrigen politischen Bildung der meisten jungen PISA-Deutschen hat der "Untergang" trotz der hohen Schauspielkunst von Bruno Ganz den fatalen Effekt, dass unbedarfte Zuschauer am Ende Mitleid mit dem armen Hitler empfinden, der leider nicht mehr dazu gekommen ist, seine Lebenspläne zu verwirklichen. Dazu bietet "Sophie Scholl" die genaue Kehrseite: Dort der ohnmächtige Hitler, hier die ohnmächtige Bekennerin, und wir alle sind nur Spielzeuge in Gottes Hand und können nie nichts ändern. Vom Design her Kammerspiel statt Kriegsverbrechen, frommer Mut statt kluger Taktik, Papier statt Gewalt: Zum Heulen. Auch der Bundespräsident, ein kulturell depravierter (von der Gesellschaft verformt, Red. K-online) Sparkassenleiter, weinte bei diesem Film, laut SPIEGEL 10/05, weil er am Hinrichtungstag Sophie Scholls geboren wurde, was er vorher nicht gewusst hat.

Auch sonst weiß er nichts, wie er in der anschließenden Podiumsdiskussion mit Schülern der Sophie-Scholl-Oberschule unter Beweis stellt: "Das Grundgesetz ist die beste Verfassung, die wir je hatten und da steckt ganz viel von der Weißen Rose drin!" Mit solchen Politikern ist natürlich gegen Nazis kein Staat zu machen, er empfiehlt den Film als Vorbild, also Beten und "ganz viel diskutieren". Diese ganzen Opfer-Filme, die die Medien zum Jahrestag der Befreiung überschwemmen, mögen so verschieden sein wie man will, sie haben alle eins gemeinsam: Die Verhöhnung des wirklichen antifaschistischen Kampfes. Der reale Widerpart gegen die Nazis war nicht die Weiße Rose und nicht die Kirche und schon gar nicht die "Deutsche Kultur", der wirkliche Gegner war die Rote Armee! Und dass die am Ende gewonnen hat bedauern Christliche Demokraten vom Schlage Köhlers heute noch.

Ich empfehle die Einrichtung einer kleinen Stiftung für die Verleihung eines unabhängigen "Antifa-Filmpreises" bei der Berlinale, und sei es nur, um laut und deutlich zu verkünden, dass so etwas wie "Sophie Scholl" k e i n antifaschistischer, ja nicht mal ein politischer Film ist, sondern schön designte affirmative gequirlte Kacke. (Letzter Satz: "Sie ist ihrem Volk verpflichtet.") Kandidaten für meinen Filmpreis wären einige der neuen Werke aus dem Forum-Programm, etwa "Zwei oder drei Dinge, die ich von ihm weiß" über die Familie des Naziverbrechers Ludin. Die Schuld der Väter zerreißt jede deutsche Familie und jeden Deutschen: Die Hitlerei hat uns auf Generationen zur Schizophrenie verurteilt.

Man to Man

"Richtigen" lustigen Widerstand bis hin zum Einzelkampf gegen NS-Einheiten zeigen die "Edelweißpiraten" aus Köln-Ehrenfeld, ein spritziger Jugend-Spielfim von Niko von Glasow, der viel eher die Lorbeeren der "Sophie Scholl" verdient hätte. (Zwei kurze Filme über schwule Nazis und über Goebbels Tagebücher werden es wohl nicht in die Kinos schaffen.)

Hotel Ruanda

Viel wichtiger als der deutsche Bezug erscheinen mir einige weltweit anerkannte Produktionen, die mit faschistischen Grundhaltungen aufräumen: Eine glänzende Widerlegung des "wissenschaftlichen Rassismus" in dem Abenteuerfilm "Man to Man", der demnächst in die Kinos kommt; unbedingt ansehen muss man auch das Hohelied auf die Zivilcourage in "Hotel Ruanda", beide mit südafrikanischem Kapital gedreht: Offenbar machen Völker, die einen revolutionären Kampf bestehen, bessere Kunst. Das gilt auch für meine schärfste Empfehlung: "Paradise Now" über palästinensische Selbstmordattentäter und ihre Gründe. Das m u s s man sehen, falls sich die Möglichkeit bietet.

Paradise now

Die Filmfestspiele 2005 waren popliger, unpolitischer und unglamouröser als je zuvor. Sponsoren waren das ZDF ("Hier schläft man in der zweiten Reihe"), Lóreal (weltbekannte Giftcocktails) und Hugo Boss, die Modefirma, die schon die Originale der zackigen schwarzen SS-Uniform entworfen hat, deren Film-Kopien heuer so viele junge Menschen begeistern. Das passt wieder.

Dr. Seltsam

Und nicht Vergessen: JEDEN Sonntag 13 Uhr im MAX&MORITZ am Moritzplatz in Berlin-Kreuzberg: DR. SELTSAMS WOCHENSCHAU mit Musik und aktueller antifaschistischer Kulturkritik.

22. März 2005
Redaktion, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Zum 2. Jahrestag des Überfalles auf den Irak

Eröffnungsrede von Hanna Ackermann, Webmasterin der Friedenszeitung Duisburg, auf der Auftaktkundgebung zum 2. Jahrestag der Aggression der USA gegen das irakische Volk am 19. März 2005

Zwei Jahre ist es her, dass US-Amerikaner und Briten den Irak überfallen und fürchterlich zugerichtet haben. Der Krieg, den die Aggressoren nach einigen Wochen für beendet erklärten, geht in sein drittes Jahr.

Von Beginn an setzten die Iraker der Invasion heftigen Widerstand entgegen. Das ist ihr gutes Recht. Das Opfer eines Überfalls hat das Recht auf Abwehr und Verteidigung.

Wir wissen schon seit langem, dass die Gründe für den militärischen Angriff vorgeschoben waren - von Irak ging keine Bedrohung aus. Der Angriff erfolgte aus niederen Gründen - das wussten wir schon vor zwei Jahren, als wir uns an derselben Stelle wie heute versammelt haben mit Transparenten - kein Blut für Öl!

Die US-amerikanischen und britischen Angreifer haben mit dem Überfall auf den Irak das Völkerrecht gebrochen und damit ihre eigenen Regeln geschaffen - es ist staatlich ausgeübter Terrorismus.

Terror ist, wenn sich Aktionen gegen Zivilisten richten - die Massaker, die die US-Armee anrichtet, sind blanker Terror. Unabhängige Hilfsorganisationen melden über Hunderttausend Tote unter irakischen Männern, Frauen und Kindern seit dem Kriegsbeginn. Dies geschieht, um den Großkonzernen den Weg für die wirtschaftliche Ausbeutung des Iraks zu ebnen.

Wer Gewalt sät, erntet Gewalt. Das irakische Volk, seiner Staatlichkeit beraubt, kämpft um seine Unabhängigkeit. Eine Marionettenregierung im Dienst der Konzerne will es nicht akzeptieren - und das ist sein gutes Recht. Nachdem die Besatzungsarmeen unter Bruch des Völkerrechts ihre eigenen Regeln aufgestellt haben, handelt das Opfer, das irakische Volk, ebenfalls nach eigenen Regeln. Die wichtigste davon lautet, die Okkupanten und ihre Helfer anzugreifen, wo immer sich eine Gelegenheit dazu bietet, mit dem Ziel, die Besatzer zum Abzug zu zwingen. Denn: Es gibt kein freies Land unter fremder Besatzung. Einen Mittelweg gibt es nicht.

Die deutsche Friedensbewegung spaltet sich am Irak-Krieg: Manche ihrer führenden Köpfe, die warm und satt auf einem weichen Sofa vor dem Fernseher sitzen und ihre Kinder gesund und in Sicherheit wissen, erheben den Zeigefinger und erdreisten sich, den Opfern des Angriffs gute Ratschläge zu geben, wie sie am besten die andere Wange für den nächsten Schlag hinhalten. Das ist nicht nur weltfremd, das ist ignorant.

Kein Außenstehender, also auch wir nicht, hat das Recht, den Opfern eines Angriffs vorzuschreiben, ob und mit welchen Mitteln es Widerstand leisten soll, um die Besatzer aus dem Land zu vertreiben. Den Terror wollen wir nicht unterstützen, aber wir wollen verhindern, dass Widerstandskämpfer als Terroristen verunglimpft werden. Das lehrt uns auch die europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts: Widerstandskämpfer als kriminelle Banden abzustempeln war schon eine Methode des Goebbelsschen Reichspropagandaministeriums.

Unser Gerechtigkeitsbedürfnis und die Idee internationaler Solidarität verpflichten uns, dem irakischen Volk unsere Solidarität und Unterstützung zu geben.

Deshalb stehen wir heute hier.

Es gibt aber noch einen weiteren Grund:

Auch die israelische Regierung bricht internationale Abkommen, entrechtet, enteignet, massakriert und sperrt das palästinensische Volk hinter eine Apartheidmauer; palästinensische Freiheitskämpfer werden mit Terroristen gleich gestellt.

Die europäischen Regierungen sehen dem schweigend zu. Menschen, die gegen die terroristischen Methoden der israelischen Armee protestieren, versucht man mit der Brandmarke des Antisemitismus mundtot zu machen.

Um von innerstaatlichen sozialen Problemen abzulenken, um Sozialraub an eigener Bevölkerung zu betreiben und ihre Akzeptanz zu gewinnen für weitere geplante Angriffskriege zur Sicherung der globalen ökonomischen Vorherrschaft, braucht man ein Feindbild. Eine altbewährte und gut funktionierende Methode ist das.

Zum Feind für heute und die nächsten Jahre wurden die Muslime propagandistisch aufgebaut: Unbekanntes und Fremdartiges, wie diese Kultur halt für die meisten Europäer ist, erzeugt Unsicherheit und Angst. Durch die Gleichsetzung des Islamismus mit dem Terrorismus wird die Angst richtig geschürt und rassistisches Gedankengut in die Köpfe gehämmert.

Und auch deswegen stehen wir heute hier. Wir stehen hier in einer internationalen Zusammensetzung, um zu protestieren, dass Gräben oder Mauern zwischen Menschen errichtet werden.

Link zur Friedenszeitung: www.friedensforum-duisburg.de

18. Februar 2005
Redaktion, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Gerry Wolff

Nachruf auf Gerry Wolff

Der bekannte DEFA-Schauspieler Gerry Wolff verstarb am Mittwoch im Alter von 84 Jahren in einem Krankenhaus in Oranienburg

Gerry Wolff, der mit bürgerlichem Namen Gerald Wolff hieß, wurde 1920 in Bremen geboren und entstammte einer jüdischen Schauspieler-Familie. Er war der Enkel eines Rabbis und Sohn des Schauspielers Martin Wolff und seiner zweiten Ehefrau, der Soubrette Grete Lilien. Mit elf Jahren Vollwaise, wird er von seiner Großmutter in Berlin-Charlottenburg erzogen. Vormund ist sein Onkel Erich Lilienthal (1882-1943), ein Kinobesitzer und über die Grenzen Berlins hinaus bekannter Komiker, der bis 1933 auch in zahlreichen Filmen auftritt. Sein sieben Jahre älterer Halbbruder Peter Wolff ist Schauspieler und wird für den jungen Gerald ein Vorbild. Ab 1933 besucht Wolff ein jüdisches Gymnasium in Berlin.

Gerry Wolff

1935 gelingt es seinem Vormund, ihn per "Kindertransport" nach England zu schicken und damit vor der Verfolgung durch die Nazis zu schützen. So entgeht er dem Schicksal seines Onkels Kurt, der im KZ Sobibor ermordet wird. Wolff lebt anderthalb Jahre im südenglischen Haslemere und besucht dort eine Schule für deutsche und englische Kinder. In London arbeitet er in einer Tischlerei, lernt anschließend Kfz-Mechaniker, ist dann in Südengland Gärtner. Sein Plan, nach Palästina auszureisen, wird durch den Krieg vereitelt. Als "enemy alien" wird er auf der Isle of Man interniert, dann als vermeintlicher Spion nach Kanada verbracht. Als sich der Irrtum aufklärt, kann er zurückkehren. Im Lagertheater auf der Isle of Man debütiert er als Gerald Wolff mit der Rolle von Lessings Nathan. Schließlich wird er entlassen und gründet eine Spielgruppe. Wolff meldet sich als Kriegs-Freiwilliger und wird Sergeant der Home Guard, einer territorialen Miliz. 1944 tritt er in London dem Heinrich Heine Club bei, einem von deutschen Emigranten gegründeten Kulturzentrum, und spielt in dessen Kleiner Bühne. Bei Kriegsende ist Wolff, der sich der Freien Deutschen Jugend Großbritannien angeschlossen hat, Lektor in einem Londoner Verlag.

1977 El Cantor

1947 kehrte Wolff, der sich nun der kommunistischen Bewegung angeschlossen hatte, nach Ost-Berlin zurück. Höhepunkt seiner Schauspielerkarriere wurde 1963 seine Rolle als Herbert Bochow in Frank Beyers Verfilmung von Bruno Apitz' Roman "Nackt unter Wölfen" über den kommunistischen Widerstand im Konzentrationslager Buchenwald. Mit Dean Reed war er in den Filmen "Aus dem Leben eines Taugenichts", "Kit & Co." und "El Cantor" zu sehen.

Kritiker hoben die bemerkenswerte Vielseitigkeit des Schauspielers hervor, der Autodidakt war. Generationen von Ostdeutschen sahen ihn im Kinderkrimi "Die Jagd nach dem Stiefel" und in dem Musikfilm "Orpheus in der Unterwelt". In der Berliner Volksbühne, zu deren Ensemble er zeitweise gehörte, trat er mit jiddischen Liedern auf.

Nach der Auflösung der DDR übernahm Wolff Engagements in Fernsehserien wie "Tatort", "Praxis Bülowbogen" und "Der Havelkaiser". Eine seiner letzten Rollen hatte er in der Komödie "Jetzt oder nie" (2000) als verwegener Autofahrer, der drei alte Damen bei einem Banküberfall unterstützt.

Filmografie

11. Januar 2005
Redaktion, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Zurück im Kino: Charlie Chaplins "Der Große Diktator"

Charlie Chaplin

Seit einigen Jahren arbeitet ein italienisches Kopierwerk an der Restaurierung der Filme von Charlie Chaplin. Das Ausgangsmaterial für die Bild-Restaurierung von "Der Große Diktator" war eine vom Original-Negativ gezogene, gut erhaltene Filmkopie, die es ermöglichte, die originalen Kontraste und die Lichtbestimmung wiederherzustellen.

Für die Tonbearbeitung stand ein Band der originalen Endmischung zur Verfügung. Mit Hilfe digitaler Technologien wurden Kratzer und andere Beschädigungen der Tonspur beseitigt. Als Ergebnis stehen heute Filmkopien in einer den Original-Vorgaben entsprechenden, bisher nicht gekannten, brillanten Bild- und Tonqualität zur Verfügung.

Die Ähnlichkeit zwischen der Tramp-Figur Chaplins und Adolf Hitler, manifestiert im absurden Schnurrbart, war in den 30er Jahren immer wieder Gegenstand von Karikaturen und Witzen. 1938 greift Chaplin diese Ähnlichkeit auf, um eine Filmsatire auf Grundlage der Verwechslung zwischen dem Diktator Adenoid Hynkel und einem kleinen jüdischen Friseur zu entwickeln. Am 1. September 1939, dem Tag des deutschen Einmarschs in Polen, ist die Drehfassung des Filmskripts fertig, am 9. September beginnen die Dreharbeiten.

Die restaurierte Fassung von Chaplins Meisterwerk gegen Faschismus und Krieg läuft seit Mitte Dezember wieder in den Kinos und ist nach wie vor sehenswert, weil nach wie vor aktuell!

www.der-grosse-diktator.de



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Letzte Änderung: 2008-01-23