Stoffemblem/Patch

American Rebel

Internationale Online-Zeitung über den Sänger, Schauspieler, Regisseur und Friedenskämpfer Dean Reed
International online newspaper about the singer, actor, director and fighter for peace Dean Reed
Publicación electrónica internacional sobre el cantante, actor, director y defensor de la paz Dean Reed

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Zu den Beiträgen: 2008 · 2007 · 2006 · 2005 · 2004 · 2002 · 2001

21. Dezember 2003
Jürgen Elsässer, Kontakt: J.Elsasser@t-online.de

Kriegslügen

Neuerscheinung zum 5. Jahrestag des Jugoslawienkrieges

Im März 2004 jährt sich der NATO-Krieg gegen Jugoslawien zum fünften Mal. Oh wie schön befreit ist Kosovo, wird man dann wieder aus dem Volksempfänger hören. Die verantwortlichen Politiker wünschen keine Nestbeschmutzung.

Damit werden sie freilich nicht durchkommen. Die albanischen Terroristen haben angekündigt, das Kosovo im Frühjahr zu Angriffen auf Südserbien, Mazedonien und - erstmals - Griechenland zu nutzen. In Den Haag geht der Prozess gegen Milosevic in seine Endphase - nun wird der Angeklagte seine Entlastungszeugen aufrufen. In den USA tritt Wesley Clark gegen George W. Bush bei den Präsidentschaftswahlen an - der Killer von Belgrad als vermeintliche Alternative. All dies sind gute Anlässe, um die Kritik an der damaligen Aggression und der bis heute dauernden Okkupation des Balkan durch die NATO und durch deutsches Militär zu wiederholen.

Aus diesem Grund erscheint Anfang März 2004 eine IM UMFANG FAST VERDOPPELTE und VOLLSTÄNDIG AKTUALISIERTE NEUAUFLAGE meines seit knapp zwei Jahren vergriffenen Buches "Kriegsverbrechen. Die tödlichen Lügen der Bundesregierung und ihre Opfer im Kosovo-Konflikt".

Gerne bin ich im März/April zu Lesungen, Podiumsdiskussion und anderen Veranstaltungen bereit - bitte sichern Sie sich schon jetzt einen Termin.

Zum Inhalt des Buches: Was ist NEU?

Die Erweiterung des Buchumfanges von 192 auf 350 Seiten ist vor allem einem neuen Schwerpunktkapitel zum Haager Prozess gegen Milosevic geschuldet.

Pleiten, Pech und Pannen

Die Anklage gegen Slobodan Milosevic in Den Haag ist gescheitert. Das Kapitel ist die - zumindest im deutschen Sprachraum - bisher ausführlichste Aufarbeitung des "Jahrhundertprozesses" gegen den jugoslawischen Präsidenten. Alle Lügen über das Kosovo und den Krieg sind in Den Haag wieder aufgetaucht - von Racak über den Hufeisenplan bis zu den Massengräbern und Killing Fields -, und neu fantasievolle Lügen wie etwa die von den Gefrier- und Wanderleichen kamen hinzu.

Ebenfalls zentral sind drei weitere Kapitel, die eigens für die Neuausgabe geschrieben wurden und in den bisherigen vier Auflagen NICHT VORHANDEN sind:

Neue UCK, neue Opfer

Die Situation im Kosovo nach fünf Jahren Nato-Besatzung.

"Die albanische Frage ist offen" (J. Fischer)

Das Übergreifen des Terrorismus auf Mazedonien und Griechenland.

Die Brücke von Varvarin

Was ein serbisches Mädchen über den Krieg erzählen würde.

Alle übrigen Kapitel - am spannendsten vielleicht jenes zu Srebrenica - wurden auf den wissenschaftlich und politisch letzten Stand gebracht.

Auch der Dokumentenanhang wurde wesentlich erweitert. Neu enthalten sind die vollständige Amselfeld-Rede von Milosevic aus dem Jahre 1989, eine Expertise des tschechischen Medienkritikers Rajko Dolecek über die Lügen des Bosnienkrieges und Wortlaut-Auszüge aus wichtigen Kreuzverhöen des Milosevic-Prozesses. Sach- und Personenregister, Glossar, Zweittafel und Internet-Tips erhöhen den Gebrauchswert des Ganzen.

Kurz und gut: Sie sollten sich die Neuauflage dieses Buch anschaffen oder an Freunde weiterverschenken, auch wenn Sie schon ein "altes" Exemplar haben. Der neue Verlag, der Kai Homilius Verlag in Berlin, hat versprochen, trotz der Verdoppelung des Umfanges den Preis bei 18 Euro zu halten.

Sie können direkt bei mir bestellen oder beim Verlag (www.kai-berlin.de).

Jürgen Elsässer

4. November 2003
Jens Oldenburg, Kontakt: j.oldenburg@jpberlin.de

Meine Eindrücke bei der samstäglichen Demonstration gegen den Sozialraubau in Berlin

Liebe FreundInnen,
da ich schon mehrfach auf meine Eindrücke bei der samstäglichen Demonstration gegen den Sozialraubau in Berlin angesprochen wurde, möchte ich Euch auf folgenden Artikel auf www.debatte.info hinweisen, der einges wiedergibt, was mensch so alles anlässlich dieser zm. für mich beindruckenden "Anti-Agenda-2010"-Demonstration in Berlin erlebte. Für mich war das Gefühl der Solidarität untereinander wichtig und dass wir uns nicht nach OST/WEST, ALT/JUNG, KRANK/GESUND oder gar nach ARBEIT HABEND/ARBEITSLOS von der herrschenden Politik differenzieren lassen. Die Politik von Schröder und Co. wird nicht aufgehen, sie wird an unserem Widerstand scheitern. Allerdings sollten sich die Mitglieder der diversen Gewerkschaften ganz schnell von ihren "Arbeiteraristokraten", diesen DGB-Sommers, den ver.di-Bsirskes und den IG Metall-Zwickels trennen und ihnen den Laufpass geben. Was wir in Deutschland u.a. dringend benötigen, sind lebendige und phantasievolle Aktionen politisch linker Gruppierungen und schlagkräftiger Gewerkschaftsgruppen, die sich nicht vom PRO-SPD/Bü90Grü-Kurs besagter Herren einlullen lassen.

"... Es rettet uns kein höh'res Wesen
kein Gott, kein Kaiser, noch Tribun
Uns aus dem Elend zu erlösen
können wir nur selber tun!
Leeres Wort: des armen Rechte!
Leeres Wort: des Reichen Pflicht!
Unmündig nennt man uns Knechte,
duldet die Schmach länger nicht! ..."

(Die Internationale, 1888)

Zum herrschenden Primat des Neoliberalismus gibt es Alternativen, diese Sozialraubbau-"Reformen" der derzeitigen Bundesregierung sind nicht alternativlos. Lassen wir uns keine Einlullmärchen erzählen! Wir, Du und ich, können selber unsere Zukunft in die Hand nehmen, wir müssen es nur endlich tun.

Grüße aus Potsdam
Jens Oldenburg

13. Oktober 2003
Notker Bakker, Kontakt: notkerbakker@web.de

Wie aus fremden Schmerzen eigenes Geld wird

Internationaler Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) fordert Medien zu kritischer Berichterstattung über Mutter Teresa auf

Am 19. Oktober will Papst Johannes Paul II. Mutter Teresa selig sprechen. Es mag manche Zeitgenossen, Christen wie Nichtchristen, geben, die an den "Wundern", die durch Mutter Teresa geschehen sein sollen, zweifeln. Diese Zweifel werden aber gerne beiseite geschoben, denn der "Engel aus Kalkutta" hat doch so viel Gutes getan ... wäre es nicht kleingeistig, hier mit den Mitteln rationaler Kritik vorzugehen?

Mutter Teresa

Der IBKA hält im Falle Mutter Teresas kritisches Nachfragen indes für sehr berechtigt: wer hat denn je eine Bilanz gesehen, in der der von Mutter Teresa gestiftete Orden nachwies, wie viele der eingesammelten Spenden er für "gute Zwecke" eingesetzt hat? Veröffentlichte Daten sind aus Indien sowenig bekannt wie aus Deutschland. Zahlen aus Großbritannien für 1991 zeigten indes Einnahmen in Höhe von 5.3 Millionen DM an - im Gegensatz zu 360.000 DM Ausgaben. Landete das meiste der zugunsten "guter Zwecke" gesammelte Geld letztlich auf den Konten des Vatikan für ganz andere Zwecke?

Für Mutter Teresa war der Schmerz "das schönste Geschenk für den Menschen", weil er so, "am Leiden Christi teilnehmen kann." Der Ideologie Mutter Teresas folgend ging es nicht um "die Armen" selbst. Es ging um die Seelen der Armen, und diese sollten den Schmerz fühlen. Mit der Taufe und damit der Rettung der Seele war das Interesse Mutter Teresas am Menschen erledigt. Ging es indes um die "diesseitige Welt", hieß es sparen: folgerichtig z.B. an schmerzmildernden Medikamenten für die Armen. Die englische Tageszeitung "The Guardian" sah in den Sterbehospizen des Ordens eine "organisierte Form unterlassener Hilfeleistung."

Und diese Frau erscheint dem jetzigen Papst so vorbildlich, dass er sie selig sprechen möchte? Ja, und dies ist schlüssig. Derselbe Papst hatte ja bereits den Schmerzen liebenden "Opus Dei"-Gründer Jose Maria Escrivar ("Gesegnet sei der Schmerz. - Geliebt sei der Schmerz. - Geheiligt sei der Schmerz ... Verherrlicht sei der Schmerz!") heilig gesprochen.

"Die Seligsprechung der Mutter Teresa ist ein folgerichtiges Ereignis zur Feier des 25jährigen Pontifikats des jetzigen Papstes" so der Verleger und Publizist Gunnar Schedel. "Dieser Papst hatte keine Probleme damit, enthusiastische Anhänger und Vertreter der faschistischen Regime Kroatiens und der Slowakei posthum zu ehren, und Mutter Teresa verstand sich als 'Freundin' des haitianischen Diktators 'Baby Doc' Duvalier und hielt Demokratie für ein Teufelswerk - insofern sind beide aus demselben Holz."

Seit kurzem ist die Informationsseite www.mutter-teresa.info online. Hier finden sich Texte, die das fehlende humanitäre Engagment des Ordens ebenso beleuchten wie die Methoden der Zwangstaufe und illegale Adoptionspraktiken seitens der Schwestern.

Ausdrücklich möchte der IBKA ferner auf das online verfügbare, englischsprachige Buch "Mother Teresa - The final verdict" des indischen Autors Aroup Chatterjee verweisen: www.meteorbooks.com.

Eine kurze Übersicht des Buches ist unter www.vedamsbooks.com/no30322.htm einsehbar.

Notker Bakker

10. Oktober 2003
Jens Oldenburg, Kontakt: j.oldenburg@jpberlin.de

Medienkritiker Neil Postman gestorben

Der amerikanische Medienwissenschaftler Neil Postman ist im Alter von 72 Jahren gestorben. Postman, der vor allem das kommerzielle Fernsehen kritisiert hat, starb am vergangenen Sonntag in seinem Wohnort Flushing in der Nähe von New York an Krebs, berichtet die New York Times.

Der Wissenschaftler und Autor wurde mit Büchern wie "Wir amüsieren uns zu Tode" (1985) und "Das Verschwinden der Kindheit" (1984) bekannt. In beiden Werken wendet er sich engagiert gegen die Auswirkungen des Fernsehens. Es gefährde die Urteilsbildung der Bürger, argumentierte er. Der Zwang zur Bebilderung führe zu einer Entleerung der Inhalte von Politik und Kultur. Die unterhaltsame Bebilderung aller Inhalte, um möglichst hohe Zuschauerquoten zu erreichen, bewirke eine "Infantilisierung" der Erwachsenen. Der gesellschaftliche Schutzraum der Kinder werde durch die elektronischen Medien zerstört.

Postman hatte einen Lehrstuhl als Kommunikationswissenschaftler und Medien-Ökologe an der Universität New York. Insgesamt war er über 40 Jahre lehrend tätig. In seinen jüngsten Arbeiten nahm der Kämpfer gegen "technologische Verdummung" auch die Auswirkungen der global vernetzten Computerwelt ins Visier. Die Gesellschaft leide an einer Art "kulturellem Aids", meinte er provozierend, "weil unser Immunsystem unter der ungefilterten Informationsflut zusammenbricht." Die weltweite Online-Gemeinschaft verarme auch sinnlich, wenn sie mit Computer-Shopping, Computer-Studium und Computer-Erotik das richtige Leben zu ersetzen versuche.

Postman selbst griff zu Papier und Filzstift, wenn er neue Bücher plante. Computer sollten für ihn "nur zum Programmieren" verwendet werden. Auch von den Schulen verlangt er ein Umdenken: Anstatt den Umgang mit Computern zu lehren, solle den Schülern der Respekt vor der Umwelt vermittelt werden und eine Ethik, die auf den Grundsätzen der großen Religionen aufbaue. In den vergangenen Jahren veröffentlichte der Vater von drei erwachsenen Kindern noch die Werke "Keine Götter mehr. Das Ende der Erziehung" (1995) über den Einfluss der Medien auf das Wertesystem der Kinder und "Die zweite Aufklärung. Vom 18. ins 21. Jahrhundert" (1999).

Quelle: dpa 09.10.2003

Siehe auch:
www.heise.de/newsticker/data/jk-30.05.00-000
www.heise.de/newsticker/data/klp-05.03.01-000

03. Oktober 2003
Norbert Diener, Kontakt: Norbert@deanreed.de

Die soziale Gerechtigkeit ist überall - wer sie nicht findet sucht an der falschen Stelle!*

* Dieter Hildebrandt zum Auftakt seiner 144-zigsten und letzten
Ausgabe von Scheibenwischer am vergangenen Donnerstag.

Das war es nun, 23 Jahre lang war der Scheibenwischer von und mit Dieter Hildebrandt und seinem Team ein Markenzeichen für intelligente, scharfzüngige und aktuelle politische Satire. Kaum eine der "Marionetten", wie die Mitglieder der jeweiligen Bundesregierung im Scheibenwischer oft genannt wurden, blieb in Hildebrandts politischem Kabarett ungeschoren. Obwohl - das räumte Hildebrandt in seiner letzten Sendung ein, wir uns bei der SPD entschuldigen müssen - wir haben euch manchmal zu sanft angefasst.

Dieter Hildebrandt, mittlerweile 76 Jahre alt, wird sich mit Sicherheit nicht auf sein Altenteil zurückziehen. Wir werden von ihm hören, wenn wir unsere Ohren öffnen und zur rechten Zeit den richtigen Sender einschalten. Nur die ARD, die will ihn nicht mehr!

30. September 2003
Dale Reed, Kontakt: dale-reed@worldnet.att.net

The Pinochet File

The Pinochet File

Peter Kornbluh is director of the National Security Archive's Chile Documentation Project. He led the campaign to declassify official documents of the secret history of the United States government support for the Pinochet dictatorship. That information has now been collected in the new book, The Pinochet File: A Declassified Dossier on Atrocity and Accountability.

The book chronicles 20 years of policy in Chile from 1970 to 1990. This September 11th marks the 30th anniversary of the bloody coup that overthrew President Salvador Allende and led to the military dictatorship of General Augusto Pinochet.

Amazon

25. September 2003
Jürgen Elsässer, Kontakt: J.Elsasser@t-online.de

Jürgen Elsässer auf Tournee

Veranstaltungsangebot: Deutschland und der nächste Krieg

Liebe Freunde,
Ausweitung der Kampfzone in Afghanistan, brüderliche Hilfe für die USA im Irak, eigenständige EU-Einsätze im Kongo und in Mazedonien... Die Bundesrepublik, aufgrund der Schröderschen Friedensrhetorik im Frühjahr von vielen schon einer "Achse des Guten" zugerechnet, macht mobil. Wo droht der nächste Angriff der Bundeswehrmacht? Gemeinsam mit den USA gegen Iran oder Nordkorea? Oder eher im Verbund mit Frankreich in Zentralafrika? Deutsche Landser als Friedensstifter auf den Golanhöhen und im Gazastreifen?

Was sind die geopolitischen Ziele des deutschen Kapitals? Was hat sich seit 1914 und 1939 geändert? War der Schröder-Bush-Konflikt im Frühjahr nur der Vorbote einer Spaltung zwischen angelsächsischen und kontinentaleuropäischen Mächten? Kann die EU das imperiale Erbe der USA antreten?

Das sind einige der Themen und Fragestellungen meines Buches "Der deutsche Sonderweg. Historische Last und politische Herausforderung". "Sein Buch sei allen empfohlen, die nach dem Protestfrühling gegen den Irakkrieg nicht auf die nächsten Kriege mit oder ohne deutsche Beteiligung warten wollen", schrieb das "Neue Deutschland". "Ein konsistent linker Lehrgang in deutscher Zeitgeschichte", lobte die Wiener "Volksstimme".

Ich referiere und diskutiere über mein Buch, und zwar

  • am 8. Oktober in Wiesbaden,
  • am 16. Oktober in Dortmund,
  • am 22. Oktober in Regensburg und
  • am 18. November in Chemnitz

(genauere Angaben, Probekapitel sowie vollständige Rezensionen des Buches auf www.juergen-elsaesser.de)

Wenn Sie eine Veranstaltung mit mir organisieren möchten:
Veranstaltungen/Lesungen sind ab Anfang November wieder möglich. Bitte nehmen Sie rechtzeitig Kontakt mit mir auf, am besten via Email: J.Elsasser@t-online.de

Weitere Themen des Buches, die zu Schwerpunkten bei Veranstaltungen werden können:

  1. USA - Amok einer Supermacht. Wie marode ist die US-Wirtschaft wirklich, und welche Auswirkungen hat das für die nächsten Kriege, für die Welt, für Europa?
  2. Linke, Krieg und Antisemitismus. Zur Kritik der pro-amerikanischen ("anti-deutschen") Linken und ihrer Verirrungen
  3. Blut für Öl? Im Irak fand in letzter Konsequenz kein Rohstoffkrieg statt, sondern eine Etappe in der Weltwährungsschlacht Dollar gegen Euro
  4. Die Achse Berlin-Paris-Moskau. Chance oder Gefahr für den Weltfrieden?
  5. Bagdadbahn und Balkankrieg. Die besondere Aggressivität Deutschlands beim Vorstoß nach Ost/Südost (1871-2003)

Jürgen Elsässer

11. September 2003
Robert Perschmann, Contact: rperschmann@mn.rr.com

Chile

In 1986 I went to a local performance of Canto General by Neruda. It was yet another eye opener for me. In the early 1970's I listened to Carlos Hagen, a University of California Los Angeles professor, from Chile. He talked with joy about the Allende government. So, as the coup happened, I was a young American who understood something of what it was all about. As the years have gone by, I refused to buy the beautiful Chilean fruit that filled my grocery store in winter. Big help, hmm? Just last week I listened to Isabel Allende speak to the American National Press Club. She was quite wonderful. Now she lives in San Rafael California, where I used to work... and listen to Carlos Hagen on the radio.

I hope that the United Nations allows Bush to stew in Iraq. More important than the recovery of Iraq is the prevention of future preemptive invasions.

Robt. Perschmann

11. September 2003
Robert Perschmann, Contact: rperschmann@mn.rr.com

Thirty years ago

Thirty years ago, September 11, 1973, General Augusto Pinochet lead an American CIA supported coup in Chile against democratically elected Salvadore Allende. Allende was assassinated and the military government spread the news that he committed suicide. The horror of the Pinochet military government did not end until 1990. The right wing of Chile, who continue to adore him, have so far protected him from prosecution for his crimes.

Former political prisoner Tito Tricot, an independent journalist and a sociologist, said, "...We in Latin America have ample experience with US terrorist tactics. In our continent alone 90,000 people disappeared as a direct result of the operation of the School of the Americas and US "counterinsurgency" policies...." ("Guardian Unlimited" September 16, 2002)

Robert Perschmann
Chaska Minnesota USA

11. September 2003
Robert Perschmann, Contact: rperschmann@mn.rr.com

The skies may be blue

The "other" super power lost everything. Could it happen to us?

Corporations are experts at utilizing the cheapest workers on earth. Most blatant is the answering of US customer service phone calls by workers in every corner of the third world. Most products sold in department stores come from China. Our public education system seems to be designed to produce a national fleet of sales clerks and obedient nonunion workers who are grateful to work for bosses making 19 million a year to their $8 an hour. Our national debt is soaring. Masters of propaganda tell us the sky is blue and all will be perfect if we eliminate the "evil ones."

As retirement promises fade and households require multiple low-wage earners to function, maybe we are figuring out that all but a select few Americans are headed toward a new low standard of living intended to better match the third world.

As volunteer soldiers die every day and billions of tax dollars disappear down the preemptive war drain, ...lessons are being learned. Maybe our dedicated young soldiers will wonder if it is worth it to protect a homeland that is becoming little more than a pipeline of money produced by the cheapest workers of the world for a group of powerful people who couldn’t care less about the public good.

The Bush Administration is our responsibility, even as it lies to us about: war, our economy, and our environment. They must be stopped.

Robert Perschmann
Chaska Minnesota USA

11. September 2003
Robert Perschmann, Contact: rperschmann@mn.rr.com

Ramsey Clark, Former U.S. Attorney General, Responds to Bush's Television Address

Dear VoteToImpeach Member:

Sunday night, September 7, President Bush told the American public and the world to expect more of the same from his administration. More crimes against peace and humanity, more deaths and destruction, more debts and poverty. He wants everyone to help.

President Bush has spent $79 billion attacking Afghanistan and Iraq and seeks $87 billion more for another year of violence. What he calls "one of the swiftest and most humane military campaigns in history" has taken more than 30,000 Iraqi lives, destroyed "tens of billions" in facilities essential to life, electricity, water supply, sewage disposal, according to Paul Bremer, and left the whole country destitute, in turmoil, growing violence and rage. Thousands perished in Afghanistan where the destruction remains unrepaired, the people disoriented and impoverished, the highway from Kabul to Kandahar is impassable and violence is mounting.

U.S. casualties in Iraq alone have reached 300 dead, 1200 with disabling injuries, and a total of 6000 returned to the United States in body bags, on stretchers, or sick in body or mind. U.S. soldiers are being killed at a growing rate, now 1 or 2 a day.

In the meantime, 2 1/2 million jobs have been lost in the U.S., 1.3 million families slid below the impossibly low poverty line of $17000 a year for a family of four. U.S. government deficits have erased a surplus of $590 billion and created a debt of $400 billion, a trillion dollar loss, with deficits of $400 billion plus expected for the next several years at least. Not content with his crimes against peace, wars of aggression, crimes against humanity, assassination, summary execution, torture and illegal and secret detentions, President Bush boasted "...and we have captured or killed hundreds of Saddam loyalists and terrorists... seizing many caches of enemy weapons and massive amounts of ammunition. We have carried the fight to the enemy... the surest way to avoid attacks on our own people is to engage the enemy where he lives and plans."

That means more wars of aggression. More summary execution and assassinations. More arbitrary arrests, more illegal detentions and disappearances. Guantanamo is a symbol to the world of President Bush's contempt for human rights: torture, suicides, secret detention, military trials, an execution chamber waiting. Guantanamo should be returned to Cuba now - a century late.

U.S. forces must be withdrawn from Iraq and Afghanistan. These must be our last foreign military interventions. U.S. companies must be barred from profiting from contracts for "rebuilding Iraq" which the U.S. destroyed. Ten percent of the U.S. military budget at the 2003 level should be paid into a U.N. fund for the next decade to compensate Iraq and Afghanistan for U.S. crimes against them, to be used as they choose.

We are virtually guaranteed more of the same unless President Bush is impeached for his high Crimes and Misdemeanors. To take back the Constitution and save our country Vote to Impeach now. This vote is an unmistakable message from the American people. The world and the present Administration will understand this message. It means we do not accept the crimes President Bush has committed in our name and will not permit their repetition.

Sincerely,
Ramsey Clark

11. September 2003
Ulf Rassmann, Kontakt: jejeulf@freenet.de

Verse zum 11. September

Chile

Chile, you're far away
Over the mountains and the sea
But we are with you all the way to freedom.

From afar I heard a song
Calling out it's countries wrong.
I couldn't really listen long
Our own sad bells were ringing.
But when the voice it came again
The singer changed around the names
The words and tune became the same
As the songs that we are singing.

There came a new light with Allende
Hero of the working man.
A new hope spread throughout the land
A healthy wind was blowing.
People's wealth was shared around
Rich men lost and poor men found
Living in the shanty-towns
Became a life worth living.

Chile, refuge of the free
The tyrants' tanks, they feared your dreams
They came and crashed you to your knees
Your blood flowed like a river.
But Chile, you are not alone
You've brothers all around the world
For working men to gain their own
We all must stand together.

Chile, you're far away
Over the mountains and the sea
But we are with you all the way to freedom.

The Sands Family

Dieser Song erschien auf einer CD der "Sands Family".
Die CD heißt: "The Sands Family - The wind are singing freedom & Live"
Verlag und Nummer: Pläne 88752, 1993
(enthält Songs von 2 alten LPs von 1974 und 1976)

06. September 2003
Redaktion, Kontakt: Redaktion@deanreed.de

Am 11. September 1973 wurde in Chile die Demokratie im Blut ertränkt

Dean Reed wäscht das Sternenbanner

Am 4. September 1970 brach in Chile eine neue Zeit an. Die Unidad Popular, ein Bündnis linker Parteien, stellt den neuen Präsidenten. Der Mann mit den dick umrandeten Brillengläsern und dem väterlichen Lächeln wurde ein Symbol, sein Name: Dr. Salvador Allende.

Dean Reed bei der Amtseinführung des Präsidenten Allende

Der vorhergegangene Wahlkampf der Unidad Popular war so vielfältig und gründlich geführt worden, dass es in dem kleinen langgezogenen Andenstaat kaum einen Arbeiter, Bauern und Studenten gab, der nicht über ihre Ziele informiert war. In hunderten von kleinen und großen Kundgebungen und Manifestationen sprach Salvador Allende zum chilenischen Volk. Und sie haben ihn verstanden, denn es war ihre Sprache, die er sprach. Die Kundgebungen wurden begleitet von Künstlern wie Victor Jara, Isabell und Angel Parra, Dean Reed und anderen. Alle stellten ihre Kunst unentgeltlich in den Dienst für ein gerechtes, sozialistisches Chile.

Zum ersten Mal schien es gelungen zu sein, über demokratische Wahlen eine sozialistische Gesellschaft zu etablieren. Auch wenn dem Präsidenten und seiner Unidad Popular bis zuletzt die absolute Mehrheit im chilenischen Parlament fehlte und die Sozialisierungspläne nur schwer gegen die vereinte liberale und rechte Opposition durchzusetzen waren, waren die darauffolgenden drei Amtsjahre von Salvador Allende von vielen Erfolgen gekrönt. Die Kindersterblichkeit wurde durch die verbesserte Ernährung und den Ausbau des Gesundheitswesens drastisch gesenkt. Die Kupferminen und die Schlüsselindustrie wurden verstaatlicht und die Arbeiter und Angestellten erhielten erstmals grundlegende Sozialleistungen. Das Projekt eines demokratischen Sozialismus weckte nicht nur große Hoffnungen beim chilenischen Volk, sondern auch bei bei den Linken in der ganzen Welt.

Präsident Allende (r.) und Heereschef Pinochet (l.)

Die USA dagegen wollen um jeden Preis verhindern, dass nach Kuba ein zweiter lateinamerikanischer Staat das kapitalistische Lager verlässt. Der CIA, der korrupte nordamerikanische Geheimdienst, förderte nach Kräften die in Chile ohnehin bereits in den Reihen des Militärs schwelende Konspiration gegen Allende. Wichtigster Bündnisgenosse der CIA war Augusto Pinochet Ugarte, der erst wenige Wochen zuvor von Allende zum Heereschef ernannt worden war.

Im Morgengrauen des 11. September 1973 startete der lang geplante faschistische Putsch. Marineeinheiten besetzten die Hafenstadt Valparaiso, die Armee kreiste die Hauptstadt Santiago ein, linke Radiostationen wurden übernommen, erste Schüsse fielen. Die Putschisten forderten den sofortigen Rüktritt Allendes. Als der ablehnte und erklärte, er werde die "Moneda", den Präsidentenpalast in Santiago, nicht verlassen, kündigen die Militärs einen Luftangriff auf das Gebäude an. In einem Funkspruch sagt Augusto Pinochet: "Ist der Hund tot, stirbt auch die Tollwut aus." Am 11. September um 12 Uhr mittags fallen im Büro des Präsidenten 17 Schüsse - Salvador Allende ist tot.

Allendes letzte Rede

In seiner letzten Ansprache sagte Salvador Allende: "Es werden andere Chilenen kommen. In diesen düsteren und bitteren Augenblicken, in denen sich der Verrat durchsetzt, sollen sie wissen, dass sich früher oder später, sehr bald, erneut die großen Straßen auftun werden, auf denen der würdige Mensch dem Aufbau einer besseren Gesellschaft entgegengeht. Es lebe Chile! Es lebe das Volk! Es leben die Werktätigen! Das sind meine letzten Worte, und ich habe die Gewissheit, dass diese Opfer zumindest eine moralische Lektion sein werden, die den Treuebruch, die Feigheit und den Verrat verurteilen. Meine Worte sind nicht von Bitternis geprägt, sondern von Enttäuschung, sie sind auch eine moralische Züchtigung derjenigen, die den Eid, den sie geleistet haben, gebrochen haben: Soldaten Chiles, amtierender Oberbefehlshaber. (...) Ich werde nicht zurücktreten. In eine historische Situation gestellt, werde ich meine Loyalität gegenüber dem Volk mit dem Leben bezahlen (...) Sie haben die Gewalt, sie können zur Sklaverei zurückkehren, aber man kann weder durch Verbrechen noch durch Gewalt die gesellschaftlichen Prozesse aufhalten. Die Geschichte lehrt uns, es sind die Völker, die sie machen. (...)"

Am gleichen Tage verbreitete die Militärjunta die Lüge, dass Salvador Allende Selbstmord begannen habe. Diese Lüge, geschaffen um das chilenische Volk zu demoralisieren, wird noch heute als Wahrheit verkauft und steht auch in den Geschichtsbüchern der Schulen vieler Länder der Welt. Noch am Tag der Machtübernahme begann die Militärjunta, die Opposition rücksichtslos zu verfolgen. Im Zentralstadion von Santiago de Chile wurde ein Internierungslager errichtet und Anhänger der Unidad Popular gefangengehalten, gedemütigt, gefoltert und ermordet. Dem Volkssänger Victor Jara wurden dort vor seiner Ermordung die Finger beider Hände mit einem Beil abgeschlagen. Unterdessen rühmten bundesdeutsche Politiker den Sonnenschein, dessen sich die Gefangenen erfreuen durften.

Bis zum Ende der Pinochet-Diktatur im Jahre 1990 ließen abertausend Menschen ihr Leben in den Gefängnissen und Lagern des Regimes oder wurden von den Agenten des berüchtigten Geheimdienstes DINA entführt und ermordet. Mehr als tausend Chilenen wurden verschleppt und kehrten nie wieder heim.

Hunderttausenden Chilenen/-innen blieben nur die Flucht ins Exil. Viele von ihnen fanden Aufnahme in der DDR. Im Gegensatz zur Bundesrepublik, die sich nie zu einer Verurteilung des Putsches und der Diktatur entschließt, bezieht die Regierung in Ostberlin klar Stellung gegen die Junta. Bis heute wurden Pinochet und die Mehrheit seiner faschistischen Kumpanen nicht für ihre grausamen Verbrechen belangt.

Über die Hintergründe des Militärputsches und die wirkliche Anzahl seiner Opfer wird heute vielfach kaum oder nur sehr verfälscht informiert. Die amtierende chilenische Regierung nennt offiziell die Zahl von 6.000 Menschen, die während der militär-faschistischen Diktatur ermordet wurden. Diese Opferzahl ist das Produkt eines von allerhand Drohungen begleiteten zähen Ringens zwischen der heutigen demokratischen Regierung und den einstigen Putschisten. Sie steht in krassem Widerspruch zu früheren Berichten von Menschenrechtsorganisationen und der UNO, die Opferzahlen zwischen 30.000 und 80.000 Menschen nannten.

06. September 2003
Norbert Diener, Kontakt: Norbert@deanreed.de

Die US-Verantwortung am faschistischen Putsch vom 11. September 1973 in Chile

Die Demokratie müsse von Zeit zu Zeit "in Blut gebadet" werden, teilte der chilenische General Augusto Pinochet vor 30 Jahren einem Besucher mit. Es war kurz nach dem 11. September 1973, an dem er den Befehl aus dem Weißen Haus in Washington ausgeführt hatte, den Präsidenten der Republik Chile, Dr. Salvador Allende, wegzuputschen. Ein chilenischer Untersuchungsrichter forderte den vermutlich größten noch lebenden Kriegsverbrecher des vergangenen Jahrhunderts, den damaligen US-Außenminister Henry Kissinger, im Frühjahr 2002 auf, als Zeuge zu einem Mord der Putschisten an einem US-Bürger auszusagen. Seitdem meidet er viele Länder der Welt.

Die Regierung der Vereinigten Staaten und ihre Hintermänner in Banken und Konzernen, wie z. B. der Telekommunikationsmulti ITT, tragen eine direkte Verantwortung für den blutigen Putsch und die nachfolgenden schweren Menschenrechtsverletzungen in Chile. Bereits am 6. April 1972 war in der Washington Post zu lesen, dass von der US-Regierung Agenten der CIA und des State Departments nach Chile entsandt worden waren. Die "Agentur für internationale Entwicklung" (AID) der USA versorgte die CIA mit den notwendigen Mitteln für den Kampf gegen die Unidad Popular und für die Finanzierung der verschiedenen oppositionellen Gruppierungen in Chile. Der korrupte US-Präsident Nixon und sein "Sicherheitsberater" Kissinger unternahmen buchstäblich alles, um einen Wahlsieg der Unidad Popular und ihres Kandidaten Salvador Allende zu verhindern. Sie konferierten wiederholt mit CIA-Boss Richard Helms, erteilten ihm eine Generalvollmacht und machten Millionen Dollars locker.

Nach dem Wahlsieg der Unidad Popolar zahlte die CIA Bestechungsgelder an Parlamentsabgeordnete, damit sie Allende die verfassungsmäßig verlangte Zustimmung zum Präsidentenamt versagen. Seit September 1970 beteiligte sich die CIA in direktem Auftrag Nixons an Planungen für einen Militärputsch gegen die demokratisch gewählte Regierung.

Nach Allendes Amtseinsetzung am 21. Dezember 1970 setzten die USA ein ganzes Arsenal geheimdienstlicher Mittel ein, die zum Ziel hatten, Chile innenpolitisch zu destabilisieren und seine Wirtschaft zu zerrütten. Abermillionen Dollars wurden hierfür eingesetzt und ungezählte "Spezialisten" ins Land geschleust. Die USA finanzierten regierungsfeindliche Radiosender und Zeitungen ebenso wie die Blockaden von Fuhrunternehmern. Selbst faschistische Killerkommandos durften der finanziellen und logistischen Unterstützung der CIA sicher sein.

Die o.g. Fakten stammen nicht etwa aus einer kubanischen Propagandaschrift, sondern aus dem Untersuchungsbericht des US-Senats über Geheimaktionen in Chile: 94. Kongress, 1. Session, Dokumentennummer 052 070 031450.

06. September 2003
Norbert Diener, Kontakt: Norbert@deanreed.de

Salvador Allende - Selbstmord mit 17 Kugeln

Die bombardierte Moneda am 11. September 1973

Am 12. September 1973, dem Tag nach dem Putsch, führte General Javier Palacios, der Kommandeur der Angreifer, einige ausgewählte Journalisten siegesstolz durch die schwer beschädigte La Moneda, den Präsidentenpalast Allendes. Über den ermordeten Präsidenten sagt der General: "(...) er, der bewaffnet war und der geschossen hatte - das konnten wir feststellen, seine Hände waren voller Pulver und alles war voller Hülsen - also er hat bis zuletzt auf uns geschossen und wir haben ihn aufgefordert sich zu ergeben. (...) Ein Offizier wird Ihnen nun das automatische Gewehr des Ex-Präsidenten zeigen, Sie können filmen und fotografieren."

Noch am selben Nachmittag verkündete der Putschistensender "Agricultura", dass ein gewisser Hauptmann Garrido den Marxisten Allende mit eigener Hand durch Kopfschuss getötet habe.

Der Putschisten-Junta passten die Nachrichten von Allendes aufrichtigem Tod nicht ins Konzept. Sie erteilten deshalb den Zeitungen und Radio- und Fernsehsendern den Befehl, die Lüge vom Selbstmord zu verbreiten. So geschah es. Und so geschieht es bis auf den heutigen Tag. Die Junta-Lüge ist heute sogar noch stärker verbreitet als zu ihrer Entstehungszeit. Obwohl sie doch längst widerlegt ist. Kein Selbstmörder jagt sich 17 Kugeln verschiedenen Kalibers in den Leib.

06. September 2003
Redaktion, Kontakt: Redaktion@deanreed.de

Victor Jara 1938-1973

Victor Jara, Schauspieler, Regisseur, Sänger, Liedermacher und Komponist, war einer der großen Helden Chiles, eine der Lichtgestalten in Lateinamerika, ein Che Guevara mit Gitarre.

Harry Belafonte schrieb über ihn: Victor Jara war ein Künstler. Er war einer von uns. Die Trauer über unseren toten Helden macht ihn nicht wieder lebendig. Aber die Erfüllung seines Traumes von einer Welt der Menschlichkeit, der Liebe und des Friedens wird ihn unsterblich machen.

Victor war ein fester Bestandteil des chilenischen Volkes, ein Freund aller ausgebeuteten und unterdrückten Menschen der ganzen Welt. Seine Liebes- und Kampflieder machten Mut und schafften Solidarität. Sein unerschütterlicher Drang nach Frieden, Gerechtigkeit, seine Aufrichtigkeit und seine Treue zum chilenischen Volk machten ihn zum innigen, vielleicht sogar besten Freund von Dean Reed. Viele Wege sind sie gemeinsam gegangen. Als die Verbitterung über den grausamen Mord an Victor langsam in Deans Herz verklang, gelang es ihm seine Trauer in Stärke zu verwandeln und er setzte ihm mit seinem Film El Cantor ein bleibendes Denkmal. Wer war dieser stolze Kämpfer?

Victor Jara im Wahlkampf für Allende

Victor Jara wurde im Jahre 1938 als Sohn einer Wäscherin und eines Landarbeiters geboren. Dank seines Talents und seines Willens studierte er trotz der sozialen Schranken an der Universität von Santiago und wurde ein bekannter Schauspieler und Regisseur. Mit der Zeit machte er sich auch als Sänger und Liedermacher einen Namen, zuerst mit traditionellen Liedern, später auch mit eigenen, politischen Chansons. Jara unterstützte nicht nur die Unidad Popular und Salvador Allende im Wahlkampf, er wurde zur Stimme der Hoffnung des chilenischen Volkes auf Freiheit und Gerechtigkeit.

Während des Putsches in Chile im Jahre 1973 wurde Victor Jara zusammen mit Tausenden Kampfesgenossen in ein provisorisches Internierungslager, das im Zentralstadion von Santiago de Chile errichtet wurde, eingesperrt. Als er sich gegenüber einem Aufseher zu erkennen gab, hackte dieser dem Musiker mit einem Beil die Finger beider Hände ab. Er sang trotzdem weiter und wurde schließlich erschossen und sein Leichnam, durchsät von Dutzenden Schusswunden, im Stadion verscharrt. Aber ihr Ziel, Victor Jara zum Schweigen zu bringen, haben die Häscher des Faschismus nicht erreicht. Im Gegenteil, der Geist dieses Verkünders der Menschlichkeit lebt fort, solange man seine Lieder singt und hört.

Dean Reed über Victor Jara

Auf Einladung Salvador Allendes war Dean Reed 1970 nach Chile gegangen, um einige Monate lang für die Gewerkschaft zu arbeiten. Damals hatte er Victor Jara kennengelernt. Zusammen waren sie in verschiedenen Städten auf Kundgebungen aufgetreten, hatten Betriebsversammlungen besucht, gesungen und mit Arbeitern diskutiert. "Victor war ein sehr lebensfroher Mensch", erinnert sich Dean Reed, "und dabei sehr bescheiden. Meist saß er etwas abseits und spielte für sich auf der Gitarre. Erst wenn er auf der Bühne stand, lebte er richtig auf." Als man Victor Jara einmal bat, eine Rede zu halten, sträubte er sich. Ein Sänger sei er und kein Redner. Und er hielt während der Rede die Gitarre in den Händen.

Quelle: NBI 42/1977

mp3 Dean Reed singt "Venceremos"

02. September 2003
Redaktion, Kontakt: Redaktion@deanreed.de

Veranstaltungshinweis: "30 Jahre Putsch in Chile"

WABE - Danziger Straße 101 - 10405 Berlin - +49-30-42 40 25 25

Donnerstag, 11. September, 20.00 Uhr: 30 JAHRE PUTSCH IN CHILE

u.a. mit: Cantaré, Thomas Putensen, Grit Dias de Arce + Katrin Morche, Los Chicheros, Tanzgruppe Si vas para Chile, Lautaro Valdes y su grupo u.v.a.

Freitag, 12. September, 20.00 Uhr: VICTOR JARA FESTIVAL

u.a. mit: Tino Eisbrenner, Duo Kaija,Trio Corazón, Eduardo Cavour y su grupo Fuego Latino, Grupo Copihues rojos (Tanz) u.v.a.

Im Foyer der WABE wird es eine Ausstellung zum Gedenken an Victor Jara, den von der Pinochet-Diktatur vor 30 Jahren ermordeten chilenischen Regisseur, Schauspieler und Liedermacher geben. Weiterhin werden chilenische kulinarische Spezialitäten und Kunsthandwerk angeboten.

Alle Einnahmen am 11. und 12.9. kommen dem Projekt "Eine Schule zwischen zwei Welten" in Forrahue/Osorne Südchile zu gute.

Mehr:

01. September 2003
Redaktion, Kontakt: Redaktion@deanreed.de

Vor 30 Jahren faschistischer Putsch in Chile

Am 11. September diesen Jahres jährt sich zum 30. Mal der Tag des Sturzes der demokratisch gewählten Volksregierung Chiles und ihres Präsidenten Dr. Salvador Allende. Diesem Putsch und der danach folgenden zwanzigjährigen Diktatur fielen nach Berichten von Menschenrechtsorganisationen und der UNO 30 bis 80-Tausend Chilenen zum Opfer.

Das Projekt eines demokratischen Sozialismus weckte nicht nur große Hoffnungen beim chilenischen Volk, sondern auch bei allen hungernden und unterdrückten Völkern in der ganzen Welt. Vielen Menschen gab es Mut und Hoffnung, in ihrem Land verstärkt für eine bessere, gerechtere Gesellschaftsordnung einzutreten.

Unsere Gedanken sind am 11. September bei den vielen Müttern, Ehefrauen und Kindern, deren Kindern, Ehemännern und Vätern, die ermordet wurden und bei den Familien, deren Verwandte spurlos verschwunden sind und bis heute nicht wieder auftauchten.

Der Großteil der Verbrecher vom 11. September und der chilenischen Diktatur sind bis heute nicht angeklagt worden. Die Hauptakteure namens Pinochet, Nixon und Kissinger sowie ihre Hintermänner in Konzernen und Banken befinden sich nach wie vor auf freiem Fuß.

Aus diesem Anlass finden in diesen Tagen in Berlin und anderen Städten viele Gedenkveranstaltungen, Ausstellungen und Konzerte statt, auf die wir hiermit hinweisen möchten. Angel Parra, einer der großen chilenischen Volkssänger hat mit anderen Musikern eine Gedenk-CD herausgegeben, die wir allen Lesern ans Herz legen möchten.

28. August 2003
Tino Eisbrenner, Kontakt: Tino.Eisbrenner@t-online.de

Unbequeme Gedanken zu der Welle von Ostalgieshows

Liebe Freude der guten Erinnerungen,
in den letzten Wochen bin ich immer wieder gefragt worden, ob und wie ich zu der im Westen aufkommenden Ostalgie stünde und ob und wie ich mir vorstellen könne, an einer der Shows teilzunehmen.

Mit der am 17.08. vom ZDF ausgestrahlten Ostalgieshow bestätigten sich meine Befürchtungen und Vorbehalte, so dass ich hiermit mittels einiger Gegenfragen meine Position zu beziehen versuche. Ich hoffe, Ihr werdet mir diese nicht übel nehmen und Euch weiter gern an die "guten alten Tage" mit Eisbrenner erinnern, auch wenn ich mich in den kommenden Hochquotenshows nicht vorführen lassen werde.

Hier ein paar Fragen:

  • Warum haben die großen Sender des einst anderen Deutschland 12 Jahre gebraucht, um sich für die Kultur des einstigen Ostens zu interessieren? Haben sie bemerkt, dass sie uns nicht unter den Tisch geschwiegen bekommen? Besteht vielleicht die Gefahr, dass wir uns trotz ständiger Ost-Diskriminierungen (in z.B. den Formatradios oder Plattenfirmen) durchbeißen werden und unseren Marktwert selbst bestimmen?
  • Ist der Marktwert (ohne dass uns das jemand so sagen möchte) inzwischen wieder so groß, dass der Westen jetzt auf die rasche Tour mit uns Geld verdienen kann und will?
  • Findet mit den Ostshows eine Einheit oder eher ein Spaltung statt?
  • Bekommen wir in diesen Shows die Gelegenheit, unsere Version der Geschichtsschreibung darzulegen oder werden wir nur an einer langen Perlenkette aufgefädelt und zum Kauf angeboten? Wer verdient bei der Versteigerung?
  • Wird eine dieser Unterhaltungssendungen in der Lage sein, ostdeutsches Gefühl und ostdeutsches Wissen zu vermitteln?
  • Wie würde ein Kessel DDR-Buntes heute eigentlich gemacht sein, mit unserer Sicht auf die Welt?
  • Haben wir 12 Jahre dagegen protestiert (bei Veranstaltern, Labels, Verlagen, Radios, Printmedien, TV und nicht zuletzt Publikum), dass man uns auf östliche, realitätslose Vergangenheit abstempelt und reduziert, damit wir uns jetzt wieder genau zu dem machen lassen? Lassen wir uns mit 2,5 min spektakulärer Einschaltquote bestechen?
  • Würden wir nicht eher wahrgenommen, wenn wir unerwartet "Nein Danke" zu diesem Kulturraub sagen würden?
  • Wie wird man nach der großen Welle mit uns umgehen? Werden die, die uns bisher geschnitten haben, uns ab sofort lieben und verehren?
  • Für wen wird unsere Vergangenheit zu schnellem Geld gemacht und persiflagiastisch verheizt?
  • Wen interessiert unsere heutige Sicht? Wen interessiert unsere Arbeit?
  • Bezieht man uns jetzt ein oder hakt man uns ab?
  • Wenn man die Oststars aus Kultur und Sport gleichzeitig mit Waschmittel, Trabant und Klopapier (n)ostalgisch aufreiht, macht man damit einen Schritt auf sie zu oder wird nicht die Entfernung zwischen Gegenwart und erklärter Vergangenheit größer?
  • Wäre es nicht viel schöner, wenn unsere Existenz und unser Schaffen auf ganz natürliche Weise in die deutsche Medienlandschaft einbezogen werden würde? Wenn man nicht nur unser solides Können, sondern auch unsere Inhalte würdigte? Wenn man überhaupt Inhalt würdigte in der Unterhaltungswelt unseres Landes?
  • Werden die Ostalgieshows ein Schritt in diese Richtung sein?

Gewürdigt möchte ich all jene in Ost und West wissen, die sich in den Nachwendejahren um uns ostgeborene Künstler bemüht haben. Nicht, weil wir aus dem Osten kamen, sondern weil unsere Kunst interessierte. Zwar handelt es sich hier vorwiegend um ostgeborene Macher in Radio, TV, Zeitungen, Labels und Vertrieben, Veranstaltungshäusern. Immerhin aber gibt es auch ein paar Westgeborene, deren Interesse nicht die Jagd nach schnellem Gewinn voran stand. Mein persönliches Beispiel dafür seien stellvertretend für die ungenannten "Freunde von drüben" Heinz Rudolf Kunze und Heiner Lürig. Durch Freunde und Sympathisanten wie diese aus Ost und West ist es uns gelungen, nicht überschwemmt zu werden. Ist es uns gelungen - gerade den Kollegen meiner Generation - eine Entwicklung zu zeigen und heutige Musik zu machen.

Brauchen wir es da wirklich, uns für Einschaltquoten zurückbeamen und reduzieren zu lassen?

Ich weiß, es ist oft ungewollt, wenn jemand Fragen stellt, zu denen die Antworten klar auf der Hand liegen. Ich weiß, dass mich zu äußern, wieder der unbequeme Weg ist. Ich bin dennoch froh, dass ich mich zu dieser Positionierung durchringen konnte. Es schützt mich davor, doch noch umzufallen.

Wir sehen uns im Heute
Tino Eisbrenner

Anm. der Redaktion:
Mehr über Tino Eisbrenner unter www.eisbrenner.de.
Mehr zu diesem Thema findet ihr in Tinos Gästebuch.

27. August 2003
Redaktion, Kontakt: Redaktion@deanreed.de

Zum 11. September 2001

Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann vom Bundesverband Arbeiterfotografie baten die Redaktion um die Veröffentlichung nachfolgender Literaturhinweise:

Liebe Leute,
vor kurzem sind mehrere sehr interessante Bücher zum Thema '11. September 2001' erschienen:

  • Operation 9/11 - Angriff auf den Globus. Gerhard Wisnewski, Knaur 2003
  • Fakten, Fälschungen und die unterdrückten Beweise des 11.9. Mathias Bröckers und Andreas Hauß, Zweitausendeins 2003
  • Die CIA und der 11. September - Internationaler Terror und die Rolle der Geheimdienste. Andreas von Bülow, Piper 2003 (Besprechung folgt in Kürze)

Alle haben sie ihre speziellen Schwerpunkte, so dass sie sich gut ergänzen. Die Besprechungen zu den beiden erstgenannten Bücher sowie zum WDR-Film von Willy Brunner und Gerhard Wisnewski finden sich unter: www.arbeiterfotografie.com.

Desweiteren enthält die Seite eine Analyse des skandalösen Fernsehbeitrags "Juden, BKA und CIA - Absurde Verschwörungstheorien zum 11. September", der am 21.8.2003 in der ARD-Sendung 'Panorama' gesendet worden ist.

Mit besten Grüßen
Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann

14. August 2003
Norbert Diener, Kontakt: Norbert@deanreed.de

Gemeinsames Flugblatt europäischer Kommunisten

"Mit den Arbeitern und Völkern der Welt erklären wir, dass eine andere Welt nötiger denn je ist: eine Welt der sozialen Gerechtigkeit, des Respekts und der Solidarität unter den Völkern, eine Welt frei von der Beherrschung durch die Monopole und den Staaten, die in ihrem Dienst stehen. Eine Welt, die es möglich macht, die Kriege der Ausplünderung und Aufteilung der Welt zu beenden. Diese Welt, nach der wir streben und für die wir kämpfen, hat einen Namen: es ist der Sozialismus."

Spricht Dean zu uns? Nein, diese Zeilen stammen aus einer gemeinsamen Erklärung von Vertretern mehrerer kommunistischer Parteien, die sich im März d. J. getroffen haben. Sozialismus - damit meinen die Verfasser nicht einen korrupten Unterdrückerstaat wie die DDR, Rumänien oder die Sowjetunion, sie meinen das gleiche, wofür Dean immer eintrat: Eine Gesellschaftsordnung, in der das Volk die alleinige Macht ausübt ohne Unterdrückung, Profitstreben und Bevormundung. Ein Leben in einer solidarischen Gemeinschaft ohne Kriege, Elend und Not. Ein Wohlstand für alle, der nicht die Ausplünderung und die Armut anderen Völker einschließt. Deans Wünsche und seine Sehnsucht waren keine Utopie - sein Kampf war nicht vergebens. Die Zeiten werden sich ändern und die Menschheit wird aus ihren Fehlern lernen, davon bin ich überzeugt.

vollständiger Text der Erklärung

23. Mai 2003
Norbert Diener, Kontakt: Norbert@deanreed.de

Und es ging und geht doch um's Öl!

Die USA haben den Irak besetzt und mit seiner Ausplünderung begonnen. Insofern haben sie ihr Ziel erreicht. Zugleich haben sie erreicht, dass der Hass auf sie überall auf der Welt beträchtlich gewachsen ist, vor allem in den arabischen Ländern. Im Irak selbst wächst der Widerstand der Bevölkerung.

Im Irak müssten jetzt diejenigen "das Sagen haben, die für die 'Befreiung' des Irak Leben und Blut geopfert haben", erklärte Bushs Sicherheitsberaterin Condoleeza Rice. Damit hat sie klar zum Ausdruck gebracht, worum es den US-Imperialisten geht: Die wirtschaftliche Macht in der Region, die Ausplünderung der Bevölkerung und die Errichtung von militärischen Basen zur besseren Kontrolle und Unterwerfung der Völker des Nahen Ostens.

In Bagdad forderten z.B. am 18. April Zehntausende den Abzug der US-Truppen. Der Zorn der Bevölkerung wuchs, nachdem sechs Zivilpersonen bei der Explosion eines Munitions- und Waffendepots umgekommen waren. Zu solchen Demonstrationen gegen die Besatzer kam es auch in vielen anderen irakischen Städten. Die Bevölkerung hat jedes Recht, sich gegen die US-Besatzer zur Wehr zu setzen. Und das wird auch nötig sein, denn freiwillig werden die Besatzer nicht abziehen. Wie verschiedene US-Medien berichteten, sollen Militärbasen am Flughafen von Bagdad, in Kurdistan, in Westirak sowie bei Nasiriyah in Südirak errichtet werden.

Der Irak verfügt mit etwa 110 Milliarden Barrel über die zweitgrößten Ölreserven der Welt nach Saudi-Arabien. Die Kontrolle über dieses Öl war ein wesentliches Kriegsziel des US-Imperialismus.

Der Krieg gegen Saddam hat mit Öl nichts zu tun, beteuerte die US-Regierung vor dem Einmarsch. Wenn man den perfekten Einsatz der Feuerwehr (beim Löschen brennender Ölquellen) mit der stockenden Hilfe für die irakischen Dörfer und Städte vergleicht, fällt es schwer, dies zu glauben. Während in Safwan Tausende zu verdursten drohten, wurden für Löscharbeiten Millionen Liter Wasser problemlos in die Wüste gekarrt.

Der Krieg soll die US-Wirtschaft ankurbeln. In der vorletzten Woche vergab Washington Großaufträge an mehrere heimische Konzerne, darunter an Halliburton. Stevedoring Services erhielt den Zuschlag für das Management des Hafens in Umm Kasr. Vier US-Baukonzerne streiten um Aufträge in Höhe von rund 900 Mio. $.

Der größte US-Baukonzern Bechtel Group hat den Zuschlag für den bisher umfangreichsten Auftrag für den Wiederaufbau im Irak erhalten.

Der lukrative Irak-Auftrag der einstigen Firma von US-Vizepräsident Richard Cheney ist weit umfangreicher als bislang bekannt. Der demokratische US-Abgeordnete Henry Waxman verlangte eine Untersuchung der Vereinbarung mit der Ölfirma Halliburton und forderte das US-Militär zur Offenlegung sämtlicher Verträge auf. Er zeigte sich besorgt, dass die Regierung in ihrem Widerwillen, komplette Angaben über diesen und andere Irak-Aufträge zu machen, dem Kongress und der Öffentlichkeit Informationen verweigert und unnötige Verwirrung verursacht hat.

Der US-Imperialismus nutzt seinen militärischen Sieg im Irak, um den Druck auf die Völker zu verstärken. So sprachen US-Regierungsvertreter unmittelbar nach dem Fall Bagdads Kriegsdrohungen gegen Syrien, Iran und Nordkorea aus. Was Nordkorea angeht, so berichtete die New York Times unter Berufung auf "gewöhnlich gut unterrichtete Kreise im Pentagon", man wolle einen Regimewechsel in Pjöngjang durchsetzen. Dieses Ziel soll mit China, dem wichtigsten Verbündeten Nordkoreas, mit diplomatischen und nicht mit militärischen Mitteln erreicht werden.

Die Gier ist gewaltig, und der militärische Erfolg lässt die Arroganz der Macht ins Unermessliche wachsen. Doch Hochmut kommt vor dem Fall. Die Völker sind auf Dauer bedeutend stärker als die Militärmaschinen der Imperialisten.

Quellen: Frankfurter Rundschau vom 8.4. und 22.4.,
Financial Times Deutschland 28.3., 22.4. und 28. 4. d.J.,
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 22.4. und 5.5. d. J.

23. Mail 2003
Norbert Diener, Kontakt: Norbert@deanreed.de

Spanische Regierung will KriegsgegnerInnen künftig ins Gefängnis werfen

Bekanntlich hat die spanische Regierung unter Aznar gegen den erklärten Willen der überwältigenden Mehrheit des spanischen Volkes den verbrecherischen Krieg der USA gegen den Irak unterstützt. Nun plant dieselbe Regierung die Kriminalisierung aller Kriegsgegnerinnen und Kriegsgegner. Das spanische Kriegsministerium hat angeregt, Anti-Kriegskundgebungen unter Strafe zu stellen. In einem Gesetzentwurf heißt es: "Mit Gefängnis zwischen einem Jahr und sechs Jahren soll bestraft werden, wer in einem bewaffneten Konflikt internationalen Ausmaßes, an dem sich Spanien beteiligt, öffentlich Handlungen vornimmt, um diese Beteiligung in Misskredit zu bringen."

Quelle: Frankfurter Rundschau vom 23.04.2003

24. April 2003
Jürgen Elsässer, Kontakt: J.Elsasser@t-online.de

Der deutsche Sonderweg

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,

auf diesem Wege möchte ich Sie über mein neues Buch informieren, das diese Woche in den Handel kommt. Klappentext, Inhalt und Autoren-Biographie finden Sie unten. Weitere Informationen zum Buch, neue Texte sowie Veranstaltungstermine wie immer unter www.juergen-elsaesser.de.

Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Elsässer

Jürgen Elsässer
Der deutsche Sonderweg, Historische Last und politische Herausforderung

Diederichs-Verlag München, 264 Seiten, 16.95 €, ISBN 3-7205-2440-X

Klappentext:
Schröders Nein zur offenen Unterstützung des Irak-Krieges hat in Paris und Moskau Hoffnungen geweckt, in Washington und London hingegen schlimmste Befürchtungen: Droht ein neuer deutscher Sonderweg? Knüpft die deutsche Politik an die Katastrophen der Vergangenheit an? Oder nimmt Deutschland die Gelegenheit wahr, die Abhängigkeit von den USA aufzugeben und in einer Achse mit Frankreich und Russland eine neue europäische Entspannungspolitik voranzutreiben? Fundiert und kritisch analysiert Jürgen Elsässer: der deutsche Sonderweg richtete sich, anders als meist dargestellt, nie gegen Amerika, sondern immer gegen Europa, vor allem gegen Frankreich und Russland. Die Zerstörung Europas betrieb Deutschland bis 1945 im Alleingang. Dieser Sonderweg wurde nach der Wiedervereinigung von 1989 im Bündnis mit den USA fortgeführt. Die Verweigerung beim zweiten Irak-Krieg eröffnet der Berliner Republik erstmals die Chance zu einem Ausgleich mit seinen europäischen Nachbarn. Elsässer deckt den Interessenkonflikt zwischen der Vormachtstellung der USA und deutschem Dominanzstreben in Europa auf. Er steckt den Spielraum ab, der Deutschland trotz seiner Exportabhängigkeit von den Amerikanern bleibt. Damit liefert er den Schlüssel zum Verständnis deutscher Außenpolitik.

Inhalt:
Schröders "deutscher Weg" im Wahlkampf
Der deutsche Sonderweg und die Mythen der Historiker
Aufstieg und Niedergang der Bonner Republik
Die Wiedervereinigung als Kraftakt gegen die Nachbarn
Die Sozialdemokratie in der Berliner Republik
Golfkrieg 1991 und das Ende der "Machtvergessenheit"
Außenpolitische Muskelspiele des neuen Deutschland
Der Kurswechsel der Clinton-Regierung
Wachsende Rivalitäten zwischen Berlin und Washington
Gemeinsame und widerstreitende Interessen am Persischen Golf
Die steigende Exportabhängigkeit Deutschlands von den USA
Krieg als Flucht vor dem wirtschaftlichen Kollaps
Die Phantom-Armee der EU im Sperrfeuer der USA
Eine neue Partie auf dem eurasischen Schachbrett
Machtkampf zwischen Gaullisten und Atlantikern
Frieden in Europa statt Offensive auf dem Weltmarkt

Zum Autor:
Jürgen Elsässer (Jahrgang 1957) ist Verfasser zahlreicher Bücher über die deutsche Außenpolitik. "Wenn Joschka Fischer zurücktreten muss, dann hoffentlich deswegen", urteilte die Wiener Tageszeitung Die Presse über "Kriegsverbrechen", sein Standardwerk zum Jugoslawienkrieg. Im Deutschlandfunk wurde bemerkt, dass "seine Thesen den Raum für eine grundlegende, spannende und notwendige Debatte" eröffnen. Dem "Spiegel" galt er hingegen als "professionelle(r) Zyniker mit altlinken Klischees". Elsässer war jahrelang Redakteur des Hamburger Politmagazins Konkret und arbeitet jetzt - wieder - für die Berliner Tageszeitung Junge Welt.

23. April 2003
André Scheer, Kontakt: andre@andre-scheer.de

The Revolution will not be Televised

Liebe Freunde/Freundinnen,

ich möchte Euch auf einen wirklich hervorragenden Doku-Film aufmerksam machen, der am 29.4. um 20.40 Uhr bei Arte läuft. Der Titel lautet "Chávez - Ein Staatsstreich von innen". Bei dem Film handelt es sich um das Werk zweier irischer Filmemacher, die eine Doku über Venezuelas Präsident Chávez drehen wollten und dabei mitten in den Putsch vom April 2002 kamen. Der Film zeigt Bilder vom Putsch, vom Widerstand des Volkes und der Soldaten und von der Rückkehr des Präsidenten. Wer mehr zu dem Film wissen will - der englische Titel ist viel klangvoller "The Revolution will not be Televised" - geht auf die Homepage www.chavezthefilm.com.

Rote Grüße
André aus Hamburg

02. April 2003
Norbert Diener, Kontakt: Norbert@deanreed.de

100.000 gingen am vergangenden Sonnabend erneut gegen den Irak-Krieg auf die Straßen

Mehr als 100.000 Menschen haben am Sonnabend in Deutschland erneut gegen den Golfkrieg protestiert. Allein in Berlin demonstrierten 50.000. Zwischen Osnabrück und Münster bildeten 35.000 Kriegsgegner eine 50 Kilometer lange Friedenskette. Auch in Stuttgart legten 6.000 Menschen einen fünf Kilometer langen Ring rund um das Oberkommando der US-Streitkräfte in Europa (EUCOM). In Dresden beteiligten sich 8.000 Friedensaktivisten an einer Demonstration.

Erfreulich ist, dass sich immer mehr Teilnehmer/innen mit ihren Transparenten und Schildern gegen die Unterstützung des Krieges durch die Bundesregierung wenden. Die Bundesregierung hat - trotz aller verbalen Friedensbeteuerungen und Distanzierungen von den USA - in der Praxis die Kriegsvorbereitungen der USA und Großbritanniens von Anfang an unterstützt. Sie hat ABC-Spürpanzer in Kuwait stationiert, sie hat Truppen- und Flottenkontingente nach Kenia, Dschibouti und in den Golf geschickt, sie stellt den Aggressionsarmeen Lazarettflugzeuge zur Verfügung, sie hat die Türkei mit Patriot-Raketen unterstützt und hat die deutschen Soldaten aus den AWACS-Aufklärungsflugzeugen und fliegenden Gefechtsständen nicht zurückgezogen.

Was aber viel schwerer wiegt: Die Bundesregierung war und ist damit einverstanden, dass die amerikanischen und britischen Imperialisten Deutschland zum Hinterland ihres Aufmarsches am Golf gemacht haben. Die amerikanischen Stützpunkte in Franfurt am Main, Geilenkirchen und Spangdahlem waren und sind Drehscheiben für den Krieg gegen den Irak. Von Deutschland aus sind Waffen und Soldaten in großer Zahl in die Golfregion transportiert worden. Und in Bayern und Niedersachsen haben amerikanische und britische Armeeverbände den Einsatz im Irak trainiert. Die Bundesregierung hat sich sogar bereit erklärt, die Einrichtungen der US-Armee in Deutschland von Soldaten der Bundswehr gegen den Zorn der eigenen Bevölkerung beschützen zu lassen. Das alles ist aktive und massive Unterstützung der amerikanisch-britischen Aggression gegen den Irak!

Die Schröder/Fischer-Regierung hatte - ebenso wie die Regierungen Frankreichs und Russlands - nicht die Erhaltung des Friedens im Sinn. Ihre Absicht war die Wahrung der Interessen des deutschen Kapitals gegenüber den USA. Oder anders gesagt: Die Bundesregierung hat ein doppelt perfides Spiel getrieben. Sie hat versucht, mit Hilfe der UNO und der deutsch-französich-russischen Initiative einen amerikanisch-britischen Alleingang zu verhindern, um bei der Unterwerfung und Beherrschung des Irak dabei sein zu können. Und sie hat sich auf der anderen Seite durch die materielle Unterstützung der amerikanisch-britischen Aggression gegen den Irak auch diese Tür offengehalten, dem deutschen Imperialismus seinen Anteil bei der Verteilung der Kriegsbeute zu sichern.

Es ist in diesem Zusammenhang geradezu widerlich, wenn die Bundesregierung unmittelbar bevor die ersten Bomben und Raketen gegen den Irak eingesetzt wurden, erklärte, sie wolle sich am Wiederaufbau des Landes mit Geld und durch Entsendung von Soldaten beteiligen.

Der Krieg gegen den Irak zeigt, dass sich die Widersprüche zwischen den Großmächten verschärfen. Man kann deutlich sehen, dass sich mit der Koalition von US- und britischem Imperialismus auf der einen und der Koalition von deutschem und französischem und russischem Imperialismus auf der anderen Seite zwei Lager herausbilden, die um die Beute - den Irak - im Streit liegen. Diese Lager haben sich noch nicht vollständig herausgebildet, haben noch keine völlig feste Gestalt angenommen - aber die Widersprüche zwischen diesen beiden sind bereits scharf und verschärfen sich weiter. Diese Widersprüche sind Ausdruck der Konkurrenz zwischen den imperialistischen Ländern, zwischen den riesigen Finanzkonzernen, die diese Länder beherrschen. Und diese Konkurrenz schließt Kriege als Fortsetzung der Politik mit anderen, militärischen, Mitteln notwendigerweise ein.

In den vergangenen Wochen und Monaten haben Millionen von Menschen in unserem Land gezeigt, dass sie bereit sind, für den Frieden und gegen den Krieg aufzustehen. Dieser Kampf wird weitergehen. Denn die einzige Kraft, die den Kriegstreibern in den Arm fallen kann, ist die Wut von Millionen von Menschen, die sich mobilisieren und organisieren, weil sie den Frieden wollen.

Schluss mit dem Krieg gegen den Irak!

Quellen: DFU, Roter Morgen, Junge Welt

25. März 2003
Dieter Braun und Freunde, Kontakt über: redaktion@deanreed.de

Schluss mit dem Krieg gegen den Irak!

Die Armeen der USA und Großbritanniens haben den Irak überfallen. Der Krieg gegen den Irak, der so lange vorbereitet worden ist, dauert nun schon sechs Tage an.

Dieser Krieg ist ein Verbrechen! Ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, ein unerhörter Bruch des Völkerrechts, eine nackte, ungeschminkte Aggression.

Dieser Krieg wird gegen den erklärten Willen der Völker der Welt geführt, gegen den Willen von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt, die in den vergangenen Monaten durch Demonstrationen, Kundgebungen und zahlreichen Aktionen deutlich gemacht haben: Wir sagen Nein zum Krieg gegen den Irak! Wir wollen diesen Krieg nicht!

Dieser Krieg wird nicht geführt, weil Saddam Hussein ein brutaler Diktator ist. Dieser Krieg wird nicht geführt, weil der Irak angeblich über Massenvernichtungswaffen verfügt. Und es geht auch nicht um den vielbeschworenen "Kampf gegen den internationalen Terrorismus".

Nein, dieser Krieg wird aus vollkommen selbstsüchtigen, eigennützigen Interessen geführt. Es ist ein Krieg um die Beherrschung der Ölquellen des Nahen und Mittleren Ostens, um die Beherrschung dieser ganzen geostrategisch so wichtigen Region. Es ist ein Krieg, der wegen der Wirtschafts- und Finanzinteressen der großen internationalen, global agierenden Konzerne, Banken und Finanzgesellschaften der USA, Großbritanniens und der anderen Großmächte geführt wird.

Die USA haben offen den Status quo in Frage gestellt. Sie stellen unverhüllt die Frage nach einer Neuaufteilung der Welt zu ihren Gunsten - auf Kosten der Völker und ihrer imperialistischen Konkurrenten. Gestern ging es um den Balkan und Afghanistan, heute geht es um den Irak, morgen wird Palästina erdrosselt - im Fadenkreuz des USA-Imperialismus stehen der Iran, Syrien, die ganze Region des Nahen und Mittleren Ostens.

"Wer nicht für uns ist, ist gegen uns", hatte Bush nach dem 11. September erklärt und damit den Feldzug angekündigt, den der USA-Imperialismus jetzt führt.

In den vergangenen Wochen und Monaten haben Millionen von Menschen in unserem Land gezeigt, dass sie bereit sind für den Frieden und gegen den Krieg aufzustehen. Dieser Kampf wird weitergehen. Denn die einzige Kraft, die den Kriegstreibern in den Arm fallen kann, ist die Wut von Millionen von Menschen, die sich mobilisieren und organisieren, weil sie den Frieden wollen.

22. März 2003
Redaktion, Kontakt: redaktion@deanreed.de

Bloody Heart

sollte Dean Reeds fünfter Film, für den er selber das Drehbuch schrieb, heißen. "Bloody Heart" ist einfach Deans Name für die Ortschaft Wounded Knee in Süd-Dakota, USA. Die Handlung ist keine Fiktion, sondern beruht auf tatsächlichen Vorkommnissen. Dean recherchierte gründlich und legte 1986 das Drehbuch vor. Was war es, was ihn schon seit langem so beschäftigte?

Im November 1972, wenige Tage vor den Präsidentschaftswahlen in den USA, marschierten 1.500 Abgeordnete der südlichen und westlichen Reservationen und Ghettos nach Washington. Sie kamen in drei Kolonnen in die Hauptstadt, um konkrete Vorschläge zur Verbesserung ihrer Lage vorzulegen.

Vernon Bellekourt, ein Angehöriger der Oglala-Sioux sagte: "Die größte Armut in den Vereinigten Staaten herrscht unter den Indianern. 85 Prozent leben in unzulänglichen, ständig weiter zerfallenden Häusern. Die Arbeitslosenziffer beträgt 47 Prozent, die Lebenserwartung eines Indianers liegt gerade mal bei 42 Jahren."

Die Indianer besaßen im Jahre 1887 Land von 135 Millionen Morgen, heut sind es gerade mal noch 55 Millionen. Ihre Forderung war die Rückgabe von weiteren 55 Millionen Morgen Land. Weiterhin wollten die Indianer eine Bestätigung von den 371 Verträgen, die in den zurückliegenden 200 Jahren mit ihnen abgeschlossen wurden. Sie erhoben ferner Anspruch auf Regierungsgelder zum Bau von 100.000 neuen Wohnungen und zur Einrichtung von 100.000 Arbeitsplätzen in der Reservation sowie auf Gesundheitsfürsorge und Bildungsmöglichkeit. Die Regierung versprach abermals, den Indianern zu helfen, aber im selben Atemzug wurden auch gleich wieder 113.000 Dollar für die Indianischen Schulen gestrichen, bis heute wird kaum auf einer Reservationsschule die Stammessprache gelehrt.

1973 drangen 200 Indianer im Morgengrauen in Wounded Knee ein und verbarrikadierten sich in einer kleinen Kirche und in 5 Häusern und forderten endlich das Ende der Ungerechtigkeiten und der Diskriminierung. Diese Aktion der "Amerikanischen Indianerbewegung" erregte großes Aufsehen in der ganzen Welt. Zeitgleich überreichten Sioux-Häuptlinge bei der UNO ein Protestschreiben gegen die Unterdrückung ihres Volkes. Die Indianer waren mehr als früher entschlossen, um die Rechte ihres Volkes zu kämpfen. Wounded Knee wurde nicht zufällig als der Ort ihres Kampfes gewählt. Es ist der Ort, in dem über 82 Jahre zuvor ein grausames Gemetzel stattfand. Bei dieser Aktion waren Sioux dabei, deren Eltern und Großeltern bei dem großen Massaker von 1890 zusammen mit Sitting Bull ermordet worden waren.

Jeder Widerstand der Sioux schien damals für alle Zeiten gebrochen zu sein. Aber die Indianer kämpften nicht mehr individuell und ohne Plan. Sie hatten sich organisiert im American Indian Movement (AIM), und im März 1973 erhoben sich die Stämme erneut und machten wieder auf sich aufmerksam. Die Sioux hatten sich mit 11 Geiseln verschanzt, diese aber waren nicht gegen die Sioux, sondern solidarisierten sich mit den Indianern.

In New York, vor dem UNO-Gebäude, demonstrierten gleichzeitig Vertreter aller mächtigen Stämme der Sioux, Cherokee, Navaho und Winnebago. Mit diesen mutigen Demonstrationen der nordamerikanischen Indianer im Jahre 1973 ist eine neue Phase in der Geschichte der Indianer eingetreten, die ein neues stolzes Bewusstsein, auch unter den jüngeren Indianern, entfachte.

Die Polizei hatte Wounded Knee mit Panzerfahrzeugen umstellt. Ihr Befehl lautete: "Aushungern!" Die Behörden mussten wegen der zahlreichen Proteste zunächst ein Nachgeben vortäuschen, aber die Soldaten hatten den Befehl, auf alles zu schießen, was sich in Wounded Knee bewegt. Es wurden Helikopter, Granatwerfer, Maschinengewehre und kleine Panzer in Stellung gebracht.

Anfang April 1973, nach unzähligen Feuergefechten und harten Verhandlungen, gab es dann ein erstes Entgegenkommen. Russel Means und Leonard Crow Dog, zwei führende AIM-Aktivisten, sollten sich stellen und bekämen dafür die Möglichkeit, in Washington Gespräche mit Delegierten aus dem Weißen Haus zu führen. Erst wenn diese Gespräche erfolgreich beendet wurden, sollte den Besetzern der Befehl gegeben werden, sich zu ergeben. Zusätzlich sollte eine Untersuchung über Richard Wilson eingeleitet werden und die Gültigkeit des Vertrages von 1868, der die Black Hills den Indianern zuspricht, sollte überprüft werden.

Doch die USA hielten ihre Versprechungen nicht. Noch während Russel Means und Leonard Crow Dog nach Washington unterwegs waren, versuchten ca. 200 Marshalls in Wounded Knee einzudringen und die Besetzung mit Gewalt zu beenden. In Washington angekommen, erklärte man Means und Crow Dog, dass - entgegen der Vereinbarung - die Verhandlungen erst aufgenommen werden würden, wenn die Besetzung beendet worden ist. Wieder bewiesen die USA, dass sie alles sind, bloß nicht vertrauenswürdig. Doch die USA wussten, dass sie am längeren Hebel sitzen. Den Besetzern ging die Nahrung aus, die Verletzen wurden immer mehr und bis Ende April hatten die Indianer dann auch noch 2 Todesopfer zu beklagen, erschossen vom amerikanischen Militär. Am 9. Mai 1973, nach 72 Tagen, ergaben sich die Besetzer.

Vor Gericht gab es eine Überraschung. Trotz massiver Forderungen der Staatsanwaltschaft mit bis zu 85 Jahren Gefängnis für die angeblichen Anführer des Aufstandes, Dennis Banks und Russel Means, sprach Richter Fred J. Nichol beide frei und nutzte seine Urteilsverkündung dazu, um schwere Vorwürfe gegen das Verhalten der US-Regierung vorzubringen. Auch die meisten anderen Angeklagten wurden freigesprochen. Dies stellte jedoch nur eine kurze Verschnaufpause in der Reihe von Ungerechtigkeiten gegenüber den Indianern dar. Was niemand für möglich gehalten hatte: Wilsons Terrorregime in Pine Ridge wurde noch brutaler und nur wenige Richter waren wie Fred Nichol. Hunderte von Morden an AIM-Aktivisten in den kommenden Jahren wurden nie aufgeklärt, ja häufig nicht mal untersucht. Das Ganze führte dann zu jener legendären Schießerei, für die Leonard Peltier ohne einen Beweis zu mehrfach lebenslänglicher Haft verurteilt werden sollte und bis heute nicht in Freiheit ist.

Quelle: American Indian Movement
(Mehr über Deans Filmprojekt "Bloody Heart", Wounded Knee, den AIM und den Kampf der nordamerikanischen Indianer demnächst unter Der Regisseur.)

27. Februar 2003
Dieter Braun, Kontakt über: redaktion@deanreed.de

Aufmarsch am Golf - Die BRD marschiert mit

Die amerikanischen und britischen Imperialisten marschieren am Golf auf. Der Aufmarsch ist so gut wie abgeschlossen, es steht eine Armada von ca. 250.000 Soldaten bereit, den Irak zu überfallen und das Land in ein Protektorat des USA zu verwandeln.

Deutschland marschiert mit. Die ABC-Spürpanzer bleiben in Kuwait und sollen - so Kriegsminister Struck - den alliierten Soldaten helfen. Deutschland stellt Lazarettflieger bereit, in den AWACs-Aufklärern und fliegenden Gefechtsständen sitzen deutsche Soldaten, die Verlagerung von Patriot-Raketen an die türkisch-irakische Grenze steht bevor. Die Regierung Schröder/Fischer ist damit einverstanden, dass die amerikanischen und britischen Imperialisten Deutschland zum Hinterland ihres Aufmarsches am Golf gemacht haben. Die Stützpunkte in Frankfurt/M., Spangdahlem und Geilenkirchen sind Drehscheiben für den Krieg am Golf. In Bayern und Niedersachsen trainieren amerikanische und britische Verbände den Einsatz im Irak. Und tausende von deutschen Soldaten beschützen die US-Einrichtungen in Deutschland.

Die Haltung der Bundesregierung ist klar. Es kann keinen Zweifel daran geben, dass sie den Aggressionskrieg gegen den Irak unterstützt und sich damit an ihm beteiligt. Die wortreichen Friedensbeteuerungen dieser Regierung dienen nur dazu, den Menschen Sand in die Augen zu streuen. Im Vertrauen auf diese Regierung kann der Krieg gegen den Irak nicht verhindert und die deutsche Beteiligung an diesem Krieg nicht beendet werden.

Die einzige Macht, die den amerikanischen, britischen und deutschen Kriegstreibern in den Arm fallen kann, ist die Wut von Millionen von Menschen, die sich organisieren und mobilisieren, um den Krieg gegen den Irak zu verhindern!

21. Februar 2003
Andrea Witte, Kontakt: andrea@deanreed.de

Achse des Friedens

Am vergangenen Wochenende demonstrierten wir in Berlin, so wie weltweit Millionen Menschen, gegen die Pläne der Bush-Regierung, ihren imperialen Herrschaftsanspruch im Nahen Osten auch mittels Krieg, Gewalt und Terror durchzusetzen.

Die offiziellen Teilnehmerzahlen der wichigsten Städte (Angaben der Veranstalter, falls abweichend, in Klammern):

Demonstration in Berlin
  • Barcelona: 1,3 Millionen (2 Millionen)
  • London: Über eine Million (2 Millionen)
  • Madrid: 660 000 (2 Millionen)
  • Rom: 650 000 (3 Millionen)
  • Berlin: 500 000
  • Valencia: 280 000
  • Saragossa: 200 000 (400 000)
  • Athen: 200 000
  • Sydney: 200 000
  • Melbourne: 150 000
  • Paris: 100 000 (250 000)
  • New York: 100 000
  • Sevilla: 100 000 (250 000)
  • Montreal: 100 000
  • Amsterdam: 70 000
  • Oslo: 60 000
  • Beirut: 60 000
  • Stuttgart: 50 000
  • Kopenhagen: 50 000
  • Brüssel: 42 000 (100 000)
  • Bern: 40 000
  • Stockholm: 30 000
  • Wien: 15 000 (30 000)
  • Helsinki: 12 000
  • Bagdad: Hunderttausende (laut TV-Sender El Dschasira)
  • Kairo: Zehntausende (laut Medienberichten)
  • Damaskus: Zehntausende (laut Medienberichten)

dpa-Meldung mit den Zahlen

Demonstration in Berlin
Demonstration in Berlin
Demonstration in Berlin

16. Februar 2003
Robert Perschmann, Contact: rperschmann@mn.rr.com

Demonstration in Minneapolis

These photos are from demonstration today, Saturday February 15, in Minneapolis. Radio estimate was over 4000. I think ten thousand is a conservative estimate. The destination was Loring Park. The giant bell of the Minneapolis Basilica church was ringing throughout the arrival of the crowd. Most road traffic honked and cheered approval. As a big hook and ladder fire truck passed us, a joyful looking fireman reached across the driver's lap to honk the horn of the big machine.

Demonstration in Minneapolis Demonstration in Minneapolis Demonstration in Minneapolis

14. Februar 2003
Andrea Witte, Kontakt: andrea@deanreed.de

Deutschland sagt NEIN zum Krieg gegen den Irak

Ich habe einen Abstimmungs-Euro auf das Konto der Aktion Deutschland sagt NEIN eingezahlt. Bis Ende März kann sich jeder an dieser Aktion beteiligen, um zu demonstrieren, wie viele Menschen in Deutschland den Krieg ablehnen. Jede Überweisung wird als 1 Stimme gewertet, der aktuelle Kontostand kann auf www.deutschland-sagt-nein.de verfolgt werden. Bis heute sind 22.067 NEIN-Stimmen eingegangen.

Auf der Homepage kann man ein Flugblatt der Aktion zum Verteilen herunterladen. Außerdem erfährt man, wer die Verantwortlichen und Unterstützer sind und wie die Gelder nach Abschluss der Aktion verwendet werden sollen.

1 Euro = 1 NEIN-Stimme: www.deutschland-sagt-nein.de

12. Februar 2003
Harald Pflüger, Kontakt über: Redaktion@DeanReed.de

NO WAR - eine interessante Seite, nicht nur für Spanier

Ich habe eine interessante Seite gefunden, die Euch, den Freunden des Friedenskämpfers Dean Reed, bestimmt gefallen wird:

www.fundacioperlapau.org/iraq/documents/aturem.swf

10. Februar 2003
Norbert Diener, Kontakt: Norbert@deanreed.de

Sicherheitsverwahrung für einen Kriegsgegner in München

Liebe Leser/innen,

hier eine Information über einen skandalösen Vorgang in München am Rande der NATO-"Sicherheitskonferenz". Tobias Pflüger (Politikwissenschaftler und Buchautor und Sprecher der "Informationsstelle Militarisierung, IMI e.V." in Tübingen) wurde eine halbe Stunde nach seiner Rede in München von Polizisten verhaftet und später "erkennungsdienstlich behandelt". "Wir können Sie hier länger behalten." und "Wir wollen nicht, dass Sie nochmals hier (während der NATO-"Sicherheitskonferenz") reden.", das sind zwei der Aussagen der Polizei. Dies ist geschehen am 09. Februar 2003, nicht in einem diktatorischen Staat wie dem Irak oder Nord-Korea, sondern hier in der Bundesrepublik Deutschland.

"Ich fordere die Soldaten der Bundeswehr, die demnächst ihren Dienst in den AWACS-Flugzeugen tun müssen, dazu auf, den Kriegsdienst zu verweigern oder zu desertieren." Dieser Satz hätte auch von Dean sein können.

Presseerklärung von Tobias Pflüger

30. Januar 2003
Redaktion, Kontakt: Redaktion@deanreed.de

Renate Blume unterstützt Tom-Hanks-Filmprojekt

Renate Blume wird Tom Hanks bei der Verfilmung des Lebens ihres verstorbenen Mannes Dean Reed unterstützen. Das erklärte die Berliner Schauspielerin heute in einem Interview mit "Deutsche Welle TV". Renate Blume traf in den letzten Tagen mehrfach mit Tom Hanks, dem Produzenten Walter Parkes ("Men in Black", "The Mask of Zorro") sowie dem Drehbuchautor Sasha Gervashi zusammen. "Ich habe nach den Gesprächen mit Tom Hanks ein gutes Gefühl," so die Schauspielerin, die seit dem Tod ihres Mannes vor 17 Jahren öffentliche Statements zu den Umständen des mysteriösen Todes von Dean Reed ablehnte.

Der amerikanische Sänger und Schauspieler Dean Reed kam 1971 in die DDR und ist 1986 unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen. Steven Spielbergs "Dreamworks"-Studios planen bereits seit längerer Zeit einen Film über das Leben des "Comrade Rockstar".

Schumann-Management, 30.01.2003

25. Januar 2003
Redaktion, Kontakt: Redaktion@deanreed.de

Viel Presse-Tamtam um Hanks Besuch in Berlin

Der amerikanische Schauspieler Tom Hanks und sein Team von DreamWorks aus Los Angeles stellen z.Z. Nachforschungen über Deans Leben an. Dem Dokumentarfilmer Will Roberts aus Denver wurde die Mitarbeit an einem Film angeboten, der Deans Leben zum Inhalt haben soll. Deans erste Ehefrau Patricia Wilson-Reed spricht davon, dass sie auch schon "ein Bein" in der Produktion hat. Und laut Pressemeldungen hat Tom Hanks sich in den letzten Tagen mit Egon Krenz, Renate Blume und Wiebke Reed getroffen.

Die Pressemeldungen über das Treffen mit Egon Krenz überschlugen sich am vergangenen Freitag und Sonnabend. Nach unseren Informationen war kein Pressevertreter bei diesem Gespräch anwesend. Alle Meldungen beruhen demnach auf einer Pressemeldung. Es ist schon sagenhaft, was einige Journalisten daraus gemacht haben. Da war Egon Krenz plötzlich ein enger Freund der Familie Reed, Dean verbrannte eine US-Flagge in Ost-Berlin, und in der Wochenendausgabe der "Berliner Zeitung" wird Egon Krenz total zum Deppen gestempelt.

04. Januar 2003
Redaktion, Kontakt: Redaktion@deanreed.de

NO War on Iraq! NEIN zum Krieg gegen den Irak!

Europaweiter Aktionstag gegen den Krieg am 15. Februar 2003

Die US Regierung hält an ihren Plänen für einen groß angelegten Angriffskrieg gegen den Irak fest. Die Bundesregierung hat versprochen, sich nicht an diesem Krieg zu beteiligen. Die aktuellen Erklärungen und Handlungen lassen hingegen Zweifel aufkommen.

Wir rufen auf:
Kommen Sie am 15. Februar zur bundesweiten Demonstration nach Berlin

"Wir demonstrieren an diesem Tag in den Hauptstädten unseres Kontinents für den Aufbau einer anderen Welt: Eine Welt der Gleichheit sozialer Rechte und Achtung der Verschiedenheiten; eine Welt, in der Recht auf Bildung, einen anständigen Arbeitsplatz, Gesundheitsversorgung und Wohnung für alle gilt; in der Armut, Sexismus, Frauenunterdrückung und Rassismus keine Platz haben. Eine Welt, in der Menschen vor Profit gehen. Eine Welt ohne Kriege."
(Aus der Abschlusserklärung des Europäischen Sozialforums, Florenz 9. November 2002)

In diesem Sinne bitte wir alle Leser und Leserinnen sich an den vielfältigen Aktionen und an den Zentralen Demonstrationen in den Hauptstädten Europas zu beteiligen.



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Letzte Änderung: 2008-01-23