online newspaper

American Rebel

International online newspaper about the singer, actor, director and fighter for peace Dean Reed

Internationale Online-Zeitung über den Sänger, Schauspieler, Regisseur und Friedenskämpfer Dean Reed

Publicación electrónica internacional sobre el cantante, actor, director y defensor de la paz Dean Reed

Table of contents · Inhaltsverzeichnis    ·   Impressum
Zu den Beiträgen: 2008 · 2007 · 2006 · 2005 · 2003 · 2002 · 2001

23. Dezember 2004
Redaktion, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Schöne Frohe Botschaft, frohes Fetz

Von Hartmut Barth-Engelbart

Knecht StRuckrecht kampfstiefelt
verschniefelt durch's
verschneite Bombodrom
auf der Wittstocker Heide
und schenkt uns zwar nicht seinen Sohn
dafür viele deutsche Jungs
mit Bajonnett, Barrett adrett
und folterrestistent
einsatztauglich
für das Kriseneinsatzmanagement
bis weit ins Reich
der Könige aus dem Morgenland
bis Peking hinter Samarkand
wo man Uran schon immer
Öl und Gold in größter Dürre fand

und über alle Tannenspitzen
siehtst du EUROfighter flitzen
du hörst zuerst vom Himmelhoch
die Bomben fallen
und dann den Blitz
und dann kommt Lärm auch noch
die Stille Nacht ist nur ein Witz:
und ist das Höllenspektakel beendet
rast das nächte bereits
durch die Schallmauer
100 Kilometer nördlich von Jerichow
südlich von Wittstock irgendwo
klafft ein Einschlagsloch
neben dem andern:
"Das ist der Stern"
wie beim Milchstraßenwandern
sind die Hirten geblendet
und hören von fern
die Stimme des Herrn
Wir werden euch jetzt die Heide sperrn
und wer nicht weicht dem zerbomben zur Strafe
wir Hütten und Krippen und auch die Schaafe
Knecht StRuckrecht sprach bei meiner Ehr
mein Ehrenwort ist lange her
und heute muß die Bundeswehr
halt nicht nur das Foltern übien
für Darfour und für Süd-Lybien
Heiden, Hecken-Schützen Busch
wir üben für den Hindukusch
zwischen Tobruck und El Alamein
schlagen unsre Bomben ein
bei Wittstock gibt es Heidenschrecken
nach Rheinsberg,Stechlin Neuruppin
kommen schnelle Eingreiftruppen hin
um Heiligengrabe zu befrein
Erst dann vielleicht
erst dann vielleicht
stellt Groß Berlin
den Kreuzzug
gegen das Berlinchen
am Großen Baalsee ein.
vielleicht!
Mein Ehrenwort.

Mehr: www.autorenhessen.de/autoren/barth-engelbart

Hartmut Barth-Engelbart freut sich über Mitdichter/innen und über jede Zuschrift zu seinen Texten: Barth-Engelbart@web.de

15. Dezember 2004
Redaktion, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Liebknecht-Luxemburg-Demonstration

am Sonntag, dem 9. Januar 2005 um 10.00 Uhr
vom U-Bhf. Frankfurter Tor zur Gedenkstätte der Sozialisten in Berlin

Grab Rosa Luxemburg. Gedenkstätte der Sozialisten in Berlin. Foto: Andrea Witte, Januar 1990

Aufruf

1919 wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht ermordet. Das Grauen des I. Weltkrieges hatte ihre ohnehin unversöhnliche Feindschaft gegen jene vertieft, denen der Krieg bekam wie eine Badekur. Ein Vierteljahrhundert später begannen die Kriegsprofiteure den II. Weltkrieg, dessen Beendigung sich am 8. Mai 2005 zum 60. Mal jährt. Das ist das historische Umfeld, in dem der Bundesverband der deutschen Industrie vom Kanzler fordert: "Die Transformation der Bundeswehr von einer klassischen Verteidigungsarmee hin zu hochmobilen Interventionskräften ist zwingend erforderlich".

Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht ehrend demonstrieren wir gegen imperialistische Kriege als den aggressivsten Ausdruck der kapitalistischen Globalisierung. Wir wehren uns gegen US-amerikanische Weltherrschaftspläne; ebenso gegen jegliche imperialistische Bestrebungen Deutschlands, der EU und der NATO und lehnen nicht zuletzt deshalb den vorliegenden europäischen Verfassungsentwurf ab. Wir demonstrieren gegen den untrennbar mit horrenden Rüstungsausgaben verbundenen rapiden Sozialabbau. Die Agenda 2010 ist Ausdruck asozialer Politik.

Die Toten mahnen uns. Gedenkstätte der Sozialisten in Berlin. Foto: Andrea Witte, Januar 1990

Wir wehren uns gegen Demokratieabbau und gegen sich verfestigende faschistoide Tendenzen. Wir demonstrieren gegen Nazis, Rassismus, Antisemitismus und Nationalismus. Wir werden zeigen, dass wir dem Antifaschismus, der internationalen Solidarität und dem Humanismus auf besondere Weise verpflichtet sind.

Wir - Linke unterschiedlicher Strömungen - werden am 9. Januar 2005 friedlich unsere Standpunkte und Forderungen bekunden. Der Protest auf der Straße ist nötiger denn je. Wir rufen zu einem breiten Bündnis auf.

Berlin, 08.12.2004

Am 15.01.05 findet 14.00 Uhr der Zug vom Olof-Palme-Platz zu den Denkmälern von Karl und Rosa am Landwehrkanal statt.

www.ll-demo.de

24. November 2004
Redaktion, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Schöne Landschaften und Andeutungen vom Klassenkampf - Filmbesprechung "Die Reise des jungen Che"

Der junge Che Guevara ist noch nicht fertig mit seinem Medizinstudium. Mit seinem Freund Alberto Granado plant er eine neunmonatige Reise durch Lateinamerika (Argentinien, Chile, Peru, Kolumbien, Venezuela). Der Film schildert diese Reise mit wunderbaren Bildern von Lateinamerika und seinen Menschen. Die Reise auf der klapprigen Norton 500, die sie liebevoll "La Poderosa" (die Allmächtige) nennen, ist abenteuerlich. Man wundert sich, wie viele Stürze und Landungen im Straßengraben Menschen und Motorrad immer wieder überleben. Als das Motorrad auf dem Schrottplatz endet, wird die Reise zu Fuß, auf der Pritsche von LKWs, in uralten Bussen fortgesetzt.

Die Reise des jungen Che

Er schildert ebenso die allmählicher Veränderung des aus einer gutbürgerlichen Familie stammenden jungen Che, der der aufbricht, um Mädchen aufzureizen und durch die Begegnung mit indigenen Bauern, die von den Großgrundbesitzern vom Land vertrieben wurden, mit Minenarbeitern, die gnadenlos ausgebeutet werden, allmählich die soziale Realität kennen lernt. Der Film zeigt Che richtig als einen Idealisten, der sich spontan für die Menschen einsetzt. Er macht deutlich, dass Che Revolutionär aber kein Marxist ist. Che staunt als er zum ersten Mal einem Indio-Paar begegnet, das vom Land vertrieben auf der Suche nach Arbeit umher vagabundiert und sich als Kommunisten bezeichnet. Die Naivität Ches überrascht immer wieder. So hält er beim Abschied von ihrer vorletzten Reisestation, einem Leprakrankenhaus, eine flammende Rede für den gemeinsamen Kampf der lateinamerikanischen Völker. Dabei meint er, die lateinamerikanischen Ureinwohner seien eine Einheit von Mexiko bis nach Feuerland gewesen und die Grenzen der Staaten willkürlich durch die Spanier gezogen worden. Der Aufruf zur Einheit ist zwar richtig, die Glorifizierung der Ureinwohner, wie man sie heute noch bei einigen Befreiungsbewegungen findet, jedoch falsch. Tatsächlich gab es historisch eine solche Einheit nicht. Als die Spanier Lateinamerika eroberten, war dies ein Flickenteppich kleiner bis großer Staaten bis hin zu Imperien wie dem der Azteken in Mexiko und der Inkas in Peru, die auf Gewalt und Ausbeutung beruhten. Es gab unterschiedliche Sprachen, Kulturen und Nationen. Die Spanier nutzten diese Zersplitterung und die imperiale Unterdrückung durch Azteken und Inkas aus, um die verschiedenen Völker gegeneinander auszuspielen und so mit nur schwachen militärischen Kräften einen ganzen Kontinent zu unterwerfen. Erst durch die Spanier wurde ein einheitliches Lateinamerika geschaffen und die heutigen Grenzen entsprechen weitgehend den von den Spaniern geschaffenen Verwaltungsstrukturen. Che kümmerte sich also nicht um Geschichte oder fundiertes theoretisches Wissen, er wurde getrieben von seinen Gefühlen, von seinem spontanen Bedürfnis nach Gerechtigkeit. Das war seine Stärke und seine Schwäche zugleich. Seine Gefühle, sein Mut, seine Opferbereitschaft und sein Kampf für Gerechtigkeit beeindruckt noch heute Millionen Menschen, vor allem Jugendliche in aller Welt. Sein fehlendes Fundament wurde ihm zum Verhängnis in seiner tragischen Rolle in der kubanischen Revolution und seinem zwar heldenhaften, aber zugleich aussichtslosen Kampf bis zum Tod in Bolivien.

Der Film endet mit der Abfahrt aus dem Leprakrankenhaus. Er ist eine Liebeserklärung an Lateinamerika und die Bauern und Arbeiter dort. Er ist zugleich ein einfühlsames Denkmal für den Revolutionär Che, dessen Schwachpunkte aber nebenher deutlich werden. Leider geraten die brutalen Unterdrückungs- und Ausbeutungsverhältnisse in Lateinamerika angesichts der grandiosen Landschaft und Natur immer wieder in den Hintergrund.

Insgesamt ist der Film ausgesprochen sehenswert und zugleich lebendige, gute Unterhaltung.

Ernst

Abdruck mit freundlicher Genehmigung vom www.arbeit-zukunft.de

Trailer und mehr: www.film.de/moviespecials.php/id/1737

23. November 2004
Norbert Diener, Kontakt: Norbert@DeanReed.de

Zehntausende protestieren gegen Bush in Chile

Am 19. November demonstrierten 30.000 bis 50.000 Menschen in Santiago de Chile anlässlich des Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftstreffens (APEC) gegen die US-Besatzung im Irak und gegen die Freihandelspolitik der US-Regierung. Die Polizei ging äußerst brutal gegen friedliche Demonstranten vor. Die größte Journalistenvereinigung fühlte sich an die "Polizeimethoden der Militärdiktatur" von Pinochet erinnert. Mehrere hundert Menschen wurden festgenommen.

22. November 2004
Norbert Diener, Kontakt: Norbert@DeanReed.de

Großdemo in Athen für palästinensischen und irakischen Befreiungskampf

Im Anschluss an eine Trauerfeier zum Gedenken an die Toten des 17. November marschierten über 10.000 Menschen vom Politechnion durch die Athener Innenstadt zur US-Botschaft. "Hände weg von Falludscha", "USA raus aus dem Irak" und "Freiheit für Palästina" hieß es auf zahlreichen Transparenten. Am 17. November 1973 hatte die griechische Militärjunta ein Massaker an Studenten und Arbeitern im Athener Politechnion begangen.

21 November 2004
Redaktion, Contact: Redaktion@DeanReed.de

Obituary for Yassir Arafat

Yassir Arafat

Yassir Arafat is dead. The former guerrilla fighter, president of Palestine and winner of the Peace Nobel prize was one of the great personalities of the international freedom and peace movement. His friends and fellow fighters called him Abu Ammar. Israeli Prime Minister Menachem Begin (1913-1992) referred to the president of the Palestinians as "the man with hair in his face." Arafat actually he didn´t shave because he had a permanent skin inflammation, but he turned his beard into a symbol of resistance. He did the same same to the black and white typically Palestinian scarf called a "Kefiya" that always covered his head, and the uniform-his only article of clothing. Arafat responded to questions about his mode of dress by calculating that a man spends on average five months of his life standing in front of the mirror and shaving, and adding that he needs his time for the Palestinian people.

Yassir Arafat's answers to personal questions were always collective, Palestinian, national answers, as Danny Rubinstein describes in her book "Arafat. Vom Guerillakämpfer zum Staatsmann" (Arafat: From the guerrilla fighter to a state representative) published in 1996. Arafat's fight for the liberation of the Palestinian people began in Egypt in the early 50's when he was student leader in Cairo. He was the first and til his death, the only figurehead of the Palestinian nation. Until his 61th birthday he remained single, saying that he was married to an amazing woman named Palestine-and didn´t need another one. With full right he was the "Rais", the leader, the symbol and the "nation's father" - the Abu Ammar.

Yassir Arafat was born in 1929 in Jerusalem as the son of a textile merchant. As a young man he took part in actions against the powers of the British mandate and militant Zionist groups. His biography is the history of the Palestinian resistance. And it won't end with his death. It is thanks to him that the Palestinian people are now a proud and independent nation in the international political field. Yassir Arafat is the symbolic figure of the decades-long Palestinian struggle for freedom against the military occupation of their homeland, against Israel's systematic policy of expulsion and state terror. In 1956 he was one of the founders of the guerilla organisation "Fatah". For several decades he lived in exile, where he was elected head of the umbrella organisation of the Palestinian Liberation Organisation (PLO) in 1969. First the aim of the PLO was the substitution of the state of Israel by a joint state of Arab and Jewish people. But beginning in the 1970's, Arafat initiated a fundamental change in connection with the recognition of Israel and the claim for a separate Palestinian state.

Under the leading influence of the EU, Treaty of Oslo was signed with Israel in 1993 after several years of negotiations. It planned to create an autonomous "Palestinian Authority" as a first step to an independent Palestinian state. In 1996 Arafat was elected president of the Authority. This was the beginning of Arafat´s development as a civil politician. At the end he was constantly reproached for being corrupt and affording privileges. Nevertheless Arafat was not willing to submit to the reactionary Israeli policy supported by the USA which in the late 90's strived to cancel the concessions made in Oslo.

Dean Reed met Yassir Arafat for the first time in 1973 at the World Youth Festival in Berlin. Soon Dean enlisted himself in the Palestinian cause. He frequently visited the PLO embassy in Berlin and met Arafat several times at different places. They became friends and Arafat asked him to make a movie about the history of the Palestinian people. Dean agreed. In a very short time, the financing was completed and the screenplay was ready. The movie was to be called "Tell Zaatar" and the production was to start in 1978. But on order of the Central Comitee of the SED) the Socialist Unity Party) the DEFA (the movie authority of the GDR) rejected the movie and it has never been made.

The fighting will of Arafat lives on in the hearts of the Palestinians. All hopes of the great powers to be able to suffocate the Intifada after Arafat's death will be defeated by the Palestinian people unbeatable will for freedom. The Palestinian people won't give up - with or without Arafat. The fight for an independent Palestinian state will go on.

Nachruf auf Yassir Arafat

Yassir Arafat

Yassir Arafat ist tot. Mit dem ehemaligen Guerillakämpfer, Palästinenserpräsidenten und Friedensnobelpreisträger starb eine der großen Persönlichkeiten der internationalen Freiheits- und Friedensbewegungen. Seine Freunde und Mitkämpfer nannten ihn Abu Ammar. "Der Mann mit den Haaren im Gesicht" nannte der israelische Ministerpräsident Menachem Begin (1913-1992) den Präsidenten der Palästinenser verächtlich. Auch wenn die Ursache seines Nichtrasierens eine dauerhafte Hautentzündung gewesen ist, wurde sein Bart zum Symbol des Widerstandes. Genauso wie sein - "Kefiya" genanntes - schwarzweiß gemustertes Palästinensertuch, das seinen Kopf ständig bedeckte, und die Uniform, die eigentlich seine ganze Garderobe darstellte. Arafat aber antwortete darauf, er habe sich ausgerechnet, dass ein Mann im Durchschnitt fünf Monate seines Lebens damit verschwende, vor dem Spiegel zu stehen und sich zu rasieren, er aber bräuchte seine Zeit für das palästinensische Volk. Yassir Arafats Antworten auf persönliche Fragen waren immer kollektive, palästinensische, nationale Antworten, wie Danny Rubinstein dies in ihrem 1996 erschienen Buch "Arafat. Vom Guerillakämpfer zum Staatsmann" beschreibt.

Arafats Kampf für die Befreiung Palästinas begann schon in den frühen 50er Jahren in Ägypten, als Anführer der Studenten in Kairo. Er war die erste und bis zuletzt auch einzige "nationale Persönlichkeit" der palästinensischen Nation. Er blieb bis zu seinem 61. Lebensjahr ledig und sagte bis dahin, er sei mit einer wunderschönen Frau namens Palästina verheiratet und brauche keine zweite Frau. Zu Recht war er der "Rais", der Führer, das Symbol, ja der "Vater der Nation" - eben der Abu Ammar.

Yassir Arafat wurde 1929 als Sohn eines Textilkaufmanns in Jerusalem geboren. Er beteiligte sich schon als Jugendlicher an Aktionen gegen die britische Mandatsmacht und militante zionistische Gruppen. Seine Biographie ist die Geschichte des palästinensischen Widerstandes. Und sie wird mit seinem Tode nicht zu Ende gehen. Sein bleibendes Verdienst ist es, das palästinensische Volk auf das Niveau einer selbständigen stolzen Nation in der Weltpolitik gehoben zu haben.

Palästina

Yassir Arafat ist die Symbolfigur des seit Jahrzehnten andauernden Freiheitskampfs der Palästinenser gegen die militärische Besetzung ihres Heimatlands, die systematische Vertreibungspolitik und den Staatsterror Israels. 1956 gehörte er zu den Gründern der Guerilla-Organisation Fatah. Jahrzehnte verbrachte er im Exil, wo er 1969 auch zum Chef des Dachverbands der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO gewählt wurde. War das erklärte Ziel der PLO zunächst die Ablösung des Staats Israel durch einen gemeinsamen Staat von Arabern und Juden, kam es seit den 1970er Jahren unter Führung Arafats zu einem grundlegenden Wandel - hin zur Anerkennung Israels verbunden mit der Forderung nach einem palästinensischen Separatstaat.

Unter führendem Einfluss der EU wurde nach mehrjährigen Verhandlungen 1993 das Osloer Abkommen mit Israel geschlossen. Es sah die Errichtung einer palästinensischen Autonomiebehörde als ersten Schritt zu einem unabhängigen palästinensischen Staat vor. 1996 wurde Arafat zum Präsidenten der Autonomiebehörde gewählt. Damit einher ging aber auch die Entwicklung von Arafat zu einem bürgerlichen Politiker, dem zuletzt immer wieder - gerade auch von den eigenen Landsleuten - Korruption und Streben nach Privilegien vorgeworfen wurde. Dennoch war Arafat nicht bereit, sich bedingungslos der reaktionären israelischen Politik zu unterwerfen, die Ende der '90er Jahre mit Rückendeckung der USA schrittweise die in Oslo gemachten Zugeständnisse rückgängig machte.

Dean Reed traf Yassir Arafat erstmals 1973 bei den Weltfestspielen der Jugend in Berlin. Schnell engagierte sich Dean für die Sache der Palästinenser, ging in der Botschaft der PLO in Berlin ein und aus und traf sich mehrmals mit Arafat an verschiedenen Orten. Beide wurden Freunde und Arafat bat ihn einen Spielfilm über die Geschichte des palästinensischen Volkes zu drehen. Dean sagte zu und innerhalb kürzester Zeit stand die Finanzierung und das Drehbuch. "Tell Zaatar" sollte der Film heißen und die Dreharbeiten sollten 1978 beginnen. Auf Weisung des ZK der SED, wurde der Film von der DEFA abgelehnt und bis heute nicht realisiert.

Der Kampfeswille Arafats lebt in den Herzen der Palästinenser weiter. Alle Hoffnungen der herrschenden Großmächte, nach Arafats Tod die Intifada ersticken zu können, werden am unbezwingbaren Freiheitswillen des palästinensischen Volks zerplatzen. Ob mit oder ohne Arafat, das palästinensische Volk wird nicht aufgeben. Der Kampf für einen selbständigen, unabhängigen palästinensischen Staat geht weiter.

21. November 2004
Redaktion, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Wissenschaftler stützen These von Wahlbetrug bei US-Präsidentschaftswahl

Wissenschaftler der University of California in Berkeley haben eine statistische Analyse zu Ungelmäßigkeiten im Bundesstaat Florida bei der US-Präsidentschaftswahl durchgeführt. Die Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass es einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Verwendung elektronischer Wahlmaschinen und einem überproportional hohen Stimmenanteil für George W. Bush gibt. Analysiert wurden unter anderem Faktoren wie Wahlbeteiligung, Wählerregistrierung, Wechselwählertrends und ethnische Herkunft der Einwohner. Die Wissenschaftler um Professor Michael Hout stellen folgende These auf: In allen Landkreisen, wo elektronische Wahlmaschinen zum Einsatz kamen, erhielt Bush - statistisch gesehen und bezogen auf die Zahl registrierter Demokraten - deutlich mehr Stimmen als eigentlich zu erwarten gewesen wären.

Gefunden bei Heise-online

Weiterlesen: www.heise.de/newsticker/meldung/53464

17. Oktober 2004
Redaktion, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Tom Hanks zur Präsidentschaftswahl

Tom Hanks

Da wir seit fast 3 Jahren immer wieder von Tom Hanks und seinem Projekt, das Leben Dean Reeds zu verfilmen hören, lesen und auf dieser Website auch darüber berichten, möchten wir es nicht versäumen, euch auf ein Interview aufmerksam zu machen. In der ZEIT wird Tom Hanks zum Präsidentschaftswahlkampf in den USA und zu eigenen politischen Ambitionen und Aktivitäten befragt:

ZEIT: Politisch aktiv sind Sie nebenbei jetzt schon.

Hanks: Ja, ich unterstütze verschiedene Anliegen mit meinen Spenden. Ich äußere mich auch klar zu politischen Fragen.

ZEIT: Auch zur Präsidentenwahl?

Hanks: Ich bin nicht dafür, dass der gegenwärtige Präsident der USA wiedergewählt wird. Ich werde für John Kerry stimmen, und ich hoffe, dass genug andere Leute das ebenfalls tun werden. Dieses ist die wichtigste Präsidentenwahl zu unseren Lebzeiten. Für das, was zurzeit in der Welt passiert, hat sich niemand irgendwelche Pläne zurechtlegen können - und die gegenwärtige Regierung stellt sich die wirklich wichtigen Fragen überhaupt nicht.

Lest das vollständige Interview in der ZEIT 43/2004: Wer spielt die Hauptrolle?
Ein Gespräch mit Oscar-Preisträger Tom Hanks über die schauspielerischen Qualitäten der amerikanischen Präsidentschaftskandidaten George W. Bush und John Kerry

13. Oktober 2004
Andrea Witte, Kontakt: Andrea@DeanReed.de

Wer die Welt nicht ändern will, unterschreibt ihr Todesurteil

Die Ärzte, Deine Schuld Ist es in Zeiten des Formatradios und angesichts des Quotenstreits um den Anteil neuer und deutscher Musiktitel in den Rundfunkprogrammen eine Meldung wert, dass heute Vormittag im Deutschlandradio Berlin der Ärzte-Song "Deine Schuld" gesendet wurde? Offensichtlich schon, denn dieser Titel mit dem engagierten Text hat sich in meinem Kopf festgehakt und ich denke: Ja, so etwas möchte ich jeden Tag im Radio hören!

Ich habe für euch den Text rausgesucht und auch einen Link gefunden, unter dem ihr euch "Deine Schuld" anhören könnt.

Deine Schuld

Hast Du Dich heute schon geärgert, war es heute wieder schlimm?
Hast Du Dich wieder gefragt, warum kein Mensch was unternimmt?
Du musst nicht akzeptieren, was Dir überhaupt nicht passt.
Wenn Du Deinen Kopf nicht nur zum Tragen einer Mütze hast, ohoho.

Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist.
Es wär nur Deine Schuld, wenn sie so bleibt.

Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist.
Es wär nur Deine Schuld, wenn sie so bleibt.

Glaub keinem, der Dir sagt, dass Du nichts verändern kannst.
Die, die das behaupten, haben nur vor der Veränderung Angst.
Es sind dieselben, die erklären, es sei gut so, wie es ist.
Und wenn Du etwas ändern willst, dann bist Du automatisch Terrorist.

Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist.
Es wär nur Deine Schuld, wenn sie so bleibt.

Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist.
Es wär nur Deine Schuld, wenn sie so bleibt.
Weil jeder, der die Welt nicht ändern will, ihr Todesurteil unterschreibt.

"Lass uns diskutieren, denn in unserem schönen Land,
sind zumindest theoretisch alle furchtbar tolerant.
Worte wollen nichts bewegen, Worte tun niemandem weh.
Darum lass uns drüber reden. Diskussionen sind ok."

Nein - geh mal wieder auf die Straße, geh mal wieder demonstrieren.
Denn wer nicht mehr versucht zu kämpfen, kann nur verlieren!
Die Dich verarschen, die hast Du selbst gewählt.
Darum lass sie Deine Stimme hören, weil jede Stimme zählt, ohoho.

Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist.
Es wär nur Deine Schuld, wenn sie so bleibt.

Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist.
Es wär nur Deine Schuld, wenn sie so bleibt.

Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist.
Es wär nur Deine Schuld, wenn sie so bleibt.

13. Oktober 2004
Jens Oldenburg, Kontakt: j.oldenburg@jpberlin.de

Internationaler Schlag gegen Pressefreiheit

Vier Staaten waren an einer Polizeiaktion gegen das unabhängige Nachrichtenportal Indymedia beteiligt - US-Bundesbehörde FBI verweist auf Rechtshilfeabkommen.

www.heise.de

Am kommenden Wochenende werden sich in London Globalisierungskritiker und soziale Organisationen aus aller Welt zum Europäischen Sozialforum treffen. Am Rande soll unter anderem ein Forum über Informationsfreiheit in neuen Medien stattfinden. Zentrales Thema dabei ist laut Ankündigung die zunehmende staatliche Kontrolle von Internet und offenen Medien. "Regierungen stützen ihre Macht zunehmend auf die Kontrolle von Informationen", heißt es in der Einladung. Auf dem Feld der Informationspolitik würden dabei "wichtige (politische) Auseinandersetzungen" ausgetragen. Die Debatte ist aktueller, als die Organisatoren gedacht haben mögen, denn am vergangenen Donnerstag wurde auf Order der US-Bundespolizei FBI ein zentraler Server des alternativen Nachrichtenportals Indymedia abgeschaltet und konfisziert.

Lest mehr: www.heise.de

11. Oktober 2004
Redaktion, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Europa - unter deutscher Führung - soll zu Angriffskriegen mit Atomwaffen befähigt werden

www.german-foreign-policy.com

Bereits die von der deutschen Regierung initiierte EU-Militärdoktrin sieht die Möglichkeit zur Führung von Angriffskriegen (Präventivkriegen) ausdrücklich vor. In einem jetzt vorgelegten "European Defence Paper", das unter Mitwirkung eines ehemaligen deutschen Staatssekretärs erarbeitet wurde, werden der EU-Erstschlagstrategie auch Atomwaffen zugeordnet. In die Präventivkriegsoption könnten britische und französische Nuklearstreitkräfte "explizit oder implizit" einbezogen werden, heißt es.

Quelle und mehr: www.german-foreign-policy.com

05. Oktober 2004
Norbert Diener, Kontakt: Norbert@DeanReed.de

Über 50.000 protestierten in Berlin gegen die Hartzgesetze

Massive Polizeiübergriffe auf Teilnehmer/innen und unbeteiligte Passanten

Entgegen den Verlautbarungen in der Presse haben über 50.000 Menschen am 2. und 3. Oktober an den bundesweiten Demonstrationen gegen die Hartz-IV-Reformen teilgenommen. Wird diese Manifestation die Regierung umstimmen? Die Grünen jedenfalls nicht, sie bekannten sich fast zur gleichen Zeit auf ihrem Parteitag in der Kieler Ostseehalle zu den "Hartzgesetzen".

Am 2. Oktober gab es gegen Ende Unter den Linden eine kleine Farbeier-Attacke auf die VW-Niederlassung, was die Polizei dankbar zum Anlass nahm, mal wieder so richtig in einen Demonstrationszug reinzuprügeln.

Ich möchte wenig Worte machen, die nachfolgenden Schnappschüsse sprechen eigentlich für sich. Was man ruhenden (wenn leider auch manchmal leicht verwackelten) Bildern leider nicht ansieht, ist die Dynamik - und gerade der Polizeieinsatz Unter den Linden gehörte zu denen der härteren Art.

Demo am 2.10.2004 in Berlin Demo am 2.10.2004 in Berlin
Demo am 2.10.2004 in Berlin Demo am 2.10.2004 in Berlin
Demo am 2.10.2004 in Berlin Demo am 2.10.2004 in Berlin
Demo am 2.10.2004 in Berlin Demo am 2.10.2004 in Berlin

Massive Polizeiübergriffe bei Anti-Hartz-Demo - zwei Augenzeugenberichte von mir bekannten Personen

Die Polizei griff heute oft behelmt, massiv und gewalttätig in die bundesweite Anti-Hartz Demonstration ein. Ecke Tor- und Friedrichstraße hielt sie die Demo zum ersten Mal auf. Unter den Linden fuhren dann sogar Wasserwerfer auf, spritzen ein wenig. Bis zum Zeughaus hin stürmte die Polizei dann immer wieder in den Demonstrationszug. (Was hat sich der Einsatzleiter nur dabei gedacht? Wird Arbeitslosigkeit jetzt zum Aktionsfeld von Einsatzhundertschaften?).

Ulrich

In drei Meter Entfernung von mir wurde ein Demonstrant mehrmals von einem Polizisten mit Ferve in den Hintern getreten. Richtig gewalttätig, wie es Nazis gegen Afrikaner praktizieren. Eine Frau mit Kinderwagen suchte aus der heißen Zone herauszukommen. Polizisten versuchten nachzurücken. Trotzdem - die Mehrheit der Polizisten verhielt sich besonnen und ist ihrem Kollegen nicht stürmend gefolgt. Wie meine zum Halten demonstrativ auffordernden Gesten aus zehn Meter Entfernung gewirkt haben, kann ich nicht beurteilen. Vor allem - die friedlich demonstrierenden Bürger sind vor den Polizisten nicht zurückgewichen. Es war ein herrliches Gefühl, plötzlich links und rechts untergehakt zu sein. Etwa eine Minute lang standen wir mit 50 Zentimeter Abstand zu Polizisten, Auge in Auge. Meinen Ruf "Keine Gewalt" haben sie unter ihren Helmen wahrscheinlich nicht gehört. Trotzdem zogen sie sich bald zurück. Demo, die ins Stocken geraten war, konnte friedlich friedlich fortgesetzt werden.

Rainer, webmaster@thiel-dialektik.de

Demo am 2.10.2004 in Berlin Demo am 2.10.2004 in Berlin
Demo am 2.10.2004 in Berlin Demo am 2.10.2004 in Berlin
Demo am 2.10.2004 in Berlin Demo am 2.10.2004 in Berlin

Fotos: www.krasse-zeiten.de

01. Oktober 2004
Redaktion, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Demonstration am 2. Oktober 2004 in Berlin

Zweite Erklärung
von Angehörigen ehemaliger DDR-Oppositionsgruppen

An die Mitglieder, Vertrauensleute, Betriebsräte, Angestellten und Vorstände der Gewerkschaften der zehn alten Bundesländer

Seit sechs Wochen versammeln sich im Osten jeden Montag Zehntausende auf den Straßen. Sie demonstrieren gegen die Agenda 2010, die Hartz-Gesetze, den weiteren sozialen Absturz, mit dem Viele im Osten (ob Arbeiter oder Akademiker) in den letzten fast anderthalb Jahrzehnten ihre Erfahrungen gemacht haben.

Es geht nicht nur um Geld und um Arbeitsplätze! Es geht um Gerechtigkeit, um ein Leben in Würde und um Selbstachtung!

Nachdem sich die Protestwelle nicht beruhigt hat, begannen manche Medien mit einer Rufmordkampagne gegen die Demonstranten: Sie berichten von "manipulierten" Leuten, fälschen regelmäßig die Zahl der Demonstrationsteilnehmer, und behaupten, Rechte und Linke würden die Demonstrationszüge instrumentalisieren. Sie warnen scheinheilig vor der Unberechenbarkeit des sogenannten Pöbels! - Ihre Strategie besteht darin, die gesamte Empörung zu einem Ostproblem zu machen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

der Osten ist zu einem Versuchslabor für soziale Demontage gemacht worden, was hier ausprobiert worden ist, wird nach und nach auch Euch erreichen. Billiglohnsektoren werden weiter ausgedehnt, die Tarife gedrückt, Zwangsarbeit wird eingeführt, der Datenschutz ausgehebelt, die Wochenarbeitsstunden werden erhöht. Das politische Ziel ist n i c h t die Schaffung von Arbeitsplätzen, s o n d e r n die Annullierung der Ergebnisse von mehr als einhundert Jahren Arbeitskampf und damit auch die Zerschlagung der Gewerkschaften.

W i r   rufen   E u c h   auf:

Solidarisiert Euch mit den Demonstrationen und Protesten in Eurem eigenen Interesse. Der Osten wird es allein nicht schaffen. Diskutiert und mobilisiert in den Betrieben, fordert Eure Vorstände endlich zum Handeln auf, ergreift selbst Initiative, und unterstützt die gemeinsame Demonstration am 2. Oktober 2004 in Berlin. Überlegt, wie Ihr in den Arbeitsämtern die Durchführung dieser asozialen Gesetze behindern könnt. Streut Sand ins Getriebe, dazu gehören auch ziviler Ungehorsam und Regelverletzungen. Lasst uns gemeinsam überlegen, wie die Gesellschaft aussehen soll, in der wir leben wollen! Reden wir miteinander! Handeln wir gemeinsam!

Silke Ahrens, Kirche von Unten; Olaf Braun, Kirche von Unten; Jochen Bix, Kirche von Unten; Ullrich Felsch, Berlin; Hans-Jürgen Fischbeck, Demokratie Jetzt; Bernd Florath, Unabhängige soz. Partei; Ekkehard Forberg, Wolfspelz Dresden; Eckart Hübener, Pastor; Joachim Hürtgen, Initiative unabhäng. Gewerksch.; Steffen Giseler, Kirche von Unten; Steffen Gullymoy Geißler Chemnitz; Elena Grün, Kirche von Unten; Heinz Havemeister, Herausgeber / Berlin; Brigitte Jagenow, NEUES FORUM; Jürgen Kaehne, Junge Gemeinde Mahlsdorf; Sebastian Ketel, Kirche von Unten; Thomas Klein, Vereinigte Linke; Oliver Kloss, AG Menschenrechte Leipzig; Marinka Körzendörfer Lesben in der Kirche; Astrid Kühn, Kirche von Unten; Thomas Kupfer, Vereinigte Linke Halle; Dr. Arnim H.Krüger, Psychotherapeut; Katrin Kusche, Grüne Liga; Dr. Margarete Meador Freitagskreis; Ina Messer, NEUES FORUM; Dirk Moldt, Offene Arbeit; Rainer Müller, Arbeitskreis Gerechtigkeit; Saskia Nagel, Kirche von Unten; Andreas Oehler, Kirche von Unten; Irina Pagel, Kirche von Unten; Sebastian Pflugbeil, NEUES FORUM; Bettina Rähmer, Kirche von Unten; Dr. Edelbert Richter, Sozialdemokratische Partei; Dr. Regina Schöps, NEUES FORUM; Reinhard Schult, NEUES FORUM; Roger Schaumberg, Neues Denken Leipzig; Michael Steinert, Dresden; Werner Stremlow, NEUES FORUM; Wolfgang Templin, Bündnis 90; Christin Tetzlaff, Kirche von Unten; Klaus Tonndorf, NEUES FORUM; Peter Wawerzinek, Schriftsteller; Erhart Weinholz, Vereinigte Linke; Martin Werneburg, Kirche von Unten; Katrin Wolf, Kirche von Unten; Jörg Zickler, Kirche von Unten; Marco Zimmermann, Kirche von Unten; Vollversammlung Kirche von Unten; Bundesvorstand und Länderrat NEUES FORUM
Kontakt und Rückfragen: Reinhard Schult, Tel. 03338 - 707476, nforum@aol.com

FREITAG 41/2004

30. September 2004
Andrea Witte, Kontakt: Andrea@DeanReed.de

Mit dem Gesicht zum Volk

Ernesto Cardenal, Im Herzen der Revolution

Auf seiner Lesereise durch Deutschland (Termine siehe unter "Aktuelles") machte Ernesto Cardenal gestern im Berliner "Tränenpalast" Station. Als er Auszüge aus dem 3. Band seiner Autobiografie "Im Herzen der Revolution" las, die anschließend auch auf Deutsch vorgetragen wurden, war das wie eine Zeitreise. Was wir da hörten über die Revolution vor 25 Jahren, die Alfabetisierungskampagne, politische Kundgebungen auf denen gesungen und getanzt wurde, Versammlungen auf denen sich Regierungsvertreter "mit dem Gesicht zum Volk" den Fragen und Forderungen der Bevölkerung stellten - das weckt Erinnerungen an die Zeit, als Nikaragua, die sandinistische Revolution und die demokratische Entwicklung des Landes im Mittelpunkt des Interesses stand und sich auch unserer Solidarität gewiss sein konnte.

Erinnerungen aber auch an die unerbittliche Feindschaft der Reagan-Administration. Die Angriffe der Contras von honduranischem Gebiet aus führten dazu, dass immer mehr Geld für militärische Zwecke ausgegeben werden musste und dann natürlich bei Kultur, Bildung, Gesundheitswesen usw. fehlte. Am Ende wählte das zermürbte Volk die revolutionäre Regierung ab - ein einmaliger Vorgang, dass sich eine durch Revolution an die Macht gekommene Regierung demokratischen Wahlen stellte, diese verlor und die Macht friedlich abgab. Es soll jedoch nicht verschwiegen werden, dass sich sandinistische Funktionäre in der Zeit zwischen der Wahlniederlage und der Machtübergabe persönlich bereicherten und so dem Ansehen der Revolution nachträglich Schaden zufügten. Cardenal erzählt, dass Nikaragua demokratisch geblieben ist, es gibt dort keine politischen Gefangenen, keine Folter - aber weit verbreitete Armut.

Doch trotz des weltweiten Siegeszugs der kapitalistischen Verhältnisse bleibt noch die Hoffung auf ein "Himmelreich auf Erden". Für Ernesto Cardenal bleibt das Christentum die einzige revolutionäre Religion, weil sie subversiv gegen Herrschaftsverhältnisse gerichtet ist, weil sie die Botschaft der Liebe verkündet. Und es gibt Hoffnung auf soziale Veränderungen - er nennt Kuba und nennt Venezuela mit seinem Präsidenten Hugo Chávez. Die Entwicklung in diesem Land kommt in den Mainstream-Medien kaum vor - dort wird fortgeführt, was in Nikaragua vor 25 Jahren begann, angefangen mit der Alfabetisierungskampagne, um die Unwissenheit des Volkes zu überwinden. Präsident Chávez hat das Referendum im August gewonnen - er kann "mit dem Gesicht zum Volk" regieren, als Vertreter des Bolivarismus gilt er vielen in Lateinamerika als linke Symbolfigur.

Lest die Rezension zum Buch in der taz vom 28.09.2004: Die Revolution im Himmel

27. September 2004
Andrea Witte, Kontakt: Andrea@DeanReed.de

Tim Robbins - ein engagierter amerikanischer Schauspieler

Bei den Filmfestspielen in Venedig stellte Tim Robbins seinen Anti-Irak-Kriegs-Film Embedded vor. Katja Nicodemus interviewte ihn für die ZEIT, mit den folgenden Auszügen möchte ich euch neugierig auf das ganze Gespräch machen:

"Ich würde sagen, ich bin ein politischer Aktivist, dem man zuhört, weil er ein Hollywood-Schauspieler ist."

Tim Robbins

"In den letzten Wochen haben sich viele meiner Kollegen der Antikriegsbewegung angeschlossen. Aber um ehrlich zu sein, ist das nicht so einfach. Es gibt in den Vereinigten Staaten große Medienkonzerne, Talk-Radios, Zeitungen, die einen Schauspieler, der seine Meinung sagt, zum Teufel erklären. Sie machen ihn regelrecht zur Sau. An Susan Sarandon und mir wurde wirklich ein Exempel statuiert. Sie haben versucht, uns fertig zu machen, und ich bin froh, dass wir zu zweit waren. Ich weiß also, warum viele fürchten, ihre Meinung zu sagen. Und ich würde niemals einen anderen Schauspieler für seine Zurückhaltung verurteilen. Warum sollte man sich freiwillig diesem Spießrutenlauf unterziehen? Es sei denn, man hat wirklich ein tiefes Bedürfnis, sich zu äußern. Bei mir liegt die Sache einfacher. Ich kann den Mund sowieso nicht halten."

"...der Erfolg von politischen Dokumentarfilmen wie The Fog of War, Fahrenheit 9/11 und Super Size Me ist weniger ein Kino- als ein Medienphänomen. Zumindest in Amerika. Die Menschen strömen in Dokumentarfilme, weil sie sich von den amerikanischen Medien nicht oder nur selektiv informiert fühlen. Kino wird zum gemeinsam erlebten Nachrichtenereignis, das die Defizite des Fernsehens ausgleicht. Wenn Sie sich in den Vereinigten Staaten eine Satellitenschüssel kaufen, können Sie etwa 500 Programme empfangen, aber keinen einzigen Dokumentarfilm-Kanal."

Lest das Interview mit Tim Robbins in der ZEIT 38/2004: Wahrheit ist nur für die Mächtigen

27. September 2004
Norbert Diener, Kontakt: Norbert@DeanReed.de

Kreative Widerstandsaktion gegen Hartzgesetze

1 Euro Hohn für Drecksarbeit - dafür hab ich keine Zeit!

Eine kreative Widerstandsaktion gegen Hartzgesetze und Agenda 2010 gab es im Göttinger Arbeitsamt. Eine gute Anregung für alle die immer noch nicht wissen wie sie ihren Protest unter die Leute bringen sollen.

Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wie wär es mit Bands oder Kammermusik? Auch der 11.11. 11 Uhr 11 kann bestimmt sehr kreativ für Protestaktionen genutzt werden!

Mehr über die Göttinger Aktion: de.indymedia.org

23. September 2004
Rudolf Ladwig, Kontakt: Rudolf.Ladwig@t-online.de

Alibri Verlag. Forum für Utopie und Skepsis.

Alibri Verlag auf Frankfurter Buchmesse

Liebe Leute,
vom 6. bis 10. Oktober findet die Frankfurter Buchmesse statt. Alibri ist wieder am Stand der Assoziation Linker Verlage (aLiVe) vertreten, wie letztes Jahr Halle 3.1, B 155-159. Außerdem gibt es um die Buchmesse herum drei Veranstaltungen zu unseren Büchern sowie einige in der kommenden Woche, und zwar:

  • 27. September, Gelsenkirchen, Arbeiterbildungszentrum, Koststraße 8, Offene Universität, Vortrag und Lesung von Michael Schmid-Salomon "Das Feuerbach-Syndrom/Stollbergs Inferno", www.arbeiterbildung.de
  • 28. September, Michelstadt, Löwenhofreite, 19.30 Uhr, Vortrag von Claudia Barth "Esoterik und 'Leitkultur'"
  • 29. September, Heidelberg, Stadtbücherei, 19.30 Uhr, Vortrag von Claudia Barth "Esoterik und 'Leitkultur'"
  • 3. Oktober, Frankfurt/M., Cafe Exzess, Leipziger Str. 90, 20 Uhr, Diavortrag von Martin Finkenberger "Religionswissenschaftler, Revisionist, Rechtsextremist: Herbert Grabert (1901-1978) und seine Verlage", www.gegenbuchmasse.de
  • 5. Oktober, Frankfurt/M., FH, 20 Uhr, Vortrag von Claudia Barth und Klaus Weber "Bert Hellinger"
  • 7. Oktober, Frankfurt/M., Club Voltaire, Kleine Hochstr. 5, 20 Uhr, Lesung, M.S. Salomon: "Stollbergs Inferno"

Über Besuch freuen wir uns, über die Weiterverbreitung dieses Hinweises natürlich auch.

Viele Grüße
Alibri/gs
www.alibri.de

22. September 2004
Rolf Limbach, Kontakt: info@contraermusik.de

Conträr Musik - Rolf Limbach stellt sich vor

Lieber Leser und liebe Leserinnen von "American Rebel",
seit 1993 produzieren wir CDs mit Kabarettisten, Kleinkünstlern und Liedermachern, die nicht mit dem Strom schwimmen. In unserem Programm finden Sie CDs von folgenden Künstlern:

Conträr Musik
  • Konrad Beikircher
  • Cochise
  • Max Goldt
  • Fritz Graßhoff
  • Grenzgänger
  • Franz Josef Degenhardt
  • Kai Degenhardt
  • Thomas Friz
  • Hanns Dieter Hüsch
  • Knut Kiesewetter
  • Dietrich Kittner
  • Manfred Maurenbrecher
  • Wolfgang Neuss
  • Ulrich Roski
  • Hans Scheibner
  • Erich Schmeckenbecher
  • Schobert & Black
  • Dieter Süverkrüp
  • Tina Teubner
  • Alexander Voigt
  • Lothar von Versen
  • Hannes Wader
  • Hans Eckardt Wenzel
  • Richard Wester

Bitte werfen Sie einen Blick auf unsere Websits, die Sie unter www.contraermusik.de erreichen.

Mit freundlichem Gruß
Rolf Limbach

Sternmarsch nach Berlin

14. September 2004
Redaktion, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Sternmarsch nach Berlin am 3. Oktober

"Weg mit Hartz IV - das Volk sind wir!"

Der derzeitige Höhepunkt der Montags- demonstrationen wird der Sternmarsch am 3. Oktober in Berlin sein. Die Veranstalter erwarten mehrere Hunderttausend Teilnehmer/innen.

Näheres werden wir nach Bekanntgabe an dieser Stelle veröffentlichen.

Mehr erfahrt ihr hier: www.sternmarsch-berlin.de

11. September 2004
Redaktion, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Montagsdemonstrationen

Erklärung von Angehörigen ehemaliger DDR-Oppositionsgruppen

Wir protestieren gegen Hartz IV.

Wir sind einverstanden mit der Wiederbelebung der Montagsdemonstrationen. Es ging und geht um Gerechtigkeit, Selbstbestimmung, Mündigkeit, Menschenwürde und Freiheit. Verhältnisse, in denen der Mensch nur verstaatlichtes Objekt einer politischen Partei wie der SED, oder für Siemens, Daimler und Co. ein lästiger Kostenfaktor und armseliger Bittsteller ist, müssen bekämpft werden

Wir wehren uns gegen Zwangsarbeit, gegen die Aufhebung des Datenschutzes, gegen Verarmung und Obdachlosigkeit in einem der reichsten Länder der Welt.

Wir setzen auf Widerstand in Ost und West bei Arbeitslosen und Arbeitenden, bei selbständig und abhängig Beschäftigten. Stemmen wir uns gemeinsam gegen die Flutwelle der Raffgier, gegen Scheindemokratie und Menschenverachtung.

Silke Ahrens (Kirche von unten), Leonore Ansorg (Initiative unabhäng. Gewerkschaften), Judith Brabandt (Vereinigte Linke), Frank Ebert (Umweltbibliothek), Bernd Florath (Unabhängige Sozialist. Partei), Ekkehard Forberg (Wolfspelz Dresden), Bernd Gehrke (Vereinigte Linke), Franz Habermann (Kirche von unten), Daniela Hildebrandt (Kirche von unten), Eckhart Hübener (Pastor), Joachim Hürtgen (Initiative unabhäng. Gewerksch.), Stefanie Hürtgen (Initiative unabhäng. Gewerksch.), Carlo Jordan (Grüne Partei), Wolfram Kempe (NEUES FORUM), Sebastian Ketel (Kirche von unten), Thomas Klein (Vereinigte Linke), Burkhard Kleinert (Oppositionelle marxist. Gruppe), Oliver Kloss (Arbeitsgruppe Menschenrechte Leipzig), Marinka Körzendörfer (Lesben in der Kirche), Astrid Kühn (Kirche von unten), Friedrich Kühn (Kirche von unten), Irena Kukutz (NEUES FORUM), Michael Kukutz (NEUES FORUM), Thomas Kupfer (Vereinigte Linke Halle), Daniel Kreuzer (Kirche von unten), Dr. Arnim H. Krüger (Psychotherapeut), Ina Messer (NEUES FORUM), Prof. Dr. Ingrid Miethe (NEUES FORUM), Dirk Moldt (Offene Arbeit), Rainer Müller (Initiative Frieden und Menschenrechte), Silvia Müller (Vereinigte Linke), Christian Noack (Demokratie Jetzt), Irina Pagel (Kirche von unten), Bert Papenfuß (Zeitschrift Gegner), Sebastian Pflugbeil (NEUES FORUM), Bettina Rähmer (Kirche von unten), Simon Raßlatt (Kirche von unten), Sebastian Rautzer (Kirche von unten), Dr. Edelbert Richter (Sozialdemokratische Partei), Peter Rösch (Jenaer Friedensgemeinschaft), Thomas Rudolph (AK Gerechtigkeit Leipzig), Wolfgang Rüddenklau (Umweltbibliothek), Reinhardt Schult (NEUES FORUM), Roger Schaumberg (AG Neues Denken Leipzig), Detlef Stoye (NEUES FORUM), Wolfgang Templin (Bündnis 90), Dirk Teschner (Telegraph), Christin Tetzlaff (Kirche von unten), Gabi Trier (Kirche von unten), Paul Venuß (Kirche von unten), Hans-Jochen Vogel (AG Offene Kirche Sachsen), Peter Wawerzinek (Schriftsteller), Erhart Weinholz (Vereinigte Linke), Martin Werneburg (Kirche von unten), Dietmar Wolf (Friedenskreis Friedrichsfelde), Jörg Zickler (Kirche von unten), Michaela Ziegs (Initiative Frieden und Menschenrechte), Marco Zimmermann (Kirche von unten), Bundesvorstand und Länderrat NEUES FORUM, Vollversammlung Kirche von unten
Kontakt: nforum@aol.com

Erklärung von Angehörigen ehemaliger DDR-Oppositionsgruppen

Versuchslabor für soziale Demontage

IM GESPRÄCH: Reinhard Schult zur Erklärung ehemaliger DDR-Oppositioneller zur inhaltlichen Ausrichtung der Hartz-Proteste und deren Ausweitung in den Westen

FREITAG: Was war Ihre Motivation, mit dieser Erklärung zu den Montagsdemonstrationen an die Öffentlichkeit zu treten?

REINHARD SCHULT: Es war der Ärger über die Erklärungen von Politikern, der unter- schiedlichsten Parteien aber auch ehemaliger Bürgerrechtler wie Vera Lengsfeld und Joachim Gauck, die den Hartz-Gegnern pauschal das Recht abgesprochen haben, unter dem Label Montagsdemonstrationen an die Öffentlichkeit zu treten. Dem wollten wir entgegen treten. Dabei haben wir die Erklärung bewusst als ehemalige DDR-Oppositionelle verfasst, so wie wir uns auch damals verstanden haben. Wir wollten die DDR verändern und sie nicht in die westlichen Traditionen einfügen. Das aber suggeriert für mich der Begriff Bürgerrechtler, der uns vom Westen übergestülpt wurde. Ich haben unsere Bewegung nie auf den Kampf um Bürgerrechte reduzieren lassen und daher habe ich den Begriff Bürgerrechtler, der mittlerweile weitgehend zum Schimpfwort geworden ist, immer abgelehnt.

Wie beurteilen Sie die Reaktion von Vera Lengsfeld, die Erklärung würde als ideologisches Schutzschild für die PDS dienen?

Von ihr habe ich nichts anderes erwartet als diese denunziatorische Ebene der Auseinandersetzung, auf die ich gerne verzichten kann. Wenn es hingegen Meinungsverschiedenheiten zu einzelnen Passagen unserer Erklärung gibt, sind wir als Unterzeichner zu einer inhaltlichen Auseinandersetzung gerne bereit. Schließlich haben wir lediglich ein erstes vorläufiges Papier verfasst, mit dem wir schnell in die aktuelle Debatte eingreifen wollten. Es wird sicherlich noch einen ausführlicheren Text von uns geben.

Haben die Hartz-Gegner Ihre Erklärung denn schon wahrgenommen?

Sie wurde auf verschiedenen Demonstrationen verteilt und in Berlin, Leipzig und Senftenberg verlesen. Wir werden die Erklärung noch weiter verbreiten und sind auch noch an weiteren Unterschriften von ehemaligen DDR-Oppositionellen sowie von Menschen, die die Ziele unterstützen, interessiert.

Verhindert der starke Bezug der Hartz-Gegner auf die Montagsdemonstrationen nicht eine Westausdehnung der Proteste?

Unter den fast 200 Orten, in denen mittlerweile Montagsdemonstrationen stattfanden, sind auch zahlreiche westdeutsche Städte. Offenbar kann man also auch im Westen mit dem Begriff Montagsdemonstration etwas anfangen "Wir setzen auf Widerstand in Ost und West bei Arbeitslosen und Arbeitenden", haben wir in unserer Erklärung geschrieben. Wir sehen darin die Bedingung für einen Erfolg der Bewegung. Die Erklärung ist speziell an Westgewerkschaftler und Vertrauensleute gerichtet. Wir werden sie auffordern, den Kampf gegen Hartz IV auch aus eigenem Interesse zu unterstützen. Schließlich dient das Gebiet der ehemaligen DDR seit 15 Jahren als Versuchslabor für soziale Demontage. Die Menschen dort werden auf sozialen Gebiet auf ein Niveau heruntergedrückt, das ihre Würde permanent verletzt. Im Westen wird dann nachgezogen.

Könnten Sie sich vorstellen, dass sich ehemalige DDR-Oppositionelle an einer neuen Partei, wie der Wahlalternative beteiligen werden?

Im Moment steht das für mich nicht zur Debatte. Eine neue Parteigründung, bevor sich eine außerparlamentarische Massenbewegung entwickelt hat, scheint mir nicht besonders produktiv.

Sehen Sie nicht die Gefahr, dass davon die Neonazis profitieren könnten, nachdem die NPD bei den Landtagswahlen im Saarland beachtliche Stimmenzugewinne verzeichnet?

Zur Zeit sehe ich die Neonazis noch als Randerscheinung bei den Demonstrationen. Doch die Anti-Hartz-Bewegung muss ein stärkeres inhaltliches Profil bekommen. Ein Nein zu Hartz IV wird auf Dauer nicht ausreichen. Denn selbst wenn das Gesetzespaket gestoppt werden sollte, wird es andere Maßnahmen geben, mit denen die Menschen geschröpft werden sollen. Wir werden also über Alternativen zum Kapitalismus nachdenken müssen. Sonst droht ein Rückfall in den gesellschaftlichen Zerfall und die Barbarei, wovon die Neonazis nur ein Teil sind.

Das Gespräch führte Peter Nowak

Reinhard Schult saß 1989/90 als Vertreter des Neuen Forums am Runden Tisch und bis 1995 für das Neue Forum im Berliner Abgeordnetenhaus.

FREITAG 38/2004

1. September 2004
Redaktion, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Nie wieder Faschismus - Nie wieder Krieg!

Nie wieder Faschismus - Nie wieder Krieg!

Am 1. September vor 65 Jahren entfachte Nazi-Deutschland den 2. Weltkrieg durch den Überfall der Wehrmacht auf Polen. Über 50 Millionen Menschen verloren ihr Leben, davon 20 Millionen Sowjetbürger. 11 Millionen politisch und rassistisch Verfolgte wurden ermordet - darunter 6 Millionen Juden. Nachdem die Alliierten im Mai 1945 die Welt vom Hitler-Faschismus befreit hatten, einte die Überlebenden weltweit die Überzeugung "Nie wieder Faschismus - Nie wieder Krieg!". Eine Konsequenz war die Gründung der UNO und eine Stärkung des Völkerrechts durch die Ächtung von Angriffskriegen. Aber schon mit Gründung der Bundesrepublik, als Zerstörungen noch überall sichtbar waren, wurden die Wiederaufrüstung und der Aufbau einer Rüstungsindustrie vorbereitet.

Aus Anlass des 1. September, der seit 1957 als Antikriegstag bezeichnet wird, möchten wir daran erinnern, dass weltweit immer noch unschuldige Menschen durch Kriege getötet, verstümmelt, vertrieben, vergewaltigt und traumatisiert werden.

Die Regierung der USA und ihre "Koalition der Kriegswilligen" befinden sich in einem selbst erklärten "Krieg gegen den Terror". Dabei muss als neues Feindbild der Islam herhalten, Muslime werden zunehmend Opfer von Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit. "Krieg gegen den Terror" macht die Welt nicht sicherer. Terrorismus lässt sich militärisch nicht beseitigen. Krieg ist Terror und provoziert nur Gegengewalt.

PACE

30. August 2004
Norbert Diener, Kontakt: Norbert@DeanReed.de

Montagsdemo in Leipzig - Proteste gegen Lafontaine

Oskar Lafontaine

Als ich am montag abend die Proteste vieler Leipziger gegen Lafontaines Teilnahme an der Montagsdemo sah, machte ich mir Gedanken darüber, welche Rolle er eigentlich zur Zeit der großen "Wir sind das Volk-Demos" gespielt hat. Neugierig machte ich mich auf zu einer neuen Internetrecherche und fand einen interessanten Artikel von Jürgen Elsässer, den ich euch gerne empfehlen möchte.

Oskar und der Osten. MONTAGSDEMONSTRATION: Lafontaine kommt nach Leipzig

Mehr zum Thema: news.google.de

28. August 2004
Redaktion, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Kommt zur den zahlreichen Montagsdemos und zeigt euren Protest gegen "Hartz IV"!

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Dean-Reed-Freunde,
von Woche zu Woche vergrößert sich die Anzahl der Montagsdemos gegen den Sozialabbau der Bundesregierung und der Herrschaften, die schon in den Startlöchern sitzen um "Rot"-Grün abzulösen. Hier findet ihr eine lange Liste von Montagsdemos, die uns www.arbeit-zukunft.de zur Verfügung gestellt hat. Es gibt nun fast in jeder Region Demos. Schaut mal nach, was in Eurer Nähe ist. Leider ist die Liste immer noch nicht vollständig, deshalb unsere Bitte um Vervollständigung, wenn ihr von einer Demo wisst, die hier noch nicht aufgeführt ist. Bitte sendet eine eMail mit Orts- und Zeitangabe an die Redaktion.

  • Aachen: 18 Uhr, Kugelbrunnen
  • Altenburg: 18 Uhr, Marktplatz
  • Apolda: 18 Uhr, Landratsamt, Bahnhofstraße
  • Arnsberg: 18 Uhr, Neheimer Markt
  • Aschersleben: 18 Uhr, Holzmarkt
  • Aue: 17 Uhr
  • Augsburg: 18 Uhr, Königsplatz bei Mc Donald
  • Bad Hersfeld: 16:30 Uhr, vor dem Rathaus
  • Bad Salzuflen: 18 Uhr, Parkplatz vor dem Krankenhaus
  • Balingen: 18 Uhr, Stadtkirche
  • Bamberg: 16:30 Uhr, am Gabelmann
  • Barnstorf: 17:30 Uhr, Friedrich-Plate-Straße
  • Bautzen: 18 Uhr, Kamenz
  • Bergen/Rügen: 17:30 Uhr, Marktplatz
  • Bergkamen: 17 Uhr Herbert-Wehner-Platz
  • Berlin: 18 Uhr, Alexanderplatz
  • Berlin-Rudow: 18 Uhr, U-Bahnhof Lipschitzallee
  • Bielefeld: 18 Uhr, Jahnplatz
  • Bitterfeld: 18 Uhr, Marktplatz
  • Bochum: 17 Uhr, Husemannplatz
  • Bonn: 18 Uhr Rathausplatz Beuel (Sozialamt)
  • Bottrop: 17:30 Uhr, Mensingplatz
  • Brandenburg/Havel: an 13.9., 18 Uhr, Neustädtischer Markt
  • Braunschweig: 17 Uhr, Kohlmarkt
  • zusätzlich am 8.9. Demo in Braunschweig, 17 Uhr, Kohlmarkt
  • Bremen: 17 Uhr, Marktplatz
  • Bremerhaven: 18 Uhr, Ernst-Reuter-Platz
  • Bruchsal:
  • Burg: 18:30 Uhr, Marktplatz
  • Celle: 17 Uhr, Am Markt
  • Chemnitz: 18 Uhr, Karl-Marx-Denkmal, Brückenstraße
  • Cottbus: 18 Uhr, Oberkirchplatz
  • Darmstadt: 18 Uhr, Luisenplatz
  • Delmenhorst: 17 Uhr, Marktplatz
  • Dessau: 17.30 Uhr, Rathausplatz
  • Detmold:
  • Dithmarschen: 18 Uhr, Markt
  • Dommitzsch: 20 Uhr, Marktplatz
  • Dortmund: 19 Uhr, Reinoldi-Kirche
  • Dresden: 18 Uhr, Kreuzkirche am Altmarkt
  • Düsseldorf: 18 Uhr Friedrich-Ebert-Str. vor dem DGB-Haus
  • zusätzlich am 18.9. in Düsseldorf landesweite Demo im Hofgarten, Landtag
  • Duisburg: 18 Uhr, Königstraße, "Lebensretter-Brunnen"
  • Eberswalde: 16:30 Uhr, Marktplatz
  • Eisenach: 16.30 Uhr, Markt, vor dem Rathaus
  • Eisenhütenstadt: 17 Uhr, Friwo Eisenhüttenstadt
  • Erfurt: 17 Uhr, Anger
  • Erkner: 18 Uhr, Friedrichstraße vor der Kirche
  • Erlangen: 18 Uhr, Hauptstr./Henkestr.
  • Essen: 18 Uhr, Porschekanzel
  • Esslingen: 17 Uhr, Postmichlbrunnen
  • Flensburg: 18 Uhr, Südermarkt
  • Forst/Spree-Neiße-Kreis: 18 Uhr, Käthe-Kollwitz-Str.
  • Frankenthal: 17:30 Uhr, Marktplatz
  • Frankfurt/Main: Montag, 30.8., 18 Uhr, am Römer.
  • Frankfurt/Oder: 18 Uhr, Rathaus
  • Freiburg: 18 Uhr, Rathausplatz Bertholdsbrunnen
  • Friedrichshafen: 17:30 Uhr, Romanshorner Platz/Eingang Marktkauf
  • Fürstenwalde: 18 Uhr
  • Fulda: 17 Uhr, Universitätsplatz
  • Gelsenkirchen: 18 Uhr, Preuteplatz, Bahnhofstr.
  • Genthin: 18:30 Uhr, Platz der Demokratie
  • Gera: jeden Montag, 17 Uhr, Platz der Republik
  • Gladbeck: 18 Uhr, Rathaus
  • Görlitz: 18 Uhr, vor dem Arbeitsamt
  • Göttingen: 17 Uhr, Gänseliesel
  • Goslar: 18 Uhr, Osterfeld/Schützenplatz
  • Gotha: 17 Uhr, Unterer Markt
  • Greifswald: 18 Uhr, Marktplatz
  • Greiz: 17 Uhr, Marktplatz
  • Großenhain: 17 Uhr, Hauptmarkt, Dianabrunnen
  • Güstrow: 18 Uhr, Marktplatz
  • Gütersloh: 18 Uhr, Martin-Luther-Kirche
  • Hagen: 18 Uhr, Friedrich-Ebert-Platz
  • Halberstadt: 18 Uhr, Fischmarkt
  • Haldensleben: 18.30 Uhr, Markt
  • Halle: 17 Uhr, Hallmarkt
  • Hamburg: 18 Uhr, Gerhart-Hauptmann-Platz.
  • Hameln: 17:30 Uhr, neben der Hochzeitshausterasse
  • Hanau: 18 Uhr, Schwanenbrunnen am Freiheitsplatz
  • Hannover: Montag, 6.9., 18 Uhr, Limmerstraße/Pfarrlandstraße.
  • Harsewinkel: 17 Uhr, Am Untermarkt, altes Rathaus
  • Hattingen: 18 Uhr, Parkplatz vor dem Krankenhaus
  • Heide: 18 Uhr, Auf dem Südermarkt
  • Heidelberg: 18 Uhr, Bismarckplatz
  • Heidenheim: 17 Uhr, Eugen-Jäkle-Platz
  • Heilbronn: 17:30 Uhr, Kiliansplatz
  • Herford: 16 Uhr, Linnenbauerplatz und 18 Uhr, alter Markt
  • Herne: 18 Uhr, Europaplatz, Kreuzkirche
  • Herten: 17 Uhr Glashaus in der Innenstadt
  • Hoyerswerda: 17 Uhr, Lausitzer Platz
  • Ilmenau: 18 Uhr, Apothekerbrunnen
  • Jena: 17 Uhr, Holzmarkt
  • Jüterbog (Brandenburg): 16.8., 19 Uhr, Marktplatz.
  • Kamenz: 30.08., 18 Uhr
  • Karlsruhe: 17:30 Uhr, Stephansplatz
  • Kassel: 17 Uhr, Friedrichsplatz
  • Kempten/Allgäu: 18 Uhr, Residenzplatz
  • Kiel: 17:30 Uhr, Asmus-Bremer-Platz
  • Klettenberg: 18 Uhr, Alter Markt
  • Koblenz: 17 Uhr, Deutsche Bank, Ecke Löhrstraße
  • Köln: 18 Uhr, Domplatte
  • Königs Wusterhausen: 17 Uhr
  • Köthen: 19 Uhr, Rüsterbreite
  • Konstanz: 17:30 Uhr, Marktstätte
  • Krefeld: 18 Uhr, Bahnhofsvorplatz
  • Kyritz: 19 Uhr, Marktplatz
  • Leipzig: 18 Uhr, Nikolaikirche.
  • Lemgo: 18 Uhr, Regentorplatz
  • Leverkusen: 18 Uhr vor dem Rathaus in Wiesdorf
  • Lippstadt: 18 Uhr, Rathausplatz
  • Löbau: 18 Uhr, Altmarkt
  • Ludwigsburg: 18 Uhr
  • Ludwigshafen: 18 Uhr, Europaplatz
  • Lübeck: Treffen 18 Uhr, auf dem Markt
  • Lüdenscheid: 18.00 Uhr auf dem Graf-Engelbert-Platz in der Oberstadt
  • Lutherstadt Wittenberg: 18 Uhr, Schloßplatz
  • Magdeburg: jeden Montag, 18 Uhr, Domplatz
  • Mainz: 18 Uhr, am Leichhof
  • Mannheim: 18 Uhr, Paradeplatz
  • Marburg: 18 Uhr, Sozialamt, Friedrichstr.
  • Marktneukirchen (in Sachsen): 18 Uhr, Marktplatz vor der Kirche
  • Meiningen: 17:45, Marktplatz
  • Merseburg: 17 Uhr, Marktplatz.
  • Minden: 17 Uhr, Martinitreppe, Rathaus
  • Mönchengladbach: 18 Uhr Hindenburgstraße/Theatervorplatz
  • Mülheim a.d.R.: 17 Uhr Kurt-Schumacher-Platz
  • München: 18 Uhr, Auftakt vor Agentur für Arbeit (Kapuzinerplatz), dann Demonstration zum SPD-Haus am Oberanger
  • Münster: 18:45 Uhr vor dem Hauptportal des Paulus-Doms
  • Naumburg: 17 Uhr, Markt
  • Neubrandenburg: 18 Uhr, Rathaus.
  • zusätzlich Demo in Neubrandenburg am 9.9. und am 16.9., 18 Uhr, Rathaus
  • Neu-Isenburg: 16:30 Uhr, Hugenottenhalle
  • Neukirchen-Vluyn: 17 Uhr, Vluyner Platz (Ortsteil Vluyn).
  • Neuruppin: 17 Uhr, Landratsamt, Virchowstraße
  • Niesky: 18 Uhr
  • Nordhausen: 17 Uhr, Nordhäuser Rathaus.
  • Nürnberg: 18 Uhr, Lorenzkirche
  • zusätzlich am 6.11. bundesweite Arbeitslosendemo in Nürnberg, 12 Uhr Lorenzkirche
  • Oberhausen: 18 Uhr Marktstraße/Ecke Lothringer Straße
  • Offenburg: 18 Uhr, Rathaus
  • Oldenburg: 17:30 Uhr, Rathausmarkt
  • Oranienburg: 18 Uhr, Arbeitsamt
  • Osnabrück: 17 Uhr, Jürgensort in der Fußgängerzone
  • Osterburg: 18.30 Uhr, Marktplatz vor der Stadtpassage.
  • Paderborn: 17 Uhr Aktion in der Westernstraße an der Franziskanerkirche
  • Parchim: 18 Uhr, Rathaus
  • Peine: 17 Uhr, Marktplatz
  • Pening: 17:30 Uhr, Tauschaer Weg (am Peninger Topf) Richtung Markt
  • Perleberg: 18 Uhr, Marktplatz
  • Pforzheim: 18 Uhr, Fußgängerzone bei den Grazien
  • Plauen: 17 Uhr Postplatz
  • Plettenberg: 18 Uhr, Alter Markt
  • Pößneck: 18 Uhr, auf dem Markt
  • Potsdam: 18 Uhr, Platz der Einheit
  • Quedlinburg: 18 Uhr, Marktplatz.
  • Rathenow: 17 Uhr, Märkischer Platz
  • Recklinghausen: 18 Uhr Altstadtmarkt vor Karstadt in der Innenstadt
  • Reichenberg: 18 Uhr, Markt
  • Remscheid: 18 Uhr Stadtkirche am Markt
  • Rheine: 10-14 Uhr, vor dem Arbeitsamt
  • Rheinfelden: 18 Uhr, Oberrheinplatz
  • Ribnitz-Damgarten: 18 Uhr, Marktplatz
  • Riesa: 15.30 Uhr
  • Rostock: 18 Uhr, Universitätsplatz.
  • Saalfeld: 17 Uhr, Markt
  • Saarbrücken: 16 Uhr, Arbeitsagentur Hafenstrasse
  • Salzwedel: 18 Uhr, Rathausturmplatz (Neuperver Str./Breite Str.)
  • Sassnitz: 17 Uhr, Freifläche vor der Kirche
  • Schönebeck b. Magdeburg: 18.00 Uhr, Stadtpark Platz
  • Schwäbisch-Gmünd: 18 Uhr, Marienbrunnen, Marktplatz
  • Schwarzenberg: 18 Uhr, Rathaus
  • Schwedt: 18 Uhr, Talsand, Parkplatz vor ALDI
  • Schweinfurt: 17 Uhr, Marktplatz
  • Schwerin: 17 Uhr, Karl-Marx-Str./Arsenalstr., Nähe Innenministerium
  • Seifhennersdorf: 18 Uhr Rathaus
  • Senftenberg: 19 Uhr, Rathaus.
  • Siegen: 18:20 Uhr, Kornmarkt (Siegen, Oberstadt) neben Rathaus
  • Sigmaringen: 18 Uhr, Platz vor dem Rathaus
  • Sindelfingen: 18 Uhr, untere Vorstadt, Ecke Mercedesstraße
  • Solingen: 18 Uhr, Alter Markt (Solingen-Mitte)
  • Sondershausen: 18 Uhr, Marktplatz
  • Sonneberg: 17 Uhr, Stadtpark
  • Spremberg/Brandenburg: 18 Uhr Busbahnhof, gegenüber der Gesamtschule Wirthstraße
  • Staßfurt: 18 Uhr, Auf dem Wendelitz
  • Stendal: Stadtseeallee
  • Stollberg (bei Chemnitz): 18 Uhr, Herrenstr.22
  • Stralsund: 18 Uhr, alter Markt
  • Stuttgart: 18 Uhr, Schlossplatz
  • Schwarzenberg: 17 Uhr
  • Suhl: 16.30 Uhr, Platz der Einheit.
  • Tangerhütte: 18 Uhr, Platz des Friedens
  • Torgau: 18 Uhr, Rathaus Giebel
  • Tübingen: 18 Uhr, Europaplatz
  • Ulm: 18 Uhr, Hirschstrasse (ehemaliger Berblinger Brunnen)
  • Vaihingen: 18 Uhr, Marktplatz
  • Villingen-Schwenningen: 17:30 Uhr, Muslenplatz
  • Waren: 17 Uhr, Neuer Markt.
  • Wedel: 16 Uhr, Rathausplatz
  • Weimar: 17 Uhr, Goetheplatz
  • Weißenfels: 18 Uhr, am Markt
  • Wernigerode: 18 Uhr, auf dem Markt
  • Wilhelmshaven: 17.30 Uhr auf der Rambla vor der Nordseepassage
  • Wismar: 16 Uhr, Rathaus Ostgiebel
  • Witten: 17 Uhr, Berliner Platz.
  • Wittenberg: 19 Uhr, Paul-Linke-Platz
  • Lutherstadt Wittenberg: 18 Uhr, Schloßplatz
  • Wittenberge: 18 Uhr, Rathaus
  • Wittstock: 17 Uhr, Am Bleichwall
  • Worms: 18 Uhr, Winzerbrunnen
  • Wuppertal: 17:45 Uhr, Kerstenplatz in Elberfeld
  • Zeitz: 17 Uhr, Rossmarkt.
  • Zittau: 11 Uhr Agentur für Arbeit und 18 Uhr Marktplatz
  • Zweibrücken: 18 Uhr, Alexanderplatz
  • Zwickau: 30.08., 17 Uhr Hauptmarkt

Zum Weiterlesen im FREITAG 36/2004:

Zum Weiterlesen im FREITAG 35/2004:

Siehe auch Beitrag vom 10. August 2004.

25. August 2004
Redaktion, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

50 Jahre Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf"

Die Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) "Konrad Wolf" Potsdam-Babelsberg feiert vom 5. bis 6. November 2004 ihren 50. Geburtstag. Dieses Jubiläum wird am 05.11. mit einem feierlichen Festakt und anschließender Party begangen. Am 06.11. heißt es "Open House" für die Alumni: Die elf Studiengänge präsentieren sich mit Ausstellungen, Filmprogrammen, Theatervorführungen, Lesungen und Installationen den geladenen Gästen.

www.hff-potsdam.de

18. August 2004
Redaktion, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Victor Grossman - Rezension über ein eigenes Buch

crossing the river

"Ist es ungehörig, die eigene Autobiographie zu rezensieren? Jedenfalls ist es ungewöhnlich. Ich wage es dennoch, weil das Buch nicht nur eigene Erlebnisse schildert, sondern relevante Probleme der Gegenwart aus dem Blickwinkel eines Amerikaners darstellt, der Aufstieg wie Untergang der DDR erlebt hat und darüber seinen Landsleuten in den USA erzählen will. Und auch deswegen, weil das Buch bisher nicht in Deutsch erschienen ist..."

Weiterlesen!

17 August 2004
Tito Tricot, Contact: tricot@ilwen.cl

Pinochet: Murderer and Thief

It was a cold and misty day when the clouds unleashed their massive tears of disbelief as three diplomats were killed in the Chilean embassy in Costa Rica. Only a day earlier, a priest was slain by an irate youth in the country’s cathedral. Now, in the middle of the northern desert, an army tank crushed into a school bus. Unusual events indeed, but even more unusual is the fact that General Augusto Pinochet is being investigated, both in the United States and Chile, for holding millionaire secret bank accounts.

Pinochet

Only two months ago the country's Court of Appeal stripped Pinochet of his immunity from prosecution opening the way for a new trial on human rights violations during his regime. He is being investigated in relation to the infamous "Operation Condor", an intelligence network organized in the 70s to persecute, arrest, torture and murder political opponents in Chile, Bolivia, Uruguay, Paraguay, Argentina and Brazil.

Thus, the earth seems to be moving under the ageing dictator's feet, but do not be deceived, for in spite of being responsible for horrendous crimes in Chile and other Latin American countries, Pinochet has never spent a single day in prison and it is highly unlikely that he ever will. His lawyers have pleaded insanity to avoid prosecution, the courts have accepted this argument and the Government is pleased that the General is not going to prison, because his freedom and impunity from prosecution were part of the negotiations between the Armed Forces and the civilian opposition over a decade ago.

Here in Chile, everyone knows that Pinochet is neither insane nor senile, not only because he frequently goes shopping to luxurious Malls or travels to the coast on holidays, but because the majority of Chileans are aware that his release from house detention in England on so called "humanitarian grounds", was nothing but a political negotiation. It was precisely while he was in London that the New York based Riggs Bank transferred millions of dollars from his bank accounts to avoid detection by investigating judges. The question arises then: How did a person mentally unfit to stand trial manage six bank accounts and set up two offshore corporations in the Bahamas? Were the Ashburton Company and Althorp Investment Firm used for money laundering? Where did all this money come from? How could a General with a salary of less than 15 thousand dollars a year manage to save eight million dollars?

In September of 1975, two years after coming to power in a bloody coup d'etat, General Pinochet categorically stated: "This is a honourable government, that's why we have the support of the Chilean people. When the time to go comes I will go to the Notary's Office and I will take away the envelope where my possessions are listed. Nothing else. May be I'll leave with less of what I had when I took over". 29 years later and 8 million dollars richer, it is clear that General Pinochet did not fulfil his promises. In any case, this is not the first time that Pinochet, his family or the military are involved in obscure financial dealings. Right after the coup, the military organized a massive campaign to collect money for what they called the "National Reconstruction Fund". Conspicuous army officers, right wing politicians and businessmen declared they had donated their gold wedding rings to contribute to this Fund. Many a Chilean believed in this and donated their rings too. No one knows what happened to all this gold and money.

Back in 1990, Pinochet's oldest son, Augusto Pinochet Hiriart, was responsible for a major fraud involving State funds. He made over 2 million dollars profit by selling the bankrupt Valmoval Company to the army that knowingly paid well over the market price for the company. The Chilean parliament set up a special committee to investigate the fraud, but the army mobilized its troops and Pinochet threatened the first civilian government after 17 years of dictatorship with another coup if the investigation did not cease. Needless to say the case was shelved and the committee promptly dissolved. In 1995 the State Defence Council tried to reopen the case, but the government ordered the Council to drop the charges arguing "Reasons of State". Right now, Pinochet's son is under custody on a new fraud charge. It remains to be seen whether he will be sent to prison or not. What it is clear is that Pinochet is not the only one that became rich during his regime, on the contrary, the profound structural changes carried out by the military created a market economy where the poor became poorer and the rich richer. By the time the military left power in 1990, five million Chileans lived under the poverty line, over 40% of the population. On the other hand, a handful of economic groups became powerful economic and political actors. The head of the Angelini group, whose fortune was based on the Fishing, Energy and Forestry industries, became the country's first multimillionaire, with a personal fortune of over 3 thousand million dollars.

Terror in Chile

General Pinochet is a vulgar thief that continues to lie to the Chilean people arguing that the money found in his secret bank accounts comes from donations. But, no matter how corrupt he might be, this is not his worst crime. He is responsible for the illegal detention, torture, rape, murder and disappearance of thousands of Chileans. This is his worst crime and for this he must be tried and sent to prison.

Tito Tricot, Sociologist
Director
Center For Intercultural Studies - ILWEN, Chile

12. August 2004
Andrea Witte, Kontakt: Andrea@DeanReed.de

Billy Bragg - ein politischer Künstler

www.BillyBragg.com

"Es ist schön und gut, ein politisches Lied zu schreiben, aber wenn man ein Publikum durch Musik dazu überreden will, politisch aktiv zu werden, muss man auch zeigen, dass man selbst dazu bereit ist, den Arsch hoch zu bewegen." Getreu diesem Motto bezieht der britische Songwriter Billy Bragg seit 20 Jahren Position, damals gegen den Thatcherismus, heute in der Anti-Irakkriegsbewegung.

Lest den Artikel über Billy Bragg im FREITAG 33/2004:

Kein Popstar. Gegen den Strom: Seit 20 Jahren agiert der englische Songwriter Billy Bragg musikalisch und politisch außerhalb des Mainstream

Billy Bragg im Internet: www.BillyBragg.com

11. August 2004
Norbert Diener, Kontakt: Norbert@DeanReed.de

John Kerry - der bessere Krieger?

John Kerry

Am 29. Juli wurde John Kerry vom Parteitag der Demokratischen Partei in Boston offiziell zu ihrem Präsidentschaftskandidatem für die Wahlen im November aufgestellt. Kerry ist bisher Senator des US-Bundesstaats Massachusetts. In den USA und auf der ganzen Welt erhoffen sich nicht wenige Menschen von ihm ein Ende der verhassten Bush-Regierung. Was ist von Kerry zu erwarten?

Als riesiges Medien-Sektakel wurde vier Tage lang "Parteitag" abgehalten. Als Höhepunkt trat Kerry salutierend auf die Bühne - inszeniert als neuer Staatsmann der Supermacht USA. Seine Rede unterschied sich nicht wesentlich von den Positionen des derzeitigen Präsidenten Bush - von einer "Richtungsentscheidung" zwischen Bush und Kerry, die die europäischen Medien mit den anstehenden Wahlen verbinden, konnte man nichts hören.

Bei den versprochenen "Änderungen in der Außenpolitik" handelt es sich lediglich um eine Fortsetzung der taktischen Veränderungen, die bereits Bush aufgrund des zunehmenden Desasters seines "New War" einleiten musste. So will er verstärkte "Allianzen" mit anderen Großmächten schmieden und wieder mehr auf die Zusammenarbeit mit der UNO sowie anderen Organisationen des internationalen Finanzkapitals setzen. Auch beim "Wiederaufbau" des Irak sollen die andere Staaten mehr zum Zug kommen. Kerry machte aber klar, dass es beim US-Weltherrschaftsanspruch bleibt. Und dazu gehören eben auch "Kriege, die wir führen müssen". Im "Unterschied" zu Bush will er amerikanische Soldaten nie "ohne einen Plan" in Kriege schicken, "wie danach der Frieden zu gewinnen ist". Einen Plan hatte allerdings auch Bush, nur dass er aufgrund der Entfaltung der Widersprüche innerhalb der "Antiterror-Allianz" und des wachsenden Widerstands in den besetzten Ländern nicht aufging. Die Hochrüstung der US-Armee mit modernster Waffentechnologie soll fortgesetzt werden. In seiner Rede kündigte er die Verdoppelung der Zahl der Spezialeinheiten zur "Terrorismus-Bekämpfung" an.

Vor allem versucht Kerry mit vagen Versprechungen einer "sozialeren" Politik Punkte zu sammeln. So will er angeblich Bushs Steuersenkungen für Großverdiener rückgängig machen. Auch Verbesserungen bei der Krankenversicherung von Arbeitslosen und Geringverdienern verspricht er. Solche Versprechungen haben sich aber schon bei Kerrys Vorgängern in Luft aufgelöst.

John Kerry mit seiner Frau Teresa Heinz Kerry

Kerry gibt sich gern als Mann aus dem Volk. Tatsächlich ist er selbst Multimillionär und reichster US-Senator. Nach Untersuchungen des "Center for Responsive Politics" hat er mehr Zuwendungen von Konzernen und ihren "Lobbyisten" erhalten als irgend ein anderes Mitglied des US-Senats. Sein weiblicher Schatten Teresa Heinz Kerry erbte von ihrem verstorbenen Mann nicht nur ein Vermögen von 500 Millionen Dollar und Millionen von Aktien des "Katshup-Imperiums", sondern auch beste Beziehungen zum US-Finanzkapital. Es ist kein Zufall, dass der Parteitag der Demokratischen Partei ausgerechnet im Bostoner Fleet Center statt fand, benannt nach dem FleetBoston-Konzern, zu dessen kürzlich erfolgter Fusion mit der Bank of America Kerry tatkräftig beitrug. FleetBoston ist mit 1,25 Millionen Dollar an offiziellen Spenden Kerrys größter Wahlkampf-Finanzier.

"Sag mir wer deine Freunde sind - dann sag ich dir wer du bist", mehr fällt mir hierzu z.Z. nicht ein.

Norbert Diener

Quellen: Verschiedene aus dem Internet

Zum Weiterlesen im FREITAG 33/2004:
US-WAHLKAMPF: Die Kerry-Demokraten präsentieren sich patriotisch und wertkonservativ

10. August 2004
Norbert Diener, Kontakt: Norbert@DeanReed.de

Montagsdemonstrationen gegen Hartz IV in ganz Deutschland

"Wir machen weiter, bis Hartz IV vom Tisch ist"! Diese Entschlossenheit brachten zahlreiche Teilnehmer/innen an den Montagsdemonstrationen zum Ausdruck, die gestern in über 40 Städten in ganz Deutschland statt fanden. Während in den Massenmedien der Eindruck eines "Misserfolgs" der Montagsdemonstrationen vor allem im Westen erweckt wird, hat sich dieses Mal der Schritt zu einer bundesweiten Bewegung vollzogen.

Montagsdemonstration in Magdeburg

In mindestens 14 Städten in Westdeutschland wurden ebenfalls Montagsdemonstrationen durchgeführt, unter anderem in Köln mit 500 Teilnehmern, in Dortmund mit 400, in Gelsenkirchen und Essen mit je 300, in Braunschweig mit 250 und in Hamburg mit 200 Teilnehmern.

Auch insgesamt setzt sich das schnelle Wachstum der Bewegung der Montagsdemonstrationen gegen die Hartz-IV-Gesetze fort. Die gesamte Teilnehmerzahl verdreifachte sich gegenüber rund 15.000 am 2.8. auf über 50.000 Demonstranten am 9.8. Die größten Demonstrationen fanden in Ostdeutschland statt, mit über 15.000 Teilnehmern in Magdeburg, 10.000 in Leipzig, 6.000 in Dresden, 5.000 in Rostock, 3.000 in Dessau, 1.500 in Gera, 1.000 in Senftenberg und 800 Teilnehmern in Jena. Dort gab es auch Demonstrationen in zahlreichen kleineren Städten, von denen zum Teil noch gar nicht alle bekannt sind.

Für den nächsten Montag sind Demonstrationen in vielen Städten geplant:

  • Aschersleben, 18 Uhr, Holzmarkt.
  • Berlin: 18 Uhr, Alexanderplatz.
  • Braunschweig: 17 Uhr, Kohlmarkt.
  • Chemnitz: 17 Uhr, vor dem Rathaus.
  • Dessau: 17.30 Uhr, Schlossplatz.
  • Dortmund: 19 Uhr, Reinoldokirche.
  • Dresden: 18 Uhr, Kreuzkirche am Altmarkt.
  • Duisburg: 18 Uhr, am "Bunten Vogel" auf der Königstraße.
  • Erfurt: 17 Uhr, auf dem Anger; 30.8. 18 Uhr, Gutenberg-Gymnasium.
  • Essen: 18 Uhr, Porschekanzel.
  • Frankfurt/Main: 18 Uhr, am Römer.
  • Gelsenkirchen: 18 Uhr, Preuteplatz.
  • Gera: 17 Uhr, Straße der Republik.
  • Halberstadt: 18 Uhr, Fischmarkt.
  • Haldesleben: 18.30 Uhr, Markt.
  • Halle: 17 Uhr, Hallmarkt.
  • Hamburg: 17.45 Uhr, Tathausmarkt
  • Hamburg-Eidelstedt: 17-18 Uhr, vor dem Einkaufszentrum.
  • Hannover: 18 Uhr, Limmerstr./Pfarrlandstraße
  • Hoyerswerda: 17 Uhr, Lausitzer Platz.
  • Jena: 17 Uhr, Unbekannt.
  • Jüterbog: 19 Uhr, Marktplatz.
  • Köln: 18 Uhr, Hauptportal des Kölner Doms.
  • Lehrte (bei Hannover): 17.45 Uhr, Rathausplatz.
  • Leipzig: 18 Uhr, natürlich vor der Nikolaikirche.
  • Magdeburg: jeden Montag, 18 Uhr, Domplatz.
  • Markneukirchen (in Sachsen): Unbekannt.
  • Merseburg: 17 Uhr, Marktplatz
  • München: 18 Uhr, vor der Agentur für Arbeit Oberanger: Unbekannt:
  • Naumburg: 17 Uhr, Markt.
  • Neubrandenburg: 18 Uhr, Rathaus.
  • Neukirchen-Vluyn: 17 Uhr, Vluyner Platz (Ortsteil Vluyn).
  • Nordhausen: 19 Uhr, Nordhäuser Rathaus.
  • Osterburg: 18.30 Uhr, Marktplatz vor der Stadtpassage.
  • Pößneck: 18 Uhr, Pößnecker Markt.
  • Quedlinburg: 18 Uhr, Marktplatz.
  • Rostock: 18 Uhr Universitätsplatz.
  • Senftenberg: 19 Uhr, Rathaus.
  • Solingen: 18 Uhr, Alter Markt (Solingen-Mitte).
  • Stollberg (bei Chemnitz): 8 Uhr, Herrenstr. 22.
  • Suhl: 9.8., 16.30 Uhr, Platz der Einheit.
  • Wismar: Unbekannt.
  • Witten: 17 Uhr, Berliner Platz.
  • Wuppertal: 17 - 19 Uhr, vor den "City Arkaden" in der Elberfelder Innenstadt.
  • Zeitz: 18 Uhr, Rossmarkt.
  • Düsseldorf: Unbekannt.
  • Nürnberg: Unbekannt

(Die Auflistung ist nicht vollständig)
Quellen: Verschiedene, aus dem Internet

Zum Weiterlesen im FREITAG 34/2004:

7. August 2004
Andreas Krödel, Kontakt: Kroedel@t-online.de

Das freigeistige Wort zum Sonntag

"Nicht nur die überraschenden theoretischen Fortschritte in der wirklichen Naturerkenntnis sondern auch deren erstaunlich fruchtbare praktische Verwertung in Technik, Industrie, Verkehr usw. haben unserem ganzen modernen Kulturleben ein völlig neues Gepräge gegeben. Auf der anderen Seite haben wir aber auf wichtigen Gebieten des geistigen Lebens und der Gesellschaftsbeziehungen wenige oder gar keine Fortschritte gegen frühere Jahrhunderte aufzuweisen, oft sogar leider bedenkliche Rückschritte. Aus diesem offenkundigen Konflikt entspringt nicht nur ein unbehagliches Gefühl innerer Zerrissenheit und Unwahrheit, sondern auch die Gefahr schwerer Katastrophen auf politischem und sozialem Gebiete. Es erscheint daher nicht nur als das gute Recht, sondern auch als die heilige Pflicht jedes ehrlichen und von Menschenliebe beseelten Forschers, nach bestem Gewissen zur Lösung jenes Konfliktes und zur Vermeidung der daraus entspringenden Gefahren beizutragen. Dies kann aber nach unserer Überzeugung nur durch mutiges Streben nach Erkenntnis der Wahrheit geschehen und durch Gewinnung einer klaren, fest darauf gegründeten, naturgemäßen Weltanschauung."
[Haeckel: Die Welträtsel, S. 8. 100 Werke der Philosophie, die jeder haben muss, S. 11508 (vgl. Haeckel-GW Bd. 3, S. 7-8)]

Diese Worte sind über 100 Jahre alt, an ihrer Aktualität hat sich aber m. E. kaum etwas geändert. Auch die Kernspaltung gehört zu den großen Erkenntnissen der Gegenwart, ihren abscheulichsten Missbrauch erlebte die Menschheit bei dem sinnlosen Atombombenabwurf auf japanische Städte im August 1945, dessen wir in diesen Tagen gedenken. Genau dieser Zwiespalt ist es, der unseren zunehmenden technischen Fortschritt nicht in sozialen und gesellschaftlichen Fortschritt umwandeln lässt. Der Zwiespalt liegt in den Verhältnissen der Produktion und deren Ziel, welches nicht menschliche Bedürfnisse befriedigt, sondern deren Hauptzweck die Erreichung von Profit für eine produktionsmittelbesitzende Minderheit ist. Das bedeutet, dass es gegenwärtig auch für die dadurch bedingte Politik im Staate keine Alternativen gibt.

Wären jetzt in Brandenburg Wahlen, gäbe es nach Umfragen etwa ein Drittel der Stimmen jeweils für CDU und SPD und 20% wählen aus Protest PDS. Damit tun ca. 60% der Wähler kund, dass ihnen die große Politik so recht ist, das sie sich wohl fühlen und zufrieden sind. Mir ist das gelinde gesagt unverständlich.

Menschen lösen aus Angst vor den neuen Arbeitslosengesetzen ihre Bankkonten auf, kündigen ihre Versicherungen, die sowieso nicht mehr versichern, was sie einmal versprachen, Angst geht um bei den noch Arbeitenden, dass sie ihre Stelle verlieren und bei den bereits Arbeitslosen, dass ihnen die wenige Unterstützung auch noch weiter beschnitten wird, die schwer verdienenden Bosse in ihren klimatisierten Büros und Luxusvillen interessiert das alles nicht. Die Welt gerät aus den Fugen!

Andreas Krödel, Guben

5. August 2004
Dean-Reed-Website-Team, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Michael Moore, Fahrenheit 9/11 - auf den Bush geklopft

Am 29.7.04 ist in den deutschen Kinos der neue Film von Michael Moore Fahrenheit 9/11 angelaufen. Das Gesamturteil vorweg: Man sollte sich diesen Film unbedingt ansehen! Es lohnt sich!

Bush

Schon der Vorspann des Films spricht Bände: Da sitzt Mr. President Bush vor Fernsehkameras und wartet auf seinen Einsatz - man hat den Eindruck da sitzt eine hohle Marionette. Dieser Eindruck wiederholt sich. So zeigt Michael Moore in seinem Film, wie Bush die Nachricht von den Attentaten vom 9.11. erhielt und darauf reagierte: Bush entscheidet, einen Fototermin in einer Schulklasse einfach fortzusetzen. Kein Entsetzen oder Panik ist spürbar. Da sitzt wieder eine hohle Marionette, die sieben Minuten lang auf ihrem Stuhl Schülern beim Vorlesen aus "Meine kleine Ziege" zuhört.

Brutal sind die Bilder vom Krieg. Moore präsentiert all die Aufnahmen, die das amerikanische Kriegsministerium gern der Weltöffentlichkeit vorenthalten würde: Verbrannte Leichen, verstümmelte Kinder, Misshandlungen von Gefangenen.

Michael Moore zeigt Menschen, die sich durch den Krieg verändert haben. Menschen, die begeistert in den Krieg zogen und desillusioniert zurückkamen - manche als Krüppel. Er zeigt Familien, die jubelten, als ihr Sohn oder Tochter als Held in den Irak geschickt wurden, und die nun am Grab ihres Kindes die Frage stellen, wofür es sterben musste.

Schonungslos deckt Michael Moore die Verlogenheit der herrschenden Klasse auf. So berichtet er, dass nur ein einziger Kongressabgeordneter ein Kind als Soldat im Irak hat. Er stellt sich mit Mitstreitern vor den Kongress und sammelt mit Mitstreitern bei Abgeordneten Unterschriften dafür, dass diese als Vorbild ihre Kinder zuerst in den Irak schicken sollten. Er erhält nicht eine einzige Unterschrift. Die Abgeordneten beschimpfen ihn, flüchten, verstecken sich - echte Maulhelden.

Filmposter

Er zeigt die Hintermänner der Großkonzerne, die die Marionette Bush steuern und den Krieg wollten, um Riesenprofite zu machen. Auf einer Versammlung mit diesen Leuten erklärt Bush: "Hier sind die Reichen, die Superreichen. Manche sagen, das sei die Elite. Ich sage, das ist meine Basis!" Treffender kann man das auch nicht mehr sagen. Er bringt Aufnahmen von einem Seminar der US-Regierung mit Geschäftsleuten über den "Aufbau des Irak". Der Regierungsvertreter verspricht den Unternehmern Profite, Profite, Profite und meint: "...und das Beste: die Regierung zahlt alles!" Ein Unternehmer wird interviewt. Er meint: "Die Zeiten werden leider noch besser: Gut fürs Geschäft, schlecht für die Menschen." Wie Recht er hat!

Michael Moore zeigt auch drastisch, wer im Krieg für die Profite der Reichen bluten muss. Er begleitet Werber der Army, die in Armenvierteln Jugendliche ohne Arbeit, ohne Ausbildung mit Versprechungen in die Armee locken. In die Wohnviertel der Reichen gehen sie nach ihren eigenen Aussagen nicht, weil dort kaum jemand Interesse hat, in den Krieg zu ziehen. Die haben Jobs, die haben Geld, denen geht es gut. Sie haben es nicht nötig, ihr teures Leben für ein paar Dollar und vage Hoffnungen auf eine Ausbildung aufs Spiel zu setzen.

Bedauerlich ist eine eigentlich nur, dass Michael Moores Film und sein konkretes Handeln mehr als widersprüchlich sind. Im Film zeigt er, wie auch die demokratischen Kongressabgeordneten dem Irak-Krieg zustimmen und ihn rechtfertigen. Er zeigt, dass auch sie nicht ihre Kinder in den Krieg schicken, sondern lieber die Ärmsten der Armen. Und doch nahm er jetzt am Wahlkongress der Demokraten teil, um seine Unterstützung für deren Präsidentschaftskandidaten Kerry zu bekunden, der sich zum Irak-Krieg windelweich äußert und ihn fortführen will.

Informationen zum Film mit Bildern, Plakaten und Videoclips unter www.fahrenheit911.com

Quelle: www.arbeit-zukunft.de
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von D. Möller, Verlag AZ, Postfach 401051, 70410 Stuttgart

Zum Weiterlesen im FREITAG 32/2004:
Keine gute Figur. Michael Moore fragt sich in "Fahrenheit 9/11", wie Bush Präsident werden konnte

5. August 2004
Norbert Diener, Kontakt: Norbert@DeanReed.de

Sie werden ihre Ketten zerbrechen! (Filmkritik - Amistad)

Amistad

Bestimmt haben einige Leserinnen und Leser den Film Amistad bereits gesehen, als er in den Kinos lief. Nun gibt es diesen bemerkenswerten Film als DVD. Er beginnt mit dramatischen Szenen: Während eines Sturmes befreien sich 53 Sklaven auf dem Sklavenschiff Amistad im Jahre 1839 vor der Küste Kubas. Mit Zuckerrohrmessern entledigen sie sich ihrer Peiniger und Herren. Nur zwei Matrosen der Schiffsbesatzung überleben. Die Sklaven unter Führung von Cinque zwingen die beiden Spanier, das Schiff zu steuern, weil sie sich mit Navigation und Schiffen nicht auskennen. Sie wollen nach Afrika zurück. Die spanischen Matrosen nutzen ihren Wissensvorsprung, um das Schiff in den Gewässern zwischen Kuba und den USA zu halten und die Fahrt gen Afrika nur vorzutäuschen. Um Wasser und Nahrung zu holen, andet das Schiff und wird entdeckt. Kurz darauf wird es von der amerikanischen Armee aufgebracht. Die Sklaven werden wegen Mord und Piraterie angeklagt. Gegner der Sklaverei und ein junger Anwalt solidarisieren sich und organisieren juristische und politische Unterstützung. In einer öffentlichen Kampagne wird die Bevölkerung mobilisiert. In mehreren Instanzen wird schließlich die Freilassung der Sklaven erzwungen und deren Rückkehr nach Afrika ermöglicht.

Der Film ist eine schreiende Anklage gegen die Sklaverei. In eindrucksvollen Bildern wird der Kampf um Freiheit geschildert. Der bewaffnete Kampf für Freiheit wird ausdrücklich als notwendig dargestellt. Der Film von Steven Spielberg ist, auch wenn er bereits 6 Jahre alt ist, immer wieder sehenswert. Er eignet sich hervorragend für Gruppen und zur gemeinsamen Diskussion.


Die DVD gibt es u.a. bei Zweitausendeins (www.Zweitausendeins.de) für 9,99 Euro.
Quelle: www.arbeit-zukunft.de
Mehr: dickinsg.intrasun.tcnj.edu/sankofa/s-filmic.htm
www.ecrannoir.fr/dossiers/dreamworks/dwfilms.htm

2. August 2004
Doris Malur, Kontakt: malur@ipk-gatersleben.de

Begegnung in Rauchfangswerder

Ich habe den Artikel in der Super Illu gelesen und habe auch eine kleine Begegnung mit Dean gehabt. Das muss so 1972 oder 1973 gewesen sein. Ich war in einem Kinderferienlager der Deutschen Reichsbahn als Ferienhelfer für die Kinder angestellt und Dean kam ab und zu in das Ferienlager, um Essen zu holen. Er baute damals gerade ein Haus um und so wie er eben vom Bau kam in Jeans und mit farbigen Händen, begrüßte er alle mit denen er so Kontakt bekam, freundlich und versuchte auch in gebrochenem Deutsch einiges zu erzählen. Da wir ihn ja doch schon kannten, haben wir um ein Autogramm gebeten, welches er uns beim nächsten Besuch auch brachte, mit Bild natürlich.

Mit einem Lada fuhr er [damals] allerdings nicht, sondern hatte einen Jeep und als 2. Auto einen Trabant Kübel.

Doris Malur

24. Juli 2004
Andrea Witte, Kontakt: Andrea@DeanReed.de

Ernesto Cardenal, Dean Reed, Daniel Ortega

Nikaragua vor 25 Jahren

Am 19. Juli 1979 befreite die FSLN Managua und beendete damit die unter US-amerikaniser Obhut stehende langjährige Somoza-Diktatur. Aus diesem Anlass möchte ich euch auf den lesenswerten Artikel von Lutz Herden im FREITAG 31/2004 hinweisen:

Vivirás, Monimbó!

2. Juni 2004
Andreas Krödel, Kontakt: Kroedel@t-online.de

Das Märchen vom Schweigen

Eine Arbeit, gewidmet dem 1. Mai, einem Kampf- und Feiertag!

Die nichts sehen, nichts hören und nichts sagen, machen nichts falsch - genau darin liegt die Quelle der Dummheit. Diese Haltung ist der beste Weg, Sklaverei und Unterdrückung, Ausbeutung und Diktatur am Leben zu erhalten.

"Eine Jugendsünde - oder wie ich für die Wahrheit bestraft werden sollte". Es war einmal eine DDR (Deutsche Demokratische Republik), ein Staat, aus dem Untergang des faschistischen Reiches hervorgegangen mit dem Anspruch, eine gerechte Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung aufzubauen in Frieden. In der DDR gab es eine Jugendorganisation FDJ (Freie Deutsche Jugend), sie sollte sich um die Organisation der gesellschaftlichen Arbeit, von Kultur und Sport, um die Erziehung zu vorbildlicher Lern- und Arbeitshaltung kümmern. Auch die politische Bildung lag im Aufgabenfeld der staatlich geförderten und von der Partei gelenkten FDJ.

Zunächst bleibt festzustellen, das weder Namen noch genannte Ziele hier als falsch betrachtet werden können. Was sich in der Geschichte daraus entwickelt hat, ist bekannt, und wie ein Volk dies unblutig wegdemonstrierte, ebenfalls. Leider hätte damals aus der kurzen Demokratie der sogenannten Wende mehr gemacht werden können als nur ein wirkliches Zurück zum Kapitalismus. Leider haben vielleicht 80% der BRD-Bürger ihre politische Bildung nur aus einer großen Zeitung, und für wirkliche Jugendarbeit fehlt angeblich das Geld.

Die politische Bildung also war wie viel zu Vieles in diesem Staat DDR stabsmäßig organisiert. Wir trafen uns also zum Studienjahr nach eigener Ausbildung mit Schulklassen und Arbeitskollektiven, Brigaden - um über politische Themen zu sprechen. Mit etwas Fingerspitzengefühl und Pädagogik fanden sich immer wieder drei Gruppierungen:

Gruppe 1: fleißig mitdiskutierend, immer schön den richtigen Klassenstandpunkt vertretend, immer im FDJ-Hemd an - die nahm ich nur zum Vorlesen von Texten oder Zitaten.

Gruppe 2: das Pflicht-FDJ-Hemd unter einem Pulli versteckt, sie stellten Fragen: "Warum keinen RIAS hören, wir hören doch nur die Musik?", "Warum gibt es in einem Land, wo Sport so groß geschrieben wird, keine Turnschuhe?", "Warum dürfen wir nicht in den Westen fahren, nur mal zum Angucken, wir kommen doch wieder?" - dies war meine Lieblingsgruppe und denen widmete ich die meiste Zeit. Viele von diesen Gruppierungen grüßen mich noch heute.

Gruppe 3: brachte mir ein Parteiverfahren; auch mit FDJ-Hemd, die Bücher dabei, aber sie sagten nie etwas und wenn ich sie ansprach, kauen sie eine abgedroschene Parole herunter und endeten meist mit "ich interessiere mich nicht so für Politik." Bei einer solchen Antwort passierte es dann: Ich schrie den Jungen an, dass "die Menschen ohne eigene Meinung die größten Verbrecher am Fortschritt der Menschen sind!" Es herrschte absolute Stille im Raum, der Junge stand auf und ging. Ich war mir außer dem etwas harten Tonfall keiner Schuld bewusst, hatte ich doch aus meiner Sicht eine Wahrheit gesagt, zu der ich selbst heute noch stehe.

Hier liegen auch sicher die Gründe, warum ich so nervend immer wieder die hohe Streitkultur einfordere, es ist eine Lehre aus eigenem Fehler, etwas Richtiges falsch darlegen, vielleicht noch in fehlender Sachlichkeit, kann viel zerstören.

Am nächsten Morgen hatte das Thema schon die Runde gemacht; vorwurfsvolle Blicke vom Sekretär für Agitation und Propaganda; dann der Anruf, um 10.00 Uhr Termin beim 1.Sekretär der Kreisleitung der SED; unsere Sekretärin flüsterte mir zu: "Du immer mit deiner Gradlinigkeit, die schmeißen dich raus, das war der Sohn von unserem Parteitagsdelegierten, die Mutter ist Russischlehrerin und Mitglied im Rat des Kreises." Ich also zur Kreisleitung, gleich zum 1. Sekretär vorgelassen, persönlich, Begrüßung, Räuspern "Was hast du falschgemacht?" "Nun, eigentlich so nichts, ich bin etwas zu laut geworden, aber es ist doch die Wahrheit." "Erkläre!" Ich erläuterte, dass ich Menschen, die keine eigene Meinung haben und sie kundtun als gefährlich einstufe, in ihnen Bremsen der menschlichen Entwicklung an sich sehe.

Dazu stehe ich übrigens noch heute, ich habe inzwischen den Begriff Meinungsnehmer dafür als Ausdruck der Verblendung gewählt und dies ist eine Unterordnung unter den von mir erweiterten Begriff der kapitalistischen Ausbeutung, dem Medien-Militärisch-Industriellen Komplex. Meine Feststellung trifft also auf allen von mir bisher erlebten Gesellschaftsformen zu.

"Den Standpunkt kann ich mittragen; aber wenn die Menschen ohne Meinung erkennen, dass sie eine Macht sind; sie tragen also überspitzt ausgedrückt ohne Meinung dazu bei, ob ein System weiterbesteht oder nicht, das erscheint wirklich gefährlich." Nach diesen Worten griff der 1. Sekretär zum Telefon und beorderte die bereitstehende Parteikontrollkommission und weitere Genossen in den Raum. Er begründete, warum aus seiner Sicht kein Verfahren eingeleitet werden müsse und verlangte eine Auswertung vor den Parteisekretären der Schulen und Betriebe; eine Entschuldigung bei dem Genossen Parteitagsdelegierten sei aber persönlich zwingend erforderlich. Es ist schon komisch, ich treffe diesen Jungen noch heute ab und zu auf der Straße und noch heute starrt er mich mit seinen ausdruckslosen Augen an, ohne zu grüßen. Er ist schon lange Jahre arbeitslos, sein Vater trat nach der Wende in die Kirche ein.

Soweit ein Märchen aus noch nicht längst vergangener Zeit. Wieviele Menschen schweigen noch heute zu Krieg und Unterdrückung, ob politisch-ideologisch oder ökonomisch. Zum Stichwort Kirche gibt es genug Arbeiten meinerseits, ich habe sie überwunden in der Freiheit, dass jeder glauben kann, was er möchte, die Institution jeglicher Kirche muss von Staatsaufgaben konsequent getrennt gehalten werden; Religion ist eine Weltanschauung wie jede andere auch und gehört in den Bereich der Freizeit.

Ein Ausflug in alte Zeiten beweist doch, selbst wenn man mit festem Glauben an Gott und seine Schöpfung glaubt, dann sind wir Menschen doch überhaupt nicht schuldig. Er, der Gott, hat Alles gemacht, auch den Baum mit dem Erkenntnisapfel; wollte er uns von Anfang an für dumm verkaufen wie das Vieh, hätte er doch diesen Apfel einfach weglassen können in seiner Schöpfung; oder da steht die Frage, warum die Kirchen nicht die Schöpfung von Adam und Eva feiern - der Mensch ist eben nicht nur das Werden, Sein und Vergehen, er hat die Stärke zu erkennen, Handeln abzuleiten, bewusst zu Sein; damit ist alle Religiosität ad Absurdum geführt dem Verstande nach und vor der Wissenschaft. Sie ist aber von der Seite des unterwürfigen Schweigens, der Tatsache, keine Meinung zu haben und von der Seite der Sucht nach Macht der Kirchen gefährlich, auch noch im kommenden Feuerbachjahr!

Wir feiern noch heute die Feste der Götter und nicht die Termine wissenschaftlicher Erkenntnis und fälschen uns einen Kalender der Christenheit zurecht. Es ist wieder diese große Masse der Menschen ohne Meinung, die solche Dinge am Weiterleben erhält, denn der Vernunft fehlen die Stimmen und damit die Macht. Ich nenne das auf der einen Seite weiterhin ein Verbrechen an der Menschlichkeit und arbeite auf der anderen Seite mit aller möglichen Energie, um aufzurütteln, Meinungen zu finden, Standpunkte zu bilden und Alternativen darzustellen. Wir müssen als ersten Schritt die Menschen wieder befähigen, zu begreifen, dass wir das Volk sind und die Macht haben, Verbesserungen zu erkämpfen können. Wir müssen als zweiten Schritt Gedanken folgen, die Erleichterung für die Arbeitssklaven und die ausgesonderten Arbeitslosen bringen. Da gibt es Konzeptionen, die Milliarden der BfA einfach so an die Betriebe zu verteilen, dass alle Menschen Arbeit und Einkommen haben; die Sklaven haben mehr Freizeit und die Arbeitslosen können sich einbringen; alle schaffen Wert und Mehrwert und verdienen, über den steigenden Konsum schließt sich der Kreis, Krankenzahlen sinken zumindest um die der Stress- und Verzweiflungskranken, eine frühe Rente ist damit garantiert. Geld und Arbeit sind genügend da und das Volk hat die Kraft, eine bessere Verteilung zu erzwingen; freiwillig gibt der Kapitalist nur, was ihm zur Reproduktion der Arbeitskraft als Minimum abgerungen wird, und wenn keiner das Maul auftut wider seiner Politik der Knechtung, dreht er den sozialen Hahn eben immer weiter zu; "im Interesse der Gesellschaft", versteht sich! Der dritte Schritt darf aber dabei nicht aus den Augen gelassen werden, es ist die Überwindung der Entfremdung des Menschen vom Menschsein an sich, eigentlich nichts weiter als die Beseitigung der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, neue ökonomische Grundlagen zu schaffen, neue politische Systeme aufzubauen, die den Traum eines Kommunismus tatsächlich realisieren lassen als Verwirklichung des Menschen durch sich selbst in der uns einenden Natur.

Insofern ist eine Masse, die sich nicht wehrt, schon eine Kritik wert! Die amerikanische Regierung macht mal wieder Krieg gegen die Beschlüsse der UNO und die Mehrheit der Weltbevölkerung, das Volk setzt sie nicht einmal ab!

Andreas Krödel, Guben

Mehr von Andreas Krödel findet ihr unter www.andreas-kroedel.de.vu

29. Mai 2004
Eric Neff, Kontakt: Eric.Neff@Dresdner-Bank.com

"Adios Sabata" auf DVD in Italien

In Italien erschien im Frühjahr 2004 der Film "Adios, Sabata" (1971) unter dem Originaltitel "Indio Black, sai che ti dico..." auf DVD.

Leider ist dieser Spaghetti-Western auf der DVD nur in der italienischen Fassung enthalten, in der nicht Dean Reeds eigene Stimme zu hören ist. Dafür ist diese Version etwas anders geschnitten als die deutsche und die englische Version. Auch das Titellied ist auf der DVD unterschiedlich zu der hierzulande bekannten Fassung.

Es bleibt zu hoffen, dass auch einmal die englische Exportfassung von "Adios, Sabata" auf DVD erscheint, in der die Originalstimmen von Dean Reed, Yul Brynner und Sal Borgese zu hören sind. In der deutschen Synchronisation des Films wird Dean Reed übrigens von dem beliebten Boulevard-Schauspieler Eckart Dux gesprochen.

6. Mai 2004
Jürgen Elsässer, Kontakt: info@juergen-elsaesser.de

Lesung "Kriegslügen" im Kosovo

Bundeswehr und albanischer Terrorismus

Jürgen Elsässer liest aus seinem neuen Buch "Kriegslügen. Vom Kosovokonflikt zum Milosevic-Prozess" (Termine im Mai siehe unten)

Nach der Terrorwelle albanischer Terroristen gegen Serben und andere Minderheiten Mitte März im Kosovo fand Bernhard Gertz, Sprecher des Bundeswehrverbandes, klare Worte: "Die Unruhen wurden generalstabsmäßig geplant und durchgeführt. Es muss also einen breiten Kreis von Mitwissern gegeben haben ... Wer häufiger dort im Einsatz war, sieht doch, dass sich nichts verbessert hat und das Land zur Zentrale der organisierten Kriminalität in Europa geworden."

Während Gertz sich noch wundert, dass "unsere Nachrichtendienste nichts davon gewusst haben", gibt es mittlerweile zahlreiche Hinweise, dass die NATO-geführte Kosovo-Besatzungsmacht KFOR und ganz besonders die Bundeswehr absichtlich weggeschaut haben, als die Pogrome "generalstabsmäßig" vorbereitet und durchgeführt wurden.

"Nicht nur Serben, sondern auch UNO-Beamte, Soldaten anderer Truppenkontingente, albanische Menschenrechtler und unabhängige Journalisten werfen der Bundeswehr Versagen, ja Feigheit vor. In der Bekämpfung der Ausschreitungen habe sie eine klägliche, wenn nicht die blamabelste Rolle gespielt", fasst der Spiegel in seiner Ausgabe vom 3. Mai 2004 zusammen.

Warum das so kommen musste, ergibt sich aus Jürgen Elsässers neuem Buch "Kriegslügen. Vom Kosovokonflikt zum Milosevic-Prozess" (Verlag Kai Homilius, Berlin). Heinz Loquai sagte bei der Buchpremiere in Berlin am 30. März 2004: "In Elsässers Buch werden die Lügengebäude im Detail nachgezeichnet ... Es ist trotz oder gerade wegen seiner mit geradezu kriminalistischer Akribie zusammengetragenen Details äußerst spannend." In der FAZ hieß es am 5. April 2004: Elsässer "hat sich als unerbittlicher Ankläger der deutschen Jugoslawienpolitik seit 1991 hervorgetan, für ihn die bewusste Fortsetzung der Eroberungspolitik von Kaiserreich und Nationalsozialismus." Die Wiener Tageszeitung "Die Presse" schrieb über das Buch: "Wenn Joschka Fischer zurücktreten muss, dann hoffentlich deswegen."

Der Autor liest und diskutiert mit dem Publikum:

  • 09.05., Berlin, "Tacheles", Oranienburger Straße, 18 Uhr
  • 18.05., Münster, Gaststätte "Frauenstraße 24", Frauenstraße 24, 19.30 Uhr
  • 19.05., Lübeck, "Otto-Passage-Saal", Große-Burg-Straße 51, 19.00 Uhr
  • 23.05., Hamburg, serbisch-orthodoxe Kirche, Schellingstr. 7-9 (U-Bhf. Ritterstraße), 12.30 Uhr (!)
  • 18.06., Berlin, "Rotfuchs", Torstraße 203-205, 16.30 Uhr

Weitere Informationen zum Buch, aktuelle Texte und weitere Veranstaltungen unter www.juergen-elsaesser.de.

Weitere Terminvereinbarungen sind möglich.
Bitte mailen Sie an: info@juergen-elsaesser.de. Darüber können Sie auch das Buch (auf Wunsch signiert) bestellen - wenn Ihnen der Weg zur nächsten Buchhandlung zu weit ist.

22. April 2004
Redaktion, Kontakt: redaktion@deanreed.de

Melodie & Rhythmus

Es stand schon in der BILD und ist demnach kein Geheimnis mehr: Tino Eisbrenner und Christian Hentschel sind die Herausgeber der neuen "Melodie & Rhythmus", die am 14.05.2004 mit Heft 1 erscheint. Über 90 Seiten Erzählenswertes über internationale Musik, bei der auch endlich die Kunst der ostgeborenen Künstler besprochen werden darf. Offizielle Veröffentlichungsparty in Berlin-Köpenick am 27.05.2004 in der "Freiheit 15" mit Tino Eisbrenner und vielen anderen Künstlern.

Quelle: Eisbrenner news

15. April 2004
Jürgen Elsässer, Kontakt: J.Elsasser@t-online.de

Zwei Veranstaltungen mit Jürgen Elsässer in Berlin

Deutschland und der nächste Krieg

!!!Achtung: Geänderte Uhrzeit!!!
Freitag, 16. April, 17.30 Uhr
URANIA, An der Urania 17 (U-Bahnhof Wittenbergplatz)

Warum hat die Schröder-Regierung den Jugoslawien-Krieg entscheidend mit vorbereitet, war aber beim Irak-Krieg zögerlich? Was könnte das für die künftige deutsche Außenpolitik bedeuten? Antworten finden sich in Jürgen Elsässers Buch "Der deutsche Sonderweg".

Kriegslügen

Freitag, 23. April, 20.00 Uhr
Serbischer Kulturverein, Pankstr.10, 13357 Berlin-Wedding (U/S-Bhf. Wedding)

Jürgen Elsässer hat in seinem gerade erschienenen Buch "Kriegslügen" eine Enzyklopädie der Behauptungen vorgelegt, mit der Bundesregierung und NATO die Zerstörung Jugoslawiens gerechtfertigt haben. Im Mittelpunkt des Vortrages wird die Frage stehen, wie diese Lügen im Haager Prozess gegen Milosevic und bei der aktuelle Berichterstattung über das Kosovo wieder aufgetaucht sind.



Table of contents · Inhaltsverzeichnis    ·   Impressum
Zu den Beiträgen: 2008 · 2007 · 2006 · 2005 · 2003 · 2002 · 2001    Seitenanfang

www.DeanReed.de
Fehler, Hinweise etc. bitte an Webmaster@DeanReed.de
Letzte Änderung: 2008-01-23