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www.FILM-ZEIT.de: Dean Reed |
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Der amerikanische Sänger und Schauspieler Dean Reed siedelt in den 70er Jahren in die DDR über. Im Land wird er gefeiert als Show-Star, vom Publikum wie auch von den Machthabern, die ihn zugleich benutzen. Er wird als "geläuterter" Amerikaner präsentiert, der sich für die "gute" Seite entschieden hat. Mit seinen politischen Liedern bereist er die Staaten des ehemaligen Ostblocks. Auch als Schauspieler macht er sich in der DDR einen Namen. Dean Reed wird als Dean Cyril Reed am 22. September 1938 in einem Vorort von Denver, Wheat Ridge (Colorado), geboren. Sein Vater ist Mathematik- und Geschichtslehrer an einer High School, seine Mutter Hausfrau. Die Familie komplettieren die zwei älteren Brüder Vern und Dale. Mit 12 Jahren lernt er Gitarrespielen. Nach seinem High School-Abschluss studiert er an der Colorado Universität Meteorologie. Während seiner Studienzeit finanziert er seinen Lebensunterhalt als Musiker in Bars und Clubs. 1958 bricht er das Studium ab und geht nach Los Angeles. Er beginnt eine Ausbildung an der Schauspielschule der Warner Bros., aber erste Erfolge stellen sich als Musiker ein, in Kalifornien macht er auf sich aufmerksam. Von der Capitol Schallplatten-Gesellschaft erhält er einen Vertrag und produziert 1961 seine erste LP. Seine Songs im Stil von Rock'n Roll und Country sind erfolgreich, er tritt in den USA auf und begibt sich auf eine Tournee nach Südamerika. In Argentinien und Chile sieht er sich mit der Armut der Bevölkerung konfrontiert und beginnt sich politisch zu engagieren. Er arbeitet im Weltfriedensrat, reist 1965 in die Sowjetunion, tritt auf der Leipziger Dokumentarfilmwoche gegen den Putsch in Chile auf oder engagiert sich für die Beendigung des amerikanischen Krieges in Vietnam. Seine Konzerte werden zu politischen Statements, er singt in Uruguay, Chile, in vielen Staaten des ehemaligen Ostblocks. Seit 1964 arbeitet Dean Reed auch als Schauspieler. Sein erster Film wird SOMMERZEIT (1964), der in Mexiko produziert wird und die Liebesgeschichte eines Studenten erzählt. In Argentinien spielt er in zwei weiteren Filmen. Dann folgen neun Filmproduktionen in Europa. Dean Reed spielt meist Hauptrollen in zweitklassigen Italo-Western, die in Italien, Spanien oder Westdeutschland gedreht werden. Er dreht an der Seite von Yul Brynner den Film ADIOS SABATA (1971). 1972 siedelt Dean Reed in die DDR über. Er lässt sich vom poltischen System hofieren, wird in der TV-Unterhaltungssendung "Ein Kessel Buntes" bejubelt und zu einem der erfolgreichsten Show-Stars der 70er Jahre in der DDR. 1973 kann er seinen ersten Film realisieren. In DAS LEBEN EINES TAUGENICHTS (1973) spielt er einen etwas gutgläubigen Wanderburschen und Trobadour, der durch die Welt zieht, um sein Glück zu suchen. Seine Karriere geht steil bergauf. An der Seite der DDR-Stars Armin Mueller-Stahl, Rolf Hoppe und Manfred Krug spielt er in dem Abenteuerfilm KIT & CO. (1974), der von Jack London-Erzählungen inspiriert ist. Auf der Welle der Indianerfilme schwimmend, schreibt er auch sein erstes Drehbuch für den Film BLUTSBRÜDER (1975), in dem er gemeinsam mit Gojko Mitic vor der Kamera steht. In der Folge arbeitet Dean Reed auch im Bereich Regie. Für den Film SING, COWBOY, SING (1981) schreibt er das Drehbuch, führt Regie und spielt mit dem tschechischen Sänger Václav Neckár die Hauptrollen. Dean Reed verkörpert einen windigen Cowboy, der immer wieder Partei für das Gute ergreift. Seine letzte große Filmarbeit wird ein Fernsehfilm. In "El Cantor" spielt Dean Reed den chilenischen Sänger Victor Jara, der vom Pinochet-Regime verfolgt, gefoltert und schließlich ermordet wird. Er schreibt das Drehbuch und übernimmt zudem die Regie. Dean Reed ist dreimal verheiratet. In Mexico-City heiratet er 1964 Patricia. Seine zweite Ehefrau Wiebke heiratet er 1973 in West-Berlin. Seit 1981 ist er mit der Schauspielerin Renate Blume verheiratet. Dean Reed hinterlässt zwei Kinder. Seine Tochter Ramona wird 1968 in Rom geboren. Natasha, seine Tochter aus zweiter Ehe, erblickt 1976 das Licht der Welt. Mehrere Jahre arbeitet er an dem Film-Projekt "Bloody Heart". Gemeinsam mit dem Regisseur Günter Reisch will er eine Geschichte über den Aufstand amerikanischer Indianern in Wounded Knee inszenieren. In der Nacht des 13. Juni 1986 kommt Dean Reed im Zeuthener See bei Berlin durch Ertrinken ums Leben. Ob es sich dabei um Unfall, Mord oder Selbstmord handelt, darüber gibt es bis heute nicht enden wollende Spekulationen. Der Schauspieler Tom Hanks und das Studio DreamWorks haben die Rechte für die Verfilmung der Lebensgeschichte von Dean Reed erworben. Tom Hanks wird die Hauptrolle übernehmen und den Film produzieren. Seit 2001 hat sich Tom Hanks um die Filmrechte bemüht und sich mit Dean Reeds Witwe, der Schauspielerin Renate Blume, sowie dem ehemaligen DDR-Staatschef Egon Krenz in Berlin getroffen. 2003 www.FILM-ZEIT.de |
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