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American Rebel

International online newspaper about the singer, actor, director and fighter for peace Dean Reed

Internationale Online-Zeitung über den Sänger, Schauspieler, Regisseur und Friedenskämpfer Dean Reed

Publicación electrónica internacional sobre el cantante, actor, director y defensor de la paz Dean Reed

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Aschenbrödel DVD

2. Dezember 2011
Thoralf Haß, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

"Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" auf Schloß Moritzburg

Es ist ein Ritual geworden: Jedes Jahr freut man sich auf Weihnachten, auf die dazu passenden Geschenke sowie auf die Fernsehausstrahlung von "3 Haselnüsse für Aschenbrödel". Die Co-Produktion von DEFA und den tschechischen Barrandov-Filmstudios avancierte seit ihrer Erstaufführung 1974 und den jährlichen Wiederholungen im Weihnachtsfernsehprogramm zum generationenübergreifenden Klassiker. Viele halten den Film für den schönsten Märchenfilm aller Zeiten, die Filmmelodien umschmeicheln noch immer die Gehörgänge. Hauptdarstellerin Libuše Šafránková wurde zur bekanntesten Schauspielerin des Nachbarlandes.

Auch das Schloß Moritzburg, in dem Teile der Dreharbeiten stattfanden, wurde zum Wallfahrtsort für Aschenbrödel-Fans. An Originalschauplätzen wollen die Besucher sehen, wo das Aschenbrödel auf der Schlosstreppe seinen Schuh verlor. 2009 zeigte eine erste Sonderausstellung im Schloss Geschichte und Gegenwart des Kultfilms. Doch die Nachfrage war so groß und der Besucherandrang damals so enorm, dass eine Fortsetzung der Ausstellung gewünscht wurde.

Aschenbrödel 2011 Das Flehen der Fans wurde erhört. Am 5. November 2011 öffneten sich die Tore für die neue Ausstellung. Statt der vormaligen rund 450 m2 Ausstellungsfläche wurde nun das Schloß Moritzburg komplett einbezogen. Auf über 2.000 m2 präsentiert das "Schlösserland Sachsen" eine Schau, die in Zusammenarbeit mit den Barrandov-Studios, der DEFA-Stiftung und der riesigen Fangemeinde entstand.

Dr. Christian Striefler, Direktor der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen, lobte deshalb auch vorab die gute Zusammenarbeit, insbesondere mit den tschechischen Partnern. "Es ist eine deutsch-tschechische Ausstellung, die die Herzen in dieser kalten Zeit wärmt!" Sein Dank richtet sich auch an die Hochschule für Bildende Künste Dresden, die mit der Gestaltung großer Wandfresken an der Ausstellung mitgewirkt haben.

Aschenbrödel 2011

Kuratorin Margitta Hensel ergänzt: "Es ist eine Gemeinschaftsaktion von Fans, Filmleuten und den Fachleuten der Studios Babelsberg und Barrandov." Ein halbes Jahr dauerten die Vorbereitungsarbeiten, innerhalb eines Monats erfolgte der Umbau der bisherigen Dauerausstellung über August den Starken zur Winterausstellung über den "Aschenbrödel"-Film. Geht es nach den Organisatoren, soll dieser halbjährliche Ausstellungswechsel auch in den kommenden Jahren stattfinden.

Jan Hlubek, Marketing Direktor der Barrandov-Studios, betont, dass es keine lange Diskussion auf tschechischer Seite gab, als die Anfrage einer Zusammenarbeit für die Ausstellung kam. Sorgen mache man sich nur wegen der ausgestellten Originalkostüme, die in der Tschechischen Republik zum nationalen Kulturerbe gehören und wie ein Schatz gehütet werden. Aber man sei sich sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, damit die Kostüme nach fast 40 Jahren wieder am Originaldrehort gezeigt werden können. Und so gehören das Ballkleid Aschenbrödels und das Jägerkostüm des Prinzen zu den Hauptattraktionen der Ausstellung, gut gesichert hinter Vitrinenglas. "Der materielle Wert der Ausstellung lässt sich nur schwer beziffern, er reicht sicherlich an den ideellen Wert heran, und der ist enorm," so Dr. Striefler auf Nachfrage.

Aschenbrödel 2011

Auf vier Schlossetagen wird der Geschichte des Films und den Hauptdarstellern viel Platz eingeräumt. Jeder Akteur bekommt "seinen" Bereich in der Ausstellung. Detailgetreue Nachbildungen nicht mehr vorhandener Kostüme sind ebenso zu bewundern wie die rund 40 Originalkostüme aus dem Prager Fundus. Viele Filmkulissen wie der Laubengang, der Dachstuhl oder die Gute Stube wurden originalgetreu nachgebaut. Wachsfiguren verleihen den Szenen etwas Lebendiges. Lebensgroße Figuren von Aschenbrödel und Prinz bitten zum Tanz. Großflächige Schautafeln erklären Details zum Film und zu den Darstellern. Die jeweiligen Ausstellungsräume sind winterlich dekoriert, das gesamte Gebäude wird zum Märchenschloss.

Aschenbrödel 2011 Auch Hintergrundinformationen werden geboten. So zeigt eine Trickkamera die Verwandlung der Haselnuss in Aschenbrödels Hochzeitskleid, in zwei Kinos werden Filmsequenzen und exklusive Interviews gezeigt. Selbst Regisseur Václav Vorliček entdeckte bei seinem Ausstellungs-Rundgang viele Dokumente, die ihm bisher unbekannt waren.

Natürlich endet der Rundgang durch die Ausstellung, für die man mindestens 2 Stunden einplanen sollte, an jener Treppe, auf der Aschenbrödel seinen berühmten Schuh verlor. Wer genau hinschaut, entdeckt ihn vielleicht...

Auch an die jüngsten Besucher wurde gedacht. So gibt es in den Ausstellungsräumen viele Mitmach-Stationen, die den Kindern Spaß bereiten werden. An den Wochenenden gibt es im Schloss Kindertheater zu erleben, Puppenspiele und Singe-Nachmittage sind geplant.

Aschenbrödel 2011

Im Aschenbrödel-Shop können sich die Besucher mit den typischen Fanartikeln eindecken. Neben DVD, Bastelbögen für die Kinder und viel Literatur gibt es auch die Eule "Rosalie" als Plüschfigur.

Geöffnet ist die Ausstellung bis zum 26. Februar 2012, jeweils Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr (letzter Einlass). Tickets gibt es an der Tageskasse sowie im Vorverkauf. Wer ein sogenanntes Zeitfenster-Ticket erwirbt, kann sich die Wartezeiten am Einlass ersparen und direkt in die Ausstellung gehen.

Weitere Infos gibt es auf einer eigens eingerichteten Internetseite unter www.maerchenschloss-moritzburg.de.

Für Fans von Dean Reed dürfte die Ausstellung noch aus einem anderen Grund interessant sein, gibt es doch einige Gemeinsamkeiten zu Reeds Westernkomödie "Sing, Cowboy, sing". So schrieb Karel Svoboda (1938 - 2007) die Filmmusiken für beide Filme.

Sheriffpaar Der Kostümbildner Günther Schmidt-Heidemann war sowohl für die Kostüme von "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" als auch für die Kostüme von "Sing, Cowboy, sing" verantwortlich.

Helena Růžičková (1936 - 2004) wurde im "Aschenbrödel" als Kleinröschen besetzt. Man erinnere sich: die etwas korpulente Schauspielerin, die sich vordrängelt, um mit dem Prinzen tanzen zu dürfen. Ihr Sohn Jiří Růžička (1956 - 1999) ist ebenfalls mit von der Partie und spielt den dicken Küchenjungen in Aschenbrödels Haus.

Auch Dean Reed als Regisseur von "Sing, Cowboy, sing" engagierte Mutter und Sohn Růžička für seinen Film. Beide spielen das Sheriffpaar in der Westernstadt.

November 24, 2011
Leonard Peltier, Contact: Redaktion@DeanReed.de

Day of Mourning: Message from Leonard Peltier

Leonard Peltier

Greetings to all my friends, relations, and supporters.

Well, it's that time of year again, the time when America celebrates its fantasy about Indians and pilgrims. This is truly a day of mourning. So many paid so dear a price so that the People may live.

As an Indian man, this national "day of giving thanks" leaves so much to be desired. Like many of you, I think a seasonal recounting of the truth is in order. Perhaps we can call these truths the seven deadly Indian sins.

Fact - The first documented Thanksgiving was the celebration of an Indian massacre. Ask any Pequot.

Fact - Even the feast that is celebrated was followed by genocide, with those Indian participants and their descendants being virtually wiped out within a generation. Ask any Wampanoag.

Fact - Ninety-eight percent of American Indians, perhaps 150 million of our relations, were killed by the onset of reservation times. This is the largest holocaust in the history of the world.

Fact - Once on the reservation, our children were stolen and sent to boarding schools or adopted out. Many of them were abused. Some were never heard from again.

Fact - Reservation-bound Indian women were commonly sterilized without their knowledge or consent.

Fact - The life span for American Indians continues to be much shorter than for other Americans.

Fact - We continue to live with substandard housing, education, and healthcare.

For this, we're supposed to celebrate? I don't think so.

If Indians can be so marginalized, it can happen to anyone. We've said this for generations. Now it seems most everyone is feeling colonized.

In a time where corporate greed is so evident and 99 percent are falling behind, and in the Indian tradition of sacrifice, I ask all of you to observe a day of "(Un)thanksgiving". Fast. Donate your meal to a person in need instead. In this America, there are forgotten people everywhere who could use a good hot meal. Helping others in need is the noblest practice of a truly thankful nation.

If the occupiers of America's cities could do this, instead of participating in the overindulgence so common to the 1 percent, how much good might be done?

Fasting and praying is a powerful way for all of us to become centered, too.

I remain an Indigenous political prisoner. My sacrifice is for my People. If between the football games and turkey and dressing, you can remember me and those like me, I will be thankful as well.

May Wakan Tanka bless and keep you. Mitakuye Oyasin (All My Relations).

In the Spirit of Crazy Horse,
Leonard Peltier

Source: lpdoc.blogspot.com

24. November 2011
Jens Rübner, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Schatzkammer der Erinnerungen

Eine betagte, aber im Geiste frische Frau im Alter von 95 Jahren öffnete mir an einem Nachmittag im Januar 2011 die Tür des Hochhauses in der Leipziger Arthur-Hoffmann-Straße. Frau Ingeborg Stiehler, geboren am 20. Oktober 1915, ist eine Leipziger Kultur- und Musik-Journalistin und seit 1999 Ehrenmitglied im Filmclub "Olga Benario", dem letzten offiziell übriggebliebenen DEFA-Filmclub.

Filmclub

Ich bin mit ihr zum gemütlichen Kaffee-Plausch verabredet, um über sie, ihre Arbeit sowie Dean Reed zu reden. Sie wohnt in der so genannten Platte und hoch über der Stadt, will aber, weil mittendrin, überhaupt nicht klagen. Vom Balkon im achten Stock hat Ingeborg Stiehler das Panorama vor sich liegen, und auch die Hausgemeinschaft ist nett und hilfsbereit.

Fit wie ein Turnschuh kommt sie daher. Von wegen fit, sagt sie, der Rücken schmerzt, und auch der Geist macht manchmal nicht mehr so mit wie früher. "Doch bevor wir beginnen, müssen Sie mir erst noch zur Hand gehen", sagt Frau Stiehler und reicht mir den frisch gebrühten Bohnenkaffee und die geschnittene Eierschecke.

Ingeborg Stiehler 2010; Foto: Ilga Röder

Wenn sie, eine kulturelle Institution der Stadt, erzählt, ist von Müdigkeit nichts zu spüren. Ein Leben nimmt dann in Episoden seinen Lauf. Ihr Leben: Eine Schatzkammer der Erinnerungen. Nachkriegszeit im Osterzgebirge. Sie lernt beizeiten, was Arbeit ist, man fragt nicht, was das wohl einbringt. Leben in Leipzig: 1949 beginnt dieses Verhältnis. Der Ehemann, ein Journalist, schreibt und meint eines Tages: "Das solltest du auch mal tun." So nimmt das Leben seinen Lauf, so beginnt im Grunde ihre journalistische Laufbahn.

Wir reden weiter über Gott und die Welt, am liebsten aber über Menschen, die Messe und ihr Leipzig. Plötzlich steht sie auf, geht an ihren Sekretär und holt zwei dicke Bücher herüber. "Schauen Sie mal, meine 'Goldenen Bücher'!" - Bücher voll mit Erinnerungen an Erlebtes - gelebtes Leben. Fotografien, Widmungen, Zeichnungen, Autogramme, Schnappschüsse aus ihrer aktiven Journalistenzeit. Ich sehe Pete Seeger - amerikanischer Folk-Musiker, Marcel Marceau - französische Pantomime, Gret Palucca - begnadete Tänzerin und spätere Tanzschullehrerin, Gilbert Becaud - französischer Chansonnier, Yves Montand - französischer Chansonnier und Schauspieler italienischer Herkunft, Manfred Baron von Ardenne - deutscher Naturwissenschaftler, David und Igor Oistrach - sowjetische Violinisten jüdischer Abstammung, Ursula Böttcher - deutsche Dompteurin, die mit ihrer Eisbärendressur internationalen Ruhm erlangte und auch den amerikanischen Rebell, Dean Reed. All diese Legenden, Künstler und Persönlichkeiten und noch viele mehr hat sie getroffen, kennen gelernt und interviewt. Ihre Erkenntnis? "Je berühmter die Leute, um so natürlicher sind sie."

Die Augen fangen an zu glänzen, wenn sie an Freund David Oistrach denkt. Dass ihr Buch über den jüdischen Geigen-Virtuosen in einer der Zeit entsprechenden Neuauflage erschien, ist eine besondere Genugtuung für Ingeborg Stiehler. Sie war es auch, die den amerikanischen Sänger, Schauspieler und Friedenskämpfer aus Colorado, den Cowboy, den Rockstar und Idealisten - Dean Reed als erste interviewen durfte, und das seit Deans erstem DDR-Besuch 1971 zur Dokumentar- und Kurzfilmwoche in Leipzig. Später gehörte sie zu den persönlichen Vertrauten von Dean und seiner Familie. Sie war bei Deans Hochzeit mit Wiebke Dorndeck in Döbeln ebenso dabei wie in Rammenau während der Dreharbeiten zu Aus dem Leben eines Taugenichts. Da lernte sie auch Frau Hannelore Elsner (sie spielt eine Gräfin im Film) sowie die Mutter von Dean kennen. Da Frau Stiehler sehr gut Englisch sprach, verstanden sich die beiden auf Anhieb. Auf Deans Wunsch hin betreute sie die Mutter fortan während ihres Aufenthaltes in der DDR.

Leipzig 1971

Über den Menschen und Schauspieler Dean Reed, von dem sie immer noch schwärmt, spricht sie viel Positives: "Er war so ein wunderbarer Mensch!" Er war sehr kinderlieb, sehr großzügig, nicht nur finanziell, er besaß viel Herzenswärme, liebte das weibliche Geschlecht, schätze die Arbeit eines jeden Einzelnen. Dean Reed lobte die Zusammenarbeit und den bis dato nicht gekannten fairen Umgang miteinander. Natürlich hatte er auch seine Schwächen, aber welcher Mensch hat diese nicht. Und man kann es ihm, dem Schauspieler, doch nicht verdenken, dass er sich in Szene zu setzen, zu verkaufen wusste.

Dean Reed und Ingeborg Stiehler

An den vielen Spekulationen über ihn möchte sie sich nicht beteiligen. Nur so viel verriet sie mir, er war tablettensüchtig, das Verhältnis der beiden Frauen - "Nebenbuhlerinnen" Wiebke Dorndeck - Renate Blume-Reed war und ist nicht das beste, und dass er am Ende seiner Karriere unter der Situation des Nicht-mehr-gefragt-Seins ziemlich zu leiden hatte, ist sicherlich auch den meisten bekannt.

Der Ruhm, die Anerkennung begann schon zu Beginn der 1980er Jahre zu verblassen. Seine Eigenproduktion Sing, Cowboy, sing fiel 1981 bei Publikum und Kritik durch. Beim Film war er nicht mehr gefragt. Die letzte Langspielplatte, Dean Reed, wurde ein Flop. Sein letztes Filmprojekt Bloody Heart - Blutiges Herz, über den Indianeraufstand am Wounded Knee, in das er viel Arbeit und Zeit investierte, konnte er leider nicht mehr realisieren.

27. September 2008

Am 12. Juni 1986 ertrank Dean Reed im Zeuthener See, nahe bei seinem Haus in Rauchfangswerder. Ein Fremdverschulden ist mittlerweile auszuschließen, es war Selbstmord. Die Grabstelle von Dean Reed auf dem Friedhof Rauchfangswerder, genauer gesagt die Urne mit der Asche, ließ Reeds Mutter, Ruth Anna Brown, nach der Wende auf den Green Mountain Friedhof nach Boulder in Colorado (USA) umbetten. Sie starb im Jahr 2000.

Viele sagenhafte Geschichten und Spekulationen ranken sich heute noch um den Sänger, Schauspieler und Friedenskämpfer Dean Reed. "Behalten Sie Dean in guter Erinnerung und glauben Sie nicht alles, was über ihn erzählt und geschrieben wird, viele Geschichten um und über ihn sind einfach nicht wahr." Wer wüsste das nicht besser als Ingeborg Stiehler, die Journalistin, die Dean wie eine mütterliche Freundin war.

22. November 2011
Dario Azzellini, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Workerscontrol.net - internationales Archiv zu Arbeiterkontrolle

Workerscontrol.net

Wir freuen uns eine neue Webseite zu Arbeiterkontrolle in allen Formen anzukündigen, die seit dem 3. November online ist. Workerscontrol.net ist eine virtuelle offene Bibliothek (bisher auf Deutsch, Englisch und Spanisch, mit unterschiedlichen Artikeln in den verschiedenen Sprachen), auf der Dokumente und Aufsätze über Arbeiterkontrolle und Arbeiterselbstverwaltung in Vergangenheit und Gegenwart gesammelt werden.

Die Tatsache, dass Arbeiterinnen und Arbeiter in verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten immer wieder spontan die Kontrolle über Produktion und Arbeitsumgebung übernommen haben, hat eine theoretische und politische Relevanz, die weit über die Sphäre von Arbeitsplatz und Produktion hinausreicht. Sie verweist vielmehr auf alternative Art der Organisation von Gesellschaft insgesamt. Indem Arbeiterinnen und Arbeiter die Idee des Privateigentums verneinten und eigenständig Kontrolle über ihre Arbeit übernahmen, stellten sie die gesamte Struktur kapitalistischer Produktionsbeziehungen auf den Kopf. Sie öffneten dabei, wenn auch meist nur für kurze Zeit, Räume für eine Neuerfindung der Produktion unter eigener Kontrolle.

Es ist dieser an sich emanzipatorische Charakter der Arbeiterkontrolle, der Dokumentationen und Analysen zu den dabei gemachten Erfahrungen ihre Bedeutung verleiht. Ihre Kenntnis und Verbreitung ist nicht nur aus theoretischer, sondern auch aus politischer Perspektive wichtig. Wenn wir daher das Sammeln und Verbreiten von Texten zum Thema Arbeiterkontrolle zum Zweck dieser Seite machen, wollen wir damit anregen, diese Praktiken der Selbstverwaltung in den Mittelpunkt politischer und gewerkschaftlicher Praxis zu stellen. Die Sicht auf historische Alternativen und Praktiken soll ein Beitrag zur Gegenhegemonie sein in einer Gesellschaft, die nach wie vor vom Dogma der Alternativlosigkeit kapitalistischer Verhältnisse durchdrungen ist.

Das Gründungskollektiv besteht aus:

  • Maurizio Atzeni, Loughborough University (GB), Universita' di Cagliari, I, and CEIL/CONICET, Buenos Aires, Arg. (Argentina)
  • Dario Azzellini, Johannes-Kepler-Universität, Linz, A., www.azzellini.net (Venezuela)
  • Ralf Hoffrogge, Universität Potsdam, D., (Alemania/Austria, temprano Siglo XX)
  • Immanuel Ness, Brooklyn College, New York, USA (EEUU)
  • Alan Tuckman, Nottingham Trent University, Nottingham, GB (GB)

Diese Seite hängt ab von der aktiven Beteiligung der Nutzerinnen und Nutzer. Wenn Sie Texte haben, die unsere Sammlung bereichern könnten, senden Sie uns diese einfach - wir freuen uns über jeden Vorschlag. Wenn Interesse besteht, die Verantwortung für eine bestimmte Kategorie und/oder Sprache zu übernehmen oder eine neue Sprachseite einzurichten, die bisher noch nicht existiert, bitte ebenfalls melden.

Verbreitet die Meldung, den Link und diese Ankündigung!

Danke!

www.workerscontrol.net

21. November 2011
Diethard Möller, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Buchbesprechung: Wolfgang Schorlau "Die letzte Flucht"

Die letzte Flucht

Wolfgang Schorlaus neuester Krimi "Die letzte Flucht" ist wieder einmal kein reines Produkt der Phantasie, sondern basiert auf Tatsachen. Und ebenfalls wie immer hat Wolfgang Schorlau sauber recherchiert und dokumentiert. Auf seiner Homepage zum Buch findet man eine Unmenge an Hinweisen zu Veröffentlichungen zum Thema – mit direktem Link zu den entsprechenden Internetseiten. Hier wird saubere Arbeit abgeliefert, die weit über einen Krimi hinausgeht.

Das Thema des Krimis sind die kriminellen Machenschaften der Pharmaindustrie. Dabei hat die Geschichte zwei Handlungsstränge. Einmal wird ein hochrangiger Manager eines Pharmakonzerns entführt und in seinem Gefängnis nach den Methoden der Pharmaindustrie ausgefragt. Schorlau nutzt diesen Handlungsstrang dazu, dem Leser in der Form einer spannenden Erzählung die Tatsachen über das reale kriminelle Treiben der Pharmakonzerne in bekömmlichen Häppchen nahezubringen. Allerdings vergeht einem da immer wieder der Appetit. In der komprimierten Form des Kriminalromans wird sichtbar, wie ekelerregend und unmenschlich das Treiben dieser Maschinen zur Profitmaximierung auf Kosten der Kranken ist. Da erfährt man, mit welchen Methoden diese Herrschaften sehr teure, aber nutzlose Medikamente durch das Zulassungsverfahren schleusen; wie sie dann den Umsatz steigern, indem sie massenhaft Ärzte korrumpieren, Selbsthilfegruppen unterwandern, um diese zu steuern und zu benutzen, wie sie todkranke Menschen motivieren, ausgerechnet nach diesen immens teuren, aber nutzlosen Medikamenten zu verlangen.

Im zweiten Handlungsstrang tritt der Privatdetektiv Dengler in Aktion. Ein Medizinprofessor ist beschuldigt, ein Kind entführt, vergewaltigt und umgebracht zu haben. Die Kette der Indizienbeweise ist lückenlos. Der Anwalt des Beschuldigten beauftragt Dengler mit Ermittlungen. Lange findet Dengler keine Anhaltspunkte, die den Professor entlasten könnten, obwohl der Fall merkwürdig wirkt. Am Ende jedoch kommt heraus, dass Indizien manipuliert wurden, um den Professor hinter Gittern zu bringen. Die Auftraggeber: Große Pharmakonzerne, die den Professor ausschalten wollen, weil er sich dafür einsetzt, dass staatlich finanzierte Forschungsergebnisse an den Universitäten nicht zum Schleuderpreis an Pharmakonzerne verramscht werden und diese damit Riesenprofite machen. Auch diese Geschichte hat einen realen Hintergrund, da es beispielsweise an der Charité in Berlin einen solchen Beschluss gibt. Er wurde gegen den heftigen Widerstand der Pharmakonzerne durchgesetzt. Ebenso gibt es eine Initiative von fortschrittlichen Ärzten "Wir zahlen unser Essen selbst" gegen die Korruption durch die Pharmakonzerne.

Der neue Roman von Schorlau ist allein schon durch die Tatsachen über die Pharmaindustrie spannend, spannender als so mancher aufwendige Krimi. Leider ist der eigentliche Krimi dieses Mal nicht so spannend und glaubwürdig, wie man das bei Schorlau gewohnt ist. Schade! So erscheint es mehr als unglaubwürdig, dass der Partner der in der Mord- und Vergewaltigungssache ermittelnden Kommissarin der Entführer des Pharmamanagers ist. Auch sonst wirken manche Details des Krimis etwas an den Haaren herbeigezogen. Das ist schade! Das wirklich spannende und aufregende Werk verliert dadurch an Glaubwürdigkeit. Trotz dieses Mangels kann der neue Krimi von Schorlau empfohlen werden. Weihnachten naht und so gibt es sicher manche Gelegenheit, diesen Roman zu verschenken oder auf die eigene Wunschliste zu setzen. Und man kann sicher sein: Selbst Tante Margret, die sonst nie was von Politik hören will, wird nach der Lektüre dieses Krimis die Welt anders sehen.

Wolfgang Schorlau, Die letzte Flucht, 351 Seiten, Kiepenheuer & Witsch, 2011, ISBN-13: 978-3462042795, 8,99 €

(Erstveröffentlichung in: www.arbeit-zukunft.de, 14. Nov. 2011)

10. November 2011
Ilga Röder, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Reinhard Mey

Ein Abend bei Reinhard Mey

am 7. Oktober 2011 in Saarbrücken

Alle drei Jahre geht Reinhard Mey immer noch auf Deutschlandtour. Er, der in Berlin das französische Gymnasium besucht hat, erfreut die saarländische Grenzstadt jedesmal mit einem französischen Chanson, z.B. "LE TEMPS DES CERISES", einem Partisanenlied der Pariser Commune von 1871.

Ja, über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein... davon träumen wir.

Reinhard Mey

Seine Fans, die ihn schon seit zwei Generationen begleiten, fühlen sich bei ihm wie zu Hause. Allein mit seiner Gitarre auf der Bühne singt er von seiner Familie, vom Leben und den persönlichen Schicksalsschlägen.

Seine Lieder sind mit der Zeit melancholischer geworden, seine Erfahrungen spiegeln sich in seinen Texten, in denen wir uns so oft wiederfinden.

Er sagt: Lieder sind meine Chronik. Sie sind Erlebtes und Erdachtes, ...Lieder sind meine Tagebucheinträge, ...sind wie Jahresringe eines Baumes, an denen sich die Wetter und der Lauf der Jahreszeiten ablesen lassen ...Lieder sind mein Leben, meine Arbeit, meine Freude, Anfechtung und Trost. Ich bin dankbar, dass ich schreiben und singen kann.

Wie ORPHEUS bringt er noch die Felsen zum Weinen mit seinem Gesang, aber auch in seinen neuen Kompositionen in MAIREGEN singt er GEGEN DEN WIND, gegen den Geist der Zeit, denn ein Freigeist findet aus dem Labyrinth.

Reinhard Mey

Seine GUTE SEELE sorgt sich um den verdorrten FICUS BENJAMINI in der Arztpraxis, und zum Schluss des Konzerts, bevor er noch eine Stunde lang Autogrammwünsche erfüllt und auf deutsch und französisch Rede und Antwort steht, gibt er uns mit auf den Weg:

WAS KEINER WAGT, das sollt ihr wagen,
was keiner sagt, das sagt heraus,
was keiner denkt, das wagt zu denken,
was keiner anfängt, das führt aus!

Dean-Reed-Revue in Saarbrücken

7. November 2011
Ilga Röder, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

DEAN REED - EIN LEBEN FÜR LOVE AND PEACE

Am Freitag, dem 28. Oktober 2011 fand im Kleinen Theater im Rathaus Saarbrücken die Uraufführung der Revue

DEAN REED - EIN LEBEN FÜR LOVE AND PEACE

statt, eine Hommage an den Sänger, Komponisten, Schauspieler, Drehbuchautor, Regisseur und Friedenskämpfer.

Ilga Röder zeichnete in Worten den Lebensweg Dean Reeds nach, des Amerikaners, der in Südamerika, Russland und im gesamten Ostblock große Erfolge feierte und seine 2. Heimat in Ostberlin fand und dort leider viel zu früh im Alter von knapp 48 Jahren verstarb.

Dean-Reed-Revue in Saarbrücken

Seine Ideale, für den Frieden zu kämpfen, verlor er nie aus den Augen. Er sah es als seine Pflicht, sein Talent dafür einzusetzen. Das spiegelt sich vor allem in seinen Liedern wider, von denen der bekannte Saarbrücker Gitarrist Roland Weiß eine Auswahl vortrug.

Am Schluss forderte Roland Weiß die Zuhörer auf, "I wish you much peace" mitzusingen, worauf sie in die Friedensbotschaft einstimmten.

In Kooperation mit der Peter-Imandt-Gesellschaft wurden im Kino 8 ½ die Filme "El Cantor", eine Hommage an den chilenischen, von der Militärjunta ermordeten Sänger Victor Jara gezeigt, sowie der Film "Kit & Co.", in dem u.a. Renate Blume, Dean Reeds 3. Frau, Armin Mueller-Stahl und Manfred Krug mitspielten.

Dean-Reed-Revue in Saarbrücken

Die eigens für die Veranstaltung entworfenen T-Shirts fanden reges Interesse.

An einer Wiederholung der Aufführung wird gearbeitet.

Weiterhin ist geplant, einen Ausschnitt des gefilmten Abends im regionalen Fernsehen zu zeigen.


Pressespiegel

24. Oktober 2011
Manolis Glezos, Mikis Theodorakis, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Gemeinsamer Appell für die Rettung der Völker Europas

Mit ihrem Aufruf versuchen Manolis Glezos, jener legendäre Antifaschist, der einst die Nazi-Fahne von der Akropolis holte, und Mikis Theodorakis, der über alle Kontinente Musikmachende, die europäische Öffentlichkeit wachzurütteln.

Mikis Theodorakis

65 Jahre nach dem Sieg über Nazismus und Faschismus stehen die europäischen Völker heute einer dramatischen Bedrohung gegenüber, dieses Mal nicht militärischer, sondern finanzieller, sozialer und politischer Art.

Ein neues "Imperium des Geldes" hat in den letzten 18 Monaten systematisch ein europäisches Land nach dem anderen angegriffen, ohne substantiellen Widerstand zu erfahren. Den europäischen Regierungen misslingt es nicht nur, die europäischen Völker gegen die Märkte zu verteidigen, stattdessen versuchen sie, die Märkte "zu beruhigen", in dem sie Politiken einführen, die uns an die Art und Weise erinnern, wie Regierungen versucht haben, dem Nazismus in den 30ern zu begegnen. Sie organisieren "Schuldenkriege" zwischen den Völkern Europas, genauso wie damals, als sie von der belle époque bis zum Ersten Weltkrieg getrieben wurden.

Die Marktoffensive begann einen Krieg gegen Griechenland, einen EU-Mitgliedsstaat, dessen Bevölkerung eine entscheidende Rolle im Widerstand gegen Barbarei und in der Befreiung Europas im Zweiten Weltkrieg gespielt hat. Zu Anfang war dieser Krieg ein Kommunikationskrieg, der uns an die Kampagnen gegen feindliche, ausgestoßene Länder, wie Irak und Jugoslawien, erinnerte. Diese Kampagne präsentierte Griechenland als ein Land fauler und korrupter Bürgerinnen und Bürger, während sie versucht, die "PIIGS" Europas und nicht die internationalen Banken für die Schuldenkrise verantwortlich zu machen.

Schnell entwickelte sich diese Offensive in eine finanzielle, die die Unterwerfung Griechenlands unter einen Status der eingeschränkten Souveränität und die Einmischung des IWF in die internen Angelegenheiten der Eurozone verursachte.

Nachdem sie bekommen hatten, was sie von Griechenland wollten, zielten die Märkte auf die anderen kleineren oder größeren Länder in der europäischen Peripherie. Das Ziel ist in allen Fällen ein und dasselbe: Die umfassende Gewährleistung der Interessen der Banken gegenüber den Staaten, die Zerstörung des europäischen Wohlfahrtstaates, der ein Grundpfeiler der europäischen Demokratie und Kultur gewesen ist, die Zerstörung der europäischen Staaten und die Unterwerfung der übrigen staatlichen Strukturen unter die neue "Internationale des Geldes". Die EU, die ihren Völkern als ein Instrument des kollektiven Fortschritts und der Demokratie präsentiert wurde, tendiert dazu, das Instrument für die Beendigung von Wohlstand und Demokratie zu werden. Sie wurde als ein Instrument des Widerstandes gegen die Globalisierung eingeführt, aber die Märkte wünschen sie sich als ein Instrument dieser Globalisierung.

Sie wurde dem deutschen und anderen europäischen Völkern als ein Instrument der friedvollen Mehrung ihrer Macht und ihres Wohlstandes vorgestellt, aber die Art und Weise, wie alle Völker den Finanzmärkten als Opfer vorgesetzt werden, zerstört das Bild von Europa und verwandelt die Märkte in Akteure eines neuen Finanztotalitarismus, in die neuen Bosse Europas.

Wir stehen momentan der Gefahr gegenüber, das Finanzäquivalent des Ersten und Zweiten Weltkriegs auf unserem Kontinent zu wiederholen und in Chaos und Zersetzung aufzugehen, zugunsten eines internationalen Imperiums des Geldes und der Waffen, in dessen ökonomischem Epizentrum die Macht der Märkte liegt.

Die Völker Europas und der Welt stehen einer historisch noch nie dagewesenen Konzentration von finanzieller, aber auch politischer und medialer Macht durch das internationale Finanzkapital, d.i. einer Handvoll von Finanzinstituten, Ratingagenturen und einer von ihnen gekauften politischen und medialen Klasse, mit mehr Zentren außerhalb als innerhalb Europas, gegenüber. Das sind die Märkte, die heute ein europäisches Land nach dem anderen angreifen, in dem sie den Hebel der Verschuldung nutzen, um die europäischen Wohlfahrtstaaten und die europäische Demokratie zu zerstören.

Das "Imperium des Geldes" fordert nun eine schnelle, gewaltsame und brutale Transformation eines Eurozonenlandes, Griechenlands, in ein Drittweltland durch ein sogenanntes "Rettungs"-Programm, welches tatsächlich die "Rettung" der Banken ist, die dem Land Geld geliehen haben. In Griechenland hat die Allianz der Banken und der politischen Führungen – durch die EU, die EZB und den IWF – ein Programm verhängt, das einem "wirtschaftlichen und sozialen Mord" an diesem Land und seiner Demokratie gleichkommt, und organisiert die Ausplünderung des Landes vor dessen kalkuliertem Bankrott, mit dem Wunsch, das Land zum Sündenbock der globalen Finanzkrise zu machen und es als ein "Paradigma" zur Terrorisierung aller europäischen Völker zu nutzen.

Die gegenwärtig in Griechenland ausgeübte Politik, die versucht sich auszuweiten, ist die gleiche, die in Pinochets Chile, in Jelzins Russland oder Argentinien angewandt wurde und sie wird die gleichen Ergebnisse liefern, wenn sie nicht sofort unterbrochen wird. Infolge eines Programms, das angeblich beabsichtigt, dem Land zu helfen, ist Griechenland jetzt an der Schwelle des wirtschaftlichen und sozialen Desasters; es wird als ein Versuchskaninchen genutzt, die Reaktion der Bevölkerung auf Sozialdarwinismus zu testen und die gesamte Europäische Union damit in Schrecken zu versetzen, was einem ihrer Mitglieder passieren kann.

Die Märkte können auch die deutsche Führung bedrängen und dazu benutzen, die Zerstörung der Europäischen Union voranzutreiben. Aber es stellt einen Akt extremer politischer und historischer Blindheit für die herrschenden Kräfte in der EU und in erster Linie für Deutschland dar, zu glauben, dass es irgendein Projekt europäischer Integration oder auch nur einfacher Kooperation auf den Ruinen eines oder mehrerer Mitglieder der Eurozone geben kann.

Die geplante Zerstörung der großen, global bedeutenden politischen und sozialen Errungenschaften der europäischen Völker kann keine Art von Europäischer Union etablieren.

Dies wird zu Chaos und Desintegration führen und das Aufkommen faschistischer Lösungen auf unserem Kontinent fördern. 2008 haben private Bankgiganten der Wall Street die Staaten und staatliche Banken gezwungen, sie aus der Krise, die sie selbst kreiert haben, freizukaufen, indem sie mit dem Geld der Steuerzahler die Kosten ihres enormen Betrugs, wie etwa Hypotheken, aber auch die operationellen Kosten eines in den letzten zwanzig Jahren aufgezwungenen unregulierten Kasino-Kapitalismus, bezahlt haben. Sie haben ihre eigene Krise in eine öffentliche Verschuldungskrise verwandelt.

Jetzt nutzen sie die Krise und die Verschuldung, die sie selbst kreiert haben, um die Staaten und ihre Bürgerinnen und Bürger ihres noch wenigen übrig gebliebenen Einflusses zu berauben.

Dies ist ein Teil der Schuldenkrise. Der andere ist, dass das Finanzkapital zusammen mit den politischen Kräften, die es global unterstützen, eine Agenda der neoliberalen Globalisierung verhängt, die unweigerlich zu einer Produktionsverlagerung außerhalb Europas und zu einer absteigenden Annäherung der sozialen und ökologischen Standards Europas mit denen der Dritten Welt führen wird. Für viele Jahre haben sie diesen Prozess hinter Krediten versteckt, aber jetzt nutzen sie diese Kredite, um ihn zu vollenden.

Die "Internationale des Geldes", die jeglichen Ansatz von Staaten in Europa vernichten möchte, bedroht heute Griechenland und morgen Italien und Portugal. Sie fördert die Konfrontation zwischen den Völkern Europas und stellt die EU vor das Dilemma, sich entweder in eine Diktatur der Märkte zu wandeln oder sich aufzulösen. Sie zielt darauf ab, Europa und die Welt in einen Zustand ähnlich dem vor 1945 zu stürzen oder sogar in einen noch früheren vor der Französischen Revolution oder der Aufklärung.

In früheren Zeiten legte die sogenannte Seisachtheia-Reform, die Aufhebung der Schulden durch Solon, die die Armen dazu zwang, die Sklaven der Reichen zu werden, das Fundament für die Geburt des antiken Griechenland, der Ideen von Demokratie, Zivilgesellschaft, Politik und Europa, das Fundament europäischer und Weltkultur.

Im Kampf gegen die Klasse der Wohlhabenden ebneten die Bürger von Athen den Weg zur Verfassung des Perikles und der politischen Philosophie des Protagoras, welcher erklärte, dass "der Mensch das Maß aller Dinge" sei.

Heute versuchen die wohlhabenden Klassen diesen menschlichen Geist zu ahnden: "Die Märkte sind das Maß aller Dinge" ist das Motto, das unsere politische Führung bereitwillig unterstützt, in einer Allianz mit dem Teufel des Geldes, gerade so wie Faust dies tat.

Eine Handvoll internationaler Banken, Ratingagenturen, Investmentfonds – eine globale Konzentration des Finanzkapitals ohne historischen Vergleich – möchte in Europa und der Welt die Macht an sich reißen und bereitet sich auf eine Beseitigung der Staaten und unserer Demokratie vor, indem es die Waffe der Schulden nutzt, um die Völker Europas zu versklaven und anstelle der unvollständigen Demokratie, in der wir leben, eine Diktatur des Geldes und der Banken zu errichten; die Macht des totalitären Empires der Globalisierung, dessen politisches Zentrum sich außerhalb Kontinentaleuropas befindet, trotz des Bestehens mächtiger Banken im Herzen dieses Empires.

Sie begannen in Griechenland, indem sie es als ein Versuchskaninchen benutzten, um sich dann zu anderen Ländern an der europäischen Peripherie fortzubewegen und sich langsam dem Zentrum zu nähern. Die Hoffnung einiger europäischer Länder, dem letztendlich zu entkommen, zeigt nur, dass die europäische Führung von heute gegen die Bedrohung eines neuen "Finanzfaschismus" nicht besser gewappnet ist, als gegen die Bedrohung durch Hitler während der Zeit zwischen den Weltkriegen.

Es ist kein Zufall, dass ein großer Teil der von Bankern kontrollierten Medien sich entschlossen, die europäische Peripherie anzugreifen, in dem sie diese Länder als "Schweine" betitelten und eine verachtenswerte, sadistische und rassistische Medienkampagne starteten, nicht nur gegen die Griechen, sondern auch gegen das Erbe des antiken Griechenland und der antiken griechischen Zivilisation. Dieser Fokus zeigt die tieferen, dahinter liegenden Ziele dieser Ideologie und der Werte des Finanzkapitals, welches einen zerstörerischen Kapitalismus vorantreibt. Der Versuch eines Teils der deutschen Medien, Symbole wie die Akropolis oder die Venus von Milo zu verunglimpfen, Monumente also, die selbst von Hitlers Offizieren respektiert wurden, ist nichts weiter als der Ausdruck der tiefen Verachtung der Banker, die diese Medien kontrollieren; nicht so sehr gegen die Griechen, sondern hauptsächlich gegen die Ideen der Freiheit und Demokratie, welche in diesem Land ihre Geburtsstunde hatten.

Das Finanzmonster hat für das Kapital vier Jahrzehnte der Steuerfreiheit geschaffen, alle möglichen Arten von "Marktliberalisierung", weitverbreitete Deregulierung, Aufhebung aller Barrieren des Kapital- und Warenflusses, permanente Angriffe auf den Staat, massive Übernahme von politischen Parteien und Medien, im Besitz des globalen Überschusses einer Handvoll von "Vampirbanken" der Wall Street. Jetzt wurde aufgedeckt, dass dieses Monster, ein wahrer "Staat hinter den Staaten", versucht, den finanziellen und politischen "dauerhaften coup d'état" zu vollenden, welcher seit vier Jahrzehnten vorbereitet wird.

Diesem Angriff unmittelbar ausgesetzt, scheinen die politischen Kräfte des europäischen rechten Flügels und der Sozialdemokratie kompromittiert, angesichts von Jahrzehnten des Hereindrängens des Finanzkapitals, dessen wichtigste Zentren sich nicht in Europa befinden. Es besteht der dringende Bedarf an unmittelbarer, grenzüberschreitender Koordinierung aller Aktionen von Intellektuellen, Künstlern und Künstlerinnen, spontanen Bewegungen, sozialen Kräften und Persönlichkeiten, die die Bedeutung der Lage erkennen; wir müssen eine mächtige Widerstandsfront gegen das nahende "totalitäre Empire der Globalisierung" aufstellen, bevor es zu spät ist.

Europa kann nur überleben, wenn wir den Märkten vereinten Widerstand entgegenstellen, eine größere Herausforderung als ihre, einen neuen europäischen "New Deal".

  • Wir müssen die Angriffe auf Griechenland und andere EU-Staaten der Peripherie sofort unterbinden; wir müssen die unverantwortliche Spar- und Privatisierungspolitik stoppen, die direkt in eine schlimmere Krise als die von 1929 führt.
  • Öffentliche Schulden müssen europaweit radikal restrukturiert werden, insbesondere zu Lasten der privaten Bankgiganten. Die Kontrolle über die Banken muss wieder in staatliche Hände fallen, ebenso wie die Finanzierung der europäischen Wirtschaft, die unter nationaler und sozialer Kontrolle stehen muss. Man darf die Schlüssel zum Geld nicht Banken wie Goldman Sachs, JP Morgan, UBS, Deutsche Bank usw. überlassen. Wir müssen die unkontrollierten Derivate, die die Speerspitze des destruktiven Finanzkapitalismus sind, verbannen und echte wirtschaftliche Entwicklung erzeugen statt spekulativer Profite.
  • Die momentane Architektur des Finanzwesens, welche auf den Verträgen von Maastricht und der WHO basiert, hat in Europa eine Schuldenerzeugungsmaschine geschaffen. Wir brauchen eine radikale Änderung aller Verträge, die Unterordnung der EZB unter die politische Kontrolle durch die Völker Europas, eine "goldene Regel" für soziale, fiskalische und ökologische Mindeststandards in Europa. Wir brauchen dringend einen Paradigmenwechsel, die Rückkehr zur Wachstumsstimulation durch die Stimulation der Nachfrage, durch neue europäische Investitionsprogramme, eine neue Regulierung, Besteuerung und Kontrolle des internationalen Kapital- und Warenflusses; eine neue Form des vernünftigen und bedachten Protektionismus in einem unabhängigen Europa, welches der Protagonist im Kampf um einen multipolaren, demokratischen, ökologischen und sozialen Planeten sein wird.
  • Wir rufen die Kräfte und Individuen, die diese Ideen teilen, auf, so bald wie möglich zu einer breiten europäischen Aktionsfront zu verschmelzen; ein europäisches Übergangsprogramm zu erstellen, unsere internationalen Aktionen zu koordinieren, um so die Kräfte einer öffentlichen Bewegung zu mobilisieren, das gegenwärtige Mächteverhältnis rückgängig zu machen und die momentanen historisch verantwortungslosen Führungen unserer Länder zu stürzen, um unsere Völker und Gesellschaften zu retten, bevor es für Europa zu spät ist.

Athen im Oktober 2011
Mikis Theodorakis
Manolis Glezos

Diesem Appell haben sich inzwischen zahlreiche Persönlichkeiten angeschlossen, unter ihnen:

Rolf Becker (Schauspieler)
Daniela Dahn (Schriftstellerin)
Dr. Diether Dehm (Liedermacher, Mitglied des Deutschen Bundestages)
Angelica Domröse (Schauspielerin, Regisseurin)
Katja Ebstein (Sängerin, Schauspielerin)
Klaus Ernst (Mitglied des Deutschen Bundestages, Vorsitzender der Partei DIE LINKE)
Prof. Dr. Heinrich Fink (Theologe, em. Rektor der Humboldt Universität zu Berlin)
Dr. Gregor Gysi (Mitglied des Deutschen Bundestages, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE)
Heidrun Hegewald (Malerin, Autorin)
Klaus Höpcke (Journalist)
Barbara und Winfried Junge (Dokumentarfilmer, z.B. "Die Kinder von Golzow")
Asteris Koutoulas (Autor)
Oskar Lafontaine (Mitglied des Landtages des Saarlandes,1985–1998 Ministerpräsident des Saarlandes)
Dr. Gesine Loetzsch (Mitglied des Deutschen Bundestages, Vorsitzende der Partei DIE LINKE)
Takis Mitsidis (Kulturmanager)
Kostas Papanastasiou (Architekt, Dichter, Schauspieler, Sänger)
Gina Pietsch (Sängerin, Schauspielerin)
Dr. Beate Reisch (Literaturwissenschaftlerin)
Prof. Günter Reisch (Filmregisseur, z. B. "Die Verlobte")
Renate Richter (Schauspielerin)
Peter Sodann (Schauspieler, Regisseur)
Eckart Spoo (Journalist, "Ossietzky"-Herausgeber)
Hilmar Thate (Schauspieler)
Hannes Wader (Liedermacher)
Sahra Wagenknecht (Mitglied des Deutschen Bundestages)
Konstantin Wecker (Liedermacher)
Prof. Dr. Manfred Wekwerth (Regisseur)
Prof. Dr. Jean Ziegler (Autor, Human Rights Council's Advisory Committee der Vereinten Nationen)

Quelle:
de.mikis-theodorakis.net
www.kominform.at

10 October 2011
David Rovics, Contact: Redaktion@DeanReed.de

Occupy Wall Street

Occupy Wall Street (We're Gonna Stay Right Here)

Because this is where they buy the politicians
Because this is where power has its seat
Because ninety-nine percent of us are suffering
At the mercy of the madmen on this street
Because all of us are victims of class warfare
Being waged on us by the one percent
Because these greedy banksters rob the country
Leaving us without the means to pay the rent
Because the last time that we had a decent government
Was about 1932
Because we the people are supposed to run the country
But instead it's all run by and for the few
Because now we know the rich do not pay taxes
But when they need a hand it's us who bail them out
Because we suspected we lived in a plutocracy
But suddenly of late there is no doubt

And so we're gonna stay right here (2×)

Because both my parents lost their savings
Because I have never opened an account
Because the interest on my credit card just doubled
And now I can't pay the minimum amount
Because these budget cuts are just immoral
With our schools as overcrowded as they are
Because there are no buses where I live
But I can't afford to drive a car
Because so many of us don't have health insurance
The rest of us have it but it sucks
Because the rich are riding in their private jets
While the rest of us are slogging through the muck
Because capitalism isn't working
This system has just failed to produce
Because the one percent is prospering
While the rest of us just suffer their abuse

Because it has been demonstrated amply
That the winners are the ones who stick around
Because this world should belong to everyone
Not just the banksters who would smash it to the ground
Because we've noticed voting doesn't change things
When the politicians are mostly millionaires
Because we're learning how to stand up like Tunisians
Like they did in Tahrir Square
Where a young man named Mohamed Bouazizi
Struck a match that lit up all the Earth
And all around the world the spell was broken
And a movement for the future was in birth
Because there's only so much shit the rich can feed us
Before we figure out which side we're on
Because we've learned if we want our liberation
It will come only if we stay here til the rising of the dawn

Because corporations are not people
And we can't just let them choose
Because if we leave our fate to them
Then all of us will surely lose
Because the climate clock is ticking
And we can't just leave our world behind
Because corporate rule isn't working
And it's time for humans' hearts and minds
Because you can't take it with you
Because the rich just do not care
Because it doesn't matter how much you make
But how much you can share
Because these moments don't come often
Because we want truly to be free
Because we know what really matters
Something called society

Source: youtube.com/drovics

Hier 2 Fotos von David Rovics am 1. Mai 2011 in Saarbrücken. Danach ließen wir die Friedenstauben fliegen. Am Abend gab er noch ein weiteres Konzert. - Ilga Röder, 19.10.2011

David Rovics am 1. Mai 2011 in Saarbrücken David Rovics am 1. Mai 2011 in Saarbrücken

28. September 2011
Thoralf Haß, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Kommt das Dean-Reed-Treffen in die Krise?

Dean-Reed-Treffen 2011

Potsdam-Babelsberg, Berlin, Berlin, Potsdam-Rehbrücke - so lauteten die Stationen, in denen Fans, Freunde und Kollegen von Dean Reed ihre jährlichen Treffen veranstalteten. Keine Treffen, bei denen wehleidig der guten alten Zeit hinterher getrauert wird, sondern Treffen, bei denen Neuigkeiten, Anekdoten und Insiderwissen ausgetauscht werden.

Im 5. Jahr wagten die Veranstalter Konstanz und setzten auf einen im Vorjahr bewährten Austragungsort. Mit dem Hanns-Eisler-Klub des "Breitband e.V." fand man einen Partner, der nicht nur kommerzielle Interessen an der Veranstaltung hat. Im Gegenteil, man unterstützte die Organisatoren bei der Bekanntmachung des Treffens und brachte den "Dean-Reed-Abend" im Rahmenprogramm der Feierlichkeiten zu "Potsdam 2011 - Stadt des Films" unter. Eine bessere Würdigung der Arbeit des "Dean-Reed-Freundeskreises", der sich aber nicht so nennt, kann es nicht geben.

Dean-Reed-Treffen 2011

Um die Veranstaltung auch ansprechend zu gestalten, wurden eine kleine Ausstellung initiiert sowie einige selten gezeigte Schätze des umfangreichen Archivs präsentiert. Eine Versteigerung sowie ein bisher unveröffentlichtes Tondokument rundeten das Angebot ab. Nur interessierten sich leider zu wenige Leute für dieses Treffen. Ein paar wenige neue Gesichter - ansonsten kam nur der bekannte harte Kern, der auch schon beim ersten Treffen dabei war. Man kennt sich (und meist auch schon das ausgestellte Begleitmaterial) - aber man freut sich über das Wiedersehen nach einem Jahr.

Aber woran mag es liegen, dass das allgemeine Interesse der Öffentlichkeit so gering ist? Liegt es am Veranstaltungsort? Wohl kaum, Potsdam ist keine unbekannte Stadt und verkehrstechnisch erschlossen. Und die von auswärts angereisten Gäste bewiesen, dass Potsdam auch zu finden ist. Liegt es an der Person Dean Reed? Wohl kaum, denn der Bekanntheitsgrad ist immer noch ziemlich hoch. Denn man findet noch immer im Bekanntenkreis Personen, die sich als Fan von Dean Reed zu erkennen geben.

Dean-Reed-Treffen 2011

Eine Erklärung, warum so wenige Besucher kamen, lieferte der Leiter des Hauses: Möglicherweise schrecken Bezeichnungen wie "Freundeskreis", "Dean-Reed-Freunde" oder ähnliches ab. Man erwartet vielleicht einen festgefügten Personenkreis, der sich nicht öffnet und gegen Neuankömmlinge sperrt. Eben jene spezielle Sorte Menschen, die fest zusammenhalten und eifersüchtig auf Fremdlinge reagieren.

Es bleibt deshalb die Frage: "Lohnt sich der ganze Organisationsaufwand für die paar Leute?" Eindeutige Antwort: Ja, er lohnt sich. Mit jedem Treffen lernen die Organisatoren hinzu. Außerdem entwickelt sich mit jedem weiteren Treffen eine feste Tradition. Und Veranstaltungen, die Tradition entwickeln und bewahren, können nicht langweilig oder nur für Eingeweihte sein. Außerdem hat der Autor dieses Beitrages auch in diesem Jahr wieder Neuigkeiten erfahren, die ihm so noch nicht bekannt waren. Ein gemütlicher Abend unter Freunden als Weiterbildungsmaßnahme - warum nicht auch unter diesem Aspekt betrachten? Man kann seine Zeit schließlich auch sinnloser verbringen.

Dean-Reed-Treffen 2011

Aber wie soll es weiter gehen? Fakt ist, man hat Pläne. Die Ausstellung ist ausbaufähig und würde im größeren Rahmen sicherlich ein paar Leute mehr ansprechen. Ideen - wie, wann und wo - gibt es bereits. Auch ehemalige Kollegen und Bekannte von Dean Reed, also Zeitzeugen, haben ihr Interesse an weiteren Veranstaltungen bekundet, auch wenn in diesem Jahr aus terminlichen Gründen viele eingeladene "Promis" abgesagt haben. Der "Breitband e.V." zeigt sich als verlässlicher Partner und wird sich gegen eine Neuauflage im nächsten Jahr an gleicher Stelle sicherlich nicht wehren.

Vieles spricht also dafür, an der Tradition fest zu halten. Irgendwann kommt der Punkt, an dem sich der ohnehin schon geöffnete Kreis erweitert. Pech für alle Dean-Reed-Fans, die in den vergangenen Jahren aus welchen Gründen auch immer ihr Desinteresse an dem Treffen zum Ausdruck brachten. Ihr habt etwas verpasst! Gut für alle, die von Anfang an dabei waren und seitdem das Treffen am Leben erhalten. Und gut für all die Neulinge, die schnell merken werden, dass hier Dean Reeds Andenken bewahrt wird, ohne wehleidig der guten alten Zeit nachzutrauern - und die gern in den Kreis der Freunde Dean Reeds aufgenommen werden.

6. September 2011
Ilga Röder, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Eine Begegnung mit Wolfgang Niedecken

Wolfgang Niedecken

Nachdem einen Monat zuvor der langjährige Gitarrist "Major" von BAP mit neuer Band beim Sommer Open-Air am Saarbrücker Schloss gespielt hatte, gab sich am 11.08.2011 der Frontman Wolfgang Niedecken sebst, pünktlich zu seinem 60. Geburtstag, im Saarbrücker Schloss die Ehre.

Anlass dazu war seine soeben erschienene Biographie "Für 'ne Moment", die an diesem Abend mehr als 300 Gäste angelockt hatte, und die an diesem langen Abend nicht enttäuscht wurden. Fast 4 Stunden lang las Niedecken aus seiner Biographie, wobei er den Bogen vom Lebensmittelgeschäft seiner Eltern bis zum heutigen Tage spannte.

Er nimmt zu allen Themen Stellung, engagiert sich politisch und gesellschaftlich gegen Rassismus, wofür er 1998 das Bundesverdienstkreuz erhielt.

Die Aktion "Gemeinsam für Afrika" unterstützte er mit seinem Lied "Noh Gulu" (Stadt in Afrika), bei "Rebound" setzt er sich dafür ein, dass die ehemaligen Kindersoldaten in Uganda eine Ausbildung erhalten.

Seine musikalischen Vorbilder sind u.a. Bob Dylan (Niedecken wird auch Südtstadt-Dylan genannt), Bruce Springsteen, der Künstler Beuys, der den ehemalgen Kunststudenten inspirierte, der Schauspieler Willi Millowitsch (Niedecken wird als Alternativ-Millowitsch bezeichnet), die gemeinsame Liebe zum Kölner Dialekt, und der Schriftsteller Heinrich Böll, mit dem er ein beeindruckendes Gespräch führte.

Wolfgang Niedecken

Breit gefächert sind die Erinnerungen, Reflexionen und Ausblicke auf die Zukunft des sich stets treu gebliebenen Rockstars.

Nach der Veranstaltung signiert er fast eine Stunde lang Bücher, CDs und Eintrittskarten. Trotz der vorgerückten Stunde hat er für jeden Zuhörer ein persönliches Wort und Lächeln.

Ich hatte ihm den chinesischen Schriftzug von BAP gemalt, der universelle Hoffnung bedeutet und ihm gut gefiel, da sie auch schon in China aufgetreten waren.

Seine saarländischen Fans können sich schon auf das Konzert im November freuen.

29 August 2011
Jane Fonda, Contact: Redaktion@DeanReed.de

About the difference between Canada and the USA

Jane Fonda

Let me tell you something about Canada. When I step across the border it feels different - safer, softer, rounder at the edges.

It was Michael Moore's documentary, Bowling For Columbine, that helped me understand why this is so, and why it was the same in Norway when I made a film there in 1972. These are countries in which the governments look after their people. Everyone gets full health care, no matter what; pregnant women who need it receive milk, and so forth.

Canada is no more a socialist country than the U.S. It's just that here, different interests are protected by the government. Here it's the rich, it's agribusiness, it's oil companies - they're the ones who benefit from government largess. In Canada, it's regular people who feel they are cared about and that makes all the difference in the world. People who feel safer act differently.

There are those who believe the United States is such a violent country because of our media. But, while the media likely plays some role, Michael Moore's documentary showed that people in Canada watch the same video games, movies and TV shows that we do. In fact, they own the same number of guns per capita as we do in the U.S. But there is far less violence in Canada. In that documentary, he interviewed people who seemed somewhat shocked at the notion of having to keep their doors locked.

So I am always happy when I go to Canada. Doubtless, there will be people reading this who wonder why I don't just move there if I like it so much. I'll tell you why: Because this is my country and I want to stay here to help try to make it better.


Über den Unterschied zwischen Kanada und den USA

Lasst mich euch etwas über Kanada erzählen. Wenn ich die Grenze überquere, fühlt es sich anders an - sicherer, weicher, abgerundeter.

Michael Moores Dokumentarfilm "Bowling for Columbine" half mir verstehen, warum das so ist, und warum das auch in Norwegen so war, wo ich 1972 einen Film drehte. In diesen Ländern kümmern sich die Regierungen um ihr Volk. Jeder bekommt volle medizinische Versorgung, egal worum es geht; Schwangere bekommen bei Bedarf Milch usw.

Kanada ist kein sozialistischeres Land als die Vereinigten Staaten. Es ist jedoch so, dass unterschiedliche Interessen durch die Regierung geschützt werden. Hier sind die Reichen, die Agrarindustrie und die Ölgesellschaften diejenigen, die von der Großzügigkeit der Regierung profitieren. In Kanada sind es die normalen Menschen die das Gefühl haben, dass für sie gesorgt wird, und das macht den ganzen Unterschied aus. Menschen, die sich sicherer fühlen, verhalten sich anders.

Es gibt diejenigen, die glauben, dass die Vereinigten Staaten wegen der Medien so ein gewalttätiges Land sind. Aber während die Medien eine gewisse Rolle spielen, zeigte Michael Moores Dokumentarfilm, dass die Menschen in Kanada die selben Videospiele, Filme und Fernsehsendungen wie wir ansehen. Tatsächlich besitzen sie die selbe Anzahl Waffen pro Kopf wie wir in den Vereinigten Staaten. Dennoch gibt es viel weniger Gewalt in Kanada. In diesem Dokumentarfilm interviewte er Leute, die schockiert schienen bei dem Gedanken, dass sie ihre Türen abschließen sollten.

Daher bin ich immer froh wenn ich nach Kanada komme. Zweifellos wird es Leute geben, die das hier lesen und sich wundern, warum ich nicht einfach nach Kanada ziehe, wenn es mir dort so gefällt. Ich sage euch warum: Weil die USA meine Heimat sind und ich hierbleiben möchte um mitzuhelfen bei dem Versuch, dieses Land besser zu machen.

August 24, 2011
Billy Bragg, Contact: Redaktion@DeanReed.de

Why music needs to get political again

Billy Bragg, author Chuck Laszewski with book

How ironic that The Clash should be on the cover of the NME in the week that London was burning, that their faces should be staring out from the shelves as newsagents were ransacked and robbed by looters intent on anarchy in the UK. Touching too, that the picture should be from very early in their career – Joe with curly blond hair – for The Clash were formed in the wake of a London riot: the disturbances that broke out at the end of the Notting Hill Carnival of 1976.

At the time, the press reported it as the mindless violence of black youth intent on causing trouble; now we look back and recognise that it was the stirrings of what became our multicultural society – the moment when the first generation of black Britons declared that these streets belonged to them too.

The Notting Hill Riots of 35 years ago created a genuine 'What The Fuck?' moment – the first in Britain since the violent clashes between mods and rockers in the early 60s. While west London burned, the rest of society recoiled in terror at the anger they saw manifested on the streets of England. In the aftermath, severe jail sentences were handed down and police patrols stepped up in areas where there was a large immigrant population. Sound familiar?

But something else happened too – in the months that followed, bands appeared that sought to make sense of what went down on that hot August night. Aswad, Steel Pulse and Misty in Roots were among the reggae bands that stepped forward to speak for the black community.

Punk was galvanised into action by The Clash, whose debut album featured a picture of police charging towards black youth under the Westway on the back cover. Their first single, 'White Riot', was an explicit attempt to make a connection between the frustration faced by unemployed white youth and their black counterparts whose employment prospects were blighted by racism.

In the Clash interview from 1976 that was reprinted in the NME 'riot issue', Joe Strummer boldly said "We're hoping to educate any kid who comes to listen us, just to keep them from joining the National Front". That certainly worked in my case. When Notting Hill went up in smoke, I didn't get it, yet, a year or so later, the first political activism that I ever took part in was the first Rock Against Racism Carnival in London. I'd been drawn by the fact that the Clash were top of the bill.

That event brought me into contact with some of the aforementioned British reggae bands, acts that had previously struggled to find white audiences. This coming together led directly to Two-Tone and to Artists Against Apartheid. These bands, black and white, didn't end racism in Britain, but they helped me to understand why it had to be confronted.

Fast-forward 35 years to the present day. Much has changed, yet we find ourselves in the same quandary. The August riots of 2011 are another WTF? moment, when society recoils in horror and says 'I don't understand you'.

Everyone who has seen the footage of the 'Bad Samaritans' pretending to come to the aid of the injured Asyraf Haziq Rossli, while their mates rummage through his rucksack and rob him, will have made an instant judgement about the kind of people who would do such an unspeakable thing.

Undoubtedly, many people in the 15-24 age group will know people like that and be quick to condemn them. For the rest of us – who know nothing but what we see – we'll damn you all, because of your clothes, your music, your haircuts, your attitude. You can already hear the generational disdain in mainstream reactions to the sentences handed down to looters.

Now, you don't have to do anything about this. You can simply shrug your shoulders when politicians speak dismissively about feral youth leading futile lives. But it won't end there. The authorities are going to lean on your generation and hard. You are being set up as the new enemy within. 'Feral' is a word that is virtually interchangeable with 'vermin'.

The disturbances of the past weeks have stirred up a shit storm of opinion in the mainstream media, much of it from people who have no real experience of the pressures faced by this generation, the first in a century that are likely to grow up worse off than their parents. Though this situation has been building for some years, the disturbances have created an opportunity for young people to provide an alternative commentary.

I know things are different now, not least in the music industry. Back in 1976, we only had one medium – pop music – through which to speak one another and the world. The internet has changed that. Now, if you have an opinion about something, you can blog, tweet, and post your thoughts for everyone to see. It makes you feel like you're making a contribution, but are you really?

Nobody ever got rich writing snarky remarks in the comment section nor got to tour the world performing to thousands of people on the back of writing a blog. Sure, you may get a lot of 'likes' on your comments, but nothing beats the thrill of making an audience of 50 people cheer a line in a song that you've just written that hits on something that they feel strongly about.

I know that there are artists out there who already understand this, but I am also aware of the atmosphere of cynical post-modernism that has warped the music scene to such an extent that musicians who write ostensibly political songs spend their interviews desperately back-pedalling to avoid being 'divisive'. Joe Strummer is spinning in his grave.

I can understand why young artists might be unsure of how to approach politics. Since the ideological battles of the 1980s, the whole distinction between left and right has disappeared under the rubble of the Berlin Wall. Even I have trouble making sense of it all – does anybody know what Tony Blair really stood for?

But making political pop should not be a matter of setting Karl Marx to music. I've heard that stuff and it never sounds right. Pop becomes political when it stops being self-pitying and self-aggrandising and starts to speak truth to power.

Punk was born in a time of rising unemployment and stultifying boredom among young people. It contained a strong nihilistic streak that claimed to only want to destroy, an impulse that bands like the Clash constantly had to fight against. I'm not looking for a nostalgic trip down memory lane nor for a punk revival. That was another time. Yet, it at its core, punk contained a revolutionary idea that remains relevant today: 'Here's three chords, now a form a band'.

Of course it doesn't have to be a band – technology has put the means of production into the hands of anyone with a computer and some beats. The riots last week were a spark – what is needed now is an alternative commentary. Some of you who are reading this need to produce songs with spirit that tell us something we don't know about what the fuck happened last week, how we got to such a place and where you think we should be going from here.

A truncated version of this article appeared in the NME 27.8.11

Source: billybragg.co.uk

July 16, 2011
Victor Grossman, Contact: Redaktion@DeanReed.de

Charlie Chaplin in Berlin

Charlie Chaplin in Berlin

Charlie Chaplin in Berlin, like everywhere else, past or present, equals hilarious laughter but means also, for all whose eyes are wide enough, no lack of true drama full of nuances. This was proved again on Friday, July 15th.

Chaplin had visited Berlin in 1931, touring with his new film, "City Lights," and on his way to Adlon Hotel, where he stayed for five days, he was greeted by wildly enthusiastic crowds. But it was a Berlin under the double shadow of the great depression and the menacing growth of the forces led by Hitler.

Hitler and Chaplin, known for their similar little mustaches and born only four days apart, represented in every other respect exact, extreme opposites.

Eighty years after Chaplin's triumphant Berlin visit, Berlin's famous Brandenburg Gate proved an unusual but fitting backdrop for the giant screen showing of Chaplin's "The Great Dictator", his own moving declaration of war, in 1940, against hatred and fascism, racism and all oppression. It was this same big arch through which, two years after Chaplin's visit, Hitler's storm troopers had marched triumphantly to power and it is very close to the spot where, in 1945, he swallowed a fatal dose of poison just before Red Army soldiers raised their red victory flag nearby over the hulking ruins of the Reichstag. This pillared arch has always been of historic importance, also in our own recent lifetime. At the free showing Friday evening hundreds of people, most of them sitting patiently on the ground, undoubtedly followed the advice uttered by his daughter Geraldine before the film started: "...to enjoy it, to think and to grow."

This slender little actress, no longer young but contagiously full of much the same joyous energy and attraction as her father, came to Berlin, where she is staying in that same famous Adlon Hotel, to help host a Chaplin retrospective of all of her father's films.

Except for the one remarkable outdoor showing of the mockingly anti-Hitler film at Brandenburg Gate, so fraught with symbolism, his films, all eighty of them, early ones and late ones, 8-minute shorts and those of feature length, will be shown in the next three weeks, as many as five or six a day, in a cinema orgy of laughter mixed with occasional tears in the Babylon cinema theater. It is a building full of its own anti-fascist symbolism; it was designed in 1929 by a great anti-Nazi architect and, later, a small resistance group here was able to provide a brief hiding place behind the scenes for people pursued by the Nazis.

The opening night in Babylon theater, a few hours before darkness permitted the open air showing, was devoted to Chaplin's "Gold Rush", with the little tramp hunting for gold on the Klondike. Before it started, Geraldine said a few words to the eager audience, with a line or two in German, words filled with her lively humor and informality while also showing how moved she was by this ambitious tribute to a father she still admires so vividly.

Her words in English were translated by the noted film director Volker Schlöndorf, while curator Friedemann Beyer and theater director Timothy Grossman welcomed prominent guests and thanked all who had been of help, up to and including US Ambassador Murphy and Berlin Mayor Wowereit.

But then Chaplin took over with his major early film success, accompanied by the Neues Kammerorchester Potsdam, an ensemble of young musicians who are playing the music to all the silent feature films with exactly the music Chaplin composed for them. Even old buffs who know the films well were amazed at what a difference an orchestra made!

Those lucky enough to see many of the eighty films can follow the route of this little slapstick comedian from London, landing in those early days in heady Hollywood and developing into a stirring spokesman, not only for those oppressed by Hitler and his legions, but for all tramps, outcasts and underdogs against the greedy and the narrow-minded, the violent and hateful everywhere in the world. Although he never publicly committed himself to any particular political direction, his message was clear enough, and strong enough, as in his film "Monsieur Verdoux", exposing all eager warriors. He was forced to give up his adopted American home in 1952 thanks to just such views and finally settled in more neutral Switzerland with his young wife Oona and his many children. In 1957 he voiced his angry reaction to the likes of Senator Joe McCarthy in "A King in New York." Neither of these two films was shown widely in the USA. Both are today as relevant as ever.

"Circus", "Modern Times", "City Lights", and "The Kid", with countless wonderful laughs and all with something to say, will have the fine orchestral backing - as well as "Limelight", of course, his coming to terms with old age, the recollections of his lonely childhood years in London and a haunting, hugely successful signature song. The shorts, some hardly known, will mostly be shown in a smaller room with piano accompaniment by fine pianists.

After the first two showings nearly everyone spoke about how wonderful it was to watch the films with a large audience, to laugh out loud with all the others - but also, secretly, to wipe away a tear or two. Somehow even sentimental passages, easily derided in other films, never seemed kitschy when Chaplin filmed them. His taste was superb; he was one of those very rare masters who was able to reach all ages, all levels, all interests, and almost all views.

So many of his sentiments, though interpreted in many different ways, remain as relevant as ever before in the contradictory, challenging, ever-changing life of the German capital, and far beyond it. There are still too many homeless tramps and hungry children around and still too many of the men who love weapons and often long to use them.

Personal note. If my review seems especially enthusiastic, it is not solely because of the great films, though I love nearly all of them. As I must disclose, a main organizer of the retrospective and director of the theater, Timothy Grossman, is my son. And just incidentally, it was he discovered that Chaplin had found it necessary to abandon McCarthy-ridden America exactly one month to a day after I was compelled to make the same unhappy decision.

July 1, 2011
Leonard Peltier Defense Offense Committee, Contact: Redaktion@DeanReed.de

Call to Action: Return Leonard Peltier to General Population!

Leonard Peltier

On June 27, Leonard Peltier was removed from the general population at USP-Lewisburg and thrown in the hole. Little else is known at this time. Due to his age and health status, please join us in demanding his return to general population.

Make reference to Leonard Peltier #89637-132 and contact:

Thomas Kane, Acting Director
Federal Bureau of Prisons
E-Mail: info@bop.gov
Web Site: www.bop.gov
Phone: (202) 307-3198
Fax: (202) 514-6620
Address: 320 1st Street, NW
Washington, DC 20534

Source: lpdoc.blogspot.com

June 28, 2011
Leonard Peltier Defense Offense Committee, Contact: Redaktion@DeanReed.de

No justice for Native Americans: Leonard Peltier

Source: lpdoc.blogspot.com

June 26, 2011
Leonard Peltier, Contact: Redaktion@DeanReed.de

June 26th Statement by Leonard Peltier

Leonard Peltier

Hello my friends and relations,

I always try to come to you full of good spirit and vigor. But I cannot lie. There are days when the ugliness of my situation weighs me down. I swear I never thought this could happen. I never believed law enforcement and the government of this country would go so far for so long to keep their dirty laundry hidden away.

Over the years, you my dedicated friends and believers have kept a vision of justice alive. That really is something special. Because of you, we have learned of hidden evidence, coerced testimony, and outright lies by the FBI and prosecutors. Because of you we have been able to uncover thousands of documents the government wanted to stay secret. And yet they have been able to squirrel away thousands more pages of their biggest secrets about me, about the theft of Indian land, their motives behind murder, and their operations to silence people like me. I am living proof that my case is about squashing Indian rights and Indian sovereignty, otherwise why would I be serving a sentence so much longer than what is normal for my so-called conviction?

Those that believe in law and order should be the loudest voices calling for my release! The fact is the day I walk free is the day they are forced to deal with my innocence, and they are so very afraid of doing just that! No matter what they say, the dirty little secret underneath all of this is America's fear and loathing of Indian people. In over five hundred years, they have not yet learned how to deal honorably with us.

The burden is great sometimes, but the encouragement I get from you helps me to keep my faith that freedom will one day come my way. No matter what happens, on the day I draw my last breath I will be proud to have taken my place alongside my ancestors, knowing I did all I could do, and gave all I could for my people. For those FBI agents and prosecutors in my case, their last moments will include shame.

So remember all of you my friends and relations, this case is about much more than me. If you believe in truth, justice, honor, freedom, all of what is supposed to make America great, then help me open the door to my release. If you believe in Indian sovereignty, join my cause and in doing so help yourself. Take your place in the struggle and do all you can to eradicate injustice.

Thank you for your time. Thank you for your consideration. Thank you for your work. Thank you for your love.

Aho! Mitakuye Oyasin!
Doksha,
Leonard Peltier

Source: lpdoc.blogspot.com

25. Juni 2011
Mikis Theodorakis, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

AUFRUF VON MIKIS THEODORAKIS UND "SPITHA"

An die empörten Bürger Griechenlands und Europas

Mikis Theodorakis

Wir begrüßen die Zehntausenden, sogar Hunderttausenden von Bürgern, vor allem junge Menschen, die sich auf den Plätzen aller großen Städte versammelt haben, um ihrer Empörung Ausdruck zu verleihen im Gedenken an das Memorandum (Rahmenvereinbarung zwischen der griechischen Regierung, EU, IWF und der EZB, seit Mai 2010 unterzeichnet und dann regelmäßig erneuert), und den Abschied der Regierung der Schande und aller politischen Mitarbeiter zu fordern, die dem öffentlichen Wohl dienen sollten und denen es gelungen ist, Griechenland zu zerstören, zu plündern und zu versklaven. Anstatt ins Parlament gehören diese Leute alle ins Gefängnis.

Wir begrüßen die ersten Generalversammlungen, die in den Zentren unserer Städte stattfinden, und die direkte Demokratie, die die neuartige Bewegung der Jugend zu entdecken sucht. Wir begrüßen die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes, welche Demonstrationen, Streiks und Besetzungen begonnen haben, um einen Staat zu verteidigen, der, statt einer Auflösung im Rahmen des IWF, eine Verbesserung und eine radikale Reform verzweifelt benötigt. Durch ihre Proteste verteidigen die Arbeiter der Hellenic Postbank, der National Elektrizitäts-Regie und der Gesellschaft der öffentlichen Lotterie- und Sport-Wetten, das Erbe des griechischen Volkes, das die ausländischen Banken, mittels ihrer Marionetten-Regierung in Athen, zu plündern gedenken.

Der beispielhafte Pazifismus dieser Demonstrationen hat gezeigt, dass, wenn Polizei und Provokateure keinen Befehl erhalten, einzugreifen, kein Blut fließt. Wir appellieren an die griechische Polizei nicht die Instrumente der dunklen Kräfte zu werden, die auf alle Fälle versuchen wollen, zu einem gewissen Moment die Jugendlichen und Arbeitern blutig zu unterdrücken. Ihr Platz, ihre Pflicht und ihr Interesse ist es, an der Seite des griechischen Volkes, der Proteste und der friedlichen Forderungen, an der Seite Griechenlands zu stehen, und nicht an der jener dunklen Kräfte, die ihre Politik der jetzigen Regierung diktieren. Ein Jahr nach der Abstimmung über das Memorandum, scheint alles sein Scheitern zu beweisen.

Nach dieser Erfahrung ist nicht mehr die geringste Illusion gestattet. Der Weg, den die Regierung eingeschlagen hat und auch weiterhin einschlägt, unter der Aufsicht von Banken und ausländischen Unternehmen, von Goldman Sachs und seinen Mitarbeitern in Europa, führt Griechenland in die Katastrophe. Es ist unerlässlich, dass dies sofort aufhört, es ist unerlässlich, dass sie das Land sofort verlassen. Tag für Tag offenbaren ihre Praktiken wie gefährlich sie für dieses sind. Es ist erstaunlich, dass der Generalstaatsanwalt noch nicht gegen den Minister für Wirtschaft und Finanzen, nach dessen jüngsten Aussagen über die drohende Insolvenz und das Fehlen von Haushaltsmitteln, eingegriffen hat. Warum hat er nicht eingegriffen in Reaktion auf die Äußerungen des Präsidenten des Bundesverbandes der Arbeitgeber der Industrie und der griechische EU-Kommissarin Mari Damanaki über ein Verlassen des Euro? Warum hat er nicht gegen den Massenterrorismus eingegriffen, mit dem eine bankrotte Regierung unter dem Diktat der Troika [EU - IWF - EZB], wieder einmal versucht, das griechische Volk zu erpressen? Durch ihren Katastrophismus, ihre tragischen Anspielungen und alles, was sie erfinden und quasseln, um die Griechen aufzuschrecken, ist es ihnen gelungen, unser Land in der Welt zu demütigen und es tatsächlich an den Rand des Bankrotts zu bringen. Wenn ein Geschäftsmann in der gleichen Weise spräche, wie dies der Premierminister und seine Minister tun, wenn sie von Griechenland reden, würde er sich sofort wegen schwerer Unterschlagung hinter Gittern wiederfinden.

Wir wenden uns auch an die europäischen Völker. Unser Kampf ist nicht nur der Griechenlands, er strebt ein freieres, unabhängigeres und demokratischeres Europa an. Glauben Sie Ihren Regierungen nicht, wenn sie behaupten, dass euer Geld dazu dient, Griechenland zu helfen. Glauben Sie nicht die groben und absurden Lügen der kompromittierten Zeitungen, die Sie überzeugen wollen, dass das Problem von der sogenannten Faulheit der Griechen herkommt, währenddem, nach den Daten des Europäischen Statistischen Instituts, diese mehr arbeiten alle anderen Europäer! Die Arbeiter sind nicht verantwortlich für die Krise; der Finanzkapitalismus und die Politiker in ihrem Boot, sie sind es, die sie verursacht haben und sie ausnutzen. Ihre Programme "Rettung von Griechenland" helfen nur den ausländischen Banken, und gerade denjenigen, die mittels Politikern und Regierungen in ihrem Sold, das politische Modell aufgezwungen haben, das zur aktuellen Krise geführt hat.

Es gibt keine Alternative zu einer radikalen Umstrukturierung der Schulden, nicht nur in Griechenland, sondern in ganz Europa. Es ist undenkbar, dass Banken und Kapitaleigner, die die Verantwortung für die gegenwärtige Krise tragen, nicht einen Cent zahlen, um den Schaden den sie angerichtet haben, gutzumachen. Es darf nicht sein, dass Banker sein, der einzige sichere Beruf auf der Welt ist!

Es gibt keine andere Lösung als das aktuelle europäische Wirtschaftsmodell zu ersetzen, das entwickelt wurde, um Schulden zu erzeugen, und zu einer Politik der Ankurbelung der Nachfrage und der Entwicklung zurückzukehren, zu einem Protektionismus, der mit einer drastischen Kontrolle der Finanzen versehen ist. Wenn die Staaten sich nicht auf den Märkten durchsetzen, so schlucken diese sie auf, zusammen mit der Demokratie und den Errungenschaften der europäischen Zivilisation.

Die Demokratie wurde in Athen geboren, als Solon die Schulden der Armen gegenüber den Reichen stornierte. Man darf heute nicht zulassen, dass die Banken die europäische Demokratie zerstören, um riesige Summen aus ihnen herauszupressen, die sie selbst als Schulden generiert haben. Wie kann man vorschlagen, dass ein ehemaliger Mitarbeiter von Goldman Sachs die Europäische Zentralbank führen soll? Welche Art von Regierungen, welche Art von Politikern haben wir in Europa?

Wir bitten Sie nicht, unseren Kampf aus Solidarität zu unterstützen, nicht, weil unser Land die Wiege von Platon und Aristoteles, Perikles und Protagoras, der Konzepte von Demokratie, Freiheit und Europa war. Wir bitten Sie nicht um eine besondere Behandlung, weil wir als Land eine der schlimmsten Katastrophen in Europa in den 1940er Jahren erlitten haben und wir vorbildlich gekämpft haben, dass der Faschismus sich nicht auf dem Kontinent etabliert hat.

Wir bitten Sie, es in Ihrem eigenen Interesse zu tun. Wenn Sie heute die Opferung der griechischen, irischen, portugiesischen und spanischen Gesellschaft auf dem Altar der Schulden und der Banken zulassen, wird bald die Reihe an Ihnen sein. Sie werden nicht auf den Ruinen der europäischen Gesellschaften gedeihen.

Unsrerseits sind wir spät dran, aber wir sind aufgewacht. Lasst uns zusammen ein neues Europa bauen; ein demokratisches, wohlhabendes, friedliches, das seiner Geschichte, seinen Kämpfen und seines Geistes würdig ist. Widerstehen Sie dem Totalitarismus der Märkte, die drohen, Europa zu zerschlagen und in eine Drittwelt zu verwandeln, die die europäischen Nationen gegeneinander aufwiegeln und unsern Kontinent zerstören, indem sie die Rückkehr des Faschismus fördern.

Quelle: Theodorakis-Homepage. Deutsche Übersetzung: Guy Wagner

10. Mai 2011
Ingo Karras, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Aufruf zur Demonstration "Freiheit für Bradley Manning"

Free Bradley Manning

am Samstag den 28.05.2011 in Berlin, Pariser Platz, 13:00 Uhr

Ein breites Bündnis ruft dazu auf, für die Freilassung des amerikanischen Friedensaktivisten und mutmaßlichen Wikileaks-Informanten Bradley Manning, gegen Folter und für Whistleblower!

Der progressive Sänger David Rovics hat unter u.a. einen Song für Bradley Manning geschrieben und unter youtube.com veröffentlicht.

Kommt am 28. Mai auf den Pariser Platz in Berlin!
Dean Reed ist mit uns!

Eine Fassung des Songs mit deutschem Begleittext (s. Projektionswand) unter: youtube.com.

Venceremos,
Ingo Karras

Informationen zum Fall Bradley Manning:

  1. Todesstrafe: Zurück im Loch FREITAG 14.03.2011
  2. Dokumentation: Brief aus dem Kerker FREITAG 23.03.2011
  3. Verrat: Nackt, gedemütigt, zugedröhnt FREITAG 26.03.2011
  4. USA: Ich bleibe dabei FREITAG 30.03.2011
  5. USA: Das Fenster nach draußen FREITAG 09.05.2011

UPDATE: Fotos vom 28. Mai 2011

Free Bradley Manning

Foto: Andreas Krufcik

Free Bradley Manning

Foto: NN/AMM

Free Bradley Manning

Foto: Petra Scholtysek

Free Bradley Manning

Foto: Petra Scholtysek

Free Bradley Manning

Foto: Andreas Krufcik

Free Bradley Manning

Foto: NN/AMM

Free Bradley Manning

Foto: RT

Free Bradley Manning

Foto: RT

Free Bradley Manning

Foto: Petra Scholtysek

Free Bradley Manning

Foto: Petra Scholtysek

Free Bradley Manning

Foto: Andreas Krufcik

Free Bradley Manning

Foto: RT

Free Bradley Manning

Foto: Andreas Krufcik

Free Bradley Manning

Foto: Andreas Krufcik

Mehr Fotos und Informationen über die Kundgebung "Freiheit für Bradley Manning" unter freebradleymanning.de

11 April 2011
Jane Fonda, Contact: Redaktion@DeanReed.de

Sidney Lumet

Sidney Lumet

Sidney's first film, "12 Angry Men", was the only film my father (Henry Fonda) ever produced. I saw it again fairly recently and realized what a brilliant film it is.

I also worked with Sidney in "The Morning After" in which I played a drunk. I loved working with him. He was a master. Such control of his craft. He had strong, progressive values and never betrayed them.

Alongside that, he loved to laugh. I remember when I first met him... way back in the late 50s when he was working with my Dad, I was struck by his laughter. He taught me to appreciate bagels... good New York bagels.

He was always very kind and generous with me and I am very sad he has died.


Zum Tod des Regisseurs Sidney Lumet

Sidney Lumet

Sidneys erster Film "Die zwölf Geschworenen" war der einzige Film, den mein Vater (Henry Fonda) jemals produzierte. Ich habe ihn erst kürzlich wieder gesehen und erkannte, was für ein großartiger Film das ist.

Ich habe auch mit Sidney gearbeitet: in "Der Morgen danach" spielte ich eine Alkoholikerin. Ich habe gern mit ihm zusammen gearbeitet. Er war ein Meister, der sein Handwerk verstand. Er vertrat feste, fortschrittliche Werte, die er nie verriet.

Daneben lachte er gern. Ich erinnere mich an meine erste Begegnung mit ihm... lange her in den späten 50er Jahren, als er mit meinem Vater arbeitete, war ich von seinem Lachen fasziniert. Er lehrte mich, Bagels zu schätzen, gute New Yorker Bagels.

Er war sehr liebenswürdig und großzügig mir gegenüber und ich bin sehr traurig, dass er gestorben ist.

7 April 2011
Jane Fonda, Contact: Redaktion@DeanReed.de

Budget Cuts

Jane Fonda

The current Republican leadership won't cut the military budget or make corporations and the really rich pay their fair share of taxes (or, in some cases any taxes at all!) but they demand deep budget cuts that would pretty much eviscerate programs that help the disadvantaged in this country.

The only way I can begin to understand the thinking behind the Republican strategy is by reminding myself of what Naomi Klein writes in her book, "Shock Doctrine." I read it right after Hurricane Katrina shattered New Orleans and the Bush administration wasn't trying to really help that city. By happenstance, I picked up Klein's book in an airport in Europe, started reading it on the plane home and couldn't put it down. Ah ha!!! Suddenly the whole right wing approach, not just to New Orleans, but to Iraq, Sri Lanka (post Tsunami), to new, privately incorporated cities that had started springing up around Atlanta, depriving that city of much needed taxes, suddenly made sense. Privatize everything (this is already happening!) No more safety nets or opportunities for the poor. Let the poor and lower middle class be damned. But Green Zones of affluence, comfort and safety will be privately supported.

We cannot let this happen. The American Dream must prevail.


Haushaltskürzungen

Die gegenwärtige Republikanische Führung will weder den Militärhaushalt kürzen noch die Aktiengesellschaften und die wirklich Reichen dazu bewegen, ihren gerechten Anteil an Steuern (oder, in einigen Fällen, überhaupt Steuern) zu zahlen, aber sie fordern erhebliche Budgetkürzungen, welche die Programme so ziemlich bedeutungslos machen würden, die den Benachteiligten in diesem Lande helfen.

Ich kann nur beginnen, das Denken hinter der Republikanischen Strategie zu verstehen, wenn ich mich daran erinnere, was Naomi Klein in ihrem Buch "Die Schockstrategie" schreibt. Ich las es kurz nachdem Hurrikan Katrina New Orleans zerschmettert hatte und die Bush-Regierung nicht einmal versuchte, der Stadt wirklich zu helfen. Zufällig griff ich an einem europäischen Flughafen zu Kleins Buch, begann es auf dem Heimflug zu lesen und konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Aha! Plötzlich bekam der ganze Ansatz des rechten Flügels einen Sinn: nicht nur bezüglich New Orleans, auch gegenüber Irak, Sri Lanka (nach dem Tsunami) und angesichts der neuen privatisierten Städte, die rund um Atlanta aus dem Boden schossen und dieser Stadt dringend benötigte Steuern entzogen. Alles privatisieren (das geschieht schon!) Keine Sicherheitsnetze und Möglichkeiten mehr für die Armen. Lasst die Armen und die untere Mittelklasse verdammt sein. Aber Grüne Zonen von Wohlstand, Komfort und Sicherheit werden privat gefördert.

Wir können dies nicht geschehen lassen. Der Amerikanische Traum muss siegen.

4. April 2011
Ilga Röder, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Konzert mit Hugues Aufray

Hugues Aufray

am 23.03.2011 in Paris

Der Sänger und Songwriter ist in Frankreich seit 5 Jahrzehnten nicht aus dem Showbusiness wegzudenken. Aus meiner Schulzeit auf dem Deutsch-Französischen Gymnasium in Saarbrücken ist das Lied SANTIANO unvergessen, das wir auf jeder Klassenfahrt laut mitgesungen haben.

Endlich konnte ich mir den großen Wunsch erfüllen, eines seiner Konzerte live zu erleben. Mit 4 Gitarristen trat der 82-jährige Sänger vor sein Publikum, von 8-80 Jahren waren vier Generationen vertreten. Hugues Aufray, der während mehr als 2 Stunden eine erstaunliche Bühnenpräsens zeigte, zog seine Zuhörer von Anfang an in seinen Bann.

Hugues Aufray

Er, der während seiner Laufbahn in Argentinien auftrat, in den USA mit Bob Dylan tourte, dessen Songs er ins Französische übersetzte, und mit Harry Belafonte, der ihn 1966 als Ehrengast einlud, hat sich nicht nur dem Folksong verschrieben.

In dem Lied "Les crayons de couleur" (die Buntstifte), das sein 1. Hit wurde, erklärt er einem kleinen weißen Jungen, was es bedeutet mit einer anderen Hautfarbe geboren zu werden, die Nachteile der Farben: schwarz, gelb, rot, und endet mit dem Satz: Die Hautfarbe macht nicht den Menschen aus.

Hugues Aufray

Nicht nur durch die Heirat mit einer gebürtigen Marokkanerin sensibilisiert, setzte er sich mit seinem Talent für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit ein und würdigte auch einige seiner Weggefährten, den Sänger Georges Brassens als großes musikalisches Vorbild und den am 19.6.1986 gestorbenen Sänger und Komiker Coluche, der in Frankreich für die Armen die RESTOS DU COEUR, etwa wie in Deutschland die TAFELN gegründet hat.

Hugues Aufray

Als er nach fast 3 Stunden und mehreren Zugaben die Bühne verließ, zeigte er keine Spur von Müdigkeit. Uns, einer kleinen Gruppe, die ihn am Bühneneingang erwartete, gab er gutgelaunt und geduldig Autogramme, packte seine Gitarre ins Auto und fuhr nach Hause.

Sein Zuhause ist seit vielen Jahren ein Bauernhof, auf dem er sich besonders um seine Pferde kümmert. Der Tatsache, dass er in all den Jahrzehnten so bodenständig geblieben ist, verdankt er vermutlich seine robuste Gesundheit, seinen Humor und seine lange erfolgreiche Karriere -

HASTA LUEGO - bis bald (so einer seiner Titel)

15. März 2011
Rainer Simon, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Angesichts der japanischen Apokalypse...

Rainer Simon

... kann es kein Zufall sein, dass ich gestern bei dem Anthropologen und Schamanen Alberto Villoldo folgende Sätze las: "Das menschliche Verhalten ist eine Form von Muttermord. Der Mensch, das Kind der Natur, tötet die eigene Mutter, und diese verstößt uns allmählich zu ihrem eigenen Schutz. Die Erde reagiert auf uns immer öfter, als seien wir eine unerwünschte Lebensform, wie auf einen Keim, den das Immunsystem des Planeten vernichten muss."

Nach dem Maya-Kalender steht am 21.12. 2012 eine Zeitenwende bevor, die auch in anderen Kosmovisionen eine Rolle spielt. Die Inkas nannten sie Pachacutic. Für die alten indianischen Kulturen verband sich ein Zeitenwandel mit Hoffnung. Nicht die Vorhersagen der Maya, sondern der Zustand der heutigen Welt, der rücksichtslosen Ausbeutung unseres Planeten beschwören Weltuntergangsvisionen herauf. Schamanen indianischer Völker führen Rituale durch, um Mutter Erde zu retten, "um die Welt ins Dasein zu träumen."

Doch ohne dass die westliche Welt total umdenkt, wird das Überleben der Menschen nicht zu retten sein. Überleben wird die Menschheit nur, wenn anstelle eines auf Profit, Konsumwollust und Ausplünderung des Planeten ausgerichteten Systems eine ganz neue Idee tritt. Diese ist nicht in Sicht, und es ist auch nicht anzunehmen, dass in den Industrienationen jemand bereit ist, etwas abzugeben, nicht nur etwas, sondern sehr viel. Wenn wir Glück haben, müssen wir wieder da beginnen, wo wir nach dem Zweiten Weltkrieg waren oder wo die Japaner heute nach Erdbeben, Tsunami und Nuklearkatastrophe sind, die Mehrheit der Menschen lebt sowieso auf diesem Niveau. Warum soll es denen, welche die Hauptschuldigen an der Zerstörung des Planeten sind, besser gehen?

Kurskorrekturen helfen nicht, nur ein totaler Wandel.


15. März 2011
Redaktion, Kontakt: Redaktion@DeanReed.de

Kampagne Atomkraft Abschalten

ABSCHALTEN

Fukushima heißt Abschalten!

In Gedanken sind wir in diesen Stunden bei den Menschen in Japan, die jetzt mit den katastrophalen Folgen des Erdbebens kämpfen.

Bundeskanzlerin Merkel will die AKW-Laufzeitverlängerungen offenbar aussetzen und die Sicherheit der deutschen Atomreaktoren überprüfen. Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass es nicht beim unverbindlichen Prüfen bleibt.

Am Samstag wollen wir den Appell als großformatige Anzeigen in bundesweiten Tageszeitungen veröffentlichen - und bis dahin möglichst 250.000 Unterzeichner/innen beisammen haben. Fordern Sie die Kanzlerin auf: AKWs abschalten – und zwar endgültig!

Unterzeichnen Sie den Appell!

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel,

wir sind fassungslos und entsetzt über die Reaktorkatastrophe von Fukushima. Ziehen Sie daraus Konsequenzen: Machen Sie die Laufzeitverlängerung rückgängig und schalten Sie Atomkraftwerke ab - jetzt und endgültig!

Mit freundlichen Grüßen

Unterzeichnen Sie den Appell!

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Letzte Änderung: 2012-04-16