Sachsen Sonntag 21.10.2007 |
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"Roter Elvis" in AltenburgDean-Reed-Film zeigt mitreißendes KünstlerporträtALTENBURG. Der amerikanische Sänger und Schauspieler Dean Reed prägte mit seinen Songs und Filmen das Leben einer ganzen Generation. Daneben steht er für ein eigenes Kapitel in der Kulturgeschichte der DDR. Der Dokumentarfilm des Dresdner Regisseurs Leopold Grün porträtiert differenziert und mitreißend das Leben des "singenden Sozialisten". Er zeichnet sein Wirken und Leben in der DDR, aber auch in Chile, der Sowjetunion und den USA nach und scheut sich nicht, Widersprüche und Probleme aufzuzeigen. Zahlreiche Persönlichkeiten aus Kunst und Politik - darunter Armin Mueller-Stahl, Günter Reisch, Maria Moese und Egon Krenz - geben Auskunft über ihre Begegnungen mit Dean Reed. Mit Wiebke Reed und Maren Zeidler kommt auch das private Umfeld zu Wort. Als man Dean Reed am 17.06.1986 tot aus dem Zeuthener See nahe Berlin zieht, tritt eine der geheimnisvollsten Ikonen des Kalten Krieges von der Weltbühne. Dean Reed war befreundet mit Salvador Allende und Yasser Arafat, protestierte auf der ganzen Welt gegen Militärregimes und den Vietnamkrieg, drehte Spaghettiwestern in Italien, tourte als erster Amerikaner durch die Sowjetunion, sang Country-Schlager im DDR-Fernsehen und ließ sich mit Maschinengewehr im Libanon ablichten. Er produzierte eine Handvoll Singles. "Our Summer Romance" eroberte in Südamerika die Charts. Dean Reed war Cowboy und Entertainer, Teenie Star und Frauenschwarm, Friedenskämpfer und Rebell, der unermüdlich mit seiner Gitarre um den Erdball reiste und dabei nicht nur seine eigenen Grenzen, sondern auch die ideologischen Blöcke herausforderte. Als er 1972 in die DDR zieht, ist Reed ein gefeierter Star des Sozialismus. Sein Mythos hat die Ära des Kalten Krieges überlebt. Leopold Grün porträtiert den Quertreiber und balanciert geschickt die Episoden aus. Es gelang ein eindrucksvoller und zugleich kritischer Film über eine Ausnahmeerscheinung zwischen politischem Engagement und Naivität. Der Dokumentarfilm wird am 23. Oktober um 20 Uhr aufgeführt. |
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www.DeanReed.de
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