Der Tagesspiegel 19.06.1986 |
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Dean Reed in der DDR tödlich verunglücktDer seit 1972 in der DDR lebende amerikanische Sänger und Schauspieler Dean Reed ist vorgestern bei einem Unglücksfall ums Leben gekommen. Das meldete die amtliche DDR-Nachrichtenagentur ADN, ohne Einzelheiten bekanntzugeben. Der 1938 in Denver im US-Bundesstaat Colorado geboren Künstler war Träger des sowjetischen Friedenspreises. Er hatte bereits 1962 nach dem Besuch einer Schauspielschule die USA verlassen und in Mexiko und später in Italien in zahlreichen Filmen mitgewirkt, bevor er in die DDR übersiedelte. Während er im Ostblock als bekannter Musikstar begeistert gefeiert wurde, blieb er im Westen praktisch unbekannt. Seine Konzerte in der Sowjetunion waren stets ausverkauft, obwohl sie nie im voraus angekündigt wurden. In der DDR arbeitete er als Sänger und Filmschauspieler, Autor und Regisseur von DEFA-Filmen. Der Tod riss ihn aus der Arbeit an einem DEFA-Film, der unter seiner Regie entstehen sollte. In Interviews hatte sich Reed als "Marxist" bezeichnet, der in der Unterhaltungsbranche in den Vereinigten Staaten keine Arbeit finden könne. Später dagegen hatte der Künstler, der außer von der Sowjetunion auch von der DDR, Bulgarien, Ungarn und der Tschechoslowakei ausgezeichnet worden war, die Hoffnung geäußert, eines Tages in sein Heimatland zurückzukehren und dort alt zu werden. Bekannt wurde er vor allem durch seine Verkörperung der Titelrolle in einem Film nach Eichendorffs "Taugenichts". (dpa/Tsp) |
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www.DeanReed.de
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