Märkische Allgemeine 24.09.2008

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FILM: "Für immer in unseren Herzen"

DVD-Premiere zum 70. Geburtstag des 1986 gestorbenen Sängers und Schauspielers Dean Reed

Eine besondere Defa-Filmedition wurde am Montagabend im Filmmuseum vorgestellt

POTSDAM/INNENSTADT - Dean Reed füllt noch immer Säle. Am 22. September wäre der Lieblingsamerikaner der einstigen DDR 70 Jahre alt geworden. Sein früher Tod 1986 vollendete den Mythos um den zerrissenen Weltbürger, der sich stets für Menschlichkeit und Gerechtigkeit einsetzte, im sozialistischen Deutschland aber auch nicht glücklich werden sollte.

Der Sänger und Schauspieler hatte in der DDR in fünf Filmen mitgespielt. Am Montagabend wurde im vollen Kinosaal des Filmmuseums eine DVD vorgestellt, die den Defa-Klassiker "Aus dem Leben eines Taugenichts" (1973, Regie: Celino Bleiweiß) mit Bonusmaterial zu Reeds Leben kombiniert. Die Berliner Firma Icestorm-Entertainment ist seit einiger Zeit dabei, sämtliche Defa-Produktionen neu auf DVD herauszugeben. Uwe Fleischer, Projektleiter im Fernsehzentrum Babelsberg, hat dazu jeweils mit jungen Leuten Bonusbeiträge zusammengestellt.

Für den Dean-Reed-Film hat Mediengestalter Sascha Kühn Interviews mit Ingeborg Stiehler verarbeitet. Die freie Journalistin hatte Reed 1971 bei einem Filmfestival in Leipzig kennen gelernt. Man traf sich seitdem immer wieder, eine Freundschaft entwickelte sich. "Ich war seine große Schwester", sagte die 93-Jährige, die zur Premiere ins Filmmuseum gekommen war. "Das ist typisch er", plaudert sie im Film über Reed, erzählt Anekdoten aus dem Leben des geliebten Klassenkämpfers, die auch Erinnerungen an ostdeutsche Zustände heraufbeschwören: So bestellt der umfangreich privilegierte Reed mal schnell ein Auto, als seine Mutter ihn besuchen kommt, damit Stiehler ihr Dresden zeigen kann: "Ihr müsst euch ansehen, was die Briten da noch zerstört haben, obwohl der Krieg längst entschieden war."

Abgerundet wurde die Geburtstagsfeier im Filmmuseum, zu der auch Reeds dritte Ehefrau Renate Blume und sein Adoptivsohn Alexander gekommen waren, durch ein Telefonat mit einer Russin namens Lana, die an seinem Grab in Boulder, Colorado, Wache hielt und über den Atlantik hinweg versicherte: "Sein Name, seine Ambitionen müssen am Leben erhalten werden. Dean ist für immer in unseren Herzen."

(Von Steffi Pyanoe)

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Letzte Änderung: 2011-09-15