Aparcoa |
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Aparcoa, chilenische Gruppe, war im Exil in der DDR, arbeitete am Rostocker Theater, trat mit Dean Reed auf, spielte im Film "El Cantor" mit |
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Der "Große Gesang" - Stolz ihres RepertoiresGruppe Aparcoa kommt zum Berliner Festival "Viene de Chile" (Er kommt aus Chile) - dieses aus Freude über die Befreiung Luis Corvalans spontan geschriebene Lied könnte die Visitenkarte der chilenischen Gruppe Aparcoa sein. Seit dem Zusammenschlus von fünf jungen, mutigen Architekturstudenten 1966 an der Universität in Santiago und erst recht seit 1974, seit das aus der Heimat vertriebene Ensemble neuformiert am Volkstheater Rostock wirkt, begreift sich Aparcoa als Sammler und Bewahrer neuen und alten Liedgutes in Lateinamerika, als einer der Träger des "neuen chilenischen Liedes". Als Mitglieder der Kommunistischen Partei oder des Kommunistischen Jugendverbandes klagen die Sänger die faschistischen Mörder an, fördern die weltumspannende Solidaritätsbewegung, repräsentieren das wahre Chile. "Die Solidarität der Völker - das spüren wir ganz besonders hier in der DDR - hat auch darin bestanden, dass sie uns helfen, die kulturellen Werte des chilenischen Volkes im Exil zu bewahren und weiterzuentwickeln", sagt Julio Alegria, der Leiter der Gruppe. So enthielt und enthält das Repertoire der Aparcoa Lieder der legendären chilenischen Volkssängerin Violetta Parra und des unvergessenen Victor Jara, Volksgesänge aus Peru und Kuba, aus Argentinien und Bolivien, die alle den Willen der Völker um nationale Unabhängigkeit und soziale Gerechtigkeit ausdrücken. Wo auch immer sie auftreten, da ballen sich Hände zum Zeichen der Solidarität. Mit ihren Stimmen, mit Indioflöte, Okarina und Gitarre tragen sie das Banner der antifaschistischen Aktionsfront um die Welt: nach Moskau und Helsinki, nach Paris und New York, nach Kopenhagen und Zürich; über Radio Moskau und Radio Berlin International dringt der Ruf der Aparcoa selbst bis ins faschistische Chile. Nach Berlin zum Festival des politischen Liedes, wohin sie direkt von ihrer gegenwärtigen Schwedentournee reisen, kommen Julio Alegria, Miguel Cordova, Felipe Canales, Jaime Miqueles, Marcelo Fortin und Juan Carvajal diesmal mit der poetisch-musikalischen Version von Pablo Nerudas Dichtung "Der Große Gesang". Sonja Kehler wird diesen ungewöhnlichen kämpferischen Beitrag zu den "Roten Liedern" mit ihnen gemeinsam anstimmen. Der "Canto general", das Lied auf den jahrhundertelangen Freiheitskampf der Völker des amerikanischen Kontinents ist der Stolz der Aparcoa, Pablo Neruda hatte 1970, angeregt durch einen ihrer Auftritte, mit ihnen die Idee einer musikalischen Fassung erörtert, die den historischen Weg des Volkes von der früheren Knechtschaft bis zum Wahlsieg der UP symbolisieren sollte. Die Uraufführung unter dem Patronat Salvador Allendes im damals renommierten Theater Santiagos "Municipal" glich einer Volkskundgebung. Auf den Tag genau vier Jahre später - am 5. Dezember 1974 - traten die Aparcoa mit dem "Canto general" erstmals vor dem Publikum ihrer neuen Wahlheimat in Rostock auf, mit einer veränderten, anklagenden Fassung, die den Bedingungen nach dem Putsch der Pinochets entsprach. Einen weiteren Teil ihres Programms widmen die Aparcoa und Sonja Kehler diesmal Liedern von Bertolt Brecht und Victor Jara. Das Erbe dieses Sängers der Revolution hält die Gruppe nicht nur in ihrem Repertoire, sondern auch in Aufnahmen zu einem geplanten DEFA-Film über Victor Jara lebendig. Gemeinsam mit dem Hauptdarsteller Dean Reed schreibt der in Rostock lebende chilenische Choreograph und Freund Victor Jaras, Patricio Bunster, das Drehbuch, während Marcelo Fortin von Aparcoa zur Zeit die verbindende Filmmusik komponiert. "In Berlin hoffen wir, unsere Genossen von 'Inti Illimani' - sozusagen ständige Gäste bei den 'Roten Liedern' - wiederzutreffen. Mit ihnen gemeinsam wollen wir eine Vorstellung vom revolutionären chilenischen Lied vermitteln und von dort aus auch einen erneuten Appell an die Jugend der DDR und die Gäste aus 25 Ländern richten, um die von Pinochet verschleppten und verschwundenen Patrioten zu retten." Hilmar Franz Neues Deutschland 10.02.1977 |
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Beiträge auf der Dean-Reed-Website
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