Ja, SCHON wieder ein Buch über Dean Reed... und SCHON wieder eins, das sich lohnt.
Doch zunächst sei darauf hingewiesen, dass es sich hier um keine neue Veröffentlichung
handelt, sondern um die zweite Auflage eines Buches von 2004. Zweite Auflage? Genau. Und die
macht gleich in zweierlei Hinsicht absolut Sinn. Zum einen war die Erstausgabe (u.a. auch zu unserem
Leidwesen) recht schnell vergriffen, was übrigens mit der Nachauflage auch passieren wird.
Ihr solltet die 5,10 Euronen also schnell locker machen... Zum anderen gebot der Zweck des Werkes
eine Fortsetzung. Es geht nämlich, kurz gesagt, darum, die vielen Veröffentlichungen
zum Thema Dean Reed, die seit einigen Jahren wie Pilze aus dem Boden zu sprießen scheinen,
in einen angemessenen Kontext zu bringen. Der Autor Klaus Huhn, der kein Hehl aus seiner Sympathie
zum "Roten Elvis" macht, hat es sich zur Aufgabe erkoren, insbesondere die Beiträge auf's Korn
zu nehmen, die die Geschichte Dean Reeds zum eigenen Vorteil oder für Kreuzzüge gegen die
DDR missbrauchen. Und das tut wahrlich Not!
Mit Intelligenz und spitzer Feder entlarvt Huhn Selbstdarsteller und Geschichtsfälscher, denen
die weiß Gott zur Genüge vorhandenen Schattenseiten der DDR nicht ausreichen und die
deshalb die haarsträubendsten Zusammenhänge herstellen oder frei erfinden müssen,
um möglichst alles so mies wie nur irgend möglich darstellen zu können. Dean Reed
und seine Story mit all ihren Widersprüchen bieten dafür offenbar ein besonders reizvolles
Medium und mancher ist sich nicht einmal zu schade, den toten Reed noch nach so vielen Jahren
mit Füßen zu treten...
All diesen stellt sich Huhn in den Weg und ein eigenes Profil entgegen. So folgt nach Fakten und
Tatsachen auch eine Huhnsche Version der Reed-Saga, die natürlich völlig anders klingt
und die aus einem ganz anderen Blickwinkel heraus aufgezogen wird. Die künstlerische Seite
des singenden Freiheitskämpfers wird nur gestreift, stattdessen sein Einsatz für
Gerechtigkeit und Freiheit in den Vordergrund gerückt. Passend dazu heißen die Zeitzeugen
hier Egon Krenz
und Eberhard Fensch
(Adressat von Deans Abschiedsbrief).
Wer sich ein ausgewogenes Bild des Menschen Dean Reed machen möchte, kommt an diesem Buch
nicht vorbei. Denn selbst, wenn man Huhns Ansichten nicht teilt, verkörpert er eine Seite,
von der aus man den Vorzeige-Ami der DDR AUCH betrachten muss, um ihn zu verstehen. Vor allem,
um ihn RICHTIG zu verstehen...
(kf), deutsche-mugge.de, 01.12.2007
"Besser kann man es nicht machen..."
schrieb uns einer unserer Stammautoren, der Weimarer Harry Thürk, nachdem
er das SPOTLESS-Taschenbuch über Dean Reed gelesen hatte. Seine Gründe
für dieses Kompliment: Mit sachlicher Akribie seien alle erreichbaren Fakten
über den in der DDR so populären US-amerikanischen Sänger
zusammengetragen worden. Und das in einer Zeit, da verdächtiger Anlauf
genommen wird, seinen tragischen Freitod politisch zu missbrauchen.
spotless.de
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