110-Meilen-Wettlauf gegen ein Maultier

Freitag 20. bis Sonntag 22.07.1956

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Press review/Pressespiegel:

Aus meinem Leben

Am 6. August 1956 erscheint in "Newsweek", einem der großen Nachrichtenmagazine der USA, ein kleiner Bericht. Auf 31 Zeilen erzählt ein anonymer Autor die Story eines seltsamen und sicher einmaligen Wettkampfes. Überschrieben ist die Geschichte mit den Worten "Triumphant Man" - Siegreicher Mann.

Der erfolgreiche Gewaltmarsch über 177 Kilometer beschert dem Achtzehnjährigen die erste, wenn auch noch sehr bescheidene Schlagzeile seines Lebens. Das gefällt ihm sehr. Aber er denkt nicht daran, deshalb sein Leben zu ändern, das bisher in den geordneten Bahnen verlief, die einem amerikanischen Bürgersohn vorgezeichnet sind.

Dean Reed, Aus meinem Leben. Aufgeschrieben von Hans-Dieter Bräuer; 2. aktualisierte und erweiterte Auflage; Edition Peters, Leipzig/Dresden 1984; S. 10

Vier Marathonläufe

Das Langstrecken-Duell wurde über eine Strecke von 178 km ausgetragen. Um diese Distanz transparenter zu machen: Das waren umgerechnet vier aufeinander folgende Marathonläufe und ein abschließender 10.000-m-Lauf. Alles zusammen absolviert in 47 Stunden. Zur besseren Orientierung: Der Sieger des olympischen Marathonlaufs von Athen 2004 benötigte für die 42,195 km 2:10:55 Std. und man darf sicher sein, dass ihn nichts hätte bewegen können, an diesem Tag noch einen zweiten Marathonlauf zu bestreiten. Würde man einem Eliteläufer für die Zusage zu drei weiteren Marathonläufen neben einer Fabelgage eine achtstündige Erholungspause nach jedem von den vier Läufen versprechen - das wäre die Minimalzeit für die Regeneration des Körpers und den Ausgleich des Flüssigkeitshaushalts - kämen Klaus Huhn: Die misslungene 'Exhumierung' des Dean Reed bei einer vermuteten Laufzeit von jeweils drei Stunden 2.640 Minuten zusammen. Es stünden für die restlichen 10.000 m drei Stunden zur Verfügung, um jene Dean-Reed-Zeit zu erreichen.

Kurzum: Der damals mit seinen 18 Jahren bei den Leichtathleten noch zu den Junioren zählende Reed hatte damit eine unglaubliche sportliche Leistung vollbracht, so unglaublich, dass sie gar nicht in den Sportteil gelangte, sondern bei den Kuriositäten-Nachrichten landete.

Die misslungene "Exhumierung" des Dean Reed.
Klaus Huhn, Spotless-Verlag, Berlin 2004; S. 48

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Letzte Änderung: 2017-03-02