Zeitpunkt Kulturmagazin 02/2005 |
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Bücher-HighlightsDie Zeit Punkt-Literaturkolumne von Andre HankeEr war der DDR-Cowboy schlechthin, Sänger, Immigrant, Ehemann und Aushängeschild des Sozialismus: Dean Reed. Sein Leben und seinen einsamen Tod durch Ertrinken im Zeuthener See 1986 hat Stefan Ernsting, der nach Amerikanistik- und Politologiestudium nun als Autor und Redakteur in Berlin arbeitet, in seiner spannend zu lesenden und prallvoll mit bekannten und unbekannten Fakten und Schlussfolgerungen gepackten Biographie "Der rote Elvis - Dean Reed oder das kuriose Leben eines US-Rockstars in der DDR" (Gustav Kiepenheuer Verlag) beleuchtet. Dean Reed, der in Amerika Karriere gemacht hatte und zur "Faust der Linken" wurde, der im Gefängnis saß, die Sowjetunion kennen lernte und offen gegen den Vietnam-Krieg Stellung nahm, verlegte seinen Lebensmittelpunkt 1972 in den sozialistischen Teil Deutschlands und startete dort eine neue Karriere vor allem bei der DEFA, ritt mit Gojko Mitic, sang mit Vaclav Neckar und catchte im Schlamm, lernte Renate Blume kennen, liebte sie und stritt mit ihr und sah am Ende seines Lebens wohl keinen anderen Ausweg als den Gang ins Wasser ohne Wiederkehr. Stefan Ernsting erweist sich des Ausnahmekünstlers Dean Reed mit seiner gelungenen Biographie als überaus würdig und es gelingt ihm, Reeds Leben an vielen Stellen zu begreifen und begreiflich zu machen. Ein gelungenes Buch. |
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www.DeanReed.de
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