Sächsiche Zeitung 24.08.2007

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Viva la Revolución

Von Oliver Reinhard

Zwei junge Berliner legen ihre feine Musik zum Dean-Reed-Dokufilm "Der Rote Elvis" vor.

Kino ohne Musik? Undenkbar. Sie war und ist immer mit ihm, untermalt und kommentiert die Bilder, trägt sie durch Dur und Moll. Dabei wird sie zunehmend frecher und wichtiger: In letzter Zeit erscheinen vermehrt Soundtracks, die "ihrem" Film - statt nur Optik zu vertonen - ein eigenes Gepräge beimengen, neue Facetten verleihen, ihn aufwerten.

Ein schönes Beispiel dafür liefern die beiden jungen Berliner Musiker Olivier Fröhlich und Jan Weber alias Monomango. Ihre Filmmusik zu Leopold Grüns gerade im Kino laufender Doku "Der Rote Elvis" ist ein waschechtes Kunststück aus Einfühlung und Fantasie, aus musikalischem Können und viel Respekt. "Der Rote Elvis" erzählt die Geschichte des amerikanischen Sängers und Schauspielers Dean Reed, der in Südamerika zum Freiheitskämpfer wurde, ab 1972 in der DDR lebte und arbeitete und sich 1986 umbrachte. Für die CD erweiterten Monomango die Musik zum Film, arrangierten um, machten 14 Stücke aus dem Material und legen nun "Revolucionarios" vor. Ein Album wie Reeds Dasein, voller umtoster Gipfel, stiller Täler, Sehnsüchte, Ideale, Triumphe, Niederlagen: eine Sammlung wundervoller akustischer Stimmungen.

Ihre Lieder atmen vor allem den revolutionären Geist des jungen Reed und den Geruch seiner musikalischen Wurzeln: Rock'n'Roll, Country, Linksliedermacherei. Das besorgen vorne schleppende und schnarrende Gitarren, kernig, rau, direkt, und dahinter: atmosphärische Klangbilder aus viel Elektronik, noch mehr Raum und einer Extraportion Emotion. Mal als schnurgerader Rock, als angeschrägter Pop, hier psychedelisch, dort lärmend, und immer wieder wehmütig ins Weite schwingend.

Für manche Lieder holen Monomango die Stimme von Dean Reed zurück aus der Vergangenheit, legen eine neue Instrumentierung über alte Aufnahmen oder betten sie gleich in neue Songs. Dabei werden die beiden brutal gut: die Elektro-Schwelgerei "Zum Mond", das sensationell coole "Railway Cowboy", der gebrochen sentimentale Indie-Knacker "Our Love"; das sind Preziosen, wie man sie nicht häufig findet. Und "Revolucionarios" ist der schimmernde Soundtrack eines schillernden Lebens.

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Letzte Änderung: 2007-09-17