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Discography/Diskografie/Discografia

REVOLUCIONARIOS
Der Soundtrack zum Film "Der Rote Elvis"

CD-Cover


Film "Der Rote Elvis"
Musiker Monomango
Reinhören Soundcloud

Monomango

Rundlauf Musik, 2007

  1. In The Search Of Dean
  2. Revolucionarios
  3. Jericho
  4. Annabelle
  5. Zur Sonne
  6. Zum Mond
  7. J. Lee Theme 1
  8. Bridge
  9. On The Road
  10. Rebel
  11. Railway Cowboy
  12. Off The Road
  13. J. Lee Theme 2
  14. Our Love

Scheppernde Gitarren, treibende und rockende elektronische Beats, roher, direkter und energetischer Sound: Das sind Schlüsselelemente des Soundtracks

REVOLUCIONARIOS!

Ursprünglich entstand die Musik in der direkten Auseinandersetzung mit den frühen Songs von Dean Reed, dessen Wurzeln im Country, Rock'n'Roll und im lateinamerikanischen Revolutionssong zu finden sind. Im Laufe der engen Zusammenarbeit mit Regisseur Leopold Grün kamen jedoch immer mehr unabhängige instrumentale Kompositionen zustande, die beim Zuschauer Emotionen hervorrufen und die Filmhandlung thematisch begleiten. So gibt es zum einen eigenwillige Neuinterpretationen von Dean Reed-Songs zu entdecken, die mit den Originalaufnahmen seiner Stimme arbeiten ("In the search of Dean", "Annabelle"), zum anderen aber auch Raum für großes Kino im musikalischen Sinne ("On The Road", "J. Lee Theme"). Der Diversität des Soundtracks liegt eine eigendynamische Roughness zugrunde, die den eigenständigen Charakter der Produktion verdeutlicht. Für Revolucionarios wurden die meisten Stücke umarrangiert und um Gesang erweitert. Hinzu kamen einige Extrasongs als Bonus, so dass der Soundtrack auch auf CD unabhängig vom Film mehr als nur funktioniert.

Press review/Pressespiegel

  • Fettton 07/2007:
    Revolucionarios - der Soundtrack zum Film "Der Rote Elvis"

Musik

Der Rote Elvis

Cowboy, Rockstar, Sozialist ­ Dean Reed ist eine wahrlich seltsame Gestalt der Popkultur. Weil er in seiner Heimat, den USA, keinen Erfolg hatte, reiste der Sänger mit der markanten Scheitelfrisur nach Südamerika zu seinem Freund Salvador Allende, wo er bald gefeiert wurde. Als erster Amerikaner tourte er später durch die Sowjetunion, und ab 1972 lebte der überzeugte Sozialist in der DDR, wo er 14 Jahre später unter ungeklärten Umständen in einem See am Rande von Ostberlin ertrank. In dem Dokumentarfilm "Der Rote Elvis" spürt Regisseur Leopold Grün Reeds Lebensgeschichte nach. Den Soundtrack "Revolucionarios" (Rundlauf Musik/Al!ve) liefert die Berliner Band Monomango (Foto), die sich von Jeff Buckley über Pink Floyd bis Aphex Twin inspirieren ließ und Dean Reeds Country- und Rock'n'Roll-Hits weiterführte.

sla

tip 18/2007

Roter Elvis klingt jetzt anders

DDR-Cowboy Dean Reed erlebt heute ein Revival

US-Sänger Dean Reed war Marxist von ganzem Herzen. Er kämpfte für die Weltrevolution, trat in Hungerstreiks, zog aus seiner Heimat in die DDR und verteidigte den Mauerbau. Seine schräge Lebensgeschichte ist gerade im Dokumentarfilm "Der Rote Elvis" im Kino zu sehen. Nur seine Musik klang alles andere als revolutionär. "Eher wie Schlager", sagt der Berliner Olivier Fröhlich, "zumindest die späten Songs".

Jetzt nicht mehr. Fröhlich hat Dean Reeds Musik aufgepeppt, für den Soundtrack zum Film. Ab heute steht das Album mit dem sinnigen Titel "Revolucionarios" im Laden, zur Feier geben Fröhlich und seine Gruppe Monomango abends ein Konzert im Nbi in der Kulturbrauerei. Da kommt Reeds Stimme vom Band, der Rest wird live eingespielt. Und wahrscheinlich ist es ganz gut, dass Reed seit mehr als 20 Jahren tot ist - die Klänge auf der Bühne hätten ihn vermutlich verwirrt.

Zwei Jahre bearbeiteten Monomango die Wandergitarrenlieder des DDR-Cowboys. Fügten gekonnt scheppernde Gitarren, eigenen Gesang und viel Elektro hinzu. Und schafften es, dass Reeds Stimme dabei nicht wie ein Fremdkörper klingt, sondern als hätte er persönlich im Berliner Tonstudio eingesungen. Dabei kannte Olivier Fröhlich den Sänger gar nicht, als er den Auftrag zum Soundtrack bekam; er ist in Frankfurt am Main aufgewachsen. "Aber dann hat mich Reed schnell fasziniert." Weil der nicht nur politische Phrasen gedroschen habe, sondern auch dafür eingestanden sei. Obwohl viele Ansichten natürlich recht naiv gewesen seien. Immerhin: In den 80ern kamen Reed leise Zweifel, ob im Ostblock alles optimal laufe. Er sprach sogar - ganz Revolutionär - von "ein paar Fehlern und Ungerechtigkeiten". sel

Das Konzert beginnt heute um 22 Uhr in der Schönhauser Allee 36, danach ist Party. Infos unter www.monomango.de.

tagesspiegel.de, 24.08.2007

BERLINER PLATTEN

Querbeet-Recycling: Monomango verpoppen Dean Reed

Nun wird die seltsame Lebensgeschichte von Dean Reed, dem Dokumentarfilm "Der Rote Elvis" sei dank, zwanzig Jahre nach seinem Selbstmord doch noch eine gesamtdeutsche Anekdote. Im Film, der detailfreudig die verzwickte Biografie zwischen den Blöcken des Kalten Krieges nachzeichnet, geht allerdings bisweilen verloren, dass Reed doch ein zumindest ganz passabler Songschreiber und Protestsänger war. Filmemacher Leopold Grün hat für den Soundtrack aber nicht nur auf die Originale von Reed zurückgegriffen, sondern auch das Berliner Kollektiv Monomango beauftragt, die ollen, realsozialistischen Kamellen zu modernisieren. Für "Revolucionarios!" haben Olivier Fröhlich und sein Partner Jan Weber vor allem frühe Stücke von Reed verwendet, die noch aus dessen Zeit in Chile stammen, vor Revolutionsromantik strotzen und von einer naiven Liebe zum Rock'n'Roll leben. So bekommen "In The Search of Dean" oder "Annabelle" eine flotte neue Abmischung verpasst, die oft den Rhythmus deutlicher herausarbeitet und die Stücke so aufmotzt, dass sie auch in einer Indierock-Disco funktionieren könnten. Diese neuen Versionen sind durchweg gelungen, aber dann begehen Monomango den Fehler, Reed mit möglichst modischen Electro-Beats mit aller Macht ins 21. Jahrhundert zerren zu wollen. Da wird geblubbert und getriggert, Reed auf die Lounge gelegt und seine Stimme schließlich gar mit Hilfe des Samplers in Eigenkompositionen von Weber und Fröhlich verhackstückt. Manchmal kann man dazu tanzen, manchmal könnte man auch Yoga dazu treiben, als Score zum Film hat es womöglich seine Berechtigung, den Songs von Reed gegenüber aber ist es mitunter ganz schön respektlos. Aber mit dem kann man's ja machen, der ist ja schon lange tot.

THOMAS WINKLER

Monomango: "Revolucionarios!" (Rundlauf Musik/Alive!), Record Release Party am 24.8. im NBI

taz.de, 24.08.2007

Monomango
Revolucionarios - Der Rote Elvis O.S.T.

Ungewöhnlich kommt der Soundtrack zum Dokumentarfilm "Der Rote Elvis" daher. Statt nur die Songs des in der DDR gefeierten Exil-Amis Dean Reed zusammenzutragen, ließen sich "Monomango" auf "Revolucionarios" (Rundlauf/
Al!ve) von dessen kommunistischem Country zu Indie-Rock-Coverversionen und ganz eigenen Revolutionssongs anregen. Eine sommerliche Überraschung, auch unabhängig vom Film.

unclesally*s Nr. 9/2007, Text: Patrick Heidmann

Interview auf deutsche-mugge.de

Zehn Fragen an Monomango (Jan Weber, Olivier Fröhlich)

Exclusiv-Interview: Knechtel Family, Deutsche-Mugge.de, 27.11.2007

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Record-Release-Party am 24.08.2007 in der Kulturbrauerei Berlin-Prenzlauer Berg im NBI-Club

Die CD "Revolucionarios" der Band "Monomango" kam am 24.08.2007 in den Handel. Am Abend des selben Tages fand in der Kulturbrauerei in Berlin-Prenzlauer Berg im NBI-Club eine Record-Release-Party zum Vorstellen der CD statt, Beginn 22.00 Uhr.

Pünktlich 21.30 Uhr waren wir im Club, man weiß ja, pünktliches Erscheinen..., in freudiger Erwartung der CD-Vorstellung. Der Club war total leer, wir hatten den Laden fast für uns alleine. Musik vom Band lief, sollte wohl als Disco fungieren, scheußliche Musik fanden wir. Na toll hab ich gedacht, kann ja heiter werden in dem leeren Club. Nach einiger Zeit trudelten die ersten Gäste ein, Leopold und einige vom Filmteam, etwas später auch Olivier und Jan - "Monomango" eben. Inzwischen war es kurz nach 22.00 Uhr und nix tat sich. Langsam füllte sich allerdings der Club und es wurde überall fleißig diskutiert. Mehr noch nicht. Ich muss gestehen, beinahe wäre ich eingeschlafen vor Langeweile. Wenn Leopold mich nicht angesprochen und was gefragt hätte wäre das ganz sicher so gekommen. Mittlerweile war es 23.00 Uhr und noch nix passiert.

23.30 Uhr dann endlich die ersten Klänge live von der kleinen Bühne, inzwischen war der Club rappelvoll und alles drängte sich auf der Freifläche vor der Bühne. Der erste Titel "In the moonlight, in the sunlight" - ein Schauer rast über den Rücken, so fängt der Film an und ich habe die dazugehörenden Bilder vor dem inneren Auge. Ich könnte heulen. Dann der zweite Titel "Revolucionarios" - eine eigenwillige Interpretation die unter die Haut geht, nun kommen mir doch die Tränen. Ich bin eigentlich nicht so begeistert vom modernen, scheppernden Sound aber diese Interpretation, diese Stimme reißt mich doch mit. Genauso würde Dean diesen Titel heute auch interpretieren, der moderne Protestsong eben. Man muss ja mit der Zeit gehen.

Alle Gäste sind begeistert von den Liedern, der Musik, der Interpretation, sie singen mit, sie tanzen dazu. Auch mich reißt der Sound jetzt mit, ich finde es gar nicht mehr so scheppernd, nur noch modern und dagegen ist ja nix einzuwenden. Am Ende Riesenapplaus, eine Zugabe lässt sich damit herausholen. Leider keine zweite Zugabe, schade, das Publikum hätte es gefreut und mit viel Applaus belohnt. Aber Jan und Olivier waren unerbittlich und wollten nicht. Bedauerlich, so fiel die Stimmung extrem ab und die ersten Zuschauer verließen die Veranstaltung.

Alles in allem kann man sagen, es lohnt sich die CD sich zuzulegen. Man muss sie mehrmals hören bevor sie einem richtig gefällt aber sie ist wirklich gut. Da kann ich nur noch sagen - macht weiter so "Monomango".

Petra, Berlin, 09.09.2007

Label-Info: Cowboy, Rockstar, Sozialist: Dean Reed, "der rote Elvis", ist eine der geheimnisvollsten Ikonen der globalen Popkultur zu Zeiten des Kalten Krieges. Als Freund von Salvador Allende und Yasser Arafat, Frauenschwarm, Friedenskämpfer und Rebell wurde aus dem amerikanischen Sänger ein gefeierter Star des Sozialismus.

Olivier Fröhlich und Jan Weber von Monomango holten ihre Gitarren und Synths aus den Koffern und produzierten REVOLUCIONARIOS, den Soundtrack zum Berlinalefilm, der von scheppernden Gitarren, treibenden und rockenden elektronischen Beats, rohem, direktem und energetischem Sound geprägt ist. Ursprünglich entstand die Musik in der direkten Auseinandersetzung mit den frühen Songs von Dean Reed, dessen Wurzeln im Country, Rock'n'Roll und im lateinamerikanischen Revolutionssong zu finden sind. Im Laufe der engen Zusammenarbeit mit dem Regisseur Leopold Grün entstanden jedoch immer mehr unabhängige instrumentale Kompositionen, die im Film für emotionale Momente sorgen.

Olivier Fröhlich und Jan Weber (aka "Dubnoodles") arbeiten schon lange als Musiker zusammen (Dekadenz2000). Sie haben sich in ihren verschiedenen Einflüssen, die von Jeff Buckley, Serge Gainsbourg über die frühen Pink Floyd, Radiohead bis Aphex Twin und Funkstörung reichen, aufeinander zu bewegt, was in den 14 Songs eindrucksvoll zu erkennen ist. So gibt es einerseits eigenwillige Neuinterpretationen von Dean-Reed-Songs zu entdecken, die mit den Originalaufnahmen seiner Stimme arbeiten, andererseits aber auch Raum für großes Kino im musikalischen Sinne. Für REVOLUCIONARIOS wurden die meisten Stücke umarrangiert, um Gesang erweitert und einige Bonussongs hinzugefügt, so dass der Soundtrack auf CD unabhängig vom Film wunderbar funktioniert. Zusammen mit den Texten, die stark von chilenischen Freiheitsliedern geprägt sind, entstand ein abwechslungsreicher, vielschichtiger Soundtrack, der die Revolte wieder hörbar macht. Ab 24.08.2007 im Handel.

Redaktion "Deutsche-Mugge.de": Normalerweise sind Label-Infos mangels Objektivität stets ein bisschen mit Vorsicht zu genießen - man will schließlich ein Produkt verkaufen. In diesem Fall jedoch unterschreiben wir nicht nur vorbehaltlos den Text der Plattenfirma, sondern sind wild entschlossen, noch ein dickes Ausrufezeichen dahinter zu setzen!

Doch der Reihe nach: Zwei CDs, ein DVD-Package, zwei Bücher und ein Kinofilm innerhalb von wenigen Monaten - 2007 gehört eindeutig Dean Reed, der "rote Elvis" ist präsent wie lange nicht mehr. Warum das nun ausgerechnet in diesem Jahr passiert, wissen wir auch nicht, dass es allerdings längst überfällig war, umso mehr! Krönung der momentanen Veröffentlichungsflut ist unserer Meinung nach der sehr empfehlenswerte Dokumentarfilm "Der Rote Elvis" von Leopold Grün, der just in die Kinos gekommen ist. Zu ebenjenem ist Ende August nun auch der Soundtrack erschienen, der einen nicht unwesentlichen Anteil am hohen qualitativen Level des Films für sich in Anspruch nehmen darf.

Spartanisch (ohne Booklet) doch edel (im DigiPak) kommt die CD daher, die für uns schon jetzt DAS musikalische Highlight des Jahres darstellt und in unserem Player auf Dauerrotation eingestellt ist. Dabei ist es gar nicht so leicht zu erklären, was die Faszination des Albums ausmacht (die uns - nebenbei bemerkt - bezüglich aktueller Neuerscheinungen schon längst abhanden gekommen schien). Die musikalische Umsetzung des Themas "Dean Reed" ist einfach wunderbar gelungen, wobei nicht etwa ein typischer Reed-Sound erzeugt wurde. Im Gegenteil: Monomango bedienen sich hauptsächlich bewährter Zutaten des Rock (wobei vor allem frühe Pink Floyd als Referenz zu nennen sind), in die klug und einfühlsam Elemente reedschen Musikverständnisses eingebettet wurden, wo es angebracht war. Das Spektrum reicht von entspannten und heiteren Momenten über psychedelische und ausufernde Collagen bis zu harschen und ruppigen, teils krass übersteuerten Passagen, die sich allesamt zu einer Art Charakterstudie zusammenfügen, die einfach den Nagel auf den Kopf trifft, was nicht zuletzt auch daran liegt, dass teilweise Lieder verwendet und umgeschrieben wurden, die Dean Reed im Verlaufe seiner Karriere gesungen hatte.

Die für uns stärksten Momente der CD kommen immer dann, wenn Vocal-Samples des Protagonisten die Basis eines Songs bilden und dieser quasi drumherum gestrickt ist. An diesen Stellen drückt sich der Respekt am deutlichsten aus, den die Macher ganz zweifellos ihrer Arbeit zugrunde gelegt haben, und der vor 21 Jahren verstorbene Dean Reed erwacht so noch einmal zu neuem Leben, das man fast körperlich spüren kann. Ein größeres Geschenk an die Fans des Sängers, Schauspielers, Regisseurs und Freiheitskämpfers ist wohl kaum vorstellbar...

Wir wiederholen uns in diesem Fall gerne: Film und Soundtrack sind DAS Dean-Reed-Ereignis des Jahres, das wir in der Form und in dieser Qualität niemals für möglich gehalten hätten. Pech für Tom Hanks & Co., die seit langem ein ähnliches Projekt im Visier haben: Zu spät, die Latte liegt bereits unerreichbar hoch! (kf)

Redaktion "Deutsche-Mugge.de", 20.08.2007

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Letzte Änderung: 2019-10-23