MDR 11.06.2006 |
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Zum 20. Todestag von Dean ReedBlutsbrüderAls Fahnenträger eines amerikanischen Reiterschwadron wird Harmonika 1864 Zeuge des Massakers von Sand Creek. Er flieht mit zwei anderen Soldaten, doch der eine von ihnen tötet unterwegs eine Indianerin und einen Jungen und verletzt eine junge Frau schwer. Harmonika, der den Mord nicht verhindern konnte, kümmert sich um die Verletzte. Es ist Rehkitz, die Schwester des Cheyenne Harter Felsen. Harmonika wird von den Cheyenne zunächst gefangen genommen, doch Rehkitz kann beweisen, dass er sie gerettet hat. Auch das Urteil der Berggeister, das über Leben und Tod entscheiden soll, fällt zu seinen Gunsten aus, Harmonika bleibt beim Stamm der Cheyenne. Allmählich gewinnt er das Vertrauen von Harter Felsen, der ihm schließlich seine Schwester zur Frau gibt. Eines Tages, als die Männer auf der Jagd sind, wird das Lager überfallen und alle Zurückgebliebenen, auch Rehkitz mit ihrem noch ungeborenen Kind, werden getötet. Harmonika trennt sich von Harter Felsen, um den Mörder seiner Frau zu suchen. Als er ihn schließlich in Red Rock City findet, verschont er ihn, da er Familie hat. Harmonika ertränkt seinen Kummer im Alkohol. Doch dann entdeckt er eines Tages unter gefangenen Indianern, die in ein Reservat gebracht werden sollen, Harter Felsen. Er befreit ihn, sie werden Blutsbrüder und ziehen gemeinsam in den Kampf für die Freiheit der Cheyenne. Im zehnten Indianerfilm der DEFA wird dem Chefindianer Gojko Mitic ein Co-Star an die Seite gestellt: Dean Reed, der in die DDR übergesiedelte US-amerikanische Schauspieler und Sänger. Er schrieb unter Mitarbeit von Wolfgang Ebeling das Drehbuch und damit für seine Figur ausreichend Möglichkeiten, um sich actionreich zu betätigen und seine männliche Fitness ins rechte Bild zu rücken. Als Kind schon sparte Dean Reed auf ein Reitpferd, wie hierzulande ein Junge auf sein Fahrrad. Er ritt Rodeos, arbeitete als Cowboy auf einer Ranch, verschrieb sich dem Rock ’n’ Roll, dann dem Protestsong. 1971 besuchte er das Internationale Leipziger Dokumentarfilmfestival, glaubte von da an, in der DDR seine geistige Heimat gefunden zu haben und blieb. Sein Stern verblasste, als kaum einer mehr seine Botschaft von Klassenkampf und Revolution hören wollte. Schließlich zerbrach der schöne singende und schauspielernde Traumrevolutionär aus Amerika an der sich auftuenden Kluft zwischen Anspruch und Können, Fiktion und Realität. Um seinen mysteriösen Tod im Juni 1986 - vor 20 Jahren - ranken sich Legenden. Fakt jedoch ist, dass man seine Leiche nach einem Bootsunfall aus dem Zeuthener See bei Berlin geborgen hat. Alle Indizien sprechen für einen Selbstmord.
Es singt: Dean Reed
Harmonika - Dean Reed
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mdr.de | ||||
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www.DeanReed.de
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