vestis-Forum 27.06.1988 |
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Bewahren - indem wir uns um sein Credo kümmernEhrendes Gedenken für Dean Reed, anlässlich seines TodestagesIm Gedenken an Dean Reed, den Sänger, Schauspieler und mutigen Friedenskämpfer, dessen Todestag sich am Montag, dem 13. Juni 1988, jährte, trafen sich Mitglieder der Brigade unseres Betriebes, die seinen Namen trägt, mit und bei der Leipziger Journalistin Ingeborg Stiehler. Ingeborg Stiehler, in unserem Betriebskollektiv keine Unbekannte, erlebte den Beginn des Wirkens von Dean, seit er als Mitglied des Weltfriedensrates 1971 zur Dokumentar- und Kurzfilmwoche nach Leipzig kam, sowie seine weiteren Stationen künstlerischen und politischen Engagements. Interessant war für die Brigademitglieder so manche Einzelheit über die Persönlichkeit mit der rauchigen, doch gefühlvollen Stimme zu erfahren. "Ich habe große Sympathie für alle, die sich für Frieden und Freiheit einsetzen", sagte einmal Dean Reed vor Studenten. Diesem, seinem Credo blieb er zeit seines Lebens treu. Erinnert sei an seinen Kampf zur Freilassung von Angela Davis, an sein beherztes Auftreten gegen den Vietnamkrieg der USA-Aggressoren, vor allem aber für die politische Stärkung der um ihre demokratischen Rechte kämpfenden Chilenen. Unsere Werktätigen erinnern sich noch heute seines großen Solidaritätskonzertes im Speisesaal des Werkes I, als er sich im Jahre 1973 die Herzen der Zuhörer eroberte. Dean Reed wurde damals Ehrenmitglied der Brigade "Völkerfreundschaft". Viele seiner Aktionen in unserer Stadt wurden durch die lebendigen Schilderungen von Ingeborg Stiehler wieder in Erinnerung gerufen, so zum Beispiel sein Auftritt in der Pablo-Neruda-Oberschule und im Filmtheater Capitol. Ergänzungen boten Auszüge aus seinem biographischen Buch (erschienen im VEB Musikverlag "Edition Peters Leipzig"), Schallplatten, Fotos und Zeitdokumente, die allesamt seinen Friedenskampf dokumentieren. Grüße gingen an die Mutter von Dean, die im September 1987 die Brigade in unserem Betrieb besuchte, als sie selbst Ehrengast der feierlichen Namensgebung einer neuerbauten Potsdamer Oberschule wurde, die seither ebenfalls seinen Namen trägt. Noch Stunden hätten die Frauen den Worten von Ingeborg Stiehler lauschen mögen. So zum Beispiel faszinierte es sie, dass Dean oft bei ihr zu Gast weilte. Sie erinnerte an folgende Episode: Eines Tages wurde an Dean die Bitte herangetragen, auf einem Solidaritätsmeeting zu sprechen. Sofort setzte er sich an ihre Schreibmaschine und entwarf einen Text. Dean Reed, der Elvis von Südamerika, wie er oft von seinen Freunden genannt wird, sang und stritt leidenschaftlich für den Frieden. Blieb Zeit und Muße, schrieb er Gedichte, sogar eines für Angela Davis, und komponierte. Sein kurzes Leben war erfolgreich und dennoch voller schöpferischer Unruhe. Geblieben sind seine Lieder, seine Filme, seine Taten. Stiehler/Lux |
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www.DeanReed.de
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