Junge Welt 15.06.2011

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Jubel der Woche: Krabbe, Reed

Von Jegor Jublimov

Das vergangene Jahr war für Ingeborg Krabbe ereignisreich. Im April heiratete sie, im September spielte sie nach drei Jahren täglicher Auftritte ihre letzte Vorstellung in dem Hamburger Musical "Ich war noch niemals in New York", und als sie sich auf Proben für ein neues Stück in Magdeburg vorbereitete, hatte sie am Jahresende einen Unfall. Inzwischen ist alles überstanden. Aus der kleinen Krabbe, die vor 60 Jahren in Leipzig ihre Laufbahn als seriöse Schauspielerin begann (und nur "nebenbei" die legendäre "Pfeffermühle" gründete), ist im Laufe der Jahrzehnte eine echte Volksschauspielerin in mehreren Dialekten geworden. Am Montag konnte sie ihren 80. Geburtstag feiern.

"Achte auf deine Worte, wenn du beim Klassenfeind redest!" Das hat sich Dean Reed bestimmt gesagt, als er im April vor 25 Jahren in "60 Minutes" auftrat. Dean, der Friedenskämpfer, hatte seine Bedenken, denn der Moderator der Sendung, Mike Wallace, stand in dem zweifelhaften Ruhm, Leute vor laufender Kamera fertigzumachen. Doch hatte die größte US-Fernsehshow riesige Einschaltquoten. Dean hatte die Hoffnung, dass sie ihn in den USA erneut bekannt machen würde - immerhin erwog er nach fast anderthalb Jahrzehnten in der DDR die Rückkehr in die Heimat. Aber in der Show war es unmöglich, in kurzen Worten komplizierte Sachverhalte zu erklären. Er verteidigte die Berliner Mauer, verglich Präsident Reagan mit Stalin und erklärte, in den USA eine sozialdemokratische Partei gründen zu wollen, mit der er dann Gouverneur von Colorado werden wolle. In den folgenden Wochen erhielt er wütende Zuschauerbriefe aus den USA. Seiner Neigung zu Depressionen tat das nicht gut. Der Ruhm in der DDR begann zu verblassen. Hinzu kam, dass Dean Reed in der Sowjetunion (dem Koproduktionspartner seines geplanten Films) im Zeichen der Perestroika von einem Teil der Öffentlichkeit als "Lakai Breshnews" geschmäht wurde. In diesen Tagen ist es 25 Jahre her, dass Dean tot im Zeuthener See gefunden wurde. Wer ihn kannte, ist froh, dass es ihn gab.



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Letzte Änderung: 2011-06-27