Filmspiegel 7/1974, 27.03.1974

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Kit & Co.

Angelockt durch die Goldfunde in Alaska macht sich Christopher Bellew, genannt Kit, gleich Tausenden auf den Weg in den hohen Norden, um dort sein Glück zu suchen. Wird er die Strapazen durchstehen, die diese Glücksuche mit sich bringen?

Günter Karl schrieb nach Jack Londons abenteuerlichen Alaskaerzählungen das Filmszenarium für "Kit & Co.". Konrad Petzold inszeniert in der ČSSR und der Sowjetunion sowie in den Babelsberger DEFA-Ateliers.

Wir waren dabei, als Kit (Dean Reed) und sein neu gewonnener Kompagnon Shorty (Rolf Hoppe) nach strapazenreicher Safarie frierend und hungrig mit nur geringer Barschaft im "gelobten Land" ankamen und im Elkhorn-Saloon von Dawson-City einen wärmenden Schluck zu bekommen hofften (Bild 1).

Als erste fiel ihnen allerdings Lucille (Monika Woytowicz) auf, eine junge, hübsche Sängerin, von deren Anblick sich insbesondere Shorty nur unschwer trennen konnte (Bild 2).

Kits Blick hingegen blieb an Joy Gastell (Renate Blume) hängen, die soeben, bekleidet mit einem Fellhosenanzug aus weichen Pelzen, die Treppe herunterkam. Nicht nur bei ihm erregte sie Aufsehen. Auch einem Angetrunkenen gefiel sie. Das wiederum missfiel Kit. "Lass das Mädchen in Ruhe!" knurrte er ihn an (Bild 3). Aber da trat Wild Water Bill (Manfred Krug) auf die Bildfläche: "He, gehört sie Dir?" und "Bis jetzt haben Neulinge hier noch nie das große Wort geführt..." Ehe man es sich versah, war eine kleine, aber handfeste Schlägerei im Gange, in der Kit dem Wild Water Bill jedoch in nichts nachstand. Joy stand fast unbeteiligt dabei, doch mehr als Bills Kinnhaken trafen Kit ihre Worte: "Macht Ihnen das brutale Schlagen Spaß?" (Bild 4) Da konnte nur noch ein großer Whisky helfen. Jedoch "So viele Dollar, wie Dein Schmerz Whisky braucht, haben wir nicht. Komm lieber zum Roulette ... zuschauen", vermittelte Shorty.

Aus dem Zuschauen wurde für Kit und seinen Kompagnon schließlich eine Glückssträhne, die die Roulettebesitzer (am Roulette v.l.n.r.: R. Boettner, B. Schmidt, K. Tilsner) fast an den Ruin brachten. Hatte Kit ein System gefunden? Fassungslos betrachteten sie das Roulette und kauften letztendlich das angebliche System für dreißigtausend Dollar (Bild 5). Für Kit und Shorty bedeutet dieser Gewinn das Grundlagenkapital zu ihren weiteren Unternehmungen.

Erfolg und Misserfolg wechselten jedoch ständig.

Zur Sensation wurde es schließlich, als sie den Überraschungssee, Traum aller Goldsucher, fanden, dessen Boden von Gold glänzt, dessen Wasser jedoch tödlich ist. Wieder ins Elkhorn zurückgekehrt, nahmen sie teil an einer Party, zu der Colonel Bowie im Namen der Firma Guggenheim und Söhne aus Anlass der Wiederkehr des Tages eingeladen hatte, an dem der erste pfündige Claim in ihrem Gebiet abgesteckt worden war. Käptn Consadain (Hannjo Hasse) war auch dabei (Bild 6). Es wurde aber nicht nur gefeiert, man machte auch Geschäfte. Und auch Louis Gastell (Siegfried Kilian), der wohl bemerkt hatte, dass sich zwischen seiner Tochter Joy und Kit Sympathien entwickelt hatten, schlug Kit vor, einen Claim am Monobach zu übernehmen (Bild 7). Er ist Millionen wert, es kommt nur darauf an, wer der erste an der Registrierungsstelle ist. "Wunderbar", sagte Shorty und meinte damit das Essen. Doch Kit schickte ihn unverzüglich auf die Suche nach dem besten Hundeschlittengespann. "Möglichst unauffällig, wir müssen die ersten sein."

Die packende Hundeschlittenfahrt, während der Kit und Wild Water Bill verbissen um den Sieg kämpften, konnten wir im Atelier natürlich nicht erleben. Wie sie und damit der Film endet, sollte man sich in einigen Monaten im Kino ansehen.

Ula Mann
Fotos: Tassilo Leher

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Letzte Änderung: 2010-06-09