Ernsting, Stefan: Der rote Elvis
Dean Reed oder das kuriose Leben eines US-Rockstars in der DDR
Stefan Ernsting. - 1. Aufl. - Berlin: Kiepenheuer, 2004 - 314 S.: Ill.; 22 cm
ISBN 3-378-01073-8 fest geb.: EUR 22.50
"The Johnny Cash of Communismus" und "Golden East Block Superstar" nannte man Dean Reed,
den 1938 in Colorado
geborenen Sänger und
Schauspieler,
der nach kleineren Erfolgen in den USA ins Ausland ging, mit
Yassir Arafat und
Salvador Allende
gut Freund wurde und schließlich seinen festen Wohnsitz in der DDR nahm, wo er, mit allen Privilegien
ausgestattet, zum Medienstar avancierte. Ernsting zeichnet den Lebensweg des sozialistischen Vorzeige-Cowboys
nach, der sich zeitlebens stark
politisch engagierte,
in den USA als Kommunist in Ungnade fiel und schließlich Mitte der 80er-Jahre durch den allmählichen
politischen Stimmungsumschwung in Osteuropa in die Bedeutungslosigkeit versank. Unter mysteriösen Umständen
starb Dean Reed am 17. Juni 1986 in der Nähe von Berlin. Steven Spielberg und
Tom Hanks
planen zurzeit die Verfilmung seines Lebens. Das mit einem umfangreichen Anhang
(Songtexte,
Diskographie,
Bibliographie) versehene und sehr gut recherchierte
Buch
dürfte besonders in den Bibliotheken der neuen Länder auf Interesse stoßen.
Rolf Ingo Behnke
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