Lew Jaschin

zurück/back

Лев Яшин

Lev Yashin (October 22, 1929 - March 20, 1990) was a Soviet football (soccer) goalkeeper who met Dean Reed during the World Cup in Chile in 1962.

Lew Jaschin (22. Oktober 1929 - 20. März 1990) war ein sowjetischer Fußballtorwart, der Dean Reed 1962 während der Weltmeisterschaft in Chile kennenlernte.

Wiedersehen mit Lew Jaschin

1966 war Dean das erstemal auf einer Tournee durch die Sowjetunion. Die begann beinahe mit einem Unfall.

Schrill kreischen Bremsen, dann wird Hupen laut. Manche Fahrer schimpfen, und der Milizionär am Straßenrand runzelt die Stirn, rückt sich das Koppel gerade. Der Minibus, der mitten im turbulenten Verkehr des Moskauer Majakowskiplatzes urplötzlich gestoppt hat, behindert den ganzen Verkehrsfluss. Schuld daran ist nicht der Kraftfahrer, sondern ein schlanker junger Mann, der wie benommen vor dem Bus steht.

Doch der Milizionär steckt das schon herausgezogene Notizbuch wieder ein und lächelt mit einem Male, obwohl das Tohuwabohu unterdes noch größer geworden ist. Dem Bus ist eine Gruppe von Männern entstiegen, die den Mann vor dem Kühler umarmen und küssen. Die meisten von ihnen tragen Trainingsanzüge, auf denen große kyrillische Lettern prangen: CCCP. Auch das Hupen hat aufgehört, die Fahrer der im Verkehr steckengebliebenen Fahrzeuge haben es auf einmal nicht mehr eilig. Jene Sportler sind allen bekannt. Es sind die Spieler der sowjetischen Fußballnationalmannschaft, die gerade vom Training kommen.

Doch wen umarmen sie da so herzlich? Es ist Dean Reed, den in diesem Augenblick zwar noch nicht die Moskauer, aber um so besser die Fußballer kennen.

Vier Jahre zuvor haben die Sowjetfußballer den amerikanischen Sänger in Santiago de Chile kennengelernt. Während der Fußballweltmeisterschaft 1962 wohnten sie mit ihm im gleichen Hotel. Lew Jaschin, dieses Idol nicht nur der sowjetischen Fans, dieser in aller Welt bekannte Torwart der UdSSR-Mannschaft, war es, der damals als erster mit Dean Freundschaft geschlossen hatte. Ihm hatte das Eintreten des Sängers für einen Stopp der Kernwaffenteste imponiert, eine Tat, die dem Gesangsstar viel Ärger mit seiner Regierung einbrachte. Das unverhoffte Wiedersehen ist für Dean, der seinem ersten Moskauer Konzert entgegenfiebert, viel wert. Lew Jaschin war der erste Russe, den er kennengelernt hat und der die ersten Steinchen von dem Berg der Vorurteile wegräumte, den die bürgerlichen Massenmedien einst auch für Dean aufgetürmt hatten. Dass gerade dieser Mann einer der ersten Bekannten ist, die er in Moskau wiedertrift, ist für Dean ein gutes Omen. Ihm wird bewusst, dass ihn mit der Sowjetunion mehr Fäden verbinden, als er noch kurz zuvor gedacht hat.

Er denkt an Valentina Tereschkowa zurück, die kluge und tapfere, die charmante Kosmonautin.

Er denkt an Juri Arbatow, den sozialistischen Wissenschaftler, den er während des Weltfriedenskongresses in Helsinki kennengelernt hat und der damals in langen Gesprächen mit Dean geduldig versucht hat, ihm ein richtiges Bild von der Sowjetunion zu zeichnen.

Aus meinem Leben Er denkt an Katarina Schewalowa, die Vertreterin der sowjetischen Friedensbewegung, eine herzensgute mütterliche Frau, die ihn in Helsinki spontan in ihr Herz geschlossen und ihm sofort gesagt hat: "Dean, du musst unbedingt bei uns singen."

Und während Dean mit den sowjetischen Fußballern ein Glas Krimsekt auf das unerwartete Wiedersehen trinkt, fühlt er sich mit einem Male nicht mehr fremd in der Millionenstadt Moskau.

Dean Reed, Aus meinem Leben. Aufgeschrieben von Hans-Dieter Bräuer; 2. aktualisierte und erweiterte Auflage; Edition Peters, Leipzig/Dresden 1984; S. 71


Press review/Pressespiegel


Externe Links

zurück/back
Personenverzeichnis/People A-Z

www.DeanReed.de
Fehler, Hinweise etc. bitte an Webmaster@DeanReed.de
Letzte Änderung: 2017-07-04