Thüringer Neueste Nachrichten 16.11.1972

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Dean Reed, der bekannte amerikanische Sänger, Schauspieler und Friedenskämpfer. Mehr über ihn erfahren Sie in nachstehendem Beitrag

Sympathischer "Taugenichts"

Dean Reed antwortete auf Fragen von Journalisten

Die Gesichter meiner jungen Kolleginnen verklärten sich, und alle wollten sie mitkommen, als ich ihnen von einem Treff mit Dean Reed erzählte... Im Babelsberger DEFA-Studio für Spielfilme, wo Regisseur Celino Bleiweiß den Journalisten Ausschnitte vom Film "Aus dem Leben eines Taugenichts" frei nach der Novelle von Joseph Frhr. v. Eichendorff zeigte, lernte ich dann auch Hauptdarsteller Dean Reed kennen. Ein aufgeschlossener junger Mann von natürlicher Art, ohne jegliche Starallüren, setzte sich mitten unter uns und plauderte frisch drauf los, über sich, über seine Dreharbeiten bei der DEFA, über nächste Pläne. Befragt, was er selbst von der Rolle des Taugenichts halte, sagte er:

"Es war die anspruchsvollste Rolle, die ich je übernommen habe. So musste ich z.B. in einer Woche das Geigenspiel erlernen. Die von mir zu singenden Lieder sollten ohne Akzent sein. Na, und zum Taugenichts selbst? Man weiß nicht genau, wie alt er ist. Bisher habe ich nur Rollen von Helden gespielt, der Taugenichts ist aber kein Held. Ich musste mich also bei den Dreharbeiten in das Denken und Fühlen eines etwa Zwanzigjährigen versetzen. Immerhin bin ich schon 32 Jahre alt! Am schwierigsten war jedoch, dass ich meine Partner aus anderen Ländern in den Sprachen Polnisch, Deutsch und Rumänisch nicht verstand. Aber", so meinte er lächelnd, "eine der letzten Szenen habe ich dennoch gut begriffen: Es war eine Liebesszene!"

Der sympathische Künstler ist übrigens sehr beeindruckt von der kollegialen Arbeitsatmosphäre bei der DEFA. "Wenn jemand einen Fehler gemacht hatte, setzten wir uns später zusammen, forschten nach den Ursachen und überlegten gemeinsam: Wie können wir das nächstes Mal vermeiden? In einer kapitalistischen Filmfirma wäre das nicht denkbar. Meist würde man da angebrüllt oder gar auf die Straße gesetzt werden. Bei der DEFA achtete man auch darauf, beim Drehen die durchschnittliche Arbeitszeit einzuhalten. In Italien z.B. war ich oft 13-14 Stunden hintereinander tätig, obwohl das Gesetz dort nur bis 10 Stunden erlaubt!"

Begeistert berichtete Dean Reed von vielen wertvollen Begegnungen mit Brigaden, Jugendlichen und Frauen in der DDR. Im Mittelpunkt dieser Gespräche standen hauptsächlich Fragen der Kunst als politische Waffe.

Zu Konzerten in die UdSSR

Bald reist der bekannte Sänger und Schauspieler wieder zu Konzerten und Dreharbeiten in die Sowjetunion, wo er schon mehrmals weilte. Und ganz selbstverständlich sehen wir ihn wieder bei den X. Weltfestspielen der Jugend und Studenten 1973 in Berlin.

Der in Colorado auf einer Ranch aufgewachsene und später sehr erfolgreiche Rock-'n'-Roll-Sänger hat, nachdem er auf Tourneen in Südamerika imperialistische Unterdrückung in krassester Form erlebte, den Weg zu den Werktätigen in Stadt und Land gefunden. Lied und Gitarre erkor er nun zu seiner Waffe, um "den Menschen vor Augen zu führen, wie notwendig es ist, für den Frieden und die Gerechtigkeit zu kämpfen." In diesem Bemühen wird er von seiner Mutter, zu der er ein besonders herzliches Verhältnis hat, nachhaltig unterstützt. Er singe aus Liebe, äußerte er einmal, aus Liebe zu den Menschen, zur Welt, zur Schönheit. In einer Welt, in der das Leben durch die Feinde des Fortschritts noch von Krieg und Zerstörung bedroht sei, stelle für ihn das Lied über die Liebe einen Protest dar.

G. Ryssowski

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Letzte Änderung: 2009-06-17