Potsdam am Sonntag 21.09.2008

Dean Reed zum 70. Geburtstag

Das Filmmuseum zeigt den "Roten Elvis" als "Taugenichts"

Vielleicht war er in dieser Rolle ganz bei sich selbst: Mit wenig mehr dabei als seiner Violine schlägt sich Dean Reed im Film "Aus dem Leben eines Taugenichts" von Regisseur Celino Bleiweiß durch die Welt, seine Tage durch nichts getrübt als einigen harmlosen Frauengeschichten - unter anderem mit Christel Bodenstein, Anna Dziadyk und Hannelore Elsner, die für diesen Defa-Film als Gräfin vor der Kamera stand.

1973 war das, also in dem Jahr, in dem Reed in die DDR übersiedelte. Am kommenden Montag wäre der "Rote Elvis", der 1986 im Zeuthener See ertrank, 70 Jahre alt geworden. Das Filmmuseum zeigt aus diesem Anlass zusammen mit der Defa-Stiftung und der Icestorm Entertainment den Taugenichts-Film, der gerade bei Icestorm als DVD erscheint. Vorfilm ist ein Bonusbeitrag, in dem sich Zeitgenossen an Reed erinnern. So Hugo Gries, der für alle fünf Defa-Filme mit Reed die Geräusche gemacht hat und den Amerikaner als "sehr ehrlich" in Erinnerung hat.

Für Hannelore Elsner war der Taugenichts-Dreh dagegen eine Art Alptraum, wie sie den PNN erzählte: "Keiner vom Team traute sich, mich anzusprechen, weil ich ja aus dem Westen kam". Während der Dreharbeiten feierte Elsner außerdem ihren 30. Geburtstag - zumindest hätte sie das gerne getan: "Ich konnte niemanden anrufen und mich konnte niemand anrufen", erinnert sie sich: "Ich war da so einsam, das können Sie sich gar nicht vorstellen." Vom Wirbel um Reed, der damals in der DDR ein Star war, habe sie nichts mitbekommen. Zur Geburtstagsveranstaltung im Filmmuseum am 22. September um 20 Uhr haben sich die Schauspielerin Christel Bodenstein, Drehbuchschreiber Wera und Claus Küchenmeister, Hugo Gries und Renate Blume, die letzte Frau von Reed, angekündigt. Die Moderation übernimmt Produzent Uwe Fleischer. Der Film wird am 24. September ab 18 Uhr wiederholt

JaHa

PamS verlost zwei Exemplare der DVD "Aus dem Leben eines Taugenichts"...