Neue Zeit 21.11.1972

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Sänger des Friedens

Gespräch mit dem Schauspieler Dean Reed

Er ist 1,80 Meter gro&szli;g, hat braunes Haar und helle blaue Augen. Äußerlich scheint er die Ruhe selbst, doch wenn er auf die USA-Aggression in Vietnam oder auf ein anderes Verbrechen des Imperialismus zu sprechen kommt, wird er leidenschaftlich und beredt. Dann wird seine sonst so ruhige Stimme metallisch hart. Dean Reed, amerikanischer Volkssänger und Schauspieler, Mitglied des Weltfriedensrates, hat nicht nur ungezählte Schallplatten besungen, sondern gilt auch überall als ein aufrechter Kämpfer gegen Unrecht und Unterdrückung.

Wir trafen den Künstler bei seinem kürzlichen Berlin-Aufenthalt. Nach anstrengenden Dreharbeiten zu dem neuen DEFA-Film "Aus dem Leben eines Taugenichts", dessen Drehbuch Wera und Klaus Küchenmeister nach der Novelle von Joseph von Eichendorff schrieben, fragten wir ihn, was ihm beim Filmen in der DDR am meisten gefallen habe. Dean Reed lobte die gute Zusammenarbeit im Schauspielerkollektiv - er verkörpert den Taugenichts - und die kameradschaftliche Atmosphäre im Atelier.

Übrigens wird Dean in dem Film drei Lieder singen, "Die Gedanken sind frei", "In meinem Garten" und "Die Stunden". Sie werden bald auch auf Schallplatten zu hören sein. Für diese Arbeit musste er in einer Woche deutsch - er spricht englisch und spanisch - und außerdem Geige spielen lernen: "Das war für mich eine furchtbare Anstrengung!"

Der Entwicklungsweg des Sängers war keineswegs "geradlinig". Dean Reed wuchs auf einer Ranch im amerikanischen Bundesstaat Colorado auf. Schon mit 17 Jahren war er einer der bekanntesten Leichtathleten. 180 Kilometer Marathon in 2.600 Meter Höhe lief er 22 Stunden ohne Pause. Das war 1955 eine Rekordleistung. An der Universität von Kalifornien studierte er Mineralogie. Doch dann erhielt er einen Siebenjahresvertrag mit dar Schallplattenfirma "Capitol". Erfolgreiche Tourneen führten ihn u.a. nach Südamerika. Mit 20 Jahren war er zum erstenmal in Chile - als Rock-Sänger. Hier lebte er fünf Jahre, lernte das chilenische Volk kennen und lieben. Aus dem Rock-Sänger wurde der Kämpfer für den Frieden, dem das Lied als Waffe diente.

Seine nächsten Pläne? Eine Konzertreise nach Moskau, wo er vor allem mit Liedern politisch-sozialen Inhalts auftreten wird. Im Frühjahr 1973 will er zusammen mit der amerikanischen Filmdarstellerin Jane Fonda politische Meetings organisieren. Dann geht's wieder zurück nach Berlin zu Fernsehaufnahmen für eine Sendung für die Weltfestspiele. Zwischendurch gibt es Aufenthalte in Chile und Argentinien, wo noch 1964 Reaktionäre sein Haus mit Maschinenpistolen beschossen hatten.

Bei den Weltfestspielen im August nächsten Jahres ist er selbstverständlich mit von der Partie. "Ich werde für den Frieden singen, den alle Menschen brauchen, und ich werde von der Liebe zu den Menschen singen.., denn in dieser Welt, in der es soviel Hass und Unfreiheit gibt, sind Lieder über die Liebe ein Protest."

J. Blady

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Letzte Änderung: 2014-04-17