Neues Deutschland 11./12.11.1978 |
![]() |
|||
Demonstration in Minnesota soll kriminalisiert werdenGericht will an Dean Reed und Mitkämpfern Exempel statuieren![]() Buffalo (Minnesota) (ADN- Korr.). Im Prozess gegen Dean Reed und 19 weitere Menschenrechtsdemonstranten verfolgen die Justizbehörden eine Verhandlungsstrategie der Kriminalisierung der gesamten Protestaktion gegen die Menschenrechtsverletzungen in den USA. Das wurde am zweiten Verhandlungstag im Wright-County-Gericht von Buffalo (USA-Bundesstaat Minnesota) deutlich. Der Vertreter der Anklagebehörde, Staatsanwalt Thomas Price, hatte in seiner Anklageeröffnung am Donnerstag sein "großes Interesse" an einer exemplarischen Verhandlung in diesem Prozess unterstrichen. An die Geschworenen gewandt, sprach er nachdrücklich von der "Schwere dieses Falles" und behauptete, dass es sich um einen ausgesprochen "kriminellen Prozess" handle. Die Anklagevertretung ließ in der Beweisaufnahme 18 Sheriffs und Hilfssheriffs als Zeugen der Anklage auftreten. Sie schilderten, dass fünf Sherifftrupps, mehrere Polizeiautos, ein Gefangenentransportwagen und eine spezielle Einheit, die erkennungsdienstliche Behandlung von Arretierten vornimmt, bereits Stunden vor Beginn der ordnungsgemäß angemeldeten und genehmigten Bürgerrechtsdemonstration an wichtigen Punkten vor dem Gelände des Energiekonzerns Aufstellung genommen hatten, gegen dessen Profitpraktiken die Demonstration gerichtet war. Auf Befragen des Verteidigers der Angeklagten, Rechtsanwalt Kenneth Tilsen, mussten die Polizeizeugen der Anklage bestätigen, dass es von Seiten der Demonstranten keinerlei Akte von Gewalt oder Anzettelung von aufrührerischen Handlungen gegeben habe. Der Prozess wird am Montag fortgesetzt. In verschiedenen Stadtteilen von Minneapolis erschienen in großer Auflage anonyme antikommunistische Flugblätter mit verleumderischen Angriffen auf den amerikanischen Sänger und Schauspieler Dean Reed, der die DDR zu seiner Wahlheimat gemacht hat. |
||||
|
||||
![]() |
||||
![]() www.DeanReed.de
|