Neues Deutschland 07.11.1978

DDR-Bürger solidarisch mit Dean Reed und Gefährten

Weitere Proteste gegen unrechtmäßige Verhaftungen in den USA

Berlin (ADN). Bürger der DDR, insbesondere Künstler und Kulturschaffende sowie Singegruppen, erheben weiterhin scharfen Protest gegen die Inhaftierung von Dean Reed und seinen Kampfgenossen im Gefängnis von Buffalo (USA).

"Die unrechtmäßigen Verhaftungen nach einem Meeting gegen die Ausbeuterpolitik der Agrarmonopole werfen ein bezeichnendes Licht auf die Klassenjustiz in den Vereinigten Staaten, die sich angeblich für die persönliche Freiheit und Menschenrechte in der Welt einsetzen", schreiben die Jugendlichen des Singeklubs "Con Passione" aus Suhl. In der Erklärung der Mitarbeiter des Kreiskulturhauses Eisenhüttenstadt heißt es: "Dean Reed besingt in seinen Liedern das friedliche Zusammenleben aller Menschen und reiht sich in die Schar der Kämpfer gegen den Imperialismus ein." Dean Reed und seine Freunde haben nichts anderes getan, als ihr "Recht als Bürger der Vereinigten Staaten wahrzunehmen, gegen die Existenzbedrohung der amerikanischen Farmer zu protestieren und sich für die Menschenrechte einzusetzen" erklären die Mitglieder des Ensembles "Solidarität" der Karl-Marx-Universität Leipzig, dem 180 ausländische Studenten aus vielen Ländern angehören.

"Voller Empörung haben wir von der Inhaftierung Dean Reeds in den USA Kenntnis genommen", heißt es in einem Protest der Songgruppe "Neue Horizonte" vom Volkstheater Rostock. Die Gruppe hatte während der XI. Weltfestspiele 1978 in Havanna Gelegenheit, mit Dean Reed in mehreren Programmen gemeinsam aufzutreten. Dabei zeigte er sich ihnen nicht nur als hervorragender Interpret der Lieder der internationalen Arbeiterklasse, sondern auch als glühender Kämpfer für die Rechte der unterdrückten arbeitenden Menschen. Ihn habe es überall dorthin gezogen, wo der Kampf für Freiheit und Frieden entbrannte und wo seine Stimme gebraucht wurde, schreiben die Mitglieder der Gruppe.

Unterschriften für die sofortige Befreiung der Kämpfer aus dem Wright-County-Gefängnis in Buffalo (Minnesota) haben die Schüler der Paul-Robeson-Oberschule Leipzig gesammelt. Mit einem liebevoll gestalteten Plakat bekräftigen sie ihren Protest gegen die Willkür.