Kunst und Literatur, Juni 1981

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Auch Traumwelt

Dean Reed zu "Sing, Cowboy, sing"

Manche Leute werden meinen, dieser Dean hält sich für ein Genie, er ist Autor, führt Regie, spielt die Hauptrolle. Ich hätte gern mit einem Partner gearbeitet, der mir das Drehbuch schreibt, schon deshalb, weil ich auf diese Weise ein ganzes Jahr verpaßt habe und keine Zeit für Konzerttourneen und andere Arbeiten hatte. Aber einen solchen Partner, den ich als Mensch und vom Talent her mag, fand ich nicht. Abgesehen davon war ich der Meinung, einen solchen Film kann ich besser machen als jemand, der sich in dieser Thematik nicht so auskennt. Ich habe diese Art von Filmen bereits in Italien gemacht, und ich habe auch als Cowboy gelebt. Die Geschichte des Papa Joe ist auch ein bißchen meine Geschichte.

Ich wollte einen Film drehen, der die Leute unterhält, bei dem sie ihre Probleme für eineinhalb Stunden vergessen und in einer Traumwelt leben. Ja, eine Filmwelt kann und muß auch eine Traumwelt sein, was ja ein humanistisches Anliegen nicht ausschließt. Diese zwei Cowboys, von denen erzählt wird, sind ein bißchen zwei Taugenichtse, nicht schlecht, nicht gut. Sie wollen einfach leben. Ich wollte, daß die Leute lachen. Weil Lachen genauso wichtig ist wie Essen, Spazierengehen, Lieben und Arbeiten. Manchmal vergessen wir das.

Über diesen Film werden vielleicht Kritiker sagen, er sei eine Klamotte, und sie meinen das negativ. Ich aber sage: Man kann eine Klamotte gut oder schlecht machen. Alles, was gut gemacht ist, das ist Kunst. Und wenn das Publikum Spaß hat, dann bin ich zufrieden. Darin werden manche einen Widerspruch sehen. Dean Reed ist ein Friedenskämpfer, fünfmal war er im Gefängnis - und jetzt solch eine Klamotte! Ich weigere mich, mir einen Stempel aufdrücken zu lassen - hier ist ein Protestsänger, der darf keine Schlager singen: da ist ein Regisseur, der einen Film über Chile gemacht hat, der darf keine Komödie drehen.

Mein Prinzip ist, alles auszuprobieren. Ob es der Sprung von einem Flugzeug ist oder die Begegnung mit einem Menschen, zu dem ich nicht den richtigen Kontakt finde. Ich muß ergründen, wie und warum etwas so ist.

Marlies Linke

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Letzte Änderung: 2007-12-10