Filmspiegel 6/1981, 24.03.1981

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Sing, Cowboy, sing!

Das tun sie auch - der große Joe und der kleinere Beny - zur Freude ihres Publikums in den Saloons diverser Städtchen, demnächst zu den Sommerfilmtagen zum Vergnügen (so hoffen sie) des Kinopublikums, denn, wie jeder vernünftige Mensch weiß:

Wo man singt, da wirst du nicht verdrießen,
nur böse Menschen wollen immer schießen

Dieser hier will, wie man sieht, weil Susann gekidnappt wurde, von Joe und Beny, was gar nicht stimmt! Sondern:

Frauen wissen immer, was sie wollen, schon ganz kleine, und Susann will Joe zum Papa haben. Darum geht sie unters Heu und Joe auf die Nerven. Das klingt verworren, klärt sich aber auf, wen Sie, geneigter Leser, ins Kino gehen. Jedenfalls ist es der Anfang der Geschichte, die das Motto haben könnte:

Ein rechter Mann, wie sich's gehört,
sein Image niemals selbst zerstört.

Joe will zwar kein Vater sein, besonders kein toter, aber, was hilft's, Joe hat bei Susann ein vorzügliches Image. Kunststück! Wie der aussieht! Wie der reitet! Was ist dagegen Mr. Arnold? Ausgerechnet der plant, Susanns Mama Maria zu heiraten. Weil - sie hat gerade eine schöne Erbschaft gemacht, und die möchte Mr. Arnold haben, zu dem, was er schon hat. Letzteres weiß Susann nicht, aber Kinder haben immer recht, wenn sie wen nicht leiden können. Was nun Joes guten Ruf begrifft, als außenstehender Betrachter hat man den besseren Überblick und merkt - der entspricht nit ganz dem, was seine Verehrerin denkt, nämlich: Ein Cowboy ist ein Mann mit Mumm! Joe liebt den Applaus. Den Cowboy spielt er nur (beim Rodeo) oder besingt dessen kühne Taten. Selbst ist er kein Streiter für Recht und Ordnung. Joe hält sich lieber aus allem 'raus. Aber wohin führt so was? Überließe man Susann Mr. Arnold, hätte sie alle Aussicht, Chef der Mafia zu werden. Und alle braven Bürger von Lebenthal würden ihren Besitz an diesen sauberen Gentleman verlieren. Nein! Eine Chance gibt's da nur, wenn alle zusammen mutig sind! Womit die Geschichte zu ihrem Höhepunkt kommt...

Übrigens: Wer meint, Autobiographisches in bezug auf den Autor, Regisseur und Hauptdarsteller zu entdecken, liegt richtig. Schließlich:

Zutaten zu einem Kuchen
soll man nicht beim Klempner suchen!

G.H.


"Sing, Cowboy, sing"
Eine DEFA-Westernkomödie in Farbe, auf Breitwand
Dramaturgengruppe "Johannisthal"
Autor: Dean Reed, Dramaturg; Gerd Gericke, Regisseur: Dean Reed, Produktionsleiter: Gerrit List, Kamera: Hans Heinrich, Szenenbild: Heinz Röske, Musik: Karel Svoboda
Darsteller: Joe - Dean Reed, Beny - Václav Neckář, Susann - Kerstin Beyer, Maria - Violetta Andrei, Dave Arnold - Jurie Darie u.v.a.
Fotos: DEFA-Jüttersonke

Filmspiegel 6/1981

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Letzte Änderung: 2010-05-20