Berliner Zeitung 18./19.11.1978 |
||||
Es geschah in dieser WocheEine außenpolitische Umschau von Klaus Wilczynski USASie empfingen und gaben Solidarität"Not guilty", nicht schuldig lautete das Urteil der Geschworenen im Prozess gegen Dean Reed und die mit ihm vor Gericht gezerrten 18 amerikanischen Bürgerrechtskämpfer. Eine haltlose Anklage war zusammengebrochen. Und das war mehr als ein juristischer Vorgang. Die neunzehn hatten das Recht kleiner Landbesitzer auf ihren Grund und Boden gegen die profitorientierten Baupläne der großen Energiekonzerne verteidigt, ein Vorgang, den Anklage und die imperialistische Presse zu verschleiern suchten. Der Einsatz für ein so elementares Menschenrecht ist auch nach den USA-Gesetzen nicht strafbar. Dem mussten die Geschworenen Rechnung tragen. Wesentlichen Einfluss auf ihre Urteilsfindung hatte die internationale Solidaritätsbewegung mit den Angeklagten. Diese Bewegung und das mutige Auftreten der Bürgerrechtskämpfer auch in der Untersuchungshaft lösten in den USA selbst Solidarität von Menschen aus, die, wie die Farmer von Minnesota, unter der Willkür der Konzerne zu leiden haben. So wirkte die Aktion von Dean Reed und seinen Mitkämpfern im breitesten Sinne mobilisierend. Die wachsende Zusammenarbeit zwischen den Bürgerrechtsbewegungen der verschiedensten besonders unterdrückten amerikanischen Bevölkerungsteile erhielt neuen Auftrieb. Durch die Kraft der Solidarität freigekämpft, übten die neunzehn selbst wieder Solidarität. Ihr Appell für Freilassung des unschuldig eingekerkerten Indianerführers Russell Means dient der Sache, für die sie sich in Minnesota eingesetzt hatten. Mit der Einkerkerung von Russel Means soll der Widerstand der Indianer gebrochen werden, deren Reservationen sich dieselben Energiekonzerne aneignen wollten. Denn dort lagern 25 Prozent aller amerikanischen Kohle- und Erdölreserven und 90 Prozent des Urans. |
||||
|
||||
www.DeanReed.de
|