Sächsische Neueste Nachrichten 20.05.1973 |
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Blick auf die LeinwandAus dem Leben eines TaugenichtsDas Wandern ist des Müllers Lust, heißt es für Dean Reed, der aus der väterlichen Mühle vertrieben wird und frei nach Eichendorff als Taugenichts durch die Welt zieht, um das Glück zu suchen. Wera und Claus Küchenmeister, die kinematographischen Nachgestalter der romantisch-literarischen Figur aus dem Jahre 1826 blieben dem Freiherrn von Eichendorff treu, indem sie den verträumten Jüngling als einen sahen, der die Muße, nicht den Müßiggang sucht, und sie bastelten an der Vorlage, indem sie den Zusammenhang "Taugenichts, weil Habenichts" herausstellten. Dabei versuchten die Küchenmeister und ihr Regisseur, Celino Bleiweiss, gar nicht erst, die Erzählung zu dramatisieren, legten vielmehr Wert auf die Umsetzung lyrischer Stimmungselemente, die sich in farbschöner Landschaft wiederfinden. Auf diese Art hofften sie, all jene zu erreichen, die "ihren" Eichendorff s e h e n wollen. Das Ergebnis indes zeigt, dass man Eichendorff besser lesen sollte, denn zu episch-breit, konfliktarm und darum langweilig treibt das Geschehen dahin. Dean Reed, der schöne Mann, für den man die Rolle als Taugenichts maßschneiderte, taugt schon etwas; jedoch macht ein Star noch keinen Film. Die Idee, Dean eine Art romantische "Hilly-Billys" singen zu lassen, ist kess und originell. "Des Knaben Wunderhorn" im Slang, das hätte den Ohren weh getan.-ele |
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www.DeanReed.de
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