Märkische Allgemeine Zeitung 26.07.2004

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Zu Dean Reed

Das geht keinen etwas an

Zu "Der lange Abschied des Dean Reed", 21.7., S.3: MAZ-Redakteur Ralf Schuler ließ es sich nicht nehmen, fast eine ganze Seite den nun an die Öffentlichkeit gezerrten tragischen Umständen des Freitodes von Dean Reed zu widmen. Er versteckt sich hinter dem bösen Honecker, der den letzten Brief Reeds nicht an die Witwe ausliefern ließ und hinter der bösen Bildzeitung, die den Brief jetzt aus den "Tresoren des DDR-Innenministeriums" herausfischte (wie eigentlich?) und veröffentlichte. So ist er ja an nichts schuld und kann sich in aller Breite auslassen.

Wozu das und mit welchem Recht? Er wendet sich ausschließlich an die Sensationsgier bestimmter Leserkreise. Mit irgendeiner Aufarbeitung von DDR-Geschichte hat das nichts zu tun.

Jetzt weiß also alle Welt, dass Dean Reed nicht zuletzt seiner bösen Frau wegen den Tod suchte. Nicht weniger verantwortungslos als die Bildzeitung dringt der Autor in die Privatsphäre der Witwe des Sängers ein und verfolgt den unglücklichen Dean Reed noch über das Grab hinaus mit Dingen, die weder ihn oder sonst jemanden etwas angehen. Es ist widerlich.

Dr. Klaus Weidner, Eichwalde

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Letzte Änderung: 2006-11-21