Berliner Kurier, 20.05.1998

Renate Blume blüht am Kudamm wieder auf

Obwohl halbe Sachen gar nicht Renate Blumes Ding sind, steht sie ab morgen in "Geteilte Freude" auf der Bühne des Theaters am Kurfürstendamm. Berühmt wurde sie 1963 mit dem DEFA-Film "Der geteilte Himmel".

"Offenbar verfolgen mich diese Titel", sagt sie schmunzelnd. "Denn in Dresden habe ich schon in Ayckbourns 'Halbe Wahrheiten' gespielt." Ganz einfach ist die neue Rolle für sie nicht. In Peter Yeldhams "Geteilte Freude" spielt sie eine Amtsperson. Noch dazu eine, die genug von der Ehe und den Männern überhaupt hat. Also macht sie ihrer besten Freundin einen Antrag...

"Die herbe Richterin und ihre Wandlung bringe ich nicht auf Hieb mit", sagt Renate Blume. Aber mit 33 Jahren Berufserfahrung kriegt sie natürlich auch das hin. "Mit dem Zeigen alltäglicher Probleme kaputter Ehen und viel Komik sprechen wir das Publikum an", ist die Schauspielerin überzeugt. Verstärkung findet sie in Gaby Gasser, Stefan Behrens und Cusch Jung vom Theater des Westens.

Während der Probenzeit hatte Renate Blume eine kleine Wohnung am Kudamm. "Ich hätte es einfach nicht geschafft, jeden Tag von Rauchfangswerder herzufahren", erklärt sie. Dort wohnt sie mit Sohn Alexander (28), Schauspieler und Filmproduzent. Seit 1981 war Renate Blume mit dem US-Sänger Dean Reed verheiratet. Bis er 1986 auf ungeklärte Weise im Zeuthener See ertrank. Bis heute will Renate Blume nicht darüber sprechen.

Kroe.

www.berliner-kurier.de