Junge Welt 07.11.1978

Gegen Willkür der USA-Justiz

FDJler fordern die sofortige Freilassung Dean Reeds und seiner Freunde aus der unrechtmäßigen Haft

Washington/Berlin (ADN/JW)

Im Wright-County-Gefängnis von Buffalo verweigert Dean Reed zusammen mit seinen Mitgefangenen nun bereits seit neun Tagen aus Protest gegen die ungerechtfertigte Verhaftung die Aufnahme von fester Nahrung. Wie der Rechtsanwalt mitteilte, besteht Anlaß zu ernsten Bedenken über ihren Gesundheitszustand. In einem Brief an den USA-Präsident Carter hat sich Dean Reed für die Freilassung aller politischen Gefangenen in den USA eingesetzt.

Die bekannten amerikanischen Künstler Joan Baez und Pete Seeger haben am Montag die sofortige Freilassung von Dean Reed gefordert.

Bürger der DDR, insbesondere FDJler, Künstler und Kulturschaffende, erheben weiterhin scharfen Protest gegen die widerrechtliche Inhaftierung.

"Die unrechtmäßigen Verhaftungen nach einem Meeting gegen die Ausbeuterpolitik der Agrarmonopole werfen ein bezeichnendes Licht auf die Klassenjustiz in der Vereinigten Staaten, die sich angeblich für die persönliche Freiheit und Menschenrechte in der Welt einsetzen", schreiben die FDJler des Singeklubs "Con Passione" aus Suhl.

Dean Reed und seine Freunde haben nichts anderes getan, als ihr "Recht als Bürger der Vereinigten Staaten wahrzunehmen, gegen die Existenzbedrohung der amerikanischen Farmer zu protestieren und sich für die Menschenrechte einzusetzen", erklären Mitglieder des Ensembles "Solidarität" der Karl-Marx-Universität Leipzig, dem 180 ausländische Studenten aus vielen Ländern angehören.

Unterschriften für die sofortige Befreiung der Kämpfer aus dem Wright-County-Gefängnis in Buffalo/Minnesota haben die Schüler der Paul-Robeson-Oberschule Leipzig gesammelt.

In einem Protestschreiben fordert auch die FDJ-Grundorganisation des Ernst-Moritz-Arndt-Regiments die Freiheit von Dean Reed und seinen Gefährten. "Ausgerechnet in den Vereinigten Staaten von Amerika, deren Präsident sich zum Vorkämpfer für die Menschenrechte gemacht hat, wird Dean Reed hinter Gitter geworfen, weil er sich die Freiheit nahm, sich für die Interessen der amerikanischen Farmer entgegen der Willkür der Agrarmonopole einzusetzen", heißt es in dem Protest der FDJler.