Berliner Morgenpost 24.01.2003

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Tom Hanks trifft sich heimlich mit Egon Krenz

US-Star spielt amerikanischen Countrysänger Dean Reed, der 1986 in der DDR unter mysteriösen Umständen ums Leben kam

Berliner Morgenpost 24.01.2003

"Hallo, mein Name ist Tom", stellte sich Hollywoodstar Tom Hanks gestern artig vor, als er Egon Krenz zur Begrüßung kräftig die Hand schüttelte. Kein Witz. Der Superstar war extra aus Amerika eingeflogen, um sich in Berlin zum Mittagessen mit dem letzten Staatsratsvorsitzenden der DDR zu treffen. Eineinhalb Stunden lang unterhielten sich die beiden Männer im Weinkeller des Restaurants von Hartmut Guy an der Jägerstraße in Mitte über ein neues Filmprojekt von Tom Hanks.

Der US-Schauspieler soll demnächst in einem Film über das Leben von Dean Reed, dem amerikanischen Countrysänger, der 1972 aus Liebe in die DDR zog und 1986 auf mysteriöse Weise starb, die Hauptrolle spielen. Freigänger Egon Krenz, der eng mit Dean Reed befreundet war, sollte Tom Hanks "als Zeitzeuge dienen". Um sich gut auf die Film-Rolle vorzubereiten, wollte der US-Superstar gestern Mittag vor allem Details zu den Umständen des Todes von Dean Reed wissen, der bis heute nicht aufgeklärt ist.

Ein Blick zurück: 1986, erst vier Tage nach dem Tod des Künstlers, wird seine Leiche gefunden. Mit einem abgeschnittenen Seil um den Hals saß Dean Reed in seinem Auto - auf dem Grund des Zeuthener Sees südlich von Berlin. Die offiziellen DDR-Stellen sprachen erst von einem tragischen Unfall, dann von Selbstmord aus Liebe. Eine andere Version wurde von Freunden des Künstlers sowie von der Witwe, der DDR-Schauspielerin Renate Blume, unterstützt. Der Sänger und Schauspieler sei von der Stasi umgebracht worden, weil er die Nase vom Sozialismus voll gehabt habe und zurück in seine Heimat USA gehen wollte. Der geheimnisvolle Tod des US-Stars des Ostens ist bis heute nicht geklärt.

Siebzehn Jahre später führte der verstorbene Künstler nun seinen damaligen Freund Egon Krenz mit Hollywoodstar Tom Hanks zusammen. "Herr Krenz und Herr Reed waren gute Freunde, deshalb wollte sich Herr Hanks mit ihm über dessen Leben unterhalten. Anfangs wusste Herr Krenz gar nicht, dass das Tom Hanks ist. An dem geplanten Film ist Herr Krenz in keiner Weise beteiligt", bestätigte Krenz-Anwalt Robert Unger gestern auf Anfrage. Mehr als eineinhalb Stunden aber durfte Egon Krenz mit dem Frauenschwarm nicht verbringen. Der ehemalige DDR-Politiker ist Freigänger, unterliegt damit einem strengen Reglement. Im Januar 2000 trat Krenz seine sechseinhalbjährige Haftstrafe wegen Totschlags an. Zunächst saß er in Hakenfelde ein, dann wurde er in die Justizvollzugsanstalt Berlin-Plötzensee verlegt.

Tom Hanks ist heute noch in Berlin, fliegt morgen zu "Wetten, dass ...?" nach Böblingen. Am Sonntag ist er wieder hier, zur Premiere seines Films "Catch me if you can" im Sony Center.

Von Franziska von Mutius

morgenpost.berlin.de

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