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Discography/Diskografie/Discografia

Dean Reed singt Rock 'n' Roll, Country & Romantik

LP-Cover

DDR Amiga 8 55 796/1980

Arrangements: Vladimir Popelka
Titel 9: Petr Janda

Dean Reed
Titel 3 und 7 mit Kati Kovacs

Studioorchester
Leitung: Vladimir Popelka

Übernahme von Supraphon, Prag/ČSSR

Cover
Cover

VEB DEUTSCHE SCHALLPLATTEN BERLIN DDR
Made in German Democratic Rebpublic
Fotos: Vorderseite: Koszycki
Rückseite: Klaus D. Schwarz
Gestaltung: Manfred Kempfer
Lithografie und Druck: VEB Gotha Druck
Ag 511/1/80 Verpackung nach TGL 10609

Lable 1
Lable 2

... mit "Dean Reed singt Rock 'n' Roll, Country & Romantic" erschien 1980 eine neue Sammlung von alten Songs, die der Star bereits seit Jahren in seinem Live-Repertoire hatte. Darunter finden sich viele Klassiker, die vom Prager Orchester unter der Leitung von Vladimir Popelka in Grund und Boden gedudelt wurden.

Kurt Demmler hatte mit "Gute Freunde" einen deutschen Text für Kevin Johnsons "Rock 'n' Roll Gave You The Best Years Of My Life" geschrieben, und das Arrangement dazu war gnadenloser Schlager. Zusammen mit Kati Kovacs wagte sich Dean Reed überdies an Chuck Berrys "Sweet Little Sixteen" und im Alleingang an ein Medley aus "Be-Bop-A-Lula", "Heartbreak Hotel", "Rock Around The Clock", "Blue Suede Shoes", "Let's Twist Again" und "Tutti Frutti", sechs Songs, die auch im neuen Jahrtausend noch die Massen zum Toben brachten.

Der Rezensent der Zeitschrift "Melodie und Rhythmus" (Nr. 4, 1979) befand zu dieser Platte: "Ich glaube nicht, dass vorwiegend rhythmisch betonte Titel so sehr 'sein' sind. Bei dem im Konzert vorgestellten Rock'n'Roll-Medley fehlte mir ein wenig die nötige Lässigkeit." Man schrieb das Jahr 1980, Punkrock war schon wieder Geschichte, Dean Reed wurde 42 Jahre alt, und er trug immer noch einen Cowboyhut. Für ihn schien sich nichts geändert zu haben. Dabei entstammte er derselben Generation wie Gene Vincent, Chuck Berry, Elvis Presley, Carl Perkins und all die anderen, die mit zügellosem Temperament dem Rock'n'Roll zum Durchbruch verholfen und der Emanzipation der Jugend Vorschub geleistet hatten. Die frühen Rock'n'Roller machten Schluss mit gewerkschaftlich organisierten Studiomusikern und dem immer gleichen Schmus von Frank Sinatra und Pat Boone. Dean Reed brachte diese Form von genormten Schnulzen wieder zurück, als wäre er gerade einer Zeitmaschine entstiegen. In der sozialistisch gemäßigten Variante von Hits wie "Tutti Frutti" oder "Heartbreak Hotel" fehlte alles, was Rock'n'Roll so unwiderstehlich sexy gemacht hatte. Wo Chuck Berry und Little Richard hemmungslos in die Saiten griffen, spielten die Orchestermusiker präzise jede Note nach, als hinge ihr Leben davon ab. Der rote Elvis

Reeds Einfälle waren nicht originell. Die Eigenkompositionen "Fighting and Fussing", "Rock'n'Roll", "Sensible" und "Wounded Knee in 73" gerieten zu langweiligen Standards. "Sensible" fiel mit einem merkwürdig technoiden Percussion-Teil aus dem Rahmen, und vor allem das mit Hundegebell und Trompeten unterlegte "Fighting and Fussing" warf die Frage auf, was sich der Künstler dabei wohl gedacht haben mochte. Dean Reed war kein Schauspieler, er war ein Selbstdarsteller. Er war auch kein Sänger, sondern ein Interpret.

Stefan Ernsting, "Der rote Elvis" (ebook) Fuego 2014

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Liebe Freunde,
ich befasse mich hobbymäßig mit der Herkunft von Liedern.
Auch amiga war mitunter oberflächlich. Der Song "Kansas City", den Dean Reed 1980 sang, wurde nicht von "G. Braves" und J. Lambert, sondern von "B. Graves" und J. Lambert geschrieben. Diese Namen stehen einmal für "Uncle" Josh Graves; mit bürgerlichem Namen geboren als Burkett Graves, auch "Buck Graves" genannt, und einmal für Jake Lambert.
Wenn ich richtig recherchiert habe, wurde das Lied erstmals 1978 von Marty Stuart gesungen (LP "With a little help from my friends").

Freundlich grüßt Holger Hänsgen, Seebach bei Eisenach, 5. August 2002

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Letzte Änderung: 2009-09-23